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Thema: Wesen des RR

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Basihma, Billie und Nafia Avatar von Rosemarie Karsten
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    Standard AW: Wesen des RR

    Zitat Zitat von Rosemarie Karsten Beitrag anzeigen
    ... kleine Fortsetzung


    .. Da der Esel ein Stadtsymbol von Unna ist, finden sich unzählige Esel in der Stadt vor den verschiedensten Geschäften. Beim erweiterten Stadt"besuch" in neuen Örtlichkeiten muss nur die Frage gestellt werden: "Wo ist das Eselchen?" - Die Hündin sucht mit Blicken ab, erfasst, wendet sich mir und/oder Halter zu, erhält Belohnung. - Aufforderung: "Zeig die Zähne vom Eselchen" - sie rennt hin und stupst Zähne an

    Hündin erstmalig im halligen Parkplatz-Treppenhaus, da Fahrstuhl kaputt. Uns entgegeneilende Menschen mit Sporttasche vom Fitness-Studio sind ihr zunächst noch etwas suspekt..

    Draußen stupst sie auf Aufforderung flatternde Fahnen an, obwohl sie dieses noch nie gemacht/geübt hat. Sie hat gelernt, zu vertrauen, dass sie die Grundsatz-Übung verstanden hat und sie kann unbekannte Objekte, wovor sie körpersprachlich erkennbar zunächst geringfügiges Unbehagen zeigt, "annehmen" und ihre Scheu davor verlieren. Kurze Zeit später zieht sie von alleine und ohne Aufforderung zu weiteren fremden Fahnen hin, berührt diese mit ihrer Nase und holt sich anschließend die Belohnung.

    Entgegen kommende Personen in einem Buchgeschäft mit Treppenabstieg, auf dem wir uns gemeinsam befanden, werden sichtbar entspannt / neutral hingenommen.

    Im Kaufhaus zeigt sie in Bezug auf eine Verkäuferin, die sie am Kopf streicheln möchte, zunächst Zurückhaltung - geht dann aber ein paar Momente später, nachdem wir etwas gesprochen haben, von selbst zu ihr hin und schmiegt sich mit ihrem Körper an die Beine der Verkäuferin.. lässt sich streicheln und bekuscheln..

    EIN Beispiel für Wesenszüge EINER Ridgeback-Hündin. - Eine manchmal etwas scheue junge Hündin, wahnsinnig intelligent, lerneifrig, aber auch voller Vertrauen in ihre Menschen, welche mit deren behutsamer Führung ihr ermöglichen, in besagtem Umfeld zunehmend "fest" zu werden, sich an Situationen zu gewöhnen, zu akzeptieren, Scheu zu verlieren und zunehmend an Situationen zu entspannen, die zum Alltag einfach dazu gehören.

    EIN Beispiel für kontinuierliche, abwechslungsreiche, aufeinander aufbauende und kleinschrittige Arbeits- / Beschäftigungsstruktur...

    ...


    LG Rosemarie


    .. Fortsetzung:

    .. so geht es weiter:

    High-Society-Pizzeria :-)

    die Motte zeigt bei wiederholten Spaziergängen in der Stadt, dass sie die Wege und Geschäfte nun kennt. Sie merkt sich genau jeden Meter Weg und jeden Abzweig und würde man es zulassen, würde sie genau die Wege vom letzten Mal wiederholen.
    Sie zeigt zuverlässig die "Zähnchen jedes Pappeselchens" an, der uns über "den Weg daher kommt". Ihre anfängliche teilweise etwas Scheue weicht zunehmend Souveränität und Entspannung in vielen Situationen.
    Drei ältere Jungs wollten sie heute, auf einer Bank sitzend, auf etwas "kernige" Art anlocken. Sie ging bis etwa einen Meter mit mir zu ihnen, schnuffelte einen langen Hals und entschied dann: "Nein, die nicht"

    Hingegen Personen, die sich nicht aufdrängen, womöglich helle Stimmen haben und entspannt sind, da geht sie hin und schmiegt sich an, lässt sich sofort bekuscheln.

