Genügend passende ( ausgesuchte) soziale Kontakte halte ich für unabdingbar, damit der noch unerfahrene Rüde Sicherheit durch Hundekontakte, Erziehung durch andere Hunde, Erfahrungen mit anderen Hunderassen,.... machen kann und "Hundesprache" lernen darf. Reduziert man die Kontakte bis auf einige wenige, kann es passieren, dass gewisse Unsicherheiten bei Fremdbegegnungen und/oder mit anderen Rassen bestehen bleiben und sich verschärfen.
Meine Erfahrung sagt: "Je mehr (ausgesuchte) passende Hundekontakte zumindest jeden zweiten Tag, um so besser!"
Wenn ein Rüde so dermaßen und vor allem so plötzlich das beschriebene Verhalten zeigt, KANN es durchaus richtig sein, ihn hormonell zunächst zu drosseln. Ob das für den entsprechenden Hund genau das Richtige wäre, kann nur eine erfahrene Fachperson sowie ein guter Tierarzt sagen.
In mir bekannten, möglicherweise ähnlich gelagerten Fällen wie hier beschrieben, war es DAS (richtige und passende) Mittel der Wahl, den Hund wieder auf ein entspanntes Niveau zu bringen, auf welchem Ansprechbarkeit, Ruhe und Gelassenheit und damit auch Aufnahme von Erziehungsangeboten wieder möglich wurde.
Es gibt neben der hormonellen Kastration ( Hormonchip) ja auch die Möglichkeit, zunächst mal für nur vier Wochen zu schauen, wie eine hormonelle Drosselung dem entsprechenden Hund bekommt. Ich habe erlebt, dass bereits nach drei bis vier Tagen eine deutliche Besserung eingetreten ist und für alle Beteiligten wieder Ruhe und Entspannung eintrat.
Nicht jeder Kastrat ist nach hormoneller Drosselung gleich "versaut", was ja scheinbar beinahe wie ein Trend anmutet, dieses zu behaupten. Es sind zumeist Angsthunde, die von einem möglichen Eingriff in den Testosteronhaushalt nicht zwingend profitieren.
Hat der Hund erst einmal unter der neuen, nun vorhandenen Testosteronhormonlage gewisse Erfahrungen gemacht, die "fragwürdig" anmuten, kann man meines Erachtens eine längere und ggf bestehen bleibende Verhaltensbaustelle bekommen. Manchmal kann es der richtige Weg sein, RECHTZEITIG diese Dinge durch eine hormonelle Beeinflussung zu VERHINDERN.
VG Rosemarie


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