wie weit ist extrem weit?
wirklich?
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Hallo Tina,
meine Maus war so ein Fall, der gerne Mal aggressiv in der Leine hing, wobei es bei ihr Unsicherheit oder sogar Angst war und nicht böse Aggression. Das Ergebnis ist dasselbe, sie hing knurrend in der Leine. Ich kannte "Deine" Methode auch, dem Hund ruhig zureden und so, nur war die Maus, wenn es soweit war, nicht ansprechbar.
Sie hat es einfach nicht gehört oder überhört. Sie war fixiert auf etwas, was in einem solchem Maße Aufregung in ihr hervorgerufen hat, dass ihr alles andere egal war. Kommt es heute soweit, mache ich sie in dem Moment, in dem sie fixieren will, auf mich aufmerksam und rede, wenn sie nicht fixiert, ruhig mit ihr. Das wird dann weiter positiv verstärkt, sobald die Situation vorüber und der Hund im Geiste noch bei mir ist. Ob das ein Leckerchen ist oder Streicheleinheiten, ein Spiel oder sonst was.
Das braucht aber Zeit, denn man will diese Verstärkungen ja irgendwann weg lassen können. Diese Zeit beansprucht Millan nicht, bei ihm muss es sofort funktionieren. Im TV tut es das dann auch, die Realität sieht eventuell anders aus.
Bei den Härte"fellen" bin ich mir immer noch nicht sicher, ob positive Verstärkung ausreicht. Im Tierheim gabs mal so einen Fall. Mit dem Hund wurde gearbeitet, wie mit allen anderen auch. Positive Verstärkung, genung Aufgaben zum Abreagieren, intensive Betreuung und so weiter. Ein richtiger Erfolg zeigte sich jedoch nicht, er nahm die positive Verstärkung an und schoß in 0,nix rum und viel in sein altes Verhalten - immer! Dieses wurde dann aber durch ähnliche Methoden wie bei Millan unterbunden. Er wurde nicht geschlagen, ihm wurde nicht weh getan, aber man zeigte ihm doch sehr bestimmt, dass sein Verhalten nicht akzeptabel ist. Der Mittelweg zwischen nur positiv verstärken und Sachen wie der "Alpharolle" war bei ihm richtig.
na ja das man die Aggression oder Angst erst gar nicht aufkommen lassen soll ist denke ich jedem klar. Natürlich will man vorher ansetzten und trainieren. Wir lassen unseren Hund ja nicht unbedingt in so einen Konflikt rein laufen.
Was bitte schön ist nicht böse Aggression??? Entweder ist er Aggressiv oder er hat Angst beides gibt es nicht.
Der Hund im Tierheim kenne ich nicht wer weiß wie die mit ihm gearbeitet haben. Viele meinen das sie mit positive Verstärkung arbbeiten, denoch ist es manchmal nich tunbedingt eine und es ist ein Mischtraining. Flasches Timing oder zu schnell den nächsten Schritt gemacht usw....
Ich kenne genug Hunde wo starke Erregung wie in deinem Fall mit Entspannungs- und positives Markertraining umorientiert wurde.
Auch Hunde die extrem ängstlich sind und oder Beißen. Oft ist es ja so das aggrssives Verhalten aus unsicherheit raus entsteht. Man muss halt an der Ursache / Auslöser vorab trainieren und nicht im/am Konflikt selbst.
VG tina
Schon wieder falsch.
Empfehle:
Welcome | James O'Heare, CABC, CDBC, PABC
Vom 15.12.2009:
(1) Orgas im LinkZitat:
Problems with aversive dog training techniques
UK animal welfare, behaviour, training and veterinary organisations (1) are warning of the possible dangers of using techniques for training dogs that can cause pain and fear, such as some of those seen used by Cesar Millan, who has announced a UK tour next year.
Mehr:
Welfare in Dog Training
Nachdenklichen Gruss
Hallo Cusco,
das mit dem "mache ich gar nichts" sehe ich etwas anders. Hängt (d)ein Hund bellend in der Leine und wird gehalten, macht man (du) sehr wohl etwas: man hält ihn fest uind hindert ihn somit daran etwas zu tun was man nicht möchte.