    Besuch im Mittelalter-Gemäuer einer stadtbekannten High-Society-Pizzeria:

    Sehr enge Verhältnisse, Holztreppe zum ersten Stock über unseren Köpfen ( knarrt beim Betreten).
    Die Motte legte sich auf meiner Jacke ab; behielt aber alles gut im Auge. Beim Herankommen der Kellnerin stand sie zunächst auf, war aufgeregt und wollte schnuffeln, legte sich dann aber auf freundliches Signal wieder hin.
    Sie behielt alles gut im Auge, entspannte aber zusehends beim Herannahen der Kellnerin und konnte sämtliche weiteren Male liegen bleiben, wenn auch ein wenig aufmerksam und neugierig; aber deutlich entspannt.
    Die knarrende Treppe und die geräuschvollen Schritte über unseren Köpfen im ersten Stock waren allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, anfänglich mit erhöhtem Unbehagen behaftet, später dann zunehmend als "dazu gehörend" bewertet.

    Als plötzlich jedoch ein Pulk von neuen Menschen den Bereich betrat wurde einmal laut angeschlagen, sie konnte beruhigt werden und nahm die Ablage ( beobachtend) wieder an.
    Weitere Menschen, die den Bereich betraten, waren insofern o.k., dass RECHTZEITIG die Hündin eine Ansprache erhielt, die Entspannung und Ruhe reinbrachte und sie ein "anschlagen" nicht mehr nötig hatte.

    Zusammenfassend zeigte sich, dass Restaurantbesuche durchaus noch ein wenig geübt werden können, um Routine und Gewöhnung zu erreichen und ein noch höheres Entspannungs- / Gleichgültigkeitspotential. Noch braucht sie die engmaschige Aufmerksamkeit und Ruhe- / Entspannungshinweise / -Signale. Es zeigt sich bei dieser Hündin jedoch, dass mit zunehmender Wiederholungsrate und Übung eine schnell Gewöhnung und Generalisierung bezogen auf neue / ähnliche Situationen stattfindet.

    Es ist schön zu erleben, wie das "Wesen" dieser Hündin eine Entwicklung gemacht hat, von teils an unbekannten Situationen noch etwas scheu, nun zunehmend "fest" wird, zunehmend dem Prädikat nahe kommt :"In sich ruhend".
    Geändert von Rosemarie Karsten (27.08.2015 um 18:00 Uhr)
    Nafia und Bashira, Basihma und Billie im Herzen

  2. #2
    Basihma, Billie und Nafia Avatar von Rosemarie Karsten
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    Standard AW: Wesen des RR

    Fortsetzung 16 Monate alte RR Hündin Stadtbesuch - positive Wesensveränderung durch kontinuierliche Lernangebote:

    Vorletzter Stadtbesuch gemeinsam mit zweijähriger, in sich ruhender RR Hündin. Es zeigte sich, dass zu Beginn und gegen Ende die Konzentrationsspanne etwas geringer bei der 16 Monate alten Hündin war. Die Übungen, die ansonsten bereits freiwillig angeboten werden, fielen von der Konzentration in der Genauigkeit der Ausführung etwas geringer aus als in der Einzelführung.
    In einer offenen Eisdiele jedoch kam sie zeitnah zur Entspannung. Sie lag entspannter als in der Pizzeria vor ein paar Tagen, da die Umstände der Räumlichkeiten es zuließen, dass sie ein wenig "geschützter" hinter dem Tisch liegen konnte.

    Heute wieder Stadtbesuch ohne zweiten Hund - dafür aber durch den unruhigen und hektischen Aufbau / Vorbereitung des Unnaer Stadtfestes ( inklusive Kirmesbuden). Sie wirkte insgesamt viel ruhiger und entspannter in der Einzelführung - trotz Kirmesbudengedöns -

    In der allgemeinen Unruhe und Hektik war ihre Konzentration auf die ihr gemachten Angebote und zugeflüsterten Aufgaben enorm hoch und alles wurde extrem arbeitswillig und freudig ausgeführt.

    Das Schöne war, dass wir nur sagen brauchten:

    "Wir gehen zum Eselchen, Zähnchen zeigen" - ließen die Leine locker und die Hündin marschierte ganz leicht voraus - ohne zu ziehen- aber zielstrebig zum Ort, wo der Esel steht. Die letzten Meter zog sie dann doch - aus purer Freude an der bevorstehenden Arbeit. Sie zeigte die Zähnchen an, unaufgefordert und der Reihe nach, das Schwänzchen und die Füßchen.. einige Male hintereinander. Als wir aufhören wollten, bat sie um Weiterarbeit am Esel Es war köstlich - Leute blieben stehen, staunten und schmunzelten.

