Begleithundeausbildung vs. Hundeführerschein

[Danny K]

Hallo nochmal,

wie würdet Ihr folgendes Szenario bewerten (zur Erinnerung: 2 Übungsstunde - Hund ist 7 Monate alt)

Wir sollten mit dem Hund das Kommando "Platz" ausführen, was meine RR-Hündin Zara anstandslos und (für mich) sofort erledigte.
Zitat Hundetrainer: "FALSCH! Das Kommando muß in 3 Sekunden durchgeführt worden sein, Dein Hund hat 5 Sekunden gebraucht. Drücke sie nach unten damit es schneller geht."

Des weiteren will er meinen Hund immer "abnehmen", um mir die Übung mit ihr zu verdeutlichen. Das lehne ich auch ab, allerdings "hilft" mir Zara, den sie läßt sich von ihm nicht anfassen oder gar führen (Zitat Hundetrainer: "Typisch Ridgeback" :wallbash: Komischerweise ist es vorher noch nie vorgekommen....)

Bin ich zu "weich"? Ich fühle mich wie eine antiautoritäre Hippiemutter auf diesen Hundeplatz. Im Prinzip war jede Übung mit ähnlichen o.g. Ergebnissen...

Ich überlege wirklich ernsthaft, ob es an mir liegt...
Wie weit würdet Ihr gegen Eure Meinung/ bzw. Euer Bauchgefühl gehen?

Nochmal viele Grüße

Danny

[dissens]

Wir sollten mit dem Hund das Kommando "Platz" ausführen, was meine RR-Hündin Zara anstandslos und (für mich) sofort erledigte.
Zitat Hundetrainer: "FALSCH! Das Kommando muß in 3 Sekunden durchgeführt worden sein, Dein Hund hat 5 Sekunden gebraucht. Drücke sie nach unten damit es schneller geht."

Ich würde den Trainer wechseln...
Weniger, weil ich der Meinung bin, ALLES müsse über positive Verstärkung gemacht werden oder der Hund möge sich alle Zeit der Welt lassen, sondern weil ich Runterdrücken für falsch halte. Ich habe mal gelernt, dass Zug Gegenzug und Druck Gegendruck hervorruft. Einen Hund über Niederdrücken ins Platz zu bringen erscheint mir ähnlich sinnvoll, wie über konstanten Zug am Halsband "Fuß" zu lehren ...
Es gibt weit bessere Hilfen, die effektiv sind, ohne zu bedrohen oder Gegendruck zu provozieren.
Vielleicht doch mal im weiteren Umkreis nach Ausbildern suchen? Lieber alle 2-3 Wochen weiter fahren und einen guten Trainer haben, als jede Woche in der Nähe Dinge lernen, die (zumindest mich) nicht wirklich überzeugen ...

Nur so als Meinung
LG
Tina

[tschaka]

Hi,
mit den Hundeführerschein habe ich mich noch nicht intensiv auseinander gesetzt, da in unserem Verein andere dafür zuständig sind.
Soweit ich weiß, mußt du um den Hundeführerschein zu machen nicht Mitglied in dem Verein sein. Du mußt ein Paket des VDH kaufen (Video und Infomaterialien).
Wenn du das nicht willst, wirst du nicht zum Hundeführerschein zugelassen.
Da der VDH die Preise und auch die Abnahmeverpflichtung für dieses Paket und den theoretischen Unterricht vorgibt, bleibt den Vereinen finanziell gesehen nichts übrig.
Bei der Begleithundeprüfung mußt du Mitglied in einem VDH Verein oder einem dem VDH angehörenden Verband sein.
Wie die eigentliche Prüfung des Hundeführerscheins abläuft weiß ich leider nicht.
Wir haben zwar die entsprechenden Ausbilder dafür, bieten ihn aber eigentlich nicht an.
Die meisten HF, die mit ihrem Hund eine Ausbildung möchten, aber unschlüssig sind, ob sie danach weitermachen möchten, wählen bei uns den Teamtest.

Zu dem Verein, in dem du jetzt trainierst:
Du fühlst dich da ja nicht wohl, dann würde ich an deiner Stelle dort auch nicht mehr hingehen. Das kann dir leider in allen möglichen Vereinen oder Hundeschulen passieren, daß dort Ausbilder "arbeiten", die vor 40 Jahren mal angefangen haben und sich 40 Jahre lang nicht fortgebildet haben oder sonstirgendwie dazu gelernt haben:wallbash:
Tu das deinem Hund und dir nicht an.
Die gemeinsame "Arbeit" mit dem Hund soll sowohl dir, als auch dem Hund Spaß und Freude machen.
Ein Hundeleben ist kurz genug, verdirb euch nicht die gemeinsame Freude etwas zusammen zu lernen.
Schöne Grüße
tschaka

[AsabiRR]

Hallo nochmal,

Bin ich zu "weich"? Ich fühle mich wie eine antiautoritäre Hippiemutter auf diesen Hundeplatz. Im Prinzip war jede Übung mit ähnlichen o.g. Ergebnissen...

Ich überlege wirklich ernsthaft, ob es an mir liegt...
Wie weit würdet Ihr gegen Eure Meinung/ bzw. Euer Bauchgefühl gehen?

Nochmal viele Grüße

Danny

Hi Danny,

Natürlich solltest du, wenn du etwas erreichen möchtest konsequentes Verhalten deinem Hund gegenüber zeigen, jedoch nicht so wie es dir dein HT gezeigt hat. Gerade die sensiblen Ridgies reagieren auf solche Trainingsmethoden mit genau dem Gegenteil, was eigentlich erreicht werden will.

Kleines Beispiel: Ich hatte mir mal eine HS angeschaut, bei der mit Leinenruck Fuß beigbracht wurde und neu das "Down" beigebracht wurde. Sprich, der Hund hat sich bei dem SCHREI "DOWN" SOFORT Hinzulegen!!!!!
Das wurde dann auch so geübt. Die Hunde sollten normal Bei Fuß gehen, plötzlich fingen die Hundeführer an den Hund mit "DOWN" anzuschreien und ruckartig den Hund auf den Boden zu ziehen, bzw. zu drücken. Ergebnis war, dass ALLE Hunde mit Angst Bei Fuß gegangen waren, weil sie Angst vor dem gleich bevorstehendem "DOWN" hatten. Ein Ridgeback war dabei, der nicht mehr weiter gehen wollte und zitternd mit eingekniffenem Schwanz, sich selbst von Frauchen nicht mehr Motivieren ließ weiter zu machen. Is ja auch kein Wunder, wenn die Ihn immer anschreit.

Ich denke, wir sind mit der Kynologie Forschung mitlerweile so weit, dass wir sage können, wir brauchen diese harten Methoden nicht