Wir danken Kirsten Jakobsen für die Übersetztung
________________________________________________

*wenn in folgendem Text "der Richter" steht, lesen Sie bitte "der Richter/die Richterin" und bei "er" bitte "er/sie"*

Wie erkennt man einen guten Richter

Generelle Erscheinung:
Der erste Eindruck von einem guten Richter: er soll "hart im Nehmen" sein aber gerecht, aufmerksam aber vorsichtig, ein Mann oder eine Frau sein. Muskulöse Fitness und Flinkheit ist wünschenswert, aber nicht zwingend vorgeschrieben.

Der Richter sollte nicht zu klein oder zu groß sein. Als Regel gilt, wenn er in die Knie gehen muss, um den Hund zu streicheln, ist er höchst wahrscheinlich zu groß. Wenn er hoch springen muss, um die Testikeln zu begutachten, ist er unweigerlich zu klein.

Das Vermessen des Richters sollte wie folgt vorgenommen werden: die Haare sollten auf dem Kopf zur Seite gekämmt werden oder runter gedrückt werden, damit eine genaue Messung gewährleistet ist. Das Gewicht sollte zwischen 35 kg und 170 kg betragen, abhängig vom Geschlecht und wie dick er ist.

Als Kennzeichen sollte er Würde und Gerechtigkeit ausstrahlen - schwer zu definieren, aber unverkennbar nach der Show.

Der qualifizierte Richter hat eine gleichbleibende Persönlichkeit. Ihn kennzeichnet einen direkten und angstfreien, aber nicht feindlichen Ausdruck von Selbstsicherheit. Er hält die gewisse Distanz, die ihm davon abhält, sofortige und kritiklose Freundschaften zu schließen ...... oder zumindest sollte er über diese hinwegtäuschen bis später im Hotel.

Mantel:
In einem kalten Klima sollte der Richter sich einen warmen Mantel anziehen - die Unterwäsche mag von der Saison abhängen. Der Richter soll zu keiner Zeit die Kleidung im Ring ablegen.

Proportionen:
Erwünschte Proportionen eines Richters betragen 90-70-88. Wir können uns auch auf 70-70-70 einigen, aber gesehen habe ich auch schon 68-86-110.

Farbe:
Lass uns nicht wieder auf dieses Thema eingehen........ Alle Farben sind erlaubt. Persönlich habe ich keinen blauen Richter gesehen, es wird aber immer ein erstes Mal geben.

Gangart:
Von Richtern, die auf allen Vieren versuchen zu motivieren, sollte man meiden sowie von denen, die torkeln und oft umfallen. Die Vorwährtsbewegung sollte dadurch erzielt werden, daß der Richter einen Fuß vor den anderen setzt ..... springen ist auch erlaubt, es trägt sogar zu einer lebhafteren Ausstellung bei.

Haltung:
Während der Richter einen Hund richtet, sollte er in der Mitte des Rings stehen. Die Füße auseinander wie beim Militär: "rührt Euch!". Die Arme hält er überkreuzt, linke Hand in der rechten Armhöhle und rechte Hand in der linken Armhöhle. Der Kinn soll fest auf der Brust ruhen, die Augen schielend. Wenn der Richter diese Position eingenommen hat, sollte der Ringhelfer die Zahl der Runden, die die zu richtende Hundeklasse laufen soll, sorgfältig zählen. Wenn die Zahl 20 übersteigt, sollte der Ringhelfer unbedingt den Zustand des Richters kontrollieren.

Es ist bekannt, daß ältere, erfahrene Richter in dieser Haltung wegdösen. Besonders von den jüngeren, partyfreudigen Exemplaren weiß man, daß sie - immer noch benebelt von der Vorabendfeier - ohnmächtig geworden sind.

Kleine Fehler:
Schweigen - es ist besser, wenn der Richter in wahrnembaren Tönen sich ausdrücken kann. Sein Wortschatz mag sich auf: "Leine Locker lassen", "die Hunde bewegen" oder "nochmal" begrenzen. Die Zahlen von 1 bis 4 müssen hörbar sein. Sollte dies nicht der Fall sein, dürfen Leuchttafeln benutzt werden.

Totale Blindheit:
Wenn der Richter blind ist, ist die ganze Angelegenheit etwas mühsam. Die Ausstellung muss sich dann auf Zement abspielen, damit er die Gangart des Hundes wahrnehmen kann. Irgend ein Klugsch..... wird sicherlich einen Malemuten vorführen und dann gewinnen.

Fehler, die zur Disqualifikation führen:
Das Zeigen, Brüllen, Schreien oder hysterisches Auslachen von Ausstellern, die einen sehr schlechten Hund präsentieren wollen, führt zur Disqualifikation. Ähnlich geht es der Richter, der das Richtgeschehen aufhält, weil ein Handler ihm im Ring einen Check ausfüllen möchte. Er sollte unverzüglich verwiesen werden. Jeder Richter, der ein Handler im Ring angreift (ihn beißt), sollte 3 Mal schrifftlich verwarnt werden, beim 4. Mal wird er disqualifiziert.

Während der Obedience-Wettbewerb darf der Richter nicht im Ring pinkeln, sonst wird er des Platzes verwiesen.