    Anschließend sagten wir:

    " Wir gehen weiter - zum Baumstamm-für die Übung "Hopp". " - Zielstrebig - aber ohne besonders zu ziehen und ganz ohne unsere Hilfe fand sie den Weg dorthin und machte - unaufgefordert- die geliebten Übungen.

    Anschließend ging es weiter:

    " Wir gehen in die Sparkasse" - zack... sie marschierte zielstrebig in Rtg Sparkasse.. wir gingen hinein. Die Schwierigkeit zu anfangs war, dass sie der glatte Bode irrtierte und die Fluktuation der Menschen im Eingangsbereich vor den Auszahlungsautomaten. Heute konnte sie schon entspannt(er) dort liegen und einen Moment warten und tolerieren, dass einer von uns zu den Automaten ging. Das war die letzten Male ohne Aufstehen noch nicht möglich. Heute klappte es prima.

    Dann noch ein weiteres Eselchen, der Drache mit den vier Zähnchen.. alles perfekt und zielstrebig- ohne dass der Weg besonders von uns vorgegeben werden musste. Sie hatte es ich alles gemerkt.

    Einzig die kurze Pause in einem neuen kleinen Kaffee in der Fußgängerzone war etwas aufregend. Aber nach ein paar Minuten lag sie auf meiner Jacke und konnte zunehmend entspannen.

    Der Rückweg war noch mal etwas anspruchsvoll - denn die Aufbauten hatten zugenommen und wir mussten mitten hindurch .. Das klappte, denn sie vertraute ihren Menschen zu 100 %.

    Wir bemerkten auch die Zunahme des entspannten Verhaltens, wenn uns auf dem engen kurzen Weg vom Parkplatz weg oder dorthin zurück, Menschen mit Tüten entgegen kamen. Anfangs, noch vor zwei Wochen, war sie ein wenig skeptisch - nun wartet sie einfach, wie sie es gelernt hat. Wenn sie Unbehagen spürt, setzt sie sich und schaut zu uns. Wir helfen noch ein wenig..

    Alles in allem ist feststellbar, dass die Hündin in der Stadt weiter entspannt. Sie hat ein extrem freundliches Wesen - ist für die Übungen äußerst aufgeschlossen und wißbegierig und macht sie sehr gern. Ihre teils scheue Art weicht zunehmend entspannter Souveränität. Sie merkt sich jede noch so geringste Kleinigkeit, jeden Weg und geht ihn beim nächsten Mal beinahe ohne Aufforderung und ohne große Hilfe ab. Sie fühlt sich in die führenden Menschen in höchstem Maße ein und passt sich dem möglichen Gehtempo an, sie toleriert Tauben, andere Hunde, neue Situationen; wobei sie nichtsdestotrotz neugierig und erkundungsfreudig ist, auch Leinenbegegnungen toleriert, gerne mal auf Erlaubnis Kontakt aufnimmt, aber dann auch wieder zu ihren Menschen findet.

    Das ehemals scheue Wesen weicht zunehmend einem Wesen, dass durch innere Ruhe, Zuversicht mit Freude an neuen Lernmomenten, Festigkeit gekennzeichnet ist.


    LG Rosemarie
    Geändert von Rosemarie Karsten (03.09.2015 um 18:44 Uhr)
    Nafia und Bashira, Basihma und Billie im Herzen

  3. #3
    Basihma, Billie und Nafia Avatar von Rosemarie Karsten
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    Standard AW: Wesen des RR

    Vorgestern waren wir gemeinsam mit der Motte und einem 13 Monate alten intakten Ridgeback Rüden zum gemeinsamen Spaziergang im Freilaufgebiet. Die Motte steht kurze Zeit vor Beginn der Läufigkeit und wir hatten zuvor überlegt, wenn das zu anstrengend für den Rüden werden würde, so würde man sich kurzerhand einfach wieder trennen.

    Der pubertäre Racker hatte bereits leicht erhöhten "Blutdruck" mit Herzchen in den Augen. Er "schob" sich die Baseballkappe in den Nacken", "schmiss sein frisiertes Mofa an" und fuhr mit einem "Hecki" ( Heckstart) los, sauste provozierend frontal im Affenzahn auf die zarte Elfe zu, um dann im letzten Moment abzubremsen und auszuweichen.. Stolz auf seine "Leistung" schaute er, wie das bei den "Weibern" angekommen ist.. übersah dabei die skeptischen Gesichter und wiederholte seinen "Stunt".. Das Ergebnis war für ihn niederschmetternd, denn die hochbegabte junge Elfe fand das gar nicht komisch, sie zog es vor, ruhig zwischen Frauchen und mir daher zu schreiten und kleinere Aufmerksamkeitsübungen zu machen ..