Man kann ihn entweder so lange halten bis er wieder "bei sich" ist und ihn dann ein Alternativ-Verhalten (umdrehen, Sitz, what ever) ausführen lassen, oder man kann ihn mittels konditionierter Entspannung aktiv unterstützen und somit "runter" holen. Oder man kann "an der Leine zupfen" um ihn wieder erreichbar zu machen, also mittels taktilem Reiz, wobei ich persönlich das sanfte Anfassen bevorzugen würde. Je nachdem wie sehr der Hund in seiner Erregung steckt sollte man beim Anfassen auch mit einer nach hinten gerichteten Aggression rechnen, so dass statt Anfassen ein Bewegungsreiz im Sichtfeld als Umorientierung "passender" sein kann.
Zwischen "fight or flight", also Aggression und Angst, kann ganz schnell geswitched werden. Es gibt sanfte Gemüter die deeskallierende Zeichen aussenden wie ein Profi und wenn sie nicht zum gewünschten Erfolg führen schalten sie unter Umständen um in Aggression.
Und bei meiner aggressiv wirkenden Hummel (sie ist nicht wirklich der aggressive Typ, eher unsicher, kommt aber aggressiv rüber) konnte ich beobachten dass sie wechselt, ganz fix zu freundlich und nett wenn sie Paroli geboten bekommt, oder das Gegenüber sehr Sozialsicher ist. Und wenn ich sie manage kommt es erst gar nicht so weit dass sie sich so fürchterlich aufregt und Hundebegegnungen verlaufen dennoch meist mittel-aufgeregt, aber impulskontrolliert und durchaus positiv.
LG Betty
Hallo,
auch wenn man nichts macht, nur die Leine festhält, hat der Hund in den meisten Fällen einen Erfolg mit aggressivem Verhalten. Der Auslöser (anderer Hund) verschwindet. Falls der eigenen Hund den anderen vertreiben wollte und nicht an der Leine pöbelt, weil er gefrustet ist und zum anderen hin will, dann hat er erreicht, was er wollte und wird das Verhalten beim nächsten Mal wieder ausführen.
Negative Einwirkung kommt für mich nicht in Frage, weil ich damit die Aggression noch mehr fördern würde. Nichtstun kann das Verhalten (anderen Hund durch pöbeln vertreiben) ebenfalls fördern. Also muss ich mir was anderes überlegen. Eine gute Möglichkeit ist, frühzeitig, bevor der Hund ausrastet, beim Auftauchen des anderen Hundes, sofort mit dem eigenen anfangen zu arbeiten. Alternativverhalten, das vorher eingeübt wurde, abfragen und belohnen. Den anderen Hund (noch) ruhig anschauen belohnen. So kann ich langsam einen Fuss in die Tür bekommen. Der andere Hund wird dann irgendwann zum Signal für "gute Sachen passieren".
Und wenn gar nichts mehr geht: Rückzug antreten oder Leine festhalten und hinterher Hund entspannen.
Ich war anfangs leider mit Spike bei einem Trainer, der z.B. Leinenruck am Halti gemacht hat :( Ist sicherlich auch mit Schuld dran, dass unsere Probleme dann eher schlechter als besser geworden sind.
Liebe Grüße
Claudia + Spike
Hallo Elainee,
man kann in einem Moment nur ängstliches oder aggressives Verhalten zeigen.
Ich kenne deinen Hund nicht, denke du meinst das er sehr unsicher /ängstlich war und es irgendwann kippte und dann aggressives Verhalten zeigte.
Das aggressive Verhalten ist dann aus Angst raus entstanden. Aber aggressives Verhalten ist und bleibt aggressives Verhalten, da gibt es nichts mit nicht böse ....
Wenn ein Hund im Konflikt eine Distanzverringerung zeigt, Ohren nach vorne, Körperhaltung aufrecht nach vorne, Maulspalte nach vorne kurz, Rute aufrecht, fixieren etc...(teils oder alles, muss ganzheitlich beurteilt werden) ist es ein aggressives Verhalten
Alles nach hintengerichtet, Distanzerweiterung, Ohren angelegt, Rute gesenkt oder eingezogen, Blick und oder Kopf abgewendet, kleiner gemacht, gekrümmt etc... Meideverhalten - eventuell Angst / Unsicherheit.
Wenn ein Hund mit Flucht kein Erfolg hat oder keine Möglichkeit zur Flucht hat kann es in aggressives Verhalten übergehen.
VG tina
Tina,
ich kann das so nicht nachvollziehen beim Verhalten meines Hundes.
Was genau verstehe ich unter agressivem Verhalten?
tina,
da stimme ich dir zu. mein hund MUSS allerdings nicht nach vorne gehen und tut es teilweise doch und zwar dann, wenn seiner meinung nach seine individualdistanz unterschritten wird.
ein hund kann aber durchaus beide verhalten zeigen - z.b. mit rute unter dem bauch angreifen - oder ich konnte das alles so schnell nicht erkennen, das ist auch möglich
Hallo Sibilla,
ich kann dir nur sagen wa sich darunter verstehe.
Aus biologischer Sicht ist es nichts anderes als eine Emotion und dieses ist Grundlage für ein Verhalten. Jeder Hund zeigt aggressives Verhalten ansonsten wäre er nicht überlebensfähig.
Die Aggressionsbereitschaft ist angeboren, wie weit was draus entsteht liegt an der Umwelt und die Erfahrung die er damit macht. Aggression sind vererbbar.
Eine Aggression ist eine "negative" Emotion mit Distanzverringerung dazu zählt alles vom Imponiergehabe bis hin zum beabsichtigen Beschädigungsbeißen. Aggression sind nicht gut oder schlecht, normal oder unnormal sondern einfach nur vorhanden.
Sie sind in allen Lebenssituationen möglich, es ist einfach nur eine Strategie im Konflikt klar zu kommen, bzw. sein Bedürfniss ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, zu befriedigen. Eines von den 4 bzw. 5 Fs.
Die Körpersprache muss natürlich im ganzen betrachtet werden, nicht nur das einzelne Körperteil. Einige stehen ja oben schon.
VG tina
Konfliktlösungen ( 4 fs ) die Reaktionen die im Konflikt gezeigt werden
fight, freeze, flirt, flight
Angriff, Einfrieren, soziale Kommunikation (in die Situation fügen) , Flucht
den 5 nenne ich Übersprungsverhalten, eigentlich sind es 4
ach so
Das hat aber lange gedauert bis das im CC Forum beantwortet wurde...
Ich habe mal wieder nichts verstanden. Aber trotzdem Danke für die Beantwortung meiner Frage. Die ja irgendwie doch nicht beantwortet wurde.:o
Aber das liegt ausschließlich an mir.
Hauptsache ich verstehe meinen Hund.:)
na ja du fragtest was man unter aggressiven Verhalten versteht oder?
Gerd,
wenn du mit irgendwelchen Worten nichts anfangen kannst, frage doch bevor du ausfallend wirst. Ich wiederspreche mich nicht und es ist meine Meinung.
Du kannst ja ne andere Meinung haben so schreibe sie oder halt dich raus. Punkt.
tina
Ich zittiere mich mal selber.
Die oben genannte Situation beobachte ich ab und an bei Angels bestem Kumpel, ein wahrer Schatz, freundlich, sozialsicher, schier endlos geduldig.
Er sendet deeskallierende Zeichen aus, splittet sogar, verträgt sich mit unkastrierten Rüden, rüpelt und rempelt nicht, er ist einfach ein guter Hund. Doch wenn ein Hund seine Gutmütigkeit und seine Freundlichkeit über Gebühr strapazieren, dann ist auch dieser Hund durchaus fähig Aggressionen zu zeigen. Bislang war das ein nie zuvor gehörtes tiefes Grollen, ein Einfrieren und auch mal ein "harmloses" aber beeindruckendes Gerangel mit einem allzu frechen Jack-Russell.
Hunde die ängstlich sind haben eben diese Emotion als Überlebensstrategie für sich "gepachtet".
Hat ein Hund ein paar mal die Erfahrung gemacht dass er
a) nicht geschützt wird, wenn er Angst hat
b) ein freundlich bleibendes Verhalten (in einer Situation in der sich der Hund sichtlich nicht ganz wohl fühlt) nicht gelobt/belohnt wird, sich also nicht lohnt
c) das hündische Gegenüber nicht auf die deeskalierende Zeichen reagiert
wird er andere Wege finden (müssen) um zu überleben.
und was bleibt ihm dann noch ausser Flucht? Aggression.
LG Betty