Ich bin weiß Gott kein Experte und möchte meinen Beitrag bitte unbedingt als Diskussionsstoff verstanden wissen, nicht als Ratschlag:

Gestern waren wir (meine Frau, meine 2,5-jährige Tochter und ich mit unserer 5 Monate alten RR-Hündin Beijo) im Eselpark Nessendorf an der Ostsee. Abgesehen davon, dass es für Beijo ein wertvoller Tag in Sachen Sozialisation war – Tiere, Menschen, Kinder, Restaurant etc. – haben wir eine interessante Erfahrung gemacht, die zum Thema Boot passt. Wir haben uns eine Eselkutsche gemietet, die wir ohne Führer selbst steuern konnten. Beijo sollte auf der Kutsche mitfahren. Nach ein paar Minuten hatte sie die Scheu vor dem großen Esel verloren, aber auf die Kutsche wollte sie nicht freiwillig, obwohl meine Frau sie von oben lockte und ich von unten nachhalf (sie anhob). Keine Chance, mit Gewalt wollten wir es auch nicht durchsetzen. Als ich mich aber mit auf die Kutsche setzte, kam Beijo sofort raufgehüpft. Anfangs mussten wir sie festhalten, weil sie sehr aufgeregt war, aber nach vielleicht 3 Minuten, als wir gemächlich fuhren, legte sie sich zu unseren Füßen hin und war den Rest der Fahrt total entspannt. Nur einmal sprang sie herunter, als ein anderer Hund neben der Kutsche auftauchte, kam dann aber freiwillig wieder rauf, obwohl ich inzwischen neben der Kutsche herlief.

Mein Fazit: Ich kann mir vorstellen, dass es für den Hund viel selbstverständlicher ist, aufs Boot bzw. die Kutsche zu gehen, wenn die gesamte Familie dort ist. Dann überwindet er seine Angst viel schneller. Bei Beijo war es eindeutig keine Verlustangst, die sie auf die Kutsche trieb, da wir noch nicht fuhren, als sie raufsprang. Es war wohl eher die Angst vor dem Unbekannten.

Kleine Anekdote am Rande: Beijo liebt Ziegen! Während der aufgebrachte Ziegenbock permanent gegen den Zaun rannte, um den Hund zu verjagen, schnupperte Beijo seelenruhig (auf der anderen Seite des Zauns) und wollte unbedingt bleiben und spielen.

Ciao,
Raimund