Langzeitgedächtnis / Leistung

Hallo zusammen,

heute habe ich mich ein wenig gewundert.
Über das Gedächtnis meines Hundes.
Es ging nicht darum, dass er jemanden nach langer Zeit wiedererkannt hat, sondern dass er nach über einem Jahr Pause noch ein Spielzeug bedienen konnte, mit dessen Anwendung, bzw. des Erlernens selbiger, er sich furchtbar schwer getan hat.
Ich glaube, die meisten von Euch kennen das Teil.
Hund muss auf einen Auslöser drücken/stupsen, ein Geräusch ertönt und aus einem zweiten Gerät rollt ein Leckerchen.
Kann man auch weit entfernt/außer Sichtweite des Hundes aufstellen, der Auslöser hat eine tolle Reichweite.
Zwei verschiedene Zimmer z.B. gehen gut.
Vor etwas über einem Jahr hat er gelernt, wie er das Teil bedienen muss, wie gesagt, es hat ewig gedauert...
Dann verschwand das Teil wieder in der Versenkung und ward seit einem Jahr nicht mehr gesehen.
Heute habe ich es wiedergefunden und neue Batterien eingesetzt.
Schon dabei stand Fields neben mir und fing leise an zu piepen...er ist ein SEHR verfressener Genosse, der ALLES isst, was man ihm gibt.
Er hielt den Kopf schief, beobachtete genau, was ich machte und war sichtlich motiviert.
Ich habe das Spiel also aufgebaut und ZACK, rannte er zum Auslöser, stupste drauf`, es kam kein Ton...er hielt inne, und stupste energischer auf den Auslöser.
Ton erfolgte, Automat setzte sich in Bewegung und spendierte ein paar Leckerchen.
Und so ging es munter weiter, bis ich einfach "Pause" sagte.
Fields hörte sofort auf und für ihn war das Spiel beendet.
Ich hätte jetzt gedacht, nach einem Jahr müsste ich ihm wenigstens ein bisschen helfen..aber nix da.
Der wusste noch 1:1, wie es geht.

Ihr habt doch bestimmt auch eine Geschichte bzgl. der Langzeitgedächtnisleistung Eurer Hunde, oder?
Ich mein`jetzt nicht das Wiedererkennen von Orten oder Menschen oder anderen Hunden :blink:.


Gespannte Grüße, Suse

Als Nala Junghund war und wir sehr intensiv daran gearbeitet haben, dass sie bei Wild ansprechbar und abrufbar wird, habe ich sie auf eine Pfeife konditioniert. Das hat schnell und gut geklappt, aber da ich so ein unorganisierter Mensch bin und die Pfeife oft vergessen oder verlegt hatte und ich Nala später bei Wild dann auch stimmlich unter Kontrolle hatte, war die Pfeife schnell wieder vergessen. Vor einiger Zeit, sehr viele Jahre, also sicher mindestens 8 Jahre später, fiel mir die Pfeife beim Ausmisten wieder in die Hände. Ich wusste selbst gar nicht mehr hundertprozentig, wie ich welchen Pfiff konditioniert hatte. Habe es dann auf einem Spaziergang getestet und siehe da: Triller = Sitz, glatter Pfiff = rankommen. Sie hat es ganz selbstverständlich, ohne zu zögern oder nachzudenken ausgeführt. Hat mich damals auch sehr erstaunt, weil ich wie gesagt selbst nicht mehr wusste, welcher Pfiff jetzt was war.

Nalas Züchterin hatte bei meinem ersten Besuch bei ihr auch erzählt, dass Ridgebacks ein Elefantengedächtnis haben und im Gegensatz zu ihren anderen Hunden gelernte Dinge auch nach langer Zeit noch beherrschen.

Gruß, Kerstin

Hey Suse,

mit Shari habe ich getrailt.
Sie war einsame Spitze im trailen.
Sie bekam ein Geschirr um und als Erkennungssignal "ah es geht zum trailen" zusätzlich ein breites oranges Halsband.

Auch Samu bekam dieses Halsband um, er war nicht gerade das Trail Ass, aber hatte immer richtig Spass.

Die letzte Einheit ist locker 2 Jahre her und solange lag das Halsband verbuddelt in einem Schrank rum.

Am We hatte ich es zufällig gefunden und in die Hand genommen und ein wenig wehmütig betrachtet.
Samu reagierte umgehend darauf und wurde ganz aufgeregt - ganz eindeutig konnte er verknüpfen, oder sich erinnern, was das Halsband bedeutet.

Elefantengedächtnis stimmt wohl :blink:

LG von Brigitte mit Samu

RRs haben definitiv ein bemerkenswertes Gedaechtnis!

Als Batoka 1999 zu uns kam, war sie jeden Tag mit mir in der Firma. Mein Kollege A. hatte immer einen Laserpointer in der Hosentasche und spassenshalber liess er den roten Punkt ueber den Fussboden wandern. Die vier Monate alte Batoka raste beglueckt durch die Halle dem roten Punkt hinterher und es wurde eines ihrer Lieblingsspiele.
Wenig spaeter uebernahm A. eine unserer Auslandsniederlassungen und verschwand aus Batokas Leben.

