Es gibt sehr wohl Befürworter die Welpen bereits mit vollendeter 7. Woche abzugeben.
Selbst der Verhaltensforscher Eberhard Trumler. Er z.B. begründet es mit dem Argument, Das in der freilebenden Hundefamilie um den 49.Tag nach Geburt ein gravierender Wandel im bisherigen Verhalten eintritt. Anststelle der Mutterhündin, welche bis dahin von zentraler Bedeutung war, übernimmt ab diesem Zetpunkt der Rüde, Vater der Welpen, das Kommando.
Er ist massgeblich dafür verantwortlich die Welpen auf ein Leben als Meute/Rudeltier zu prägen. Die Mutterhündin zieht sich ab diesem Zeitpunkt zurück.
Da unsere Hunde ja zukünftig in menschlicher Gesellschaft leben werden, sieht Trumler es als wichtig an, die Welpen zu diesem Zeitpunkt der Entwicklung von den Geschwistern zu trennen und ihr neues Leben zu geben.

Die meissten Züchter haben nicht die Möglichkeit, den Welpen Mutter und Vater zu bieten. Und müssen daher die große Aufgabe, der weiteren Sozialisierung übernehmen.
Wir hatten das große Glück Mutter und Vater für unseren Wurf zur Verfügung zu haben und ich muss sagen,ein Stück weit gebe ich Trumler recht. Es ist eine große Aufgabe und mit viel Mühe behaftet, dem gerecht zu werden.

Dennoch würde ich nach unserer Erfahrung und Beobachtungen keinen Welpen vor vollendung der 9. Woche abgeben. Alleine der Geschwisterliche Kontakt, das Miteinander. Spielen, Raufen, Kämpfen, Kuscheln.... All das ist so wichtig für die Kleinen. Ihr lernen miteinander umzugehen. Was in dieser Zeit verpasst oder vernachlässigt wird ist nie wieder aufzuholen. Und meiner Meinung nach, sind eine ganze Reihe von Verhaltensstörungen und Auffälligkeiten mit auf ungenügende Aufzuchtbedingungen oder Zeit zurückzuführen.

Die Antikörper der Muttermilch spielen zu diesem Zeitpunkt aber schon lange keine Rolle mehr. Mit etwa 6 Wochen ist dieser Schutz vorbei. Darum ist gerade das Zeitfenster ab der etwa 6. Woche bis zur abgeschlossenen Grundimmunisierung durch impfen ende der 8.Woche mit die gefährlichste Zeit Welpenleben.

LG Esther