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AW: Stresssituationen im Büro
Ishara (mein 2. Ridgi) kam nach Weihnachten zu mir. Da war das Büro für 2 Wochen geschlossen. Ich ging in dieser Zeit jeden Tag mit ihr für etwa 1 Std. ins Büro. Es war absolut ruhig und auch sonst waren nur mein Chef und ich im Büro, abgesehen von gelegentlichen Besuchern. Als dann der Büroalltag losging, hatte Ishara keine Probleme damit. Die meiste Zeit hat sie verschlafen und zum Pipi machen gingen wir kurz auf die Wiese hinter dem Haus. Dazu muss ich aber noch sagen, dass ich nur halbtags arbeitete.
Die Züchterin hat mich aber auch sehr gut beraten, da sie wusste, dass Ishara mit ins Büro kommt. Eigentlich hätte mir eine andere Hündin fast besser gefallen, aber die Argumente der Züchterin haben mich überzeugt und ich habe den Entscheid für Ishara nie bereut.
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AW: Stresssituationen im Büro
OT- @ Eisenvorhang, nicht böse sein, aber ich wundere mich doch etwas, in welch kurzer Zeit Du zu einem RR Experten geworden bist.
In dem Thread "Frage zu RR Welpen" schreibst Du noch, Du weißt nicht genau, ob Deine Sophie vom VDH Züchter ist, aber "Ahnentafel von Pedigree mit Stammbaum" hat...
Mit Verlaub, ich glaube hier gibt es den Einen oder Anderen, der sich mit diversen RR Linien und gewissen Wesenszügen auskennt, und somit das Risiko minimieren kann, ein Untier das abhaut oder durchdreht zu erwischen...
Lässt man sich da ein wenig helfen, sind schon ein paar Stolpersteine weniger da.
Meine beiden waren aus DK ( 2002 und 2008 vom selben Züchter) und mehr auf Arbeitseigenschaften, als auf reine Schönheitschampions gezogen.
Viele Geschwister sind jagdlich oder im Hundesport erfolgreich, und bekannt für ihr freundliches Wesen.
Sollte irgendwann posthum ein Halbbruder meines Ambar in die Zucht kommen, würde ich auch bis nach Norwegen fahren. Da es zur Zeit aber nirgends Verwandschaft in Welpenform gibt, ist unsere Edda nun ein Bullmastiff geworden, und auch die ist toll.
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AW: Stresssituationen im Büro
Ich habe den dritten Teilzeit-Bürohund.
Der erste, ein Schnauzer, war schon 6 Jahre alt, als er zu mir kam. Er war eher hektisch, aber
im Büro mucksmäuschenstill. Die ersten Jahre hatte ich noch einen Hundesitter, so daß er nur in den
Schulferien mit mußte. Später, als er alt wurde, mochte ich ihn nicht mehr weg geben - niemals ein
Problem im Büro.
Ayman war auch Teilzeit-Bürohund. Er war von Anfang an mit meinem Mann stundenweise (und nicht täglich) im
Büro. Viel Publikumsverkehr, schwer erziehbare Jugendliche usw. Nie problematisch, es gab, auch für die Jugendlichen, klare Ansagen. Bei mir kam er später mit, wenn mein Mann, dann schon sehr früher Privatier, verreist war. Auch da gabs nie ein Problem im Büro. Mäßiger Publikumsverkehr, Mitarbeiter rein und wieder raus, er rührte sich nicht vom Fleck, mich immer im Blick.
Ebenso jetzt Lotta. Auch sie muß nur ca. 4 Monate im Jahr mit ins Büro (alles zusammen genommen). Sie freut sich jedes Mal nen Ast. Und liegt dort ebenfalls, ohne sich zu rühren (nach der Begrüßungsrunde). Sie war allerdings schon 3, als sie zu uns kam. Vom Charakter eher ADHS, im Büro kein Mucks.
Ich kann das nicht erklären, aber bei allen drei völlig unterschiedlichen Hunden hat das immer funktioniert. Meine Hundetrainerin meinte, daß alle gemerkt haben, daß mir das exzellente Benehmen im Büro unendlich wichtig ist, und ich das dann auch so durchsetze. Dazu bedurfte es aber wirklich nicht viel.
Wichtig war und ist uns der Gassigang morgens, die regelmäßige lange gemeinsame Mittagspause mit ausgedehnten Waldspazis und der etwas vorgezogene Feierabend mit Bespaßung . Ich bin allerdings Cheffe und teile meine Zeiten frei ein. Ich denke, meine Hunde leiden absolut nicht unter dem gelegentlichen Büroalltag. Immer noch viel besser als Stunden allein zu Haus.
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AW: Stresssituationen im Büro
Auch unser Hakim war von Anfang an ein Bürohund :-)
Wir haben eine eigene Kfz Werkstatt von dem her ging das prima.
Wir laufen jeden morgen in die Arbeit (ca 1,2km) und dann legt er sich auf seinen Sessel, der im warmen Büro steht und schläft, bis wir wieder heim laufen. Er war das von klein auf so gewöhnt und die Kunden lieben Ihn. Zumindest 99% :p.
War für mich die bessere Alternative wie ihn jeden Tag allein zu lassen.
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AW: Stresssituationen im Büro
Zitat:
Zitat von
spechti
hochsensibel, schreckhaft, unsicher, Probleme mit fremden Menschen waren durchaus Thema, stressanfällig...
Wir haben nun den dritten RR-Rüden. Einen schreckhaften und unsicheren RR sehe ich als überhaupt nicht rassetypisch an. Das Problem "fremde Menschen" ist sicherlich Definitionssache. Zurückhaltung ggü. Fremden ja, alles andere gehört auch nicht zum RR.
Zitat:
Zitat von
Eisenvorhang
Ich komme sowieso in der heutigen Zeit nicht mehr mit. Und auch wenn die RR das "geduldig" aushalten, eine adäquate Haltung des Tieres ist das mitnichten.
Da reicht auch schon ein kurzer Blick in Facebook. Da sieht man "faule" RR mit Krallen, die solang sind, dass sich die Pfoten verformen. Aber es wird darüber gefeiert, wie süß und ruhig der Hund ist.
Ich habe mich auch in den meisten RR-Gruppen abgemeldet, weil ich es nicht ertragen kann, wenn zum Beispiel zur Zwingerhaltung geraten wird. Es gruselt mich dabei, weil die Leute meistens auch noch unbelehrbar sind.
Ein RR, der täglich 24/7 bei seinem Besitzer sein kann, führt aus meiner Sicht das tollste Leben der Welt, so lange er entsprechend ausgelastet wird. Wir haben hier drei Home-Office-Rüden und nein, die haben weder lange Krallen, noch sind sie geistig degeneriert oder sonstwie arm dran. Sie haben zusätzlich zu der Möglichkeit, immer bei uns zu sein, ein ausgefülltes Leben.
