In keinster Weise.
Jeder, der sich ein so stark von sozialen Bindungen abhängiges Tier in sein Leben holt, sollte sich ganz darauf einlassen, in jeder Lebenslage und auch unter wechselnden Bedingungen (Stichwort "Überraschungspaket").
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Heins, meinst du, dass ein Hund kein Überraschungspaket sein muss, wenn man ausreichend Hundeverstand hat? Das würde mir Mut machen für einen neuen RR, denn das habe ich.
Ich habe keine Kinder. Und ich wüsste beim besten Willen nicht, wie ich meinen Terrorzwerg, meine Schnappschildkröte, mein unfassbar sensibles, so sehr auf Ruhe und feste Strukturen angewiesenes Energiebündel "ordentlich" groß gekriegt hätte, wenn ich ein Kind (oder - Gott bewahre - mehrere) hätte.
Nala ist eine absolut in sich ruhende, gehorsame, kinderliebe und gesellschaftsfähige junge Dame. Aber dahinter steckt SO viel Zeit, Geduld, Liebe, Arbeit und noch mehr Zeit, dass ich mir echt schwer vorstellen kann, wie sich das mit Kindern vereinbaren lässt.
Aber das ist nur meine Meinung und ich weiß, dass es Familien gibt, in denen das klappt. Aber diese scheinen mir eher die Ausnahme als die Regel zu sein. Und das dann auch nur, wenn ein Erwachsener nicht arbeiten geht. Jeder Tag hat nur 24 Stunden, da kann man auch mit den besten Vorsätzen nichts dran ändern.
ich kenne da eine familie, die hat zu ihrem einjährigen ridgeback rüden ein menschenbaby bekommen. nix mit terror, es geht da eher harmonisch zu und das nun schon seit fast einem jahr - nein, der hund bekommt keine 24x7-behandlung, er gehört einfach nur dazu.
Prima Beitrag! :):blink:
Ich lese oft: "Überraschungspaket".. was soll das sein? :scept:
Das Einzige, was wirklich eine (kleine)Überraschung sein kann, ist die Endgröße des Hundes.
Alles andere ist keine wirkliche Überraschung, denn kein Hund hat ohne äußere Ursache urplötzlich unüberwindbar schwierige "Wesenszüge"...
Bereits ein Welpe gibt im groben Umfang Informationen über sein Temperament und vieles mehr. Ein sachverständiger Hundehalter versteht es, von Beginn an, seinen Hund in die richtigen Bahnen zu lenken.
Ein Überraschungspaket kann es meines Erachtens nur für solche Hundehalter sein, die sehr "unbedarft" an die Aufnahme eines Welpen herangehen.
Ein Überraschungspaket kann es meines Erachtens leider aber auch in Sachen Krankheit sein..
Letztendlich ist ein Überraschungspaket eher auch ein Hund aus zweiter Hand; denn ihn muss man mit seinen Eigenheiten erst geraume Zeit kennenlernen.. er ist kein ganz so unbeschriebenes Blatt mehr. Hunde aus zweiter Hand zeigen erst eine Zeit nach der Aufnahme manche Wesenszüge bis hin zu "Baustellen".
Aber ein Welpe ein Überraschungspaket? Nein - eher nicht. Denn auf alles, was der kleine Wuzz zeigt, kann man gefühlvoll einwirken und lenkend eingreifen, kann Temperament in entsprechende Bahnen lenken.
Ich lese hier immer wieder auch den Begriff "Schnappschildkröte", welcher häufig im Zusammenhang mit "Überraschungspaket" genannt wird. Auch das empfinde ich vielfach als "hausgemacht". Warum "mutieren" Welpen denn zu "Schnappschildkröten"? Meines Erachtens stimmt in den meisten Fällen das Auslastungskonzept/ Führungskonzept nicht. In einigen Fällen reagieren die Welpen auf falsche Fütterung, Impfung, Wurmkuren... Reaktionen auf Wurmkuren und dergleichen können zugegebenermaßen manche Überraschungen bergen ( Unruhe, Unleidlichkeit bis hin zum aggressiven Verhalten). Überraschungen kann man manchmal auch nach Impfungen erleben in Form von plötzlichen Durchfällen.