    Leicht verunsichert drein blickend verharrte der "Lümmel" einen Moment und im Gehirnskasten konnte man es rattern sehen.. Plötzlich hatte er offenbar einen Einfall: neue Strategie: Ignoriere die Angebetete, wenn du sie nicht in Windeseile rumkriegst .

    DAS zog schon eher.. die Kleine wurde ein wenig aufmerksamer und neugieriger.. Aber der unerfahrene Don Juan mutierte gleich wieder zum übertriebenen Temperamentsbolzen. Also verschwand das Feechen wieder zwischen ihren Menschen..

    Das war zu viel für den Racker.. er wendete und versuchte, durch weitere rüpelhafte Provokationen die Kleine aus der Reserve zu locken, roch an ihr und rempelte, was wir alle drei natürlich verbal und mit Gestik unterbinden konnten... nach zwei, drei weiteren Versuchen wählte er denn die einzig richtige, "erwachsene" Strategie nach dem Motto: " Dann lass ich ihr halt die Zeit, die sie braucht und ich benehme mich einfach mal anständig".. Aus den Augenwinkeln aber behielt er seinen Stern im Auge.. einige wenige kleine Versuche überschwenglichen Temperaments wurden mit "Das möchten wir nicht, geh bitte weiter.." leicht unterbunden.. er fügte sich in sein "Schicksal" und konnte sich den Rest des Spaziergangs ausgezeichnet benehmen.

    Die Kleine war während des ganzen Spaziergangs auffallend verhalten und temperamentsarm. Somit dämpfte sie sein kochendes Blut und er kühlte mit sämtlichen Hilfen der Hündin und der Menschen auf Normaltemperatur ab.

    Der gesamte Spaziergang gelang, ohne die Hundchen anleinen zu müssen, nur durch hohe Aufmerksamkeit und freundliche, aber bestimmte Ansprache für den jungen Rüden.

    Am meisten hat mich beeindruckt, dass die junge Hündin offenbar mit voller Absicht eine frei von Dynamik und ignorante Strategie wählte, um den Rüden "herunterzufahren". Nicht ein einziges Mal wechselte sie in Spielverhalten.. für sie eher in anderen Zusammenhängen untypisch. Sie wusste gleich, dass man dem Racker mit viel Ruhe begegnen musste, damit er sich abkühlen kann. Dieses Verhalten kenne ich in dieser ausgeprägten Form nur von bereits etwas älteren und erfahreneren Hündinnen.
    Geändert von Rosemarie Karsten (20.09.2015 um 10:02 Uhr)
    Nafia und Bashira, Basihma und Billie im Herzen

  4. #4
    Jajosel
    Gast

    Standard AW: Wesen des RR

    Zitat Zitat von Rosemarie Karsten Beitrag anzeigen
    (...)
    Der pubertäre Racker hatte bereits leicht erhöhten "Blutdruck" mit Herzchen in den Augen. Er "schob" sich die Baseballkappe in den Nacken", "schmiss sein frisiertes Mofa an" und fuhr mit einem "Hecki" ( Heckstart) los, sauste provozierend frontal im Affenzahn auf die zarte Elfe zu, um dann im letzten Moment abzubremsen und auszuweichen.. Stolz auf seine "Leistung" schaute er, wie das bei den "Weibern" angekommen ist.. übersah dabei die skeptischen Gesichter und wiederholte seinen "Stunt".. Das Ergebnis war für ihn niederschmetternd, denn die hochbegabte junge Elfe fand das gar nicht komisch, sie zog es vor, ruhig zwischen Frauchen und mir daher zu schreiten und kleinere Aufmerksamkeitsübungen zu machen ..
    (...)

    Das war zu viel für den Racker.. er wendete und versuchte, durch weitere rüpelhafte Provokationen die Kleine aus der Reserve zu locken, roch an ihr und rempelte, was wir alle drei natürlich verbal und mit Gestik unterbinden konnten(...) einige wenige kleine Versuche überschwenglichen Temperaments wurden mit "Das möchten wir nicht, geh bitte weiter.." leicht unterbunden.. er fügte sich in sein "Schicksal" und konnte sich den Rest des Spaziergangs ausgezeichnet benehmen.

