Hallo,
Aufklärung allein nutzt leider nichts, wenn einen das Schicksal böse packt.

Es ist ein wunderbarer Vorsatz, einen Hund für immer bei sich zu haben, auch ich habe es so vermittelt bekommen von meinen Eltern und natürlich möchte auch ich danach handeln.

Ob das immer machbar ist, wage ich zu bezweifeln.

Wenn z. B. der Hund mit der Lebenssituation nicht zurecht kommt und sogar leidet, z. B. durch zu wenig Aufmerksamkeit oder zu wenig Förderung der entsprechenden Rasse, dann meine ich, es ist vernünftiger diesem Hund ein Umfeld zu vermitteln, in dem er seiner Art entsprechend gut und besser leben kann.
Natürlich gilt: Vorher informieren ist das A und O.
Aber geht das immer gut?
Ich denke nicht.

Das "Getrennt-werden"...
Da hab ich gerade so an meine Hunde gedacht. Ich glaube, wenn ihnen jemand "einzeln" gerecht würde, würde jeder damit vollkommen einverstanden sein.
Obwohl ich sehe, dass die Hunde harmonieren und sich sehr mögen.
Würde Kimba den ganzen Tag beschäftigt, betüddelt und beschmust... also ich denke er ist so eigenständig, dass er eine Trennung von Chiara nicht sehr krass finden würde - dasselbe gilt andersherum.

Da ist - zumindest bei meinen Hunden - wohl leider jeder auf seinen ganz persönlichen Nutzen aus und würde sich den Nutzen auch gern nehmen.

Sie haben sich lieb, aber ich bin überzeugt, sie könnten auch ohne einander gut leben, wenn die Voraussetzungen "entzückend" sind.

Was ich auch noch schreiben möchte...

Unser Kimba ist jetzt seit dem 11.11.2005 hier bei uns.
Seine Erstfamilie hat ihn sehr geliebt - ich weiß das! Seine Familie hat alles für ihn getan - auch das weiß ich.
Es ist nicht immer so, dass Leute Vorwände nutzen, um einen Hund loszuwerden, sondern es stecken auch Schicksalsschläge dahinter.

Kimba ist z. B. ein wundervoller, ausgeglichener, zufriedener, recht gut erzogener Hund, der seine Familie wechseln musste, weil sein Herrchen an Krebs erkrankt war.

Das war in keinster Weise ein Vorwand, sondern eine unbeschreiblich schlimme Tatsache.

Kimba hat seine Familie nicht vermisst, obwohl ich weiß, dass er über alles geliebt war in dieser Familie.

Er hat unkompliziert und sofort hier sein neues Leben gelebt.

Leider kann man in gewissen Lebenslagen z. B. schlichtweg NUR zu Gunsten des Wohles des Hundes entscheiden.

Auch das hat mit Liebe zu tun und ich finde das sehr vernünftig und einfach ist das ganz sicher nicht.

Den Moment zu erkennen, an dem der Vorsatz, einen Hund bis zu seinem Lebensende bei sich zu haben, nicht zum Wohle des Hundes ist.

Kimbas Herrchen hat diesen Moment erkannt am 11.11.05.
Am 01.01.06 ist er verstorben.

Es gibt also durchaus Situationen, bei denen man zu Gunsten des Hundes agieren muss/sollte.

Natürlich gibt es auch andere Menschen - die unbedarft einen Hund holen, weil er doch so süß ist und ihn genau so unbedarft wieder abschieben, aber ich zieh den Hut vor Menschen, die sich trauen, einen Hund in geeignetere Hände zu geben, weil es dem Wohl des Hundes dient.

Und eben genau das möchte ich sagen: Ein Hund ist eben kein WEGWERFARTIKEL!
Deshalb genau verachte ich nicht jeden, der einen Hund abgibt, weil dahinter manchmal ganz große, traurige Begebenheiten stehen, die viele Tränen mit sich bringen, viele schlaflose Nächte, Verzweiflung und keinerlei Unbedarftheit.

Auch das ist Tierliebe.

Lieben Gruß
Andrea