Ich gebe mal zu bedenken, dass gerade das alleine sein bei einem Nothund oftmals alles andere als einfach ist. Sie haben nämlich schon mal erlebt, dass Herrchen und Frauchen irgendwann tatsächlich nicht mehr wiedergekommen sind. Und meist werden sie auch nicht grundlos abgegeben. Das bedeutet, dass man selten einen Nothund bekommt, der einfach so total relaxt, super sozialisiert und toll erzogen ist und dann auch noch problemlos mehrere Stunden alleine bleiben kann. Solche Fälle mag es geben, der Normalfall ist es jedoch nicht. Und damit der Hund nicht nach wenigen Wochen ein neues Zuhause braucht, sollte man eher vom schlimmsten Fall ausgehen und damit planen und sich freuen, wenn es doch besser klappt.
Bloß weil der Hund bei den Vorbesitzern alleine geblieben ist, heißt das definitiv nicht, dass er das auch innerhalb weniger Wochen bei den neuen Besitzern kann. Wirklich stressfrei alleine bleiben können, hängt von sehr vielen Faktoren ab. Der Hund muss lernen sich auch ohne Halter wohl zu fühlen und dazu muss er in meinen Augen erst mal sicher ankommen und lernen, sich in in Gegenwart der neuen Familie wohlzufühlen. Das funktioniert in den seltensten Fällen innerhalb weniger Wochen.
Mein Rüde (zwar von den Vorbesitzern weder gut sozialisiert noch erzogen) konnte bei seiner vorherigen Familie über mehrere Stunden alleine bleiben. Bei uns schafft er nach fast einem Jahr bei uns knapp 20 Minuten. Er zerstört zwar nichts, aber er liegt im Gang vor der Wohnungstüre und ist definitiv nicht entspannt.
Wenn man keinen funktionierenden Plan B hat, wo der Hund hinkann, wenn er nicht alleine bleiben kann, dann sollte man in meinen Augen die Finger vom Hundekauf lassen. Ich habe auch Jahre warten müssen, bis alles für Herrn Hund gepasst hat. Nützt ja nix, wenn man so nur einen weiteren Nothund produziert...


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