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Thema: 13. April 1998 - El Manchado

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  1. #1
    Ra-Käthe-n Halter Avatar von seni81371
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    Standard AW: 13. April 1998 - El Manchado

    Daumen sind gedrückt und ich schicke ein paar Schutzengelchen dazu.
    Kann ich doch so gut nachvollziehen, das Manchado das rumwerkeln im Maul nicht mag - ich mag das auch am wenigsten von allen Weisskittelterminen, die man so mitmacht.

    Viel Glück euch beiden,
    LG, Ines.
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  2. #2
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    Standard AW: 13. April 1998 - El Manchado

    Der Doc war da und El Manchado's Gebiss ist in Ordnung, das 'schräge Kauen' war wohl eine Fehlbeobachtung der Ehefrau des Stallbetreibers. Na ja, lieber den Vet einmal zu viel als einmal zu wenig holen.

    Momentan ist wirklich übles Wetter. Überall steht das Wasser, die Erde schluckt nichts mehr weg. Da bleibt der junge Mann dann leider in seiner Box (die ist sehr groß) und hat nur Bewegung in der Führanlage. Gottlob haben wir so ein Ding, sonst müsste er im Schlamm rumstapfen oder hätte nur Spazi am Strick im Hof. In der Reithallte knubbeln sich momentan viele, da Ausreiten fast nicht möglich ist. Die Wege sind einfach zu rutschig.

    Ich habe ihn heute eine Weile in der Führanlage beobachtet und denke, die Bewegung im gleichmäßigen Tempo tut ihm gut. Hoffentlich wird es bald trockener, damit er wieder mit seinen Kumpels raus kann.

    LG Karin
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    Gruss, Galathee
    mit Ex-Nothündin Allegra (*11.11.2009)
    Ex-Nothund Garay des Portes da la Moria (*17.12.2011)
    und ganz fest im Herzen meinem Lion (*27.07.2009 + 19.09.2018), geboren als Encanto-Ernesto Memory of the old Red Hunter, dem ich in ewiger Liebe verbunden bin

  3. #3
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    Standard AW: 13. April 1998 - El Manchado

    Ich habe lange nicht geschrieben, aber es gibt so viele Ereignisse um meinen El Manchado, die ich mit Euch teilen möchte.

    Zuerst einmal: es geht ihm gut. Er ist stabil, munter und ein Rübenschwein vor dem Herrn. Er wälzt sich so oft er auf die Koppel gebracht wird, in der ersten Matsche, die er finden kann. Heute haben meine Mutter und ich ihn zu zweit geputzt, danach waren wir eingestaubt. Das Pferd war einfarbig und mit einer festen Schlammkruste überzogen, von den Ohren bis zum letzten Schweifhaar. Na ja, er wird bald 30 Jahre alt und in seinem Alter können sich viele Pferde nicht mehr so einfach beidseitig panieren. Bin froh, dass ich den Schlamm wegputzen darf :-)

    Das Rübenschwein laboriert außerdem an einem delikaten Problem: in seinem 'Schlauchwagen' haben sich anaerobe Bakterien angesiedelt, die zu eitrig-blutigem Ausfluß führten. Das behandele ich mit 'Pimmelchenspülungen' mit warmer Seifenlauge, danach eine Oktenisept Spülung. Er lässt es zu. Hoffe, wir haben es bald hinter uns. Natürlich haben wir im Stall immer Zuschauer, ich kann diese etwas peinliche Sache ja nicht in der Box erledigen. Aber wir stehen drüber.

    Seit meinem letzten Bericht hat er einmal wieder trauern müssen. Seine beiden Rentnerfreunde leben nicht mehr. Sie wurden Opfer eines Insolvenzverwalters, der die Pferde an den Schlachter verkauft hat. Als wir es erfuhren, war es zu spät. Einfach unfassbar, wie es so weit kommen konnte. Manchi hat wieder 'geweint', also gewiehert und war traurig. Die Stallbesitzer hatten bereits vorher einen 20 jährigen Wallach in die kleine Rentnerherde integriert, der jetzt sein Gefährte ist. Mein alter Junge ist stark, unglaublich stark.... er hat sogar diesen schweren Schlag verkraftet.