    (...)

    Der gesamte Spaziergang gelang, ohne die Hundchen anleinen zu müssen, nur durch hohe Aufmerksamkeit und freundliche, aber bestimmte Ansprache für den jungen Rüden.

    Am meisten hat mich beeindruckt, dass die junge Hündin offenbar mit voller Absicht eine frei von Dynamik und ignorante Strategie wählte, um den Rüden "herunterzufahren". Nicht ein einziges Mal wechselte sie in Spielverhalten.. für sie eher in anderen Zusammenhängen untypisch. Sie wusste gleich, dass man dem Racker mit viel Ruhe begegnen musste, damit er sich abkühlen kann. Dieses Verhalten kenne ich in dieser ausgeprägten Form nur von bereits etwas älteren und erfahreneren Hündinnen.
    OT:
    Eine ausführliche und schöne Schilderung, Rosemarie. Ich hoffe, du nimmst mir meine "Kürzungen" nicht übel.

    Wie du sicher meinen aktuelleren Posts schon entnommen hast, habe ich auch so einen "Heckstarter" mit Enya.
    Sie will "es" einfach wissen.

    Doch wie ich des öfteren im Forum schon lesen durfte, gibt es bei Hundebegnungen fast nichts Verpönteres als den Satz:
    "Lass' mal, die beiden werden das schon unter sich regeln..."

    Ist das denn wirklich sooo verkehrt? Immer??
    Natürlich versteht sich von selbst, dass man unterlegene Hunde nicht einfach so einem ungestümen Wirbelwind aussetzt . Zumindest, sofern man unerwünschte Konsequenzen in dieser Konstellation schon kennt oder leicht voraussehen kann.

    Nun, Enya ist ein wildes Mädchen. Warum soll ich es ihr verwehren, dass sie sich "ausprobiert" bei gut sozialisierten, mir bekannten oder auch vertrauenserweckend erscheinenden Artgenossen beiderlei Geschlechts?

    Soll sie lernen: wenn ich mich ein wenig wild gebärde, bekomme ich eine Ansprache/Lektion/Ablenkung von Frauchen
    oder soll sie lernen: Wenn ich mich wild gebärde, bekomme ich eine Reaktion meines vierbeinigen Gegenübers?

    Wobei selbstverständlich auffällt, dass letztere - und das ist auch nicht weiter verwunderlich - einen ungleich größeren Lerneffekt haben für unsere wilde Hummel.

    Ich spreche hier nicht vom Mobben oder gar Beissereien.
    Mir will nur einfach nicht in den Kopf, wenn der Zweibeiner es kontinuierlich für sich in Anspruch nimmt, ein besserer Lehrmeister für einen Hund zu sein als ein wesensfester Artgenosse.

    (damit meine ich jetzt nicht dich, Rosemarie, und es ist mir auch bewusst, dass du von 2 jungen und unerfahrenen Hunden und damit von einer anderen Situation schriebst)

    Wenn ich Enya so auf ihren Wegen durch ihr junges Leben begleite, stehe ich des Öfteren vor Situationen, in denen ich mich ernsthaft frage:
    Soll ich mich jetzt einmischen oder Enya eine Erfahrung der "hündischen Art" machen lassen.
    Was wird wohl wertvoller sein für den Erfahrungsschatz den sie für ihr Leben braucht?[/OT]
    Geändert von Jajosel (20.09.2015 um 16:10 Uhr)

  5. #5
    Basihma, Billie und Nafia Avatar von Rosemarie Karsten
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    Standard AW: Wesen des RR

    Hallo Christiane,

    ich denke, die Mischung macht es.. und die Erfahrung bzw das Bauchgefühl und vor allem die Beobachtungsgabe und sekundenschnelle Einschätzung der Situation / der Befindlichkeiten der Hunde bedingen MEINE Entscheidung.

    Ich lasse (meinen) Hunden genügend Raum, sich auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln.

