Ich hab gar nix von
entschuldigen
geschrieben.
Sorry, ich meinte auch gar nicht Dich persönlich.
Ich höre das nur immer wieder als Entschuldigung von Leuten für unerwünschtes Verhalten.
Hund springt bei jeder sich bietenden Gelegenheit in die Leine und man kommentiert das so:" Wenn ich gewußt hätte, dass er in den ersten Monaten gar keine Leine kennengelernt hat, dann wären wir die Sache anders angegangen....aber jetzt isses so." usw.
Ich kenne inzwischen ein paar Hunde von diesem VK, und die Mehrzahl davon hat Schwierigkeiten mit Kindern. Und wenn du vom VK hörst "... dann kneifen Sie ihn halt in die Ohren/verpassen ihm ne Kopfnuss/hauen ihm auf die Schnauze")
dann weiß ich - und bisweilen dauert es bei mir, bis der Euro gefallen ist, IRGENDWANN wusste ich es dann - dass VK exakt DAS mit den Welpen macht. Da laufen wichtige Dinge in einer ganz wichtigen Phase falsch. Grundlegend falsch.
Jepp.....und dann weiß man auch, dass viele Leute das EXAKT so machen.
Es war lange Zeit das Gefühl, dass ich ihn trotz aller Arbeit, trotz Übens "nicht hinkriege". Drei Jahre können eine lange Zeit sein mit einem Hund, der aus Unsicherheit nach vorn geht. Bei dem jeder Trainer sagt "Kastrier ihn". Und ich habe ihn nicht kastrieren lassen und war dann halt "selbst schuld".
Ja, das brauchst Du mir nicht erzählen....ICH weiß, wie lange die Zeit dauerte...und dauerte...und dauerte...
Vor allem ist es so sehr sinnvoll, einen unsicheren Hund kastrieren zu lassen....aber nein, völlig anderes Thema.
Das Thema ist zu vielschichtig, um es so einfach abzutun. Ich wusste lange Zeit nicht, dass er so unsicher ist. Und so verblüffte er mich dann, dass er unmittelbar auf die Straße sprang (Gottseidank an der Leine), weil eine Motte auf ihn zuflog. Ein anderes Mal, weil eine Eisenplatte über ein Loch in der Erde lag.
Ängstliche Hunde überraschen dich. Urplötzlich sind Dinge wahnsinnig gefährlich. Und von plötzlichem auf-die-Straße-springen bis zum sich-weigern-weiterzugehen über dich-plötzlich-anspringen...... DAS erfordert höchste Konzentration. Denn man weiß ja nie, was gerade gefährlich sein kann.
Jepp, und eben GENAU das meinte ich.
Passiert Dir das mit Deinem ersten Hund, SIEHST Du doch gar nicht, was unsicher ist.
Man weiß es halt schlicht nicht.
Um die Körpersprache des Hundes wenigstens ein bißchen zu verstehen, dauert es halt lange.
Und man neigt dann zwangsläufig dazu, Dinge als wirklich schlimm zu empfinden, weil ja alle anderen diese Probleme auch nicht haben.
Eisenplatte über einem Loch?
Da fallen mir aus dem Stand `ne Menge Hunde ein, die bei sowas einen Riesensatz gemacht hätten.
Und noch längst nicht alle kommen aus schlechter Aufzucht.
Mir fehlt die Zeit um ein exaktes Bild zu malen. Und gewiss war ich überfordert. Ja und? Ich hab mich dem gestellt und letzten Endes war er - wenn auch nur für eine kurze Zeit - der perfekte Hund für uns.
Man muss nicht "ne Lusche" sein um überfordert zu sein. (Ich weiß, dass du das nicht meinst)
Nein, natürlich meinte ich das nicht.
Und sich überfordert zu fühlen und das auch anzunehmen und dann zu handeln ist für mich per definitionem einfach etwas völlig anderes als sich als "Versager" zu fühlen.
Ein solches Gefühl lähmt und verhindert mEn GENAU das, was Du beschreibst....hinfallen, aufstehen, Krone richten, WEITERMACHEN!
Kleinkind und Welpe können durchaus überfordern.
Jepp, absolut!
Und ein Hund kann sehr wohl auf Grund schlechter /falscher Aufzucht schwierig sein.
Wieder `ne Definitionsfrage...ich meine halt, das LEBEN mit einem solchen Hund ist mitunter schwierig, weil man ständig den Dauerradar eingeschaltet haben muß, weil man IMMER auf noch so winzig kleine Sachen ein Auge haben MUSS etc., aber ich bleibe immer noch dabei, es ist eigentlich nicht der HUND, der schwierig ist...sondern das ganze Drumherum.
Es braucht einen langen Atem, um das "auszubügeln"
Jepp....und wenn man den nicht hat, dann wird`s....SCHWIERIG. 
Lesezeichen