Ein Hund, der zu unmöglichen Zeiten "frei dreht", muss Ruhe lernen. Er darf aufdrehen, wenn die Zeit dafür da ist. Das kann er lernen und nein, ich lasse mir das nicht von meinem Hund diktieren. Oder sagen wir mal, nur begrenzt. :blink:
Um einen RR zum Office-Hund zu erziehen, braucht man einen Züchter, der einen geeigneten Welpen auswählt (der dann auch der geeignete Welpe bleibt), man braucht einen Chef und Kollegen, die das wochen- oder monatelang mitmachen (ich würde mir das in jedem Falle schriftlich bestätigen lassen, dass der Hund mitdarf; tolerante Chefs sterben, werden krank, kündigen, werden gekündigt, finden den Hund dann doch doof und nervig und überlegen es sich anders...) und man braucht generell einen langen Atem und Konsequenz für die Erziehung des Hundes.
Wenn man sich das im Vorfeld genau überlegt hat - auch Vorkommnisse wie eigene Krankheit, Krankheit des Hundes - kann das wunderbar klappen. Und wenn etwas nicht klappt findet sich in der Regel mit Hilfe von Freunden und Familie eine Lösung. Die RR-Gemeinschaft kann ziemlich zusammenhalten, wenn es nötig ist.
Viele Grüße,
Stefanie mit den 3en
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AW: Stresssituationen im Büro
Die Beschneidung der Freiheit eines Hundes beginnt mit dem Anlegen der Leine und des Geschirrs und oder dem Halsband.
Ab dem Punkt beginnt im Grunde auch das destruktive Einwirken auf die Hunde. Da muss man sich nicht als RR Experte sehen.
Ich kann und will einen großen und muskulösen Hund nicht im Büro sehen. Erst recht keinen Jagdhund, der in Europa ein Fremder ist. Da können sich die Anderen ihre Welt schön reden wie sie wollen.
Es reicht schon, dass ich jeden Tag die Leine anlegen muss und wenn es nur die paar Meter bis zum Wald sind.
Und wie Büro und 40kg Jagdhund zusammenpassen. Man kann den RR sich nicht zu nem Elefanten denken. Die Gene sind da, er ist was er ist. Klar will der RR beim Herrchen sein. Aber hätte er die Wahl zwischen: Auslastung mit Herrchen draußen oder 8 Stunden Büro mit Herrchen, liegt die Antwort auf der Hand. Und wie will man einen RR adäquat auslasten und erziehen mit einem Fulltimejob?
Dazu sage ich jetzt nichts mehr. Ich möchte nicht weiterhin polarisieren.
Das hat einfach was mit Respekt dem Hund gegenüber und Tierliebe zu tun. Das muss jeder für sich selbst verantworten.
Und meine bescheidene Erfahrung ist nunmal... Gebe ich dem Hund ein hündisches Leben, brauch ich auch keine Leckerlis für die Bindung.
Und ja Sophie ist sturr und empfindsam, ich weiß aber mittlerweile wie ich mit ihr umgehen muss.
Weswegen es auch keine Probleme gibt... Wir sind / werden ein Team und darauf bin ich sehr stolz. Für die Pupertät fühle ich mich gerüstet. Ich bin mir sicher, dass sie eine tolle Hündin wird und ich wünsche mir vom Herzen, dass sie lange gesund bleiben wird.
Und ich würde mir wünschen, dass ich mit ihr genau wie mit meinem alten Hund die BH1 schaffe. Und ja, ich bin kein RR Experte. Aber ich wuchs mit Terrier auf...
Und mein alter Amstaff Rüde war mir der Liebste...
In meiner Hundewelt gibts keinen Zwang. Raum für Willen und Kritik und klar abgesteckte Grenzen. Was er darf und was nicht.
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AW: Stresssituationen im Büro
Hallo Matthias,
natürlich hast du recht, so ein Leben wäre für jeden Hund wohl der Traum. Den ganzen Tag mit uns zusammensein, ohne Leine, zusammen durch die Gegend pirschen, gemeinsam jagen, Beute machen, die Weite und das Leben geniessen.
Wäre auch mein Traum.
Aber dafür müsste ich wohl in in einem anderen Land leben, ein ganz anderes Leben führen und eins mit meinen Hunden werden.
Hier im Jetzt geht das alles nicht. Hier leben wir anders und auch meine Hunde müssen 8 Stunden mindestens im Haus / Büro durchhalten. Danach und zwischendurch versuchen wir zusammen artgerecht zu leben:blink: . Die Hunde gar nicht, oder so gut wie gar nicht, allein zu lassen, ist ja schon mal eine Menge. Das steht bei mir an 1. Stelle und das erfülle ich.
In diesen Zeiten "zwischendurch" und "danach" dürfen sie sich meist frei bewegen und werden alters- und rassegerecht beschäftigt.
Ob ihnen das Leben bei mir gefällt - wer weiss das schon, sie haben ja keine Wahl. Zumindest zeigen sie ihren Widerwillen nicht:devil:
LG Brigitte mit Shari & Samu
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AW: Stresssituationen im Büro
Hallo Brigitte! :)
Ja klar - aber so wie es scheint, hat der die TE noch nicht so viel Erfahrung. Ich finde ihre Ehrlichkeit wirklich super.
Stress im Büro mit einem Welpen und später Junghund...
Sophie liegt gerade neben mir auf ihren Vet.
Ich schau sie an.
Sie schaut mich an.
Sie denkt: "Büro? Vergiss es Du Spinner, ich mach Dir die Hölle heiß!!!" :devil::D
Hätte ich hier keinen Kong rumliegen, der ja auch schon wieder langweilig ist, hätte sie mittlerweile meinen Bürostuhl durchgekaut. :D
Jetzt kaut sie an der Decke, hab ich ihr bereits 200 mal verboten, wahrscheinlich muss ich das noch 1000 mal tun... xD
Ich kann das schon verstehen. Das alles, so ist das nicht. Früher war ich auch anders.
Wenn man im Tierheim durch die Reihen geht und sieht wie die Hunde leiden...
Meinen alten Hund Willi holte ich aus dem Heim. Seit dem Tag, betrachte ich und gehe mit Hunden anders um.
Ganz ehrlich? Ich könnte nicht züchten und die Kleinen in fremde Hände geben. Großen Respekt an jeden der das macht!
Wahrscheinlich bräuchte ich sechs Monate permanente Vorkontrolle.
Habt einen schönen Tag!
PS: Jetzt hat sie meinen Pantoffel, ich geh mal besser vom PC weg und mach einen auf Erzieher. Wird mir grad zu viel. Anscheinend nimmt sie das Dummyspiel zu ernst ;) :devil:
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AW: Stresssituationen im Büro
Off-Topic:
Wo bleibt nur der Respekt mir gegenüber?
Ich finde es überhaupt nicht artgerecht, dass ich hier im Büro sitzen muss. Ich will raus, mich bewegen, so richtig auspowern. Außerdem will ich was erleben, die Welt sehen, wilde Tiere erleben, Spaß haben!
Stattdessen sitze ich hier..... :no:
Dabei tut es meiner Gesundheit überhaupt nicht gut, ständig in den Monitor gucken zu müssen, nur deshalb trage ich neuerdings Brille. Durch das überwiegende Sitzen hab ich Rücken. Der Nacken ist verspannt, der Kopf hämmert.
