Also, als jemand der selber eine enge Familienbindung nach in Asien hat (Thailand), plus etliche Freunde aus Ländern wie den Philipinen, Korea, China und Japan, möchte ich hier etwas dazu sagen. Hunde die im Kochtopf landen sind meist verwarloste streunende Hunde die eingefangen wurden, aber *nicht* auf reinrassige Hunde, besonders Rassen aus fremden Ländern. Diese Hunde, sollten sie jemals abhanden kommen, bringen weitaus mehr an "Lösegeld" ein, als pro Pfund im Laden.

Viele Asiaten zahlen sehr viel Geld für Hunde die sie importieren. So sind sie z.B. beliebte Gäste auf der Schäferhund Jahresausstellung, als potentielle Käufer von hochplazierten Hunden. Jemand der etliche zehntausend!! für einen Hund bezahlt, machmal sogar in die hundert tausend!!, wird das sicherlich nicht tun, damit der Hund dann im Kochtopf landet. Wer sich einen solch teuren Hund nicht leisten kann, fragt halt nach einem Welpen.

Auch in Asien gibt es eine ständig wachsende Zahl von Hundeliebhabern, die sich um das Wohl ihrer Hunde kümmern, sich mit Zucht und Ausstellung befassen.

Bevor mal wieder vorschnell be- und verurteilt wird, denke ich sollte man sich schon die Mühe machen und sich erst einmal schlau machen wie es denn in diesen Ländern wirklich zugeht und nicht den ganzen Kontinet nach Ausnahmefällen beurteilen. Hundefleisch ist eine Delikatesse, oder in den ärmeren Gegenden eine Notwendigkeit.

Ausserdem kann man vom Käufer Referenzen anfordern. Auch dort gibt es Rassehundeverbände. Ausstellungen. Tierheime. Tierärzte. Es gibt Online Forums wie dieses hier wo genau die gleichen Themen besprochen werden, wo Besitzer genau die gleichen Sorgen und Freuden teilen. Kochrezepte habe ich noch keine gesehen.

Ferner haben auch die dort heimischen Hunderassen seit jahrhunderten überlebt. Rassen wie der Thai Ridgeback. In Japan der Akita, Tosa und Shiba Inu, der Kai, Chin, Hokkaidu, Kishu, Japanischer Terrier und Japanischer Spitz. In der Korea der Jendu, Chejudogae, Daeng Kyon, Dong Gae, Dosa, Gaulchae, Geoje Island Dog, Gujae, Haenam, Jeju Island Dog, Korean Spaniel, Koje, Norungee, Poonsan, Sabsari, Sapsalgae, Wooree. Mal ganz abgesehen von den vielen Chinesischen Hunderassen, etc. Die Liste der Asiatischen Rassen ist endlos...

Also hat es dort seit eh und je Liebhaber gegeben. Anstatt gleich wieder Alarm zu schlagen, sollte man die Bemühungen dieser Hundeliebhaber willkommen heissen und unterstützen. Mit importierten Rassehunden wächst die Neugierde. Neugierde lässt Leute Fragen stellen. Mit mehr Wissen kommt Verständnis. Mit Verständnis kommt Toleranz. Toleranz bring Akzeptanz. Nur auf diese Weise kann man langsam das ändern, was seit Jahrhunderten Tradition war.

Mal abgesehen davon, dass bei einem durchschnittlichen Welpenpreis von 1500 Euro für einen RR, plus Flugkosten von 500 Euro, plus Steuern von 50% auf den Kaufpreis die bei der Einfuhr in Korea fällig werden (ja ich kenne mich da aus), plus Einfuhrgenehmigung, mal abgesehen davon ist ein solcher Hund sicherlich nicht für die Zucht von "Schlachtvieh" bestimmt. Das wäre ja geradezu so als ob man keine hochwertigen Pferde mehr nach Frankreich verkaufen will, weil man Angst hat dass der Renn- oder Turniersieger dort dann gleich auf dem Küchentisch landet. Als bitte Leute!

Manchmal kann man da aber wirklich nur noch den Kopf schütteln wenn man so was liest...


Daniela