Sechs Jahre spaeter, wir waren schon in Costa Rica, besuchte uns A. hier. Batoka nahm ihn freundlich wedelnd in Empfang. Abends standen wir auf unserer Terrasse und A. wollte sich eine Zigarette anzuenden. Er griff in die Hosentasche ... und Batoka explodierte. Sie raste hin und her, stand in Torwart-Haltung da und sah ihn auffordernd an.
Sie hatte es nie vergessen! Unglaublich!

Ich stelle aber auch bei Pascha (Dogge, 2 1/2 Jahre alt) Faehigkeiten fest, die mich verblueffen. Er hat 9 Spielzeuge, die immer irgendwo im Haus verteilt rumliegen. Und er weiss genau, wie jedes heisst und wo es liegt! Hol den Ball ... er bringt den Ball. Wo ist das Zebra ... zack, kommt er angerast mit dem Zebra usw.

Ich habe jetzt seit ueber zwanzig Jahren Hunde und es gibt immer wieder neue, faszinierende Erlebnisse.

LG
Heike

Ich glaube, das passt hier auch ganz gut.
Immerhin konnte sich Monthy am späten Nachmittag als Unbeteiligter noch erinnern, wohin Luni ihr Zeugs verbummelt hat:

https://www.rhodesian-ridgeback-foru...tml#post850604

... Berko als knapp 6 Monate alter Jungspund mit der Nase an Stromlitze mit fies Aua. 12,5 Jahre lang wurde dieses Teilstück des Weges nur im Riesenbogen und erhöhten Tempo "bewältigt".
LG Christa

Ich sehe das beim Ringtraining mit jungen Hunden. Vor einiger Zeit hatte ich eine sehr junge Hündin zum Training bei mir. Als ich sie ein Jahr später bei einer Ausstellung wiedertraf, ist sie mir nicht nur vor Begeisterung bis zum Kinn gesprungen, sondern war auch sofort wieder im "Ausstellungsmodus", als ich die Leine in die Hand nahm und anfing, ein bisschen mit ihr zu arbeiten. Sie kannte noch die Kommandos und war total begeistert. Ich auch. :D

Viele Grüße,
Stefanie mit den 3en

Ich habe mich früher oft mit einer Freundin und ihren drei Hunden am Truppi in Lehnitz getroffen. Ihr Buddy war einer von Addos besten Freunden und Raufkumpan. Gerade heute habe ich mit ihr telefoniert und sie erzählte mir, dass sie gestern da war. Sie war früher immer vor mir dort und ist schon reingegangen den langen Sandweg lang. Meist war es dann so dass ich nach Ankunft vom Parkplatz aus hinter ihr her lief und wenn ich am sandweg war hab ich Addo abgemacht und er raste hinter ihnen her zu seinem Kumpel.
addo ist jetzt mehr als 3 Jahre tot aber auch gestern wieder schaute Buddy ständig zurück als erwarte er, dass sein Freund gleich kommt. Er erinnert sich immer noch vor allem an diesem Ort sichtbar daran, dass es früher so war.
er verbindet offensichtlich diesen Ort noch immer mit dieser Erinnerung.

@Andrea, das war bei Balou auch so.
Als Horst gestorben war und wir dann mit dem Landy zu Besuch kamen, kam Balou immer freudestrahlend an, begrüßte uns kurz und lief sofort nach hinten zur Hecktür.
(Wenn die aufging, stand da nämlich immer Horsti und die beiden haben sich sofort begrüßt und waren ganz aus dem Häuschen.)
Wedelnd und aufgeregt...wir haben ihm jedesmal die Hecktür geöffnet und in sein völlig enttäuschtes Gesicht geguckt....das war so hart :howl:....für alle.


LG, Suse

Langas Rückruf habe ich mit Leberwurst trainiert. Jeden Tag trafen wir zwischen zwölf und achtzehn Hunde, jeden Alters und Rasse, auf einer großen Wiese am Fluss. Langa war damals ca. 6 Monate alt. Wenn der Ruf "Leberwurst" von mir kam, hat sie jedes Spielen vergessen und war, hui sofort da. Manche Leute in Ort glaubten, der Hund heisst "Leberwurst". Irgendwann saß der Rückruf, natürlich auch durch andere Methoden.
Vor ca. einem halben Jahr traf ich eine der damals auch täglich anwesenden Hundehalterinnen und wir haben einige Erinnerungen ausgetauscht. Langa war in einem Feld unterwegs und hat ihre Nase beschäftigt.
Ich wollte es ausprobieren, und rief "Leberwurst".
Der Kopf ging hoch. Ich rief das Zauberwort nochmal, und dann kam sie angesaust. Leberwurst hatte ich aber leider nicht.
Langa ist am 1.6.20 neun Jahre alt geworden.
Wenn das kein Langzeitgedächtnis ist!