Ich muss mich mit Problemen rumärgern, die eigentlich nicht meine sind. Das stresst mich, meine Psyche nimmt höchstwarscheinlich auch Schaden.
Aus lauter Frust nasche ich zuviel und werde immer fetter. Uuuhhh, jetzt kommt auch noch mein Chef und meckert schon wieder an meiner Arbeit herum. Aber er ist der Chef, nur deshalb muss ich mich diesem Typen auch noch unterordnen. Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich dem aber mal ordentlich die Meinung geigen.
Und ganz nebenbei, hat er mir den Schreibtisch mit neuem Müll zugeschüttet, obwohl ich noch nicht mal den Stapel von gestern fertig habe! Das macht mich fertig, ich halte das echt nicht mehr aus!
Nein, das ist nicht artgerecht! Hab schon überlegt, eine Petition "Artgerechtes Leben für alle!" zu verfassen. Vielleicht finde ich aber noch einen Sponsor, der mir ein artgerechteres Leben ermöglicht.
Das einzige Positive ist ja, dass ich Deutsche bin, ich bin ja das "Klima" hier gewohnt..... obwohl wer weiß schon, wo meine Vorfahren vor 250 beheimatet waren. :scept: Ich friere bei diesen Temperaturen immer so fürchterlich.
:joker::joker::joker:
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AW: Stresssituationen im Büro
Zitat:
Zitat von
Monthy
Off-Topic:
Wo bleibt nur der Respekt mir gegenüber?
Ich finde es überhaupt nicht artgerecht, dass ich hier im Büro sitzen muss. Ich will raus, mich bewegen, so richtig auspowern. Außerdem will ich was erleben, die Welt sehen, wilde Tiere erleben, Spaß haben!
Stattdessen sitze ich hier..... :no:
Dabei tut es meiner Gesundheit überhaupt nicht gut, ständig in den Monitor gucken zu müssen, nur deshalb trage ich neuerdings Brille. Durch das überwiegende Sitzen hab ich Rücken. Der Nacken ist verspannt, der Kopf hämmert.
Ich muss mich mit Problemen rumärgern, die eigentlich nicht meine sind. Das stresst mich, meine Psyche nimmt höchstwarscheinlich auch Schaden.
Aus lauter Frust nasche ich zuviel und werde immer fetter. Uuuhhh, jetzt kommt auch noch mein Chef und meckert schon wieder an meiner Arbeit herum. Aber er ist der Chef, nur deshalb muss ich mich diesem Typen auch noch unterordnen. Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich dem aber mal ordentlich die Meinung geigen.
Und ganz nebenbei, hat er mir den Schreibtisch mit neuem Müll zugeschüttet, obwohl ich noch nicht mal den Stapel von gestern fertig habe! Das macht mich fertig, ich halte das echt nicht mehr aus!
Nein, das ist nicht artgerecht! Hab schon überlegt, eine Petition "Artgerechtes Leben für alle!" zu verfassen. Vielleicht finde ich aber noch einen Sponsor, der mir ein artgerechteres Leben ermöglicht.
Das einzige Positive ist ja, dass ich Deutsche bin, ich bin ja das "Klima" hier gewohnt..... obwohl wer weiß schon, wo meine Vorfahren vor 250 beheimatet waren. :scept: Ich friere bei diesen Temperaturen immer so fürchterlich.
:joker::joker::joker:
Tja, das Leben als Mensch ist eben kein Ponyhof.... Aber meinen Hunden geht es bestimmt noch schlechter!
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AW: Stresssituationen im Büro
Zitat:
Zitat von
Eisenvorhang
Ich kann und will einen großen und muskulösen Hund nicht im Büro sehen. Erst recht keinen Jagdhund, der in Europa ein Fremder ist. Da können sich die Anderen ihre Welt schön reden wie sie wollen.
Es reicht schon, dass ich jeden Tag die Leine anlegen muss und wenn es nur die paar Meter bis zum Wald sind.
Und wie Büro und 40kg Jagdhund zusammenpassen. Man kann den RR sich nicht zu nem Elefanten denken. Die Gene sind da, er ist was er ist. Klar will der RR beim Herrchen sein. Aber hätte er die Wahl zwischen: Auslastung mit Herrchen draußen oder 8 Stunden Büro mit Herrchen, liegt die Antwort auf der Hand. Und wie will man einen RR adäquat auslasten und erziehen mit einem Fulltimejob?
Dazu sage ich jetzt nichts mehr. Ich möchte nicht weiterhin polarisieren.
Du könntest für das erste auch einfach den Eisenvorhang beiseite schieben und mal über deinen Tellerrand schauen. :blink: Wir haben beide Fulltimejobs (allerdings 1x Homeoffice und 1x 35Std. mit flexibler Arbeitszeit) und ich glaube nicht, dass es unseren Hunden an irgendetwas mangelt.
Wenn man selbst die Leine schon ablehnt, wie soll der Hund sie dann akzeptabel finden? Alles fängt mit deiner Einstellung an. Damit mein Hund sich nicht als Fremder fühlt, wird er entsprechend geprägt, gefördert und gefordert. Er soll sich wohlfühlen, das bin ich ihm schuldig.
Ein RR braucht auch nicht 8 Stunden am Tag durch die Gegend geschliffen zu werden, schon gar nicht bei Kälte und Nässe. Zielgerichtete Auslastung, verbunden mit gutem Training und anschließender Ruhe sind aus meiner Sicht deutlich zielführender. Wie immer kommt es darauf an, wie sehr man etwas will und was man bereit ist, dafür zu geben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es viele Nicht-Bürohunde gibt, die liebend gerne mit unseren tauschen würden. Dafür gibt es sicherlich auch unterforderte Bürohunde. Alles über einen Kamm zu scheren ist dabei aber nicht zielführend.
Unser Ältester hat die BH-VT, die Ausdauerprüfung über 20 km und ist geprüfter Therapiebegleithund, der mittlere hat keine Prüfungen, aber dafür einen Gehorsam, von dem viele nur träumen können. Unser Youngster wird für Shows trainiert mit allem, was dazu gehört. Wenn es irgendwann passt, werde ich mit ihm die AD 20 km machen. Ob ich ihn jemals zur BH-VT anmelde, weiß ich noch nicht. :joker:
Viele Grüße,
Stefanie mit den 3en
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AW: Stresssituationen im Büro
Zitat:
Zitat von
MonaLisa86
Ich möchte halt auf gar keinen Fall, dass Hundi sich unwohl fühlt im Büro und würde gerne wissen wie ich solche stressigen Tage am besten handhabe. Oder mache ich mir da vielleicht sogar unnötig Sorgen und das interessiert die meisten Hunde gar nicht solange sie selbst nicht gestört werden?
Wenn es stressig wird, gehen die Hunde auf ihren Platz. Da haben sie nichts auszustehen.
Viele Grüße,
Stefanie mit den 3en
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AW: Stresssituationen im Büro
Das wollte ich auch nicht in Abrede stellen. Wow. Das hast echt was erreicht! Hut ab!