Überraschen würde es mich allerdings nicht, wenn bereits ein Welpe recht früh lernen MUSS ( nach Ansicht seines Besitzers), längere Zeit alleine zu bleiben - und dieser Welpe dann in allen anderen möglichen Zusammenhängen aus dem Ruder läuft ( Beispiel Schnappschildkröte ).
VG Rosemarie
Ich traue mich fast gar nicht mehr etwas zu diesem Thema zu schreiben. Entschuldigt bitte, aber ich werde nie erzählen können, dass es total schrecklich ist und dass wir an den Rand unserer Möglichkeiten kommen, denn so ist es nicht. Es wäre gelogen. Es gibt unterschiedliche Menschen, die unterschiedlich mit den Aufgaben des Lebens umgehen. Manche wären mit einem Kind überfordert manche überlegen noch ein viertes zu bekommen. Die einen haben Kinder und Hunde, die anderen nicht. Den einen fällt es leicht einen Hund zu erziehen den anderen nicht.
Ich danke Euch für Eure Meinungen.
Da hast du auf jeden Fall recht. ICH kann es mir FÜR MICH nicht vorstellen. Ich arbeite (und darf Nala dorthin mitnehmen), habe ein Pferd und verbringe unheimlich viel Zeit mit und bei meinen Tieren. Und zu guter letzt bin ich selbst halt auch noch da. Ich denke nicht mal, dass ich es nicht schaffen würde. Ich bin sehr strukturiert, organisiert und verantwortungsbewusst. Aber WOLLEN tät´ ich es nicht. Weil mein Tag jetzt schon zu wenig Stunden hat.
Und zu Rosemaries Theorie der "Schnappschildkröte": ich denke, dass es "Schnappschildkröten" in verschiedenen Ausprägungen gibt. Das ist Definitionssache. Nala z.B. war vor ihrem ersten Lebensjahr nie länger als eine halbe Stunde allein, die ersten zehn Minuten erst mit sechs Monaten. Und nach den ersten vier Wochen war dieses Thema auch erledigt. Stress, gesundheitliche Probleme usw. können sich auf verschiedene Weise äußern und nicht jeder Welpe/Junghund, der seine Zähne in den ersten Wochen unsanft einsetzt, hat Stress oder ist krank.
Off-Topic:
Mir gefällt schon dieser Begriff "Schnappschildkröte" nicht so gut, ehrlich gesagt - aber sei's drum.
Es gibt nun mal Welpen - das habe ich mit Enya selbst erfahren - die ihre Zähnchen zur Durchsetzung von was weiss ich allem entdeckt haben und lustig ausprobieren, was da sonst noch alles geht. Unser Ledersofa kann ein Lied davon singen...:whistlig:. Diese "Fehlprägung" brachte sie schon vom Züchter mit und es dauerte ein Weilchen, bis wir das zur allgemeinen Zufriedenheit in die richtige Bahnen gelenkt hatten.
Stress? Eher nicht, so meine ich - die Kleine hat 'ne Menge Temperament, jedenfalls viel mehr davon als Selma...:blink:
Off-Topic:
.. ich stelle mir gerade einen Ridgeback Welpen vor, der in eine siebenköpfige Familie "integriert" werden MUSS :blink:, bestehend aus drei Kindern ( 1/2 J, 3 J. und 6 J.), den Eltern, Mutter Hausfrau und Vater Bauingenier, Großeltern ( Großmutter dement, Großvater ein Holzbein als Überbleibsel aus dem Krieg).
Alle wohnen unter einem Dach eines großzügig angelegten Eigenheims auf dem Lande, fern ab jeglicher Städte und somit auch wenigen Hundebegegnungen.
