Zitat Zitat von spechti Beitrag anzeigen
Die drei RR-Vereine im VDH haben Züchter- und Welpenlisten.
Es sind immer wieder Welpen ohne Ridge in den Würfen dabei.
Man muss sich nicht besonders gut mit RR`s ohne Ridge auskennen oder wer weiß wie lange ausschließlich ridgeless RR`s halten, ridgeless RR`s sind einfach RR`s OHNE Ridge...und die findet man genauso wie einen RR MIT Ridge.
Man geht verantwortungsbewusst auf die Suche nach einem Welpen/Junghund und das heißt, entweder Züchter im VDH suchen...oder RRiN kontaktieren.

LG, Suse

(Ich weiß ja, dass Du von Anfang an "ridgeless" meintest...aber ich KONNTE nicht widerstehen )
Hallo, Fritzi!

Da hat Suse völlig recht, man muss sich nicht mit Ridgeless speziell auskennen und auch nicht jahrelang ausschließlich Ridgeless gehalten haben, um einen "nackigen" RR zu finden. Man hat aber vielleicht ein paar kleine Dinge gelernt, über die der Normalinteressent oft gar nicht nachdenkt.

Erster Schritt ist natürlich - wie Suse ja auch schreibt - die Suche nach einem verantwortungsvollen Züchter. Einen Züchter (der dann auch wirklich als solcher und nicht als Vermehrer oder Vollhonk bezeichnet werden kann), züchtet nicht gezielt und ausschließlich Ridgelose. Das geht aufgrund des Standards, der Zuchtordnung und der Genetik gar nicht. Gezielt ridgelose RR züchten würde bedeuten, dass man ridgelos mit ridgelos verpaart, was in einer seriösen Zucht nicht geht, weil ridgelose RR keine Zuchtzulassung bekommen. Es sind nach Standard einfach Fehlerhunde. Aufgrund des autosomal rezessiven Erbganges fallen dennoch - auch bei ganzganzganz seriösen Züchtern - immer wieder ridgelose Welpen. Einfach deshalb, weil die Eltern heterozygot sind. Sie haben zwar den dominant vererbten Ridge im Phänotyp (also körperlich sichtbar), tragen aber auch das rezessive Gen für die Ridgelosigkeit. Simple Mendel-Erbsen-Geschichte.

So weit, so banal. Möchte ich nun unbedingt und zwingend und ausschließlich einen Ridgeless, dann bin ich bei einem Züchter, dessen höchste Priorität die sichere Ridgevererbung bei der Wahl des Deckrüden ist, natürlich denkbar verkehrt. Da wird es keine Ridgelosen geben. Ich kenne wirklich tolle Rüden, die bei manchen Züchtern als potentieller Deckrüde rausfielen, weil sie bereits ridgelose Welpen gebracht haben. Andere Züchter fanden die Rüden aber wegen ihres Wesens, der gesundheitlichen Parameter und natürlich auch wegen ihres Erscheinungsbildes so gut, dass die sichere Ridgevererbung völlig nachrangig war. Da kann es dann (abhängig vom Genotyp der Mutterhündin) natürlich auch Ridgelose geben. Kann, nicht muss - aber definitiv sicherer als bei der ridgesicheren Variante. Für jemanden, der Ridgeless möchte, kommt also nach der reinen Züchterwahl, die ja schon schwierig genug ist, eine weitere Komponente dazu, über die sich der Normalinteressent gar keine Gedanken macht. Ridgetragende sind immer dabei.

Meine Philosophie ist eigentlich die, mir den Züchter auszusuchen, bevor er Welpen hat, die vernebeln nur das Hirn bei der vernünftigen Entscheidung. Besser Ratio entscheidet, als meine milcheinschußgesteuerten Emotionen... Der erste Ridgeless war Zufall - mir gefiel er einfach in seiner Persönlichkeit und ich war total verliebt in den Kopf, der Ridge war mir egal. Beim zweiten war alles völlig ungeplant, die Ridgelosigkeit war eine hübsche Dreingabe, die mir allerdings nicht unrecht kam. Bei dem dritten hatte ich mich vor seiner Geburt für den Züchter und eben diese Verpaarung entschieden und es konnte aus ganz anderen als den Ridgegründen dann auch nur dieser einzige ridgelose Kerl aus dem Wurf sein (Geschichte für sich...) - hätte er einen Ridge gehabt, dann wäre es für mich auch okay gewesen, aber eine gewisse Ridgelessaffinität hatte ich natürlich schon. Beim vierten Ridgeless spielte es durchaus eine Rolle, aber nicht die Hauptrolle. Suche ich gezielt einen Ridgeless und schließe Ridgetragende komplett aus und mag nicht bis 2026 oder gar dem Sanktnimmerleinstag warten, dann macht es unter Beibehaltung der kritischen Hirnaktivität gegenüber der Züchterseriosität durchaus Sinn, in bereits gefallenen Würfen zu gucken. Siehe dazu Findetip von Suse.

Btw.: Der Welpenpreis von Ridgelosen ist nicht vollautomatisch niedriger als der regulärer Welpen, da gibt es unterschiedliche Philosophien und unterschiedliche Züchter.

Wenn es auch ein Junghund sein darf, dann ist es fast obligatorisch, die RR-Nothunde-Seiten im Auge zu behalten. Da sind Ridgeless in ebensolcher statistischer Verteilung wie in den frischen Würfen dabei.

Last but not least ist - nicht hier im Forum zu erörten, aber für sich selbst - die Antwort auf die Frage bedenkenswert, wie wichtig denn "to ridge or not to ridge" eigentlich ist. Und warum. Ich hab definitiv einen Hang zu Ridgelosen, aber alleiniges Auswahlkriterium war der Ridge für mich nie. Viel wichtiger ist mir das Individuum im Fellkleid, das ist mein Freund und mein Partner. Und nicht der Rücken.

LG

Susanne mit Inigo Montoya und Rose
(Buki und Jazeem al Bakir laufen uns ein Stück voraus)