Die Leine ist ja ein notwendiges Übel, dass die Gesellschaft fordert. Aber auch meine muss an die Leine!
Den Bürohund will ich niemand schelcht reden. Mir ging es nur um die TE...
Und ich selbst... egal :devil:
Klar muss ein Hund nicht 8 Stunden sprinten. Aber Körper und Geist sollten schon ausgelastet sein.
Ich war damals nach 8 Stunden echt miesepetrig und bin mit schlechter Laune Hund auslasten gegangen, was natürlich nie gut funktioniert hat. Jetzt ist das kein Thema mehr.
Ich wollte auch nicht alles über den Kamm scheren.
Ich fühle mich etwas missverstanden...
Deine Links schaue ich mir dann an!
Ist ja auch egal, ich hoffe die TE trifft eine wohl überlegte Entscheidung.
Gutes Gelingen
Matze
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AW: Stresssituationen im Büro
Zitat:
Zitat von
Monthy
Off-Topic:
Wo bleibt nur der Respekt mir gegenüber?
Ich finde es überhaupt nicht artgerecht, dass ich hier im Büro sitzen muss. Ich will raus, mich bewegen, so richtig auspowern. Außerdem will ich was erleben, die Welt sehen, wilde Tiere erleben, Spaß haben!
Stattdessen sitze ich hier..... :no:
Dabei tut es meiner Gesundheit überhaupt nicht gut, ständig in den Monitor gucken zu müssen, nur deshalb trage ich neuerdings Brille. Durch das überwiegende Sitzen hab ich Rücken. Der Nacken ist verspannt, der Kopf hämmert.
Ich muss mich mit Problemen rumärgern, die eigentlich nicht meine sind. Das stresst mich, meine Psyche nimmt höchstwarscheinlich auch Schaden.
Aus lauter Frust nasche ich zuviel und werde immer fetter. Uuuhhh, jetzt kommt auch noch mein Chef und meckert schon wieder an meiner Arbeit herum. Aber er ist der Chef, nur deshalb muss ich mich diesem Typen auch noch unterordnen. Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich dem aber mal ordentlich die Meinung geigen.
Und ganz nebenbei, hat er mir den Schreibtisch mit neuem Müll zugeschüttet, obwohl ich noch nicht mal den Stapel von gestern fertig habe! Das macht mich fertig, ich halte das echt nicht mehr aus!
Nein, das ist nicht artgerecht! Hab schon überlegt, eine Petition "Artgerechtes Leben für alle!" zu verfassen. Vielleicht finde ich aber noch einen Sponsor, der mir ein artgerechteres Leben ermöglicht.
Das einzige Positive ist ja, dass ich Deutsche bin, ich bin ja das "Klima" hier gewohnt..... obwohl wer weiß schon, wo meine Vorfahren vor 250 beheimatet waren. :scept: Ich friere bei diesen Temperaturen immer so fürchterlich.
:joker::joker::joker:
Naja.
Du hast Dir den Job ausgesucht.
Wahrscheinlich ganz alleine.
Naschen kannste abstellen, Du hast ja schließlich `nen Kopf zum Denken.....dann wirste auch nicht immer fetter.
Der Job am Schreibtisch im Sitzen macht mit immer mehr Gewicht auch keine Freude.
Wieso schlägst Du Dich mit Problemen herum, die nicht Deine sind??
Das würde ich tunlichst lassen...wozu?
Und nö, gesund ist so ein Job nicht.
Wenn Du das nicht mehr aushältst, musst Du halt kündigen, Dich kaputtschreiben lassen oder was auch immer....
Man kann IMMER, wie man will.....hat halt Konsequenzen.
Und?
Der Mensch hat IMMER eine Wahl; manchmal ist es eine schmerzhafte, aber ENTSCHEIDEN kann Mensch sich IMMER.
Den meisten fehlt es nur an Mut und sie meckern lieber `rum, wieso, weshalb, weswegen sie NICHT anders können....Bullshit.
Stimmt nicht.
KÖNNTE man sehr wohl...man muss es nur wollen und ggf. verzichten können.
Der Hund hat KEINE Wahl.
Der muss da leben, wo WIR es entscheiden und für richtig halten und er muss sich völlig an unser Leben anpassen.
Ob das ein Leben ist, das ihm und seinen Neigungen entspricht oder nicht, ist Mensch leider meist etwas egal.
Und ja, die meisten Hunde machen das wunderbar mit.
Die, bei denen das nicht der Fall ist...ach, naja....kann man ja in jedem Tierheim, bei Vereinen etc. ganz genau sehen.....
LG, Suse
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AW: Stresssituationen im Büro
Zitat:
Zitat von
Eisenvorhang
Jetzt kaut sie an der Decke, hab ich ihr bereits 200 mal verboten, wahrscheinlich muss ich das noch 1000 mal tun...
Off-Topic:
Hast Du schon mal versucht, ihr eine Torga-Wurzel anzubieten?
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AW: Stresssituationen im Büro
@ Suse, du hast die :joker::joker::joker: gesehen? Dann weißt du auch, dass mein Beitrag nicht allzu Ernst zu nehmen ist.
Natürlich haben wir Menschen die Wahl, wie wir unser Leben gestalten möchten. Darum ging es mir aber auch überhaupt nicht, vielmehr ging es mir darum, was denn nun "artgerechte Haltung" für den domestizierten Haushund ist? Leben wir Menschen denn so artgerecht, bewusst oder unbewusst, wie wir es tun sollten?
Ist es für die artgerechte Haltung eines Hundes, der nach ausreichend Bewegung, Beschäftigung und Zuwendung von 24 Tagesstunden ca. 17 Stunden schläft, entscheidend, WO er diese 17 Stunden verschläft?
Mir ist es persönlich wesentlich lieber, der Hund verschläft diese inaktive Zeit, wo Herrchen/Frauchen das Geld verdient (in den wenigsten Fällen wächst Geld auf Bäumen), bei ihnen gemeinsam im Büro, als dass er, bereits als Welpe schon, im Hundezwinger landet. Und ich persönlich finde es bereits schon Luxus und ein Privileg, den Hund überhaupt mit zur Arbeit nehmen zu dürfen. Das ist nämlich vielerorts nicht immer gern gesehen oder sogar überhaupt nicht erlaubt.
Ich finde Matzes Einstellung zum Hund schon toll, aber auch sehr absolut. Seien wir doch mal realistisch: Wieviele von den 11,6 Mio. registrierten Hunden in Deutschland führen ein solches, wünschenswertes "artgerechtes Leben"?
Und weil das hier jetzt sicher den Rahmen sprengt und den Thread noch mehr als ohnehin schon schreddern würde, höre ich jetzt hier an dieser Stelle mit dieser Diskussion auf, schließlich wurde nach Erfahrungswerten zum Bürohund gefragt.