Der Säugling leidet gerade unter schlimmsten Blähungen, weil die Mutter ihren Lieblingsspeisen nicht widerstehen konnte, das dreijährige Kind hat Pseudokrupp und das sechsjährige ist mal gerade mit seinem Lieblingsschlitten in einen Stacheldraht hineingerattert.
Der Vater hat sich auf dem Bau aufgrund einer defekten Baubole den Knöchel vertreten und die demente Großmutter lässt immer wieder mal den Gasherd in der Küche an. Opa mit dem Holzbein braucht dringend neuen Tabak und nörgelt in einer Tour herum.
Der Ridgeback Welpe ist gerade zu diesem Zeitpunkt kaum mehr Welpe.. die ersten Testosteroneinschüsse sind da. Training bisher: raus in den Wald und Leine ab.. :D ; dreht er auf, kommt er mal für ein bis zwei Stunden in den Kennel..
.. ein Schelm, wer Böses dabei denkt :blink:
Kopfkino wäre vielleicht lustig, wenn es nicht bitterer Ernst wäre - oder? - Zu viele blöde "Zufälle" auf einmal?
Wer kennt schon die "Realität"..
Off-Topic:
.. mit der richtigen Einstellung aber bekommt man die wildesten "Schnappschildkröten" handzahm :D:blink:
https://www.youtube.com/watch?v=gSX444hQ5Vo
:D:devil::joker:
Der Faden geht völlig am Thema/Frage vorbei.
Zum Glück sind wir so klug und alle andern so blöd..... Beispiele die das untermauern gibts ja immer zu finden, weil man von denen wo es gut läuft ja kaum was hört.
Schade, schade, schade. wenn ich hier neu wäre, würde ich mir denken, was für ein Haufen selbsüberheblicher, narzistischer, eingebildeter Selbstdarsteller und Klugscheixxer und die haben alle einen RR...... DAS wäre für mich ein Grund mir keinen Hund dieser Rasse zu holen.
Etwas mehr Differnzierung statt Verallgemeinerung wäre hilfreicher und glaubwürdiger.
Gruss Eva
Zum Teil hast du Recht, Eva.
Zum anderen Teil tust du mit deiner Festellung denen Unrecht, die sich wirklich bemüht haben, in Ruhe und in angemessenem Ton eigene Erfahrungen zur Beantworung der gestellten Frage zur Verfügung zu stellen.
Ich habe schon den Eindruck, dass differenziert wurde.
Nicht von allen und nicht in allen Beiträgen - doch das ist sowieso fast unerreichbar.
Off-Topic:
Der Faden geht völlig am Thema/Frage vorbei.
Was daran liegt, dass sich die Fragen für eine fremde und unbekannte Familiensituation niemals HIER beantworten lassen. Schon gar nicht, wenn die Familie SELBST hier noch nicht mal schreibt, sondern "nur" jemand ÜBER die Familie..:blink:
Ich glaube für Menschen ohne Kind oder mit nur einem Kind ist es schwer vorstellbar, auf auf was für einem Level eine Familie ab drei Kindern funktioniert. Da wirft einen nichts mehr so wirklich aus der Bahn, jede neue Katastrophe wird sofort integriert und es wird weitergemacht. Vielleicht ist dieses das Geheimnis weshalb es funktioniert. Man ist äußerst flexibel und lernt eigene Bedürfnisse hintenanzustellen. Man lernt Prioritäten zu setzen. Anstatt ein Buch zu lesen, während das Kleinste schläft und die Anderen in der Schule oder im Kiga sind, wird mit dem Hund trainiert.
Dafür darf man das Leben leben, das man sich wünscht und vorstellt. Mit den Traumhunden und keinem Kompromiss und sehr vielen Glücksmomenten.
LG
Nein, es liegt daran, weil es Menschen in diesem Forum gibt, die der Meinung sind, dass sie einig und allein die Wahrheit kennen und das alle anderen doof sind.
