Aus meiner Erfahrung heraus würde ich den RR-Welpenwunsch zurückstellen. Ich hatte Baby/Kleinkind mit einem älteren Hund, der sehr pflegeleicht mitlief und vornehmlich von meiner bereits erwachsenen Tochter betreut wurde. Das war schlichtweg supereasy und eine unglaublich intensive Zeit mit dem Menschenzwerg. Der RR-Welpe (lang ersehnter Wunsch) kam dann zum gerade 2-jährigen Zweibeiner dazu. Mit "easy" war schlagartig Schluß. Ich konnte weder die Zeit mit dem Kind noch die Zeit mit dem Hund wirklich genießen, alles war sehr unrelaxed, weil ich die beiden dauernd unter einen Hut bringen musste und trotzdem immer das Gefühl hatte, eigentlich niemandem mehr so richtig gerecht zu werden.
Jahre später kam dann unser 2. RR dazu. Das ehemalige zweibeinige Baby war inzwischen fast 8 geworden und unser RR-Welpen-Mädel war "seins". Die Zeit mit diesem Welpen konnte ich wieder richtig genießen.
Für mich ist es in der Beurteilung einer Situation nicht (mehr) wichtig, ob man die "irgendwie" gewuppt kriegt. Für mich ist - auch in meinen eigenen Entscheidungen - wichtig, wieviel Genußfaktor bleibt. Dieser Genußfaktor ist es, der einen geduldig und gerecht bleiben lässt, der das Leben positiv macht. Für einen selbst, aber auch für den, der einem da anvertraut ist. Ein Menschenbaby zu haben und aufwachsen zu sehen ist unbeschreiblicher Genuß. Wenn man dem Genuß Platz und Zeit einräumt. Ein RR-Welpe ist auf seinem Weg ebenfalls ein unbeschreiblicher Genuß. Wenn man dem Genuß Platz und Zeit einräumt.
Mit oben erwähnter Tochter hatte ich neulich ein langes Gespräch. Es ging um den Kinderwunsch. Bei ihr würde ein Baby zu drei turnierhundesportlich geführten Hunden kommen. Ich habe nullkommanull Zweifel, dass sie ein Baby auch noch völlig souverän wuppen würde. Ich hätte aber Zweifel, dass sie das alles noch richtig genießen kann. Und das wäre einfach schade... Fand sie nach ein wenig Reflexion übrigens auch - sie wartet jetzt lieber noch ein Weilchen.
Letztendlich ist es immer eine ganz persönliche Entscheidung - niemand kennt sich besser als man selbst. Der eine kann mehr, der andere weniger. Ich kann dir überhaupt nicht sagen, wie du dich entscheiden sollst. Ich kann dir nur raten, dir selbst sehr bewusst darüber zu sein, dass Babys nur einmal größer werden. Und RR-Welpen auch. Die Zeit, die man mit Mehrfachmanagement verdaddelt und gestresst ist (Baby zu Baby ist halt nochmal anders als Menschenbaby zu älterem Hund oder Welpe zu größerem Kind), könnte man mit Reduktion der eigenen Wunschhaltung auch besser, bewusster und vor allem genußreich für alle Beteiligten verbringen.
Alles Gute für die Entscheidungsfindung, eine Gratulation mit guten Wünschen für den Nachwuchs und liebe Grüße
Susanne mit Buki, Rose, Tochti und Moki


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