LG
Sabine
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AW: Stresssituationen im Büro
RR als Bürohund? Kommt auf den Hund, das Büro und den Job an. Mit einem Welpen ist meist erstmal nicht an konzentriertes dauerhaftes Arbeiten zu denken - lässt der Job das zu? Gibt es einen Plan B wenn der RR kein geeigneter Bürohund ist? Chancen sind sie 50/50 würde ich sagen, dass der Hund ein geeigneter Bürohund wird (je nach Büro und Arbeitssituation auch deutlich niedriger).
Meine RR Hündin geht gerne mit ins Büro (mit meinem Partner, ich hab keinen Bürojob). ABER sie geht nur ab und zu mit. Dann benimmt sie sich wie die Queen auf the world und gib Audienzen. Wenn man Partner zu Besprechungen muss, wo sie mal für 'ne halbe Stunde nicht mit kann, ist sie im Zimmerkennel (mit einem Kong oder Kaukram) und ein paar Kollegen haben eine Auge auf sie.
Da im Büro generell Hunde erlaubt sind, trifft man häufiger auf andere Hunde im Gebäude (auch im engen Fahrstuhl oder Treppenhaus). Typisch intakter RR mag sie nicht jeden Hund leiden und man muss schon ein Auge auf sie haben - vor allem mit anderen großen Hunden (kleine Hunde werden einfach ignoriert). Sie kann sich auch mit anderen Hunden gut benehmen ist da aber kein Selbstläufer.
Menschen mag sie generell ist aber kein "kuscheliger" Hund. Ängstlich oder nervös ist und war sie nie. Sie ist eine selbstbewusste Hündin.
Wenn man hier so liest haben ja doch einige RR Halter Probleme mit sehr reaktiven RRs, das stelle ich mir mehr als schwierig vor in einem Büro. Meiner Meinung nach sollte das zwar in keinster Weise rassetypisch sein, aber was sein soll und was die Realität hier im Forum zeigt, sind nun mal zwei paar Schuhe. Und dann wären wir wieder beim Plan B - was wenn der eigene Hund eben aus welchem Grund auch immer nicht bürogeeignet ist?
Wie schon gesagt unser RR geht eben nur ab und zu mit ins Büro! Vielleicht 2-5 mal im Monat? Dann genießt sie die Ruhe vor ihren Hunde-Geschwistern und das 'rumschnüffeln in der Stadt in der Mittagspause und das Food Truck Mittagessen wo's immer auch einen Hundesnack gibt :-D
Wenn sie allerdings mehrere Tage am Stück ins Büro muss hat sie trotz reichlich aus gleich im Wald und in den Bergen sehr schnell keinen Spaß mehr daran. Als sie aus Gründen vor ein paar Wochen 5 Tage am Stück mit ins Büro musst merkte man ihr nach den dritten Tag an, dass sie's so richtig doof fand. Das würde ich dauerhaft für meinen Hund nicht wollen! Nach eine Büropause ist sie danach wieder gerne zu ihren 1-2 Tagesbesuchen mit dabei.
Und ehrlich meine Hündin ist 8 Jahre alt! Zumindest in der momentanen eher unruhigen Bürosituation (busy, viel Bewegung, groooße Gebäude mitten in einer sehr belebten Großstadt) wäre sie vor ungefähr 2 Jahren absolut nicht klar gekommen (mit einem sehr kleinen, ruhigen Büro und Arbeit, die viele Zeit und Raum für den Hund lässt vielleicht). Nicht weil sie ängstlich, nervös oder aggressiv gewesen wäre, aber sie wäre nicht zur Ruhe gekommen und an ein konzentriertes Arbeiten wäre absolut nicht zu denken gewesen.
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Zitat:
Zitat von
MonaLisa86
@Eisenvorhang: ich hoffe doch sehr du willst hier nicht implizieren, dass ich auch nur eine von diesen "Tussis" wäre von denen du da gesprochen hast.
Hallo MonaLisa -
Deinen Beitrag habe ich leider überlesen. Es tut mir leid. Natürlich unterstelle ich Dir nicht, dass Du eine dieser "Tussis" bist... Zieh Dir den Schuh bitte nicht an.
Ich sage Dir aber zwischen Wissen und Praxis liegen Welten, auf Dich werden Dinge zukommen... Mit denen Du nicht gerechnet hast!
Was mich betrifft, ich bin ein gebrandmarktes Kind. Ich lernte viele verschiedene Arten von Menschen kennen. Tausend verschiedene Gründe wieso Hunde im Zwinger gelandet sind und die meiste schlechte Erfahrung mit anderen Haltern machte ich mit meinen alten Hund.
Ein 50kg schwerer Amstaffrüde. Ruhig, souverän, war eine Präsenz für sich, ganz Terrierlike.
Trotz dessen, dass er Leinen- und Maulkorbefreit war, ließ ich ihn in der Stadt immer an der Leine. (Wald / Wiese / Verein waren Ausnahme)
Trotzdem wurde er mehrfach gebissen. Es reicht von: vierzehnjähriges Mädchen mit zwei unangeleinten Rottweilern im Stadtpark (ich wurde auch gebissen), schlimmen Beschimpfungen ("geh mit deinem kampfhund woanders menschen töten, sonst schlacht ich dich und vergifte deinen köter"; sagte ein dackelbesitzer zu mir) bishin zu einem narzisstischen Nachbarn meines Vaters, der drei Hütehunde im Zwinger leben lässt und bishin zum Giftköder in meinem eigenen Garten... Übern Gartenzaun geworfen.
Der Nachbar meines Vaters:
Den seine Hunde brachen in das Grundstück meines Vaters ein, weil der Typ sich nicht um die Umzäunung seines neuen Grundstücks kümmerte und die drei überfielen Willi (einer hielt sich raus). Da er ein Leithund war, brauch ich nicht zu sagen, wie das ausging - trotzdem musste ich zum Tierarzt und der Typ erhielt viele Auflagen nach einem langen juristischen Kampf. Es waren auch viele andere Leute involviert, ein Labrador wurde fast zu tode gebissen...
Da hat die Behörde eine sehr lange Zeit nichts dagegen unternommen. "Solange kein Personenschaden entsteht..."
Menschen sind... Es tut mir leid, aber... Mir fehlen da die Worte.
Ich gehe jedem Hundehalter unterwegs ausm weg und Kontakt zu anderen gibt es nur mit Erlaubnis oder bei Hunden und Menschen, die ich gut kenne.
Früher machte ich auch viele Fehler, aus denen ich lernte.
Und mit meiner Sophie jetzt?
Habe ich das Gefühl ein komplett anderes Wesen von Hund groß zu ziehen.
In der Hundeschule und im Spiel mit anderen ist sie sehr selbstbewusst und souverän und rücksichtsvoll.
Keiner würde denken, dass der Hund eine Mimose sei.
Ich trainiere jetzt seit vier Wochen: jeden Tag das große Einkaufszentrum und es wird sehr langsam besser.
Im Ort läuft sie an der Hauptstraße mittlerweile auch sehr souverän und wenig nervös. Trotzdem schaut sie noch recht wild durch die Gegend, auch wenn sie auf Kniehöhe läuft.
Aber? Ich hatte bisher noch keinen Hund, der so sensibel aber auch selbstbewusst war respektive sein kann.