Ich meine nicht die, die in einem ruhigen Ton tolle Beiträge gepostet haben, die auch anderen Usern bei der Entscheidung helfen werden, ob es ein Ridgeback mit Kind werden soll,oder nicht. Danke.
Liebe Eva, toller Beitrag.
LG
Aus MEINER persönlichen Alltags- und Arbeitsrealität stellen sich die Dinge "ein wenig" anders dar.
Es wird eben nicht mit dem Hund trainiert, weil dazu häufig aufgrund von Erschöpfung der persönlichen Ressourcen die Zeit fehlt.
Demzufolge werden sehr wohl Prioritäten gesetzt: der Hund wird vielfach abgegeben, weil die Familien überfordert sind mit der "Integration ihrer Katastrophen" :blink:
Off-Topic:
....ach ja, und wenn die Fakten nicht reichen, dann kann man doch einfach schnell mal was unterstellen, damit man weiter schön über seine immense Erfahrung mit RR's erzählen kann (ihr Depperle aber auch...) . Und der Übernächste nimmt die Unterstellung als Tatsache wahr und haut auch noch drauf, zynisch und augenverdrehend.
max100 hat mit keinem Wort gefragt, ob RR und Kleinkind zusammenpassen. Er hat gefragt, ob Welpe oder erw. Hund in eine Familie mit Kleinkind besser passen und wollte unbedarft da mal Meinungen dazu hören. Macht man so in Foren, sollte eigentlich möglich sein.
Wer nun der Meinung ist, dass Hund und Kleinkind generell nicht geht, (sorry, natürlich andere Hunde schon, nur der sooooo spezielle und besondere RR nicht), nun der kann doch warten, bis das mal gefragt wird und dann seine Meinung sagen.
Wer kennt den Witz mit dem Biologiestudenten, der sich für die Prüfung auf den Regenwurm und nur auf den Regenwurm vorbereitet hat? Als der Prüfer sagte, erzählen sie mir etwas über die Amsel, sagte der Student: die Amsel ist ein Vogel und frisst am liebsten Regenwürmer. DER REGENWURM.........
Keiner hat nach dem Regenwurm gefragt, aber wenn das nun mal der ganze und einzige Horizont ist......naja
Ich kann nicht nachvollziehen, warum auf Max so rumgehackt wurde..... Januarloch?
Gruss Eva
ps. Jajosel, ich meine nicht die kritischen, aber konstruktiven Beiträge und Erfahrungsberichte. Und Max ist auch anständig geblieben, trotz der Unterstellungen und Weisheit die ihm rechts und links um die Ohren gehauen wurde.
Um mal auf's Thema zurückzukommen, hätte ich Kinder würde ich eher zu einem Welpen tendieren. Möglichst aus einem Züchterhaushalt mit Kindern.
Zu dem geschilderten Horrorszenario mit der 7 köpfigen Familie könnte man ebenso Stories konstruieren von alleinstehenden RR Haltern, die plötzlich schwer erkranken, kinderlosen Paaren, die sich trennen und wieder beide Vollzeit arbeiten müssen etc.etc.
OT: ich störe mich hier im Forum leider auch zunehmend an einer gewissen JA-aber Mentalität. Schreibt jemand, er hätte mit seinem zukünftigen Hund vor, viel zu unternehmen, kommen Bedenken zur Überforderung. Will ein Neuling Trofu füttern, ist das schlecht - schreibt er aber gleich, er will barfen kommt prompt ein Hinweis, was man da alles falsch machen kann... Berufstätig ist nicht optimal, Rentner sind auch nicht so dolle. Ich fürchte, bis auf ne Handvoll RR Forum User gibt es DEN idealen RR Halter noch nicht. Aber wenigsten diese paar haben offenbar den tiefen Teller erfunden, und können andere mit oberlehrerhaften Texten zur Räson bringen, gerne auch mit forderndem Unterton.