    Wenn ich sehe, es handelt sich um einen "Rebellen", der kontinuierlich nur eine einzige Strategie nutzt: nämlich : provokant "auf sie mit Gebrüll" , um damit zu beeindrucken, zu erschrecken, zu mobben, DANN sehe ich da meine zeitweilige Aufgabe gefordert, dem Hund, risikoärmere Strategien zu ermöglichen. Ein Hund kann durchaus lernen, HÖFLICH und RUHIG Kontakt aufzunehmen. Insbesondere dann, wenn andere Hunde diese Eigenschaften zeigen. Er MUSS nicht aufmischen, mobben, jagen,...

    In unserem Fall war es so, dass die junge Hündin frei war, zu entscheiden, mit der Situation umzugehen. Als sie aber überdeutlich zeigte, dass SIE wollte, dass WIR ihr den Lümmel vom Pelz halten, sind wir dann auch ruhig und umgehend eingeschritten. Sie soll ja nun das bisherige Vertrauen in ihre Menschen durchaus behalten können..

    Ebenso handhabe ich es mit meiner Billie und ebenso mit meinem Basihmchen. Ich beobachte die Gesamtsituation, verschaffe mir einen schnellen Überblick, schätze die Lage ein ( meistens richtig) und gebe ihr nur dann noch Hilfen, wenn SIE es mir zeigen. Ich sehe ebenso ganz genau, wenn sie durchaus in der Lage sind / sein möchten und dürfen, etwas ohne ihr Frauchen zu tun.. dann lasse ich sie auch..

    .. so einfach ist das eigentlich

    LG Rosemarie
    Geändert von Rosemarie Karsten (20.09.2015 um 16:39 Uhr)
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  6. #6
    Jajosel
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    Standard AW: Wesen des RR

    Ja, danke, Rosemarie.

    Wie so vieles im Hundleben und im Lernprozess ist wohl auch die richtige Einschätzung dessen, was sinnvoll ist oder sein könnte, die richtige Beobachtung ....eine Frage der Zeit. Und der speziell auf den Hund ausgerichteten Erfahrung.

    Immerhin bin ich ja schon beruhigt darüber, dass man Hunde untereinander (auch unbekannte) einfach mal machen lassen kann, wenn das eigene Bauchgefühl es einem rät...

    Und dass vieles nicht so heiss gekocht wird, wie es sich anlässt:
    Ist die "Luft" erst mal 'raus, die jeweilige Erfahrung mit dem vierbeinigen Gegenüber gemacht und verdaut und verbucht worden im Lerngedächtnis - ja, dann geht alles ganz friedlich, man möchte fast meinen "desinteressiert" zu.

    Und wenn wir dann nicht eingreifen mussten, wenn dann einfach alles "so" seinen guten Verlauf nimmt, dann finde ich das immer besonders befriedigend.

  7. #7
    Basihma, Billie und Nafia Avatar von Rosemarie Karsten
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    Standard AW: Wesen des RR

    Liebe Christiane,

    mit eurem Hundeverstand, eurer langjährigen Erfahrung und Kenntnis
    dürftet ihr euch vertrauensvoll auf euer Bauchgefühl verlassen können;
    da bin ich sehr sicher.

    Das einzige, was MIR immer für (meine) Hunde wichtig war und ist:

    dass ihnen möglichst nichts passiert, was dann unter Umständen weit- reichende
    erziehungstechnische und/oder gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen würde.

    Aber auch das lässt sich ja bekanntermaßen trotz bester Voraussetzungen nicht immer ganz verhindern.

    Hunde MÜSSEN ihre Erfahrungen mit anderen Hunden und in Hunderudeln sammeln können / dürfen.

    Als MEINE Aufgabe sehe ich es an, die Zusammenkünfte für meinen noch jungen und unerfahrenen Hund
    anfänglich ein wenig zu arrangieren / gut auszusuchen.

    Zunehmend kommt dann der heranwachsende Hund auch mit fremden Situationen / Hunden entsprechend zurecht.

    Ich bin immer gut damit gefahren, mich vollkommen meinem Bauchgefühl auszuliefern.

    Wenn ich nur einen Funken Skepsis bzgl einer Begegnung hatte, bin ich lieber, wenn möglich, ausgewichen.

    Zwei Mal bin ich von meinem Bauchgefühl beim Basihmchen abgewichen mit der Konsequenz, dass sie von einem anderen Hund schmerzhaft attackiert wurde... ich habe es mir im Nachhinein kaum verzeihen können.

    LG Rosemarie
    Geändert von Rosemarie Karsten (20.09.2015 um 17:22 Uhr)
    Nafia und Bashira, Basihma und Billie im Herzen

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