Außerdem hatte ich noch keinen Hund, der so klug war!
Sie bricht Regeln und Grenzen... Das ist der Hammer und darauf eine ruhige und konsequente Antwort zu finden...
Da braucht man Nerven.
Da hilft kein Körperblock, kein "Nein", kein Knurren (ja, ich knurre meine Hunde an)... Meine ist stur und extrem intelligent. Die verarscht mich so schnell... Das ist unfassbar.
Als ich beim Züchter war und Sophie holte, war sie bei jedem Besuch Modell "Ruhig", "Verschmust" und "Anhänglich"... Sie hat mich im Grunde auch ausgewählt...
Das hat sich nach den Wochen etwas gewandelt. Trotz allen Regeln (Sie darf nicht in jedes Zimmer, Sofa nur auf Kommando, Absitzen vor Futter und 20 Sekunden warten, nicht durch offenen Türen gehen etc... Das respektiert sie auch alles und befolgt sie) ist sie fordernd und findet in dem Regelsystem im neue Löcher, die sie bewusst manipulierend missbraucht.
RR sind, meiner bisherigen Erfahrung nach, hochkomplexe Persönlichkeiten, die unglaublich viel Fingerspitzengefühl benötigen. Und meine macht, bei dem kleinsten bisschen "Druck", sofort dicht.
Das einzige was wirkt ist Geduld...
Mir ging es die ganze Zeit ausschließlich nur um eine Sache: was machst Du, wenn du merkst, dass du überfordert bist und der Hund nicht länger im Bürostress bleiben kann?
Mein RR ist ein Hund, der es faustdick hinter den Ohren hat. Er könnte mit Bürostress nicht leben!
Sophie schläft auch keine 17 Stunden am Tag.... 11 Stunden ca...
Es entlaufen sehr viele RR und viele Rüden machen Probleme an der Leine.
Wenn dir ein schnaufender und knurrender 50kg Rüde mit 80cm widerwrist an der Leine entgegenblickt, dann hab den Mut und setz Dich durch. (oft plustern die sich ja nur auf)
Da hilft kein Bücherwissen... Auch keine Versuche es noch sooo gut zu meinen.
Was du liest ist schön und gut...
Die Praxis spricht eine andere Sprache.
Glaube mir.
Trotzdem: Ich wünsche Dir alles Gute und natürlich hoffe ich, dass du einen RR bekommst, der handzahm ist oder wird.
Alles Gute!
vlg
Matze
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AW: Stresssituationen im Büro
Ja, mitlesend wieder da. Hier kann ich aber echt nimmer die Finger still halten.
Monalisa, der RR ist kein Hund, der aus zerbrechlichem Zuckerguß gebastelt wird. Nimm den Hund einfach mit ins Büro, gewöhne ihn seiner Altersentwicklung entsprechend daran, dass auch Ruhe sein muss. Er zerbricht nicht daran, es tut ihm sogar eher gut. Wenn ein Hund keine Ruhe lernt, kommt so was wie die Pestbeule von Eisenvorhang raus. Bring ihm Regeln nah. Auch - sogar! - RRs brauchen Regeln. Die kann man positiv und freundlich vermitteln.
Ich hab drei RRs. Und einen selbständigen Job, der uns viel in rr-würdiges und sehr freies Outdoor bringt, aber auch viel Bürozeit abverlangt. Der Jüngste ist gerade mal knapp 5 Monate alt. Im Büro ist es beizeiten bisserl stressig, wenn Termindruck aufkommt. Meine Hunde sind tatsächlich so schlau, dass sie Jobstress davon unterscheiden können, was sie vielleicht tangieren könnte. Selbst der Kleine kann das. Der ist in nichts mit dem Horrorszenario von Eisenvorhang (what the hell stellst du mit der Kleinen an, dass die so komplett überdreht?) zu vergleichen.
Schau, dass du einen wirklich guten Züchter findest. Verlass dich dann auf dessen Einschätzung seiner Welpen - ein guter Züchter LEBT das. Such nicht den Welpen aus, den du hübsch oder süß findest, sondern den, zu dem dir dein guter Züchter rät. Wenn du das Baby zu dir holst, hab immer seinen Altersstand im Kopf und fordere das Notwendige, aber nichts Überflüssiges. Gib auf ein "Nein" mindestens fünf "Ja". Das gilt auch für die Büroanlernzeit. Büro ist für einen Welpen viel Impulskontrolle, alles, was er da leistet, muss er in der Freizeit an Freiheit zurückbekommen. Der Pool an Impulskontrolle ist nicht unendlich... Wenn die Grundpfeiler stimmen, dann bekommt man einen lebensfreudigen und energiegeladenen Zwerg, der ein tiefenentspannter Bürohund wird. Das ist dann nämlich angenehme Schlafenszeit - und Hunde schlafen eigentlich sehr viel. Gerade Junghunde sollten viel schlafen.... Wir händeln das so, das Schlafenszeit im Büro ist - egal, was da passiert. Klar, liebe Besucher werden begrüßt und komische Fremde gemeldet, aber meist herrscht Ruhe. Mit dem Kleinen geht es zwischendurch mal raus zum Welpenspielen mit dem Nachbarshund, wir gehen auch einfach so mal nebenbei raus, wenn ich merk, dass er jetzt genug geruht hat. Mit den Großen halt ich es nicht anders, die Zeitabstände sind aber weiter gesteckt. Draussen ist dann draussen und wir haben draussen echte Freiräume, in denen sich die Hunde auch wirklich frei bewegen können.
Wenn ich mal richtigrichtig heftigen Termindruck hab (theoretisch, echt gibt es den nämlich nicht, ist im Zuleitungszweig bei mir nur die überwichtig-aufgepluschte Baubranche) - schmeiß ich genau dann all den Druck hin. Weil ich die Hunde hab. Dann leg ich das Handy auf den Schreibtisch und lauf mit den Hunden los. Not available. Punkt. Morgen dann wieder. Klappt vorzüglich. Und wir sind eigentlich alle recht entspannt. Wir haben alle nur ein einziges Leben, und auf das pass ich auf. Ich und meine armen Bürohunde...:blink:
Trau dich, Monalisa! Ich finde, du reflektierst im Vorfeld sehr verantwortungsbewusst - und das ist schon mal richtig gut. Sie sind nicht aus Zucker. Und in Deutschland, nicht in Afrika auf Großwildjagd. :blink:
LG
Susanne mit Rose, Inigo Montoya, Jazeem al Bakir - und Buki, meinem sehr rasseursprünglichen Lehrmeister auf der anderen Seite des Weges
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AW: Stresssituationen im Büro
Leider nochmal OT
Mensch Matze, da hast Du ja echt eine interessante Persönlichkeit von RR erwischt.
Aber scher mal nicht alle über einen Kamm, und lass so plakative Beschreibungen von 80cm Rüden weg. So groß sind die Burschen dann doch meist nicht:-)
Ich finde es toll, dass Du mit Deinen Methoden, die Du beschreibst gut fährst.