Hätte ich vor weit über 10 Jahren dieses Forum so wie jetzt vorgefunden, hätte ich nie wieder einen Blick herein gemacht.
Hallo Berit,
ich bin zwar noch nicht ganz so lange wie du hier im Forum aktiv,
aber wenn du mal zurückdenkst, gab es hier schon einige
wirklich üble Pöbler, deren Kommentare weit unter die Gürtellinie gingen.
Die sind hier schon lange nicht mehr aktiv, GsD. Dass es in Foren bei
heiklen Themen mal hoch her geht und die Emotionen mit einigen Usern duchgehen
kann passieren. Allerdings will doch jeder der eine Frage stellt, auch Antworten haben
und das diese sehr unterschiedlich ausfallen, ist doch total in Ordnung.
Es wäre wohl sehr langweilig gäbe es nur eine Meinung zu allen Themen.
Ich finde gerade hier haben die User sehr fair ihre Meinung und Erlebnisse geschildert,
die sehr vielfältig ausgefallen sind. Der Fragesteller hat also die Möglichkeit anhand der
vielen Erlebnisse/Meinungen zum gefragten Thema, seine ganz persönliche Entscheidung zu fällen
oder auch nicht.
Aber nichts für ungut, wir "Altuser" kennen doch ganz andere Töne.
Viele Grüße aus Berlin
Marta
Ich habe bislang zwei RR Rüden ins Erwachsenenleben begleitet. Beide waren und sind "kinderkompatibel". Herr BamBam ist so ziemlich der freundlichste Hund überhaupt. Die Frage ist aber: wäre er das auch, wenn hier zwei Kleinkinder herum toben würden?
Der Weg vom Welpen bis zum Erwachsenen hatte durchaus steinige Abzweigungen. In den ersten Wochen musste der Zwerg Nase beispielsweise lernen, wie man runter fährt, und dass es nicht notwendig ist, bei Reizüberflutung und während der "dollen" eher 20 Minuten in alles zu beissen, was bei drei nicht aus der Schusslinie ist.
Ich erinnere mich noch gut an charakteristische Situationen: BamBam konnte von jetzt auf gleich so geflasht sein, dass er "durchdrehte". Das war einfach eine Kombination aus Umweltreizen und Tagesform, und daher nur sehr bedingt prognostizierbar, denn die Umwelt richtet sich leider, leider nicht nach dem, was man gerade gern hätte.
"Durchdrehen" bedeutete bei ihm, mit immenser Energie und extrem angespannt Gas zu geben, und in alles zu beissen, was in die Nähe des Mauls kam. Er hat mir in dieser Lebensphase, und bis ich den Packan für diese Entwicklung gefunden hatte, diverse Kleidungsstücke zerrissen, und meiner Haut viele Wunden zugefügt. Eine davon hat sich übrigens gleich mal nett entzündet, und mir erhebliche Probleme, nicht zuletzt durch die notwendig werdende Antibiose, beschert.
Die Lösung lautete: Herunterfahren konditionieren, und im akuten "Schub" Hund fixieren. Das ist bei einem sehr agilen, schnell wachsenden Welpen, der alles gibt, schon mal physisch keine Kleinigkeit, insbesondere nicht, wenn man sich gerade draußen befindet, und ja nicht allein auf diesem Planeten wandelt.
Mit Kleinkindern im Schlepptau, die vielleicht gerade selbst auf Entdeckungstour gehen, stelle ich mir das sehr erbaulich vor.
Mein Alltag hätte zu diesem Zeitpunkt mit Kleinkindern darin bestanden, wahlweise hinter diesen ODER dem Hund ODER beiden her zu rennen, und Schlimmeres zu verhindern. Vermutlich wäre mir nur übrig geblieben, klein BamBam in diesen Situationen in einen Kennel zu verfrachten. Ob das seiner Freude am Kind unbedingt gut getan hätte, wage ich zu bezweifeln.