    Leider hat meine Schwester ihre Pferde in einen anderen Stall gebracht. So hat er auch den Clintou verloren und es gibt keine lustigen Zwiesprachen zwischen alt und jung mehr. Diese Umstellung hat dazu geführt, dass die Versorgung von Manchi bzgl. Putzen, zusätzl. Futterchen, Betüteltn, etc. nun komplett auf meinen Schultern lastet. Gottlob hat sich Mama mit ihm angefreundet und springt ein, wenn ich es zeitlich nicht schaffe. Mein Mann fällt meist aus wegen der Hunde, die nicht mehr mit in den Stall dürfen. Der Stall hat seine Policy geändert und alle Einstellerhunde verbannt. Normalerweise hätte ich darauf mit Kündigung reagiert, aber ich will Manchi nicht wieder einen Ortswechsel zumuten.

    Silvester hat er - wie immer - gelassen überstanden. Er ist nahezu schussfest und guckt für sein Leben gern Feuerwerk, solange es nicht zu nah ist. Dann steht er in seiner Box, Kopf über die Halbtür und schaut den Raketen hinterher. So war er schon immer.

    Wir hoffen, dass es bald mal wieder trocken wird. An schlimmen Regentagen läuft er halt nur in der Führanlage, er muss ja nicht im Regen auf der Koppel stehen in seinem Alter. Aber selbst wenn die Sonne rauskommt, dann ist es stellenweise immer noch matschig. Momentan ist er noch nicht eingedeckt, da es bislang recht mild war. Sobald es frostig wird, bekommt er aber eine Decke, obwohl er gutes Winterfell hat. Ich will vermeiden, dass er wieder abnimmt, weil er zu viel Energie für den Wärmehaushalt benötigt.

    Wenn alles gut geht, dann feiern wir im April ein großes Fest: er wird 30 und ist dann 26 Jahre bei mir. Dann regnet es Möhren, Leckerlis, trocknes Brot .... und für uns Champagner. Drückt die Daumen, dass er weiter so gut drauf ist. In diesem Alter kann jeden Tag etwas passieren, woran ich lieber nicht denken mag.

    So, das war es von der Renternfront. Ich melde mich hier wieder, wenn es Neuigkeiten gibt.

    LG Karin und ihr Lieblingsrenter, mein One and Only
    Gruss, Galathee
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  4. #4
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    Standard AW: 13. April 1998 - El Manchado

    Hallo Karin,

    Ich freue mich immer so über Deine Berichte von Deinem hübschen Senior und freue mich, daß der Kerl noch so fit ist und es ihm gut geht Ich hoffe auf schöne Bilder vom Möhrenregen im April und drücke euch die Daumen, daß er weiter so gesund und fit bleibt!

    Viele liebe Grüße,
    Mella
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  5. #5
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    Standard AW: 13. April 1998 - El Manchado

    Hallo,
    heute ein wenig schönes Update.
    Ich habe das delikate Problem mit dem edelsten Körperteil des lieben Manchi vom TA anschauen lassen, da ich zwar die anaeroben Bakterien in den Griff bekam, aber kein genaues Bild hatte, woher gelegentlich ein Tröpfchen Blut kam.

    Da der junge Mann etwas 'geschamig' ist und sein edelstes Teil nicht raushängen lässt, wenn man es anschauen will, musten wir eine Sedierung verabreichen. Die ging gründlich in die Hose. Der TA hat nur die Hälfte der Dosis gespritzt und es wirkte trotzdem sehr stark. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, stand wie ein Betrunkener und wir mussten ihn stützen. OK, ging gut und er ist wieder wach.

    Leider war die Diagnose nicht schön. Am Penis, besonders im Bereich der Eichel, hat er einige Warzen, Doc sagte Papillomaviren rufen diese hervor und einige sehen schon aus nach Sarkom. Der Doc hat alles gründlich gereinigt und untersucht, es waren trotz meiner Spülungen noch einige Verkrustungen dran. Er wird jetzt im 2-Tage Abstand einen Immunbooster spritzen sowie ein zweites Mittel auf homöopathischer Basis im 14-tägigen Abstand, Ich habe natürlich in der Aufregung vergessen, mir die Mittel zu notieren. Das reiche ich nach. Die Diagnose hat mich erstmal geschockt.