11 Stunden Schlaf finde ich aber wirklich nicht sehr viel.
Suse's Tip mit der Torgaswurzel finde ich auch gut, hier kommt Kaffeeholzwurzel super an.
In den letzten 30 Jahren hatte ich 5 Welpen, davon 2 RR und einem RR Mix.
Nicht einer hat jemals so richtig freigedreht, oder versucht hier ständig Grenzen zu überschreiten.
Mein Hauptaugenmerk in der ersten Zeit lag auf ausreichend Ruhe halten.
Keiner musste angeknurrt werden, die durften immer überall im Haus sein und ich rede immer gerne mit denen. Andere Hundehalter hier wundern sich immer, dass ich meine normal anspreche, ohne Kommando, und sie tun das Gewünschte.
Du siehst, viele Wege führen nach Rom. Vielleicht hab ich aber auch 5x einfach Glück gehabt, und meine beiden RR Welpen waren nicht vielschichtig und komplex genug.
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AW: Stresssituationen im Büro
Den Matze möcht ich gerne mal erleben mit seinem Hund.
Irgendwie finde ich das alles nicht so spaßig wie es sich auf den ersten Blick liest. Für mich klingt das alles ein wenig zu ambitioniert und ich lese so viele Regeln, auf Kniehöhe laufen, jedentag einkaufszentrum ......
ich hab echt Mitleid mit der kleinen Sophie. Wie alt ist die nochmal?
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AW: Stresssituationen im Büro
Off-Topic:
6 - 7 Monate, glaub ich?
Ich finde das auch alles ein wenig überpaced.
Für mich ist es auch nicht artgerecht, dass ein so junger Hund NUR 11 Stunden schläft. Das ist für mich eindeutig zu wenig.
Neben allen nützlichen und unnützen Regeln (wieso darf sie eigentlich nicht durch offene Türen gehen? :confused:), finde ich es eher wichtig, dem Hund zu vermitteln, dass es Zeiten gibt, wo einfach auch mal Ruhe angesagt ist, sich nicht alles nur um den jungen Hund dreht, eben damit er auch mal runterkommen und die gemachten Eindrücke verarbeiten kann. Man muss halt aufpassen, dass man ihn mit den ganzen Regeln, Umwelteindrücken, die alle neu für den jungen Hund sind, nicht überfordert.
Diese vielen Regeln in so jungem Alter schon alle verinnerlicht zu haben, ist in meinen Augen für Sophie eine Überforderung. Für dich, @Matze, umgeht Sophie diese Regeln manipulativ, für sie ist es aber u.U. einfach ein Zuviel an Regeln.
Wieso streßt du euch so?
Ja, RR sind vlt. etwas anspruchsvoller, als manch andere Rasse, dennoch sind es immer noch Hunde. Eine Glorifizierung des RR finde ich fehl am Platz, es tut der Rasse auch nicht unbedingt gut. Nur weil der eigene Anspruch an den Partner Hund sehr hoch geschraubt ist, muss man nicht davon ausgehen, dass ein anderer Fragender die Erziehung eines Hundes, hier eines RR, nicht gebacken bekommt.
Und nein, ich knurre nicht. Ich bin kein Hund. Ich bin Mensch und deshalb habe ich es geschafft, eine Bindung und Vertrauensbasis zu ihm aufzubauen, dass er mich auch mit meinen Worten versteht und weiß, was ich von ihm will. Und das obwohl dieser RR vor 9,5 Jahren mein "Anfängerhund" war.
Manchmal ist weniger einfach mehr.
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AW: Stresssituationen im Büro
bin etwas knapp grad in der zeit für lange erklärungen.
ich habe oft gerade bei rr erlebt, dass das was mensch für stur oder austricksen oder verweigerung, keine lust, dickschädel hielt nichts anderes war als dichtmachen aus überforderung. der hund versucht irgendwie, dem druck, der in dieser situation ausgeübt wird weil - man muß sich ja durchsetzen bzw. konsequent bleiben - auszuweichen, diesem zu entgehen. genau diesen eindruck bekommen ich mehr und mehr von diesem hund - halter gespann.
leider geht das sehr oft nach hinten los, je nach veranlagung des hundes mit krawum oder resignation und stillem fügen.
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AW: Stresssituationen im Büro
Hallo MonaLisa,
so wie du es schilderst, denke ich, das sind ähnliche Situationen, wie sie bei uns im Büro auch vorkommen. Ich wüsste nicht, dass Nala als sie jung war, irgendwie drauf reagiert hat. Du kannst deinen Welpen ja beobachten, vielleicht tritt so eine allgemeine Hektik sogar mal auf, wenn du eh noch Urlaub hast und mit ihr im Büro bist. Sollte sie irgendwie drauf reagieren, würde ich mich einfach zu ihr setzen (nicht auf sie einreden dabei, einfach nur bei ihr sein), das sollte ihr zeigen, dass alles ok ist. Wenn sowas ist, während du selbst schon arbeitest, würde ich ihr etwas zum Kauen geben, das lenkt die Kleinen ab und wirkt ja auch beruhigend. Grundsätzlich glaube ich aber, dass das eher kein Problem geben wird. Wenn du den Welpen zwischendurch immer mal geistig forderst, er sich lösen und mal flitzen kann, wird er ansonsten viel schlafen und die Hektik wahrscheinlich oft gar nicht wirklich mitbekommen.
Off-Topic:
Zu Eisenvorhang: Mir kommt es auch so vor, als ob das alles etwas „drüber“ ist. Ist wirklich nicht böse gemeint, sondern vielleicht ein Denkanstoß. Irgendwo hast du geschrieben, dass du mit deiner Sophie 45 Min Dummytraining gemacht hast. Ich weiß ja nicht, ob das am Stück war und wie du das gestaltet hast, aber ehrlich gesagt, so lange Konzentrationsphasen hatte meine Hündin in ihren besten Zeiten nicht (sie ist wahrscheinlich auch kein Maßstab, ich weiß). Mit einem halbjährigen Junghund würde ich denken, dass man vielleicht maximal etwa 10-15 Minuten richtiges Dummytraining machen kann, bis der Hund kopfmäßig durch ist.
Du hast irgendwo auch geschrieben, dass Obdachlose eine sehr gute Beziehung zu ihren Hunden haben. Das finde ich auch, aber hast du die schon mal beobachtet, dass sie mit ihren Hunden auf dem Hundeplatz waren, Mantrailing oder Dummytraining gemacht haben? Die sind einfach permanent mit ihren Hunden zusammen und die Hunde passen sich komplett ihnen an.
Nicht falsch verstehen, ich denke auch, dass es toll ist, wenn man mit seinem Hund gemeinsam arbeitet/trainiert, aber ich glaube, dass das nicht 5 Stunden am Tag sein muss und dass man Hunde durch „zu viel“ sehr wohl auch überfordern kann.
Ich verstehe nicht, wieso du dir gar nicht vorstellen kannst, warum man seinen Job und seinen Hund gut unter einen Hut bekommen kann. Bei einem normalen Job arbeitet man 8 Stunden, das heißt der erwachsene Hund müsste 2 x 4 Stunden am Tag ruhen, vorher, zwischendurch und nachher kann der Hund je nach Anspruch ausgiebig beschäftigt und gefordert werden.
