Hallo Elke,
du liegst mir deiner Vermutung (LK Sigmaringen) völlig richtig! Gut zu lesen, dass du die Situation vor Ort genauso einschätzt wie wir.
Ich denke, das einzige, was man wirklich tun kann, ist aufklären und noch mal aufklären. Ich versuche bei jedem, der sich für unsere Hunde interessiert, die Botschaft rüberzubringen, dass man nicht bei dieser Art von Züchtern kaufen sollte. Meist kommt dann zuerst "...uns sind die Papiere nicht so wichtig, wir wollen ja nicht auf Ausstellungen oder züchten." Man muß den Leuten wirklich klar machen, dass das nicht der Punkt ist. Die VDH Papiere sollen doch vielmehr für den Besitzer ein Beleg dafür sein, dass in Bezug auf Zuchtzulassung, tierärztlichen Untersuchungen der Zuchttiere und Aufzuchtsverhältnissen zumindest ein gewisser Grundstandard eingehalten werden muss. Unabhängig davon, ob man auf Ausstellungen möchte oder der Hund vielleicht einen zuchtausschließenden Fehler hat. Man sollte fairerweise auch gleich dazu sagen, dass es oberhalb dieses (wie ich finde schon sehr guten) Mindeststandards sicher auch noch Unterschiede zwischen verschiedenen Züchtern gibt. Aber Hinterhofzüchter, wie der beschriebene erfüllen ja bei weitem nicht mal diese grundlegenden Anforderungen. Am kritischsten fand ich in dem vorliegenden Fall die völlig fehlende Prägung der Welpen auf den Menschen (dadurch, dass die Welpen seit Beginn ihres Lebens nur die 4 Wände ihrer Pferdebox kennen). Viele Leute haben keine Ahnung, was sie sich damit für Probleme ins Haus holen können.
Man muss auch klar machen, dass Papier nicht gleich Papier ist und dass jeder der ein paar Leute für eine Vereinsgründung zusammenbekommt, hübsche bunte Papiere für seine Hunde drucken kann. Hier ist wirklich noch viel zu tun. In diesem Zusammenhang habe ich auch einen Leserbrief an die Zeitschrift "Eltern" geschrieben, weil dieser Punkt auch in dem kürzlich erschienen Artikel zu Hund und Kind (wie vieles andere) irreführend und oberflächlich dargestelt wurde (Auszug):"... Sehr zu meiner Freude haben Sie geschrieben, dass man einen Welpen nur von einem seriösen Züchter kaufen sollte, der einem anerkannten Verband angehört (kann ich nur unterschreiben!). Trotzdem unterscheiden Sie bei Welpenpreisen zwischen "mit oder ohne Papiere". Dies passt nicht zusammen, denn bei seriösen- und im VDH organisierten Züchtern gibt es keine Welpen "ohne Papiere". Mit dieser Aussage treiben Sie die Leute u.U. in die Arme von profitorientierten Hinterhofzüchtern. Das Schlimmste, was sie einer Famlie antun können, ist einen schlecht sozialisierten Hund mit einem kleinen Kind zu kombinieren. Die paar Euro die man dabei spart, können sich böse rächen. [...] So hat man am Ende u.U. frustrierte Eltern, heulende Kinder und einen verkorsten Hund mehr im Tierheim."
Es gibt wirklich viel zu tun...
Gruß, Christian


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