Ich habe lange nicht geschrieben, aber es gibt so viele Ereignisse um meinen El Manchado, die ich mit Euch teilen möchte.
Zuerst einmal: es geht ihm gut. Er ist stabil, munter und ein Rübenschwein vor dem Herrn. Er wälzt sich so oft er auf die Koppel gebracht wird, in der ersten Matsche, die er finden kann. Heute haben meine Mutter und ich ihn zu zweit geputzt, danach waren wir eingestaubt. Das Pferd war einfarbig und mit einer festen Schlammkruste überzogen, von den Ohren bis zum letzten Schweifhaar. Na ja, er wird bald 30 Jahre alt und in seinem Alter können sich viele Pferde nicht mehr so einfach beidseitig panieren. Bin froh, dass ich den Schlamm wegputzen darf :-)
Das Rübenschwein laboriert außerdem an einem delikaten Problem: in seinem 'Schlauchwagen' haben sich anaerobe Bakterien angesiedelt, die zu eitrig-blutigem Ausfluß führten. Das behandele ich mit 'Pimmelchenspülungen' mit warmer Seifenlauge, danach eine Oktenisept Spülung. Er lässt es zu. Hoffe, wir haben es bald hinter uns. Natürlich haben wir im Stall immer Zuschauer, ich kann diese etwas peinliche Sache ja nicht in der Box erledigen. Aber wir stehen drüber.
Seit meinem letzten Bericht hat er einmal wieder trauern müssen. Seine beiden Rentnerfreunde leben nicht mehr. Sie wurden Opfer eines Insolvenzverwalters, der die Pferde an den Schlachter verkauft hat. Als wir es erfuhren, war es zu spät. Einfach unfassbar, wie es so weit kommen konnte. Manchi hat wieder 'geweint', also gewiehert und war traurig. Die Stallbesitzer hatten bereits vorher einen 20 jährigen Wallach in die kleine Rentnerherde integriert, der jetzt sein Gefährte ist. Mein alter Junge ist stark, unglaublich stark.... er hat sogar diesen schweren Schlag verkraftet.
Leider hat meine Schwester ihre Pferde in einen anderen Stall gebracht. So hat er auch den Clintou verloren und es gibt keine lustigen Zwiesprachen zwischen alt und jung mehr. Diese Umstellung hat dazu geführt, dass die Versorgung von Manchi bzgl. Putzen, zusätzl. Futterchen, Betüteltn, etc. nun komplett auf meinen Schultern lastet. Gottlob hat sich Mama mit ihm angefreundet und springt ein, wenn ich es zeitlich nicht schaffe. Mein Mann fällt meist aus wegen der Hunde, die nicht mehr mit in den Stall dürfen. Der Stall hat seine Policy geändert und alle Einstellerhunde verbannt. Normalerweise hätte ich darauf mit Kündigung reagiert, aber ich will Manchi nicht wieder einen Ortswechsel zumuten.
Silvester hat er - wie immer - gelassen überstanden. Er ist nahezu schussfest und guckt für sein Leben gern Feuerwerk, solange es nicht zu nah ist. Dann steht er in seiner Box, Kopf über die Halbtür und schaut den Raketen hinterher. So war er schon immer.
Wir hoffen, dass es bald mal wieder trocken wird. An schlimmen Regentagen läuft er halt nur in der Führanlage, er muss ja nicht im Regen auf der Koppel stehen in seinem Alter. Aber selbst wenn die Sonne rauskommt, dann ist es stellenweise immer noch matschig. Momentan ist er noch nicht eingedeckt, da es bislang recht mild war. Sobald es frostig wird, bekommt er aber eine Decke, obwohl er gutes Winterfell hat. Ich will vermeiden, dass er wieder abnimmt, weil er zu viel Energie für den Wärmehaushalt benötigt.
Wenn alles gut geht, dann feiern wir im April ein großes Fest: er wird 30 und ist dann 26 Jahre bei mir. Dann regnet es Möhren, Leckerlis, trocknes Brot .... und für uns Champagner. Drückt die Daumen, dass er weiter so gut drauf ist. In diesem Alter kann jeden Tag etwas passieren, woran ich lieber nicht denken mag.
So, das war es von der Renternfront. Ich melde mich hier wieder, wenn es Neuigkeiten gibt.
LG Karin und ihr Lieblingsrenter, mein One and Only


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Ich hoffe auf schöne Bilder vom Möhrenregen im April und drücke euch die Daumen, daß er weiter so gesund und fit bleibt!
und verstehe Deine Traurigkeit.

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