Zitat von
Eva57
Mein allerersten DSH Nero, war eine absolut gutmüdige Knolle. Der Ausbilder verzweifelte damals, weil er zwar im Schutzdienst total Freude am Hetzarm hatte, aber bei der Drohgebärde des Figuranten losliess und uns mitteilte, dass er das "Spiel" nun doof fände. Auch Scheinangriffe auf mich verstand er als Spiel und rannte sofort los um freudig den Hetzärmel zu holen, oder sonst ein Spielzeug.
Die Prüfung bestanden wir eigentlich nur, weil er vom Figuranten ganz, ganz behutsam behandelt wurde und die Unterordnung sowie auf der fährte er so super war.
Aber dieser Hund hat mich 2 mal energisch verteidigt und einmal sogar vor dem Schlimmsten beschützt, bzw. vielleicht sogar das Leben gerettet.
Einmal ein Frau, welche unvermittelt auf mich losging. Sie sass auf einem Fensterbrett und ich beachtete sie garnicht. Doch Nero wurde neben mir immer steifer, stellte die Haare und fing ganz leise das Knurren an. Ich kapierte garnicht, dass er diese Frau meinte, bis sie urplötzlich kreischend auf mich losging. ( schizophrener Schub, sie zertrümmerte dann noch eine Autoscheibe und prügelte sich mit den 2 Polizisten, die gerade auf Streife vorbeifuhren.)
Ein andermal, spät Abends, dunkel, Nero im Freilauf das Teichufer von Enten befreiend (jaaaa, vor 35 Jahren durften Hunde das noch) als mich ein US Soldat anquatschte. Ich denke er wollte nichts Schlimmes. Doch ich war genervt, müde, hatte einen verdammt harten Tag als Pflegeschülerin hinter mir und ich reagierte sehr barsch. Er folgte mir und berührte mich an der Schulter. Ich wehrte giftig ab, er hielt mich eher beruhigend fest, ich brüllte los und da war er, wie ein Blitz aus dem Dunkeln, gefährliches Knurren, blinkende Zähne und er hing im Arm des Soldaten. Der Kerl zerrte und schrie, Nero hielt ihn fest. Auf mein 2. Aus liess er los und der Typ rannte wie vom Teufel gejagt los. Da war ich froh, dass der Hund soweit ausgebildet war, um das Kommando Platz umgehend zu befolgen.
Mein schlimmstes Erlebnis: In Frankreich, Cote A'zur, Spät Abends, alleine in einer Stranddisco. Auto mit Hund ca. 200 M im Pinienwald. Schöner Abend, bemerkte 2 Typen, die mich immer wieder beobachteten aber nie zum Tanzen holten oder sonstwie ansprachen. Ich dachte mir später am Abend, besser ich gehe, solange es noch Leute hat und zahlte. Die Typen zahlten auch. Ich ging, sah die Typen gingen auch. Ich lief in den Wald Richtung Auto (dachte, dumm und jung wie ich war, Alles nur Zufall), die Typen folgten mir. Ich zog die Schuhe aus und rannte, die Typen rannten mir hinterher. So eine Angst hatte ich niemehr in meinem Leben. Ich dachte nur noch ich muss das Auto erreichen und Nero rauslassen. Ein Zurück gabs nicht mehr. Ich kam am Auto an, riss hinten die Heckklappe auf und schrie, wo sind die Lumpen, fassssss. Der eine Kerl war bis auf 5 Meter schon ran, da fuhr Nero wie ein Blitz aus dem Auto und packte den Kerl mit Gebrüll. Der andere haute sofort ab, der Gepackte riss sich los und rannte ebenfalls davon. Nero hinterher und ich hörte, dass er ihn mindestens noch 2 mal packte. Dann kam Nero mit blutigem Maul zurück.
Ich sass schlotternd und weinend meinen Hund umklammernd im Auto. Am nächsten Tag fuhr ich die ganze Strecke an einem Tag nachhause.
Die wissen das schon zu unterscheiden, wann es ernst ist.
Gruss Eva