    Heilung wird es nicht geben, denn dieses sog. Equine Sarkoid schon mit Veränderungen zum Genitalkrebs lässt sich operativ nicht angehen. Davon mal abgesehen käme eine OP in Anbetracht seines Alters und des damit verbundenen Riskos nicht in Betracht. Tröstlich zu wissen, dass inzwischen das Virus isoliert ist (also das für die equine Form) und die Uni Wien an einem Impfstoff arbeitet. Nützt uns nichts mehr.

    So bleibt uns nichts weiter, als genau zu beobachten, sein Immunsystem so gut wie möglich zu stützen und unsere Zeit weiter zu genießen. Und natürlich die schwere Entscheidung zu treffen, wenn er leidet, ihn zu erlösen.

    Niedergeschlagene Grüße
    Karin
    Gruss, Galathee
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  6. #6
    jalu-jindo
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    Standard Re: 13. April 1998 - El Manchado

    Karin, ich drücke Dir und El Manchado ganz feste die Daumen. Und glaube mal nur, der Herr weiss, dass er in einer first class seniorenresidenz residiert. LG Barbara
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  7. #7
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    Standard AW: 13. April 1998 - El Manchado

    Ich schreibe mal wieder ein Update zu El Manchado. Er wird nun bald 30 Jahre alt und ja, er ist alt geworden.
    Nachdem seine beiden Rentnerfreunde im Pferdehimmel sind, haben die Stallbesitzer alle möglichen Konstellationen ausprobiert, um ihm Weidegesellschaft zu geben. Es ging immer nur für kurze Zeit gut, dann wurde der alte Herr gemobbt.

    Jetzt hat er beschlossen, dass er nicht mehr mit anderen Pferden auf die Koppel möchte. Er weigerte sich, mitzugehen und die Stallbesitzer wollten ihn nicht 'auf die Koppel schleifen'. Sie öffnen jetzt einfach morgens die Tür zu seiner Box und lassen ihn frei laufen. Das Gestüt ist per Tor gegen die Strasse verschlossen, der Innenbereich ist sehr groß und da ist mein Manchi jetzt 'Hofhund'. Er kann überall hingehen, auch zu den Boxen der anderen Pferde. Die Boxen haben alle nur halbhohe Türen, so dass die Pferde rausgucken. Und Manchi holt sich seine Sozialkontakte, wie er möchte.

    Oft steht er einfach nur in der Sonne, oder er knabbert an einem der Heuballen im Hof, er geht auf und ab. Bis nachmittags die Kinder zum Reitunterricht kommen. Dann wird er in seine Box gebracht.

    Ich wollte ihn rausführen, damit er sein geliebtes Bad im Schlamm nehmen kann (anfang der Woche hatten wir noch eine schöne matschige Stelle). Er folgte mir auch, aber als ich ihn ableinte, lief er sofort wieder zurück in den Hof. Ich führe ihn jetzt in die Reithalle, damit er sich wälzen kann. Das tut er auch, aber danach will er wieder zurück in den Innenhof. Er hat sein neues Dasein selbst gewählt, also lassen wir ihn einfach das tun, was er will. Er belästigt niemanden und die anderen Pferdebesitzer finden es auch ok.

    Heute stand er am Bach, der den Hof an einer Seite begrenzt und knabberte ein wenig Gras. Er scheint zufrieden. Vielleicht überlegt er es sich anders, wenn die großen Weiden geöffnet werden in ein paar Wochen. Wir beobachten ihn und die Stallbesitzer gehen auf ihn ein. Mehr können wir nicht tun.

    Es ist schwer für mich, diesen stufenweisen Abschied zu erleben. Sein Geburtstag im April wird vermutlich sein letzter sein, schwebt doch das Damoklesschwert 'Genitalkrebs' über uns. Ich beobachte ihn mit Argusaugen, die Stallbesitzer und einige gute Bekannte im Stall ebenfalls.

    Ich bin ein wenig traurig, aber eigentlich sollte ich dankbar sein für diese lange Zeit, die wir schon genießen durften. Aber ich spüre irgendwie, dass sie nicht mehr sehr lange dauern wird. Er wird es mir sagen, denke ich.

    LG Karin
    Gruss, Galathee
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