Wenn du früher genervt aus dem Büro gegangen bist und in so einer Stimmung dann Zeit mit deinem Hund verbracht hast, dann passt die Kombination wahrscheinlich wirklich nicht für DICH. Das kannst du aber nicht verallgemeinern. Bei mir ist es so, dass egal wie doof es im Büro ist, ich mich auf die Spaziergänge mit Nala freue und diese in vollen Zügen genieße.
LG Kerstin
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AW: Stresssituationen im Büro
Liebe Kessi,
es ist vollkommen okay, keine Sorge.
Ich habe durchaus beobachtet was Obdachlose mit ihren Hund machen. Das über ein Jahr im Zuge eines Fotografieprojektes, als ich noch in der Universität war(Ich habe drei Personen tagtäglich begleitet).
Sie beschäftigen sich mit dem Hund den ganzen Tag.
Die Hunde tragen Hundefuttertüten, sie lernen Unterordnung durch Nähe und Konsequenz, der Tag ist ein Spiel...
Leine... Nie. Regelmäßiges Futter? Nie!
Jede körperliche Aktivität wird geteilt ohne das der Hund dabei an Freiheit verliert.
Weil der Hund ohne Leckerli, aufgrund von Vertrauen und dem Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit freiwillig bei seinem Herrchen ist. Wer jetzt denkt: "habe ich auch, ist doch bei uns genauso".
Dann leint euren Hund mal ab und zwar in jede erdenkliche Situation. Der GPS-Tracker kommt weg.
Dann lauft mal zwei Stunden durch die Stadt, Kleinstadt, großes Dorf und seht welche Hund noch an der Seite ist...Ohne zu locken, ohne ein Kommando zu geben. Nur allein durch Orientierung des Hundes zum Herrchen.
Da steht kein Obdachloser und sagt: "Hier Hund, du musst jetzt 6 Stunden auf den Platz liegen und ruhig halten und auch noch mit Stress klarkommen".
Es geht mir allein darum... Wie Hunde sich fühlen und was Hunde wollen und allein darum, was Hunde für Menschen unterdrücken müssen. Destruktive Anpassung.
Jeder Hund ist anders und meine Sophie auch.
Meine Kleine ist für ihre sechs Monate auch schon verdammt groß. Die bekommt jetzt den M2 Jumper mit 60cm Rückenlänge...
45 Minuten ist für eine adäquate Auslastung eines Junghundes völlig in Ordnung. Sie ist kein Welpe mehr.
Ich würde die Anzeichen von Überforderung erkennen, denn Sophi verweigert sofort, wenn es zu viel würde.
Aber sie fordert und sie fordert und fordert und zeigt mir auch, wenn sie nicht mehr mag. Sie ist auch triebig.
Wer jetzt kommt und sagt: "das ist nicht normal". Dem zeig ich freundlich den Vogel. RR = Jagdhund... und welche Eigenschaften liegen denen in den Genen? Wie haben wir Menschen uns verhalten als wir jung waren?
Wir sind gerannt, haben uns mit Freunden getroffen und stundenlang unsinn getrieben... Wie fühlten wir uns in der Schule??? Neurotransmitterexplosion... Der Freiheit beraubt und sowieso nichts wichtiges fürs Leben gelernt, außer, Frust aufzubauen und auszuharren, bis der Mist vorrüber war.
Was lernt denn der Hund im Büro?
Der Rhodesian Ridgeback - Kein Hund für jedermann - Schweizer Hunde Magazin
Der Artikel gibt genau meine Erfahrung wieder und zwar zu 100 Prozent.
Wenn Sophie keine Aktivität fordert, dann fordert sie Geduld von mir, oder es erfordert Konsequenz und für mich ist das ein 24 Stunden Job und wird es vermutlich drei Jahre sein.
Natürlich kann ich nicht über einen RR urteilen, der rund um die Uhr regungslos und ruhig ist... So einen habe ich nicht.
Prinzipiell habe ich nichts gegen eine Hundehaltung im Büro. Ich habe etwas gegen eine Haltung eines RR im Büro.
Ich weiß nicht, was ihr für Junghunde habt oder je hattet, wer sie erzogen oder sich um sie gekümmert hat.
Wenn ich eine Überschrift lese, die wie folgt lautet: "Stresssituationen im Büro" und über die Anschaffung eines hochsensiblen Jagdhundes im Welpenalter dreht... Dann mach ich wie Sophi ganz schnell dicht.
Art-gerecht ist etwas anderes und das ist kein freischwebender Relativismus.
Ich finde es schön, wenn Du dich auf die Spaziergänge freust! Die braucht der Hund nämlich auch!
Und ja, mich hat das Arbeitsleben sehr eingenommen, weswegen ich mir auch Luft machte.
vlg
m
PS: (wieso darf sie eigentlich nicht durch offene Türen gehen? https://www.rhodesian-ridgeback-foru...s/confused.gif)
Die Frage meinst Du doch nicht ernst oder? Wirklich? :D
Sie darf durchgehen, aber nur wenn ich das möchte...
Es dient der Sicherheit! Vor allem beim Verlassen des Hauses, an jeder Kreuzung an der Straße etc. Ein Hund hat hinter mir zu bleiben. Punkt. Damit ich bei Gefahr handeln kann, damit dem Hund und mir nichts passiert. Im schlimmsten Fall, dann nur mir. Heute hatte ich erst so eine Situation: Irgend so ein Idiot fährt wien Irrer die Hauptstraße lang. Ich komm um die Kreuzung, hätte der mich fast aufm Bürgersteig erwischt. Wäre Sophi vor mir gewesen... Dann wäre das ein trauriges Ende gewesen.
Deswegen gibt es bei meiner Erziehung Regeln, damit ich Entscheidungen fällen kann und damit ich Verantwortung übernehmen kann.
Letztens erst in einem anderen Forum ein Thread:
"Hilfe, ich kam vom Einkauf, Tür stand einen Spalt zur Straße auf, anderer Hund lief draußen vorbei, mein Hund rannte raus und hat gebissen und wurde vom Auto angefahren."
Wieso rennt der Hund raus und beißt? Uff. "Problemhund".
Wie ich meinen Hund erziehe ist meine Sache und wie lang der Hund schläft wohl seine.
Ich gebe Sophie was sie von mir fordert - hier wird keiner gestresst, bitte aufhören, so einen Blödsinn vom Stapel zu lassen, wenn man mich und meinen Hund nicht kennt. Ich habe eher das Gefühl, dass hier noch keiner so einen richtigen vierbeiner Einstein hatte. Denn kluge Hunde fordern dich heraus... Sie suchen die Beschäftigung und wollen lernen, ohne bauen sie Frust auf, der sich staut...
Und sie manipuliert, weil sie klug ist und weil sie unerzogen ist (ist normal mit sechs monate...).
Ich kann es nicht nachvollziehen, stehe ich denn hier mit meinem Wissen und meiner Erfahrung mit Hunden vollkommen alleine?
Danke