Nach dem ersten Halbjahr (ca) hatten sich die Dinge hier so gut geregelt, dass das Herunterfahren sicher klappte, und Herr BamBam ein wirklich weiches Maul hatte = seine Zähne äußerst subtil und angepasst an die menschliche Hautdichte einsetzen konnte. Er war immer noch sehr temperamentvoll und impulsiv (ist er bis heute), aber Verletzungen trug man zumindest nicht mehr durch seine Zähne davon.
Es war aber nicht einfach, dorthin zu gelangen. Und mit Kleinkindern wäre es ganz sicher noch einmal erheblich problematischer geworden.
Bis heute besteht durchgängig in BamBams Temperament ein möglicher Risikofaktor für den Umgang mit kleinen Kindern. Er hat ein Quecksilber-Temperament, das binnen Sekunden hochfährt. Diese Spannung baut er in erster Linie über Hüpfen ab. Bei einem 40 kg schweren Hund kann das durchaus zu ernsten Stürzen, Beulen, Gehirnerschütterungen führen, insbesondere wenn Kinder involviert sind.
Es handelt sich immer nur um extrem kurzes Aufflackern, ich kann BamBam sehr zügig runter fahren. Aber es ist vorhanden. Es IST ein Risikofaktor. Ich müsste den Wunderbär also trotz aller Freundlichkeit in Anwesenheit von Kleinkindern sehr sorgsam begleiten. Und genau das tue ich auch - ich stehe immer parat und passe auf. Die Eltern der Kinder können das aber gar nicht leisten. Sie müssen nämlich ihre Augen bei ihrem Nachwuchs haben, der insbesondere im Alter zwischen 2 und 4 jede Menge "Spontaneinfälle" umsetzt, die durchaus "bemerkenswert" sind, wenn es nicht zu ernsthaften Verwerfungen kommen soll.
Ich kann mit BamBam problemlos durch eine wilde Horde lärmender Kinder laufen. Sie können ihm auf den Kopf patschen, ihn ungeschickt streicheln, sogar begeisterte Spontanumarmungen (edit: So schnell konnte selbst ich gar nicht zupacken, wie ihm die Dreijährige am Hals hing, derweil die wackere Mama mit offenem Mund mit ihrem Salzsäulenstadium kämpfte - vielleicht Reste der Stilldemenz :D) von fremden Kindern hat der Munzelmann freundlich weg gesteckt, ohne seine gute Laune zu verlieren. Der ist für einen RR ECHT kinderkompatibel.
Aber er ist eben auch schnell, quecksilbrig, wendig, muskulös, und 40 kg schwer.
Und bei aller Freude an Kindern: Nee, eine ideale Besetzung als Familie-mit-Kleinkindern-Hund wäre auch BamBam nicht.
Ich finde es mittlerweile EXTREM befremdlich, dass in verschiedenen Kontexte, egal ob es um Kinder oder die Zweithundthematik geht, so häufig nonchalante "alles so EASY" Beschreibungen kommen.
Nein, es ist nicht immer easy. Die Wege zu "easy" sind oft lang und steinig, und zwar besonders bei sensiblen, niederschwelligen Jagdhunden wie dem RR.
Off-Topic:
Hallo Marta,
da hast Du sicher Recht, dass es schon immer mal üble Pöbler gab. Aber auch viele nette Leute, von denen man gerne weiter gelesen hätte- ist wohl in vielen Foren so. Schade finde ich einfach, wie viele Neulinge abgeschreckt werden. Manch einer drückt sich nur ungeschickt aus, und steht dann gleich wie der letzte Trottel da.
Rosemarie, ich sehe es nicht als Automatismus an: Züchterhaushalt mit Kindern=kinderfreundlicher Hund.
Aber wenn ein Welpe von Anfang an positive Erfahrungen mit Kindern gemacht hat, ist es doch nicht schlecht. Dass es nun Deiner Erfahrung (die ich natürlich nicht habe) nach eher umgekehrt ist, stimmt mich schon traurig.
Enya - bald 2jährig - ist mit ihren Geschwistern und teilweise 4 anderen Dalmis in einem (Klein)kinderhaushalt großgeworden.
Erst mal schön und gut - als besondere Bereicherung der Sozialisierung luden die (VDH!) Züchter regelmässig die Nachbarskinder jeglicher Couleur zu den Welpen ein.
Nein, kinderfeindlich ist Enya dadurch nicht geworden -(Für Selma, unsere verstorbene RR Hündin, die von Anfang an eine weitestgehend selbstbestimmte Distanz bevorzugte, war das total kontraproduktiv.) -
Also nochmal: Enya ist kein Kinderfeind, das Gegenteil ist der Fall, sie ist total verrückt nach Kindern, und zwar in einem Maß, dass wir sehr, sehr lange aufpassen mussten, dass sie uns nicht mit Anlauf in jeden vorbeifahrenden Kinderwagen hüpfte und andere Kinder, die unseren Weg kreuzten, nicht einfach vor lauter Begeisterung in Grund und Boden rannte.
Und ihr könnt mir glauben, dass wir auch noch heute - und vermutlich auch noch lange - daran arbeiten dürften, Enya einen einigermaßen ruhigen Umgang mit Kindern zu ermöglichen.
Ist das jetzt besser?? Ich weiß nicht so recht, ehrlich gesagt....
Ja, das war jetzt ein weiteres Beispiel für die Kompabilität von Kleinkindern und Welpen. Ich möchte nichts von Regenwürmern erzählen, finde jedoch sehr wohl derartige Erfahrungsberichte im Rahmen von Max' Fragestellung durchaus angebracht.
Wir geben ja keine theoretischen Erläuterungen, die allermeisten unter den Antwortenden haben genau das erlebt mit ihren Welpen, was sie hier schildern.
Was also soll daran falsch sein, wenn aufgrund des eigenen Erlebens Bedenken geäussert werden?
Erstmal OT: Liebe Eva, Balou, danke für Eure Beiträge. Besonders Evas Beitrag stimme ich voll und ganz zu.
Zu dem Thema möchte ich noch sagen, wenn man jemanden von einer Sache überzeugen will, oder ihn zum nachdenken bringen will, ist es nicht ratsam, demjenigen zu vermitteln das er ein Vollidiot ist, keine Ahnung hat und sowieso dumm fragt. Wenn man sich dann noch im Ton vergreift, hat man ohnehin verloren. Ich kann es nicht verstehen, dass man Menschen die Fragen, sich informieren wollen, so vergraulen muss, die haben Euch doch nichts getan.
Besonders bei "brisanten" Themen werden die Fragesteller so weit gebracht, dass sie nichts mehr schreiben wollen. Dann kommentiert immer einer, dass der jenige Antworten bekommen hat die er nicht hören wollte. Ihr solltet Euch mal die Frage stellen, ob er sie vielleicht nur auf eine Art und Weise bekommen hat die er nicht hören wollte und das zu Recht.
Ich hatte gefragt ob Welpe oder älterer Hund besser wäre und fand mich dann in der Position wieder, erklären zu müssen weshalb ich Vollidiot einer Familie mit Kleinkind empfehle einen RR zu sich zu nehmen. Was ich kein einziges Mal auch nur mit einem Wort geschrieben habe. Denen die konstruktiv und hilfreich geantwortet haben danke ich für ihre Beiträge.
Ich habe alle Beiträge an die Familie weitergegeben. Ich werde berichten.
Bei denen die Kleinkinder und Hunde hatten, war es für die Kinder ein Problem gefällt zu werden oder mal einen Kratzer vom Welpen abzubekommen, oder war das genauso schnell wieder verflogen wie ein Sturz an sich oder andere kleine Verletzungen, die im Leben eines Kindes nunmal vorkommen.
LG