Hallo Angela,
mir scheint, dass Rommel (mein Gott, wer hat sich diesen Namen ausgesucht???) sehr sensibel ist und daher die Umstellung Eures Tagesablaufs noch nicht verkraftet hat. Wie Du weißt, sind Ridgebacks sehr sensibel und ich habe den Eindruck, Rüden sogar noch mehr als Hündinnen.
Unter Umständen ist Rommel eure Rudelhierarchie abhanden gekommen?? Und er fühlt sich jetzt total unsicher und für das Rudel zuständig und ist überfordert?
Er ist ja auch noch in einem schwierigen Alter, so knapp 2 Jahre, da ist er ja auch noch nicht so gefestigt.
Hast Du eine/n gute/n Hundetrainer/in vor Ort? Ich denke, die Situationen muss jemand Erfahrenes vor Ort sehen und Lösungen finden.
Was ich nicht verstehe, ist sein Verhalten. Ihr sitzt auf dem Sofa und er liegt vor dem Kamin. Und dann knurrt er? Schaut er Euch dabei an? Oder engt Ihr ihn vielleicht ein und er braucht einfach mehr Platz für sich?
Wieso nehmt Ihr im das Futter weg? Das würde mich auch aggressiv machen, wenn man mir mein Essen wegnimmt... Gebt ihm zu festen Zeiten sein Essen und lasst ihn mit einem bestimmten "Freigabebefehl" an den Fressnapf. Wir bestimmen auch, wann unsere Hunde essen, aber wenn wir ihnen den Befehl zum Essen gegeben haben, lassen wir sie in Ruhe fressen. Wir haben früher geübt, mit einem Befehl "Warte", ihnen noch was ins Futter zu tun... Sie stören sich deshalb überhaupt nicht, wenn wir dann doch mal an den Futternapf müssen, weil sie davon ausgehen, dass noch mehr reinkommt... Verfressene Bagage...
Das Futter hinstellen und den Hund bestimmen lassen, wann er frisst, würde ich nicht machen. Die Entscheidung, wann gefressen wird, bestimmst Du und nicht Dein Hund.
Ob Euer Verhalten, den Hund wegzuschicken, wenn er knurrt, richtig ist, kann ich nicht unbedingt beurteilen. Ihr reagiert ja damit auf sein Verhalten. Und ich habe gemerkt, dass ich immer dann, wenn ich, egal wie, auf das Verhalten unserer Hunde reagiere, dieses verstärke.
Wir haben in der schwierigen Eingewöhnungszeit mit unserem Louis gelernt, dass wir unerwünschtes Verhalten am schnellsten durch Ignorieren und ggf. Erlernen eines Alternativverhaltens abstellen konnten. Hinzu kam ein genau geregelter Tagesablauf. Hierdurch hat Louis unglaublich an Sicherheit gewonnen und im gleichen Maße sein aggressives Verhalten abgelegt.
Beobachtet Euch doch mal selber ganz genau, wie Ihr Euch in welchen Situationen verhaltet und hinterfragt Eurer Verhalten.
Und holt Euch professionelle Hilfe ins Haus, das hatten wir damals auch getan und unglaublich viele wertvolle Tipps bekommen. Das meiste war so simpel, dass wir selber nie drauf gekommen wären...
Viele Grüße
Angela