Ich finde die Frage schwer zu beantworten, zumindest mit meiner Erfahrung.
Sicher würde ich aus der Erinnerung jetzt vorschnell behaupten, dass mein DJ-SAM selbstverständlich ein Zeitgefühl gehabt hat. Wenn ich aber die täglichen Situationen reflektiere, muss ich mir zugestehen, dass die Handlungen, die täglich in einem engen Zeitrahmen geschahen und vom Hund erwartet und 'angezeigt' wurden, von ihm durch regelmäßige Beobachtung der Vorhandlungen hätte identifizieren werden können.
Beispiel: Meine Frau kam damals um 17:00 Uhr von der Arbeit mit ihrem Auto.
Durch die Regelmäßigkeit hätte DJ-SAM ein Zeitgefühl entwickeln können.
Vielleicht waren es aber auch die wiederkehrenden Vorhandlungen, z.B. habe ich meistens vorher noch schnell den Abwasch etc. gemacht? Vielleicht war es aber auch sein besseres Gehör, welches den Wagen von Claudia schon hunderte Meter vor Ankunft erkannt hat? Oder die Einparkgeräusche, das Beschreiten des Weges zur Haustür, das Schlüsselumdrehen und und und.
Interessant wären also wiederkehrende Situationen, die nicht durch Vorhandlungen erkennbar sind und immer wieder zur selbem Zeit ablaufen und für den Hund von Bedeutung sind.
Mir fällt da jetzt nur ein blödes Experiment mit einem programmierbaren Futterautomat ein.
Also ein Automat, der zu einem bestimmten immer wiederkehrenden Zeitpunkt Zugriff auf Futter freigibt.
Würde der Hund nach einer gewissen Trainingszeit sich vor dem Futterfreigabezeitpunkt am Ausgabeort einfinden?
Wenn ja, da liegt ein Zeitgefühl vor. Wenn nein, dann orientiert sich das, was wir als Zeitgefühl beim Hund empfinden, wohl doch eher an regelmäßig beobachteten Vorhandlungen.


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Aber das ist ein anderes Thema.

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