Bristol University | News from the University | Dog behaviour and training
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Kenne dazu auch eine Abhandlung:
MOVING BEYOND THE DOMINANCE MYTH: TOWARD AN UNDERSTANDING
OF TRAINING AS PARTNERSHIP
und
Position Statement on the
Use of Dominance Theory in
Behavior Modification of Animals
die www.4pawsu.com Seite hat eine ganze Menge Artikel zu diesem und aehnlichen Themen.
...habs mal schnell übersetzt, das Thema ist mir wichtig. Korrekturen ausdrücklich erwünscht + willkommen:
Ein alter Hut: „Dominanz“ soll Hundeverhalten erklären
Eine neue Studie zeigt, wie sehr das Verhalten von Hunden über Generationen missverstanden wurde:
Tatsächlich ist es wahrscheinlich, dass die Anwendung unangebrachter Theorien zum Hundeverhalten und -Training ein unerwünschtes Hundeverhalten eher auslösen als beheben wird.
Die Studienergebnisse stellen viele dominanzbezogene Interpretationen des Verhaltens und die Trainingstechniken mancher TV-Hundetrainer in Frage.
Die Forschungen der Akademiker an der University of Bristol zeigen, dass, ganz im Gegensatz zur landläufigen Ansicht, aggressive Hunde NICHT versuchen, gegenüber ihren menschlichen oder caniden Partnern Dominanz zu demonstrieren.
Die Forscher verbrachten 6 Monate damit, frei agierende Hunde im „DogsTrust“- Tierheim zu beobachten und Daten von Studien an verwilderten Hunden zu analysieren, um zu dem Schluss zu gelangen, dass individuelle Beziehungen zwischen Hunden eher durch Erfahrungen erlernt werden als geprägt sind vom Verlangen, „Dominanz“ zu demonstrieren.
Die wissenschaftliche Publikation „Dominance in domestic dogs – useful construct or bad habit?” macht deutlich, dass Hundeverhalten eben nicht zur Aufrechterhaltung einer Rangordnung dient, wie viele bekannte Hundetrainer das behaupten und predigen.
Weit entfernt davon, hilfreich zu sein, sagen die Akademiker, sind Trainingsmethoden, die darauf abzielen, „Dominanz zu brechen“. Diese Methoden sind im besten Falle erfolglos, im schlimmsten Fall aber tatsächlich gefährlich. Es ist wahrscheinlich, dass diese Methoden ein unangebrachtes Verhalten der Hunde verstärkt
Ein Hundebesitzer kann die Beziehung zu seinem Hund nicht dadurch beeinflussen, dass er beispielsweise vor diesem isst oder durch Türen geht. Der Hund lernt hier lediglich, was er in diesen bestimmten Situationen zu erwarten hat.
Viel schlimmer aber: Techniken wie Lefzenkneifen, zu Boden drücken oder laute Schrecksignale werden die Hunde ängstlich machen, oft bekommen sie Angst vor ihren Besitzern. Und diese Methoden werden möglicherweise zu einer Eskalation im Aggressionsverhalten führen.
Dr Rachel Casey, Senior Lecturer in “Companion Animal Behaviour and Welfare” an der Bristol University, sagt:
“Die pauschale Annahme, Hunde wären durch irgendein inneres Begehren motiviert, andere Hunde und Menschen zu dominieren, ist einfach lächerlich. Eine riesige Unterschätzung der komplexen kommunikativen Fähigkeiten des Hundes und seiner Lernfähigkeit.
Ausserdem führt sie zur Anwendung von Zwangsmassnahmen im Training, die dem Tierschutz widersprechen und zu Problemverhalten führen.
Im Laufe unserer Studien sahen wir oft Hunde, die gelernt hatten, Aggression zu zeigen, um erwartete Bestrafung zu vermeiden. Hundebesitzer sind oft entsetzt, wenn wir ihnen erklären, dass ihr Hund Angst vor ihnen hat. Und dass er sich deshalb aggressiv verhält, weil sie bestimmte Trainingsmethoden angewendet haben. Aber die eigentliche Verantwortung tragen hier nicht die Hundebesitzer: Sie wurden instruiert, so zu handeln. Zum Beispiel von unqualifizierten „Verhaltensspezialisten“, die solche Methoden empfehlen.“
Bei „DogsTrust“, der grössten Hundeschutzorganisation in Großbritannien, werden die Tierheimmitarbeiter andauernd mit den Ergebnissen dieses falschen Hundetrainings konfrontiert. Veterinary Director Chris Laurence ergänzt: „Wir erkennen es, wenn ein Hund zu uns kommt, der dieser bei TV-Hundetrainern so beliebten „DominanzReduktionsTechnik“ ausgesetzt war. Diese Hunde können voller Angst sein, und die Angst kann zur Aggression gegen Menschen führen.
Es ist traurig: Viele Trainingstechniken, die dem Hund zeigen sollen, dass der Mensch der Rudelführer ist, sind kontraproduktiv. Der Hund wird sein Verhalten nicht verbessern. Er wird entweder angstvoll alle natürlichen Verhaltensweisen unterdrücken und einfach nichts gar mehr tun. Oder aber er wird aggressiv und gefährlich.“
Aus: ‘Dominance in domestic dogs – useful construct or bad habit? by John W. S. Bradshaw, Emily J. Blackwell, Rachel A. Casey. Journal of Veterinary Behavior: Clinical Applications and Research, Volume 4, Issue 3, Pages 109-144 (May-June 2009).
Ui, frag ma den Webhamster, obbse das einfach so übersetzen darfst und einstellen....
LG Regine
Hamster, darf man das?
gute frage ...
die quelle ist ja angegeben.
steht im originaltext oder auf der seite, ein vermerk über "vervielfältigung" oder ähnliches?
... ich hab nix gefunden...
......unter terms & conditions ist es geregelt
LG Cathy
Danke fürs Übersetzen, Christine. :)
Hallelujah!Zitat:
Im Laufe unserer Studien sahen wir oft Hunde, die gelernt hatten, Aggression zu zeigen, um erwartete Bestrafung zu vermeiden. Hundebesitzer sind oft entsetzt, wenn wir ihnen erklären, dass ihr Hund Angst vor ihnen hat. Und dass er sich deshalb aggressiv verhält, weil sie bestimmte Trainingsmethoden angewendet haben. Aber die eigentliche Verantwortung tragen hier nicht die Hundebesitzer: Sie wurden instruiert, so zu handeln. Zum Beispiel von unqualifizierten „Verhaltensspezialisten“, die solche Methoden empfehlen.“
Huch, wie sollen denn nun ein Jan N. oder ein Michael G. oder oder oder ihre Trainingsmethoden rechtfertigen? :D
LG
hi caro,
könnte es vllt. sein, dass das -wie so vieles (wenn nicht alles) im leben- eine frage der dosierung ist?
heins
Aber Heins! Da hat mal wieder jemand ganz neue Dinge festgestellt und du hinterfragst? :eek:
Sorry Leute, was an dieser Studie ist neu?
Dieses Geschreibsel zielt doch gegen "Theorien/Methoden" die unterstellen der Hund wolle ständig dominieren/die Führung übernehmen (dass dem nicht so ist, wissen wir!).
Noch schlimmer ist das in Zusammenhang mit "hochaversiven" Methoden zu bringen bzw. damit dem Hund unerwünschte "Äußerungen" einfach zu verbieten ohne mal nach der Ursache zu schauen und ohne (für den Hund lohnenswertes!) Alternativverhalten zu formen.
Sorry, aber dieses Geschreibsel ist ein alter Hut!
Schön jedoch, dass es - wie es scheint - gut dazu herhalten kann jegliche "Zucht und Ordnung" in der Hundeerziehung zu verteufeln. :popcorn:
Wer bitte sagt, dass ein Hund (so er denn nicht ein immenses Problem hat) nicht mit konsequent gesteckten Grenzen klar kommt? (Ich meine damit NICHT unerwünschtes Verhalten "einfach nur" per Meideverhalten zu unterdrücken) Wäre doch mal ne Studie wert: Welcher Hund ist "in sich ruhender"? Der mit klaren Grenzen in denen er sich frei und sorglos entfalten kann oder der Waldorf-Köter? :devil:
LG
Atigrada
:rofl:
Carola, wer verteufelt denn Zucht und Ordnung? Konsequenz und klargesteckte Grenzen müssen sein. Alter Hut? Wissen wir beide doch ganz sicher.
Hach, netter Fred. :popcorn:
Grüssle
heins, da widerspreche ich deutlich. zunächst ist es eine frage des prinzips.
stellt aggression dominanz dar und wird durch verhaltensschemata daran etwas geändert?
an wie vielen tischen in deutschland ist es heute noch so, dass der herr des hauses seine dominanz damit zu beweisen versucht, dass er das schönste stück fleisch bekommt und in wie vielen hundeschulen wird heute noch gelehrt, es ist eine frage der dominaz, dass der hund nach mir durch die türe geht, nicht aufs sofa kommt und zu kuschen hat wenn das herrchen pfeift.
die erkenntnis, das nicht jedes verhalten des hundes, welches dem interesse des halters zu wider läuft, gleich ein dominanzverhalten des hundes ist muss prinzipiell erkannt werden. das bedeutet nicht, das dennoch konsequenz gewahrt werden sollte.
pete
pete, ist dein beitrag als antwort auf meine frage zu verstehen?
heins, der eine frage zu caros kommentar (#9) gestellt hatte
nein heins, keine antwort, eine erwiderung.
ich entgegne dir insoweit, das es zunächst eine grundlegende fage ist und dann eine der dosierung. sicher kommt es bei allen erziehungsmethoden auf die dosierung sämtlicher eingesetzter mittel an. aber, und deshalb grundlegend, ich mss mich zunächst davon verabschieden, dass der hund fast alles aus gründen der vermeintlichen dominanz macht.
für mich ist diese reihenfolge, anerkenntnis eines grundsatzes und dann auswahl und dosierung der einzusetzenden mittel, sehr wichtig.
pete
Kennt jemand eine allgemeingültige Definition für einen dominanten Hund? Kennt jemand einen dominanten Hund? Wie äußert sich die Dominanz bei diesem Hund?
Off-Topic:
ich kenne ne Menge dominanter Herrchen und Frauchen:down: aber keine "dominanten" Hunde
Herrjeeeee - hatten wir das nicht alles schon mal?
Ohne "Gegenüber" und "Anlass" kann keiner dominant sein (weder Mensch, Hund noch Mücke). :popcorn:
LG
Atigrada
Nachtraaaag!: Dat "Herrrrrjeeeeee" war nicht auf dich persönlich bezogen, ajamu66 ... eher auf dieses ganze "Sommerlochfüllungsthema"
Besten Dank für die Aufklärung. Wie verhält sich dann allgemeingültig ein dominanter Hund einem anderen Hund gegenüber, wenn er situationsbedingt dominieren möchte?
Nachtrag: hab es nicht persönlich genommen. Ich bin nur immer verwundert, wie oft ich schon von dominanten Hunden gehört habe, selbst aber in über 20 Jahren erst 2 kennengelernt habe, bei denen es wohl diskutabel gewesen wäre.
Ist dir langweilig? Hast du daran irgendwas nicht verstanden? http://www.rhodesian-ridgeback-forum...12-post26.html
"Allgemeingültig" gibt es nicht. Nicht jeder Hund hat zu jeder Tageszeit gleiche Laune/Interessen, es gibt tausende unterschiedliche Situationen, gar nicht zu sprechen von dem Faktor "Gegenüber".
Was soll das? :confused:
Für mich ist Dominanz ganz einfach ein Verhalten, bei dem der Hund gelernt hat durch unkonsequentes Verhalten des Herrchen seine Ziele oder seinen Willen durchzusetzen. Nicht mehr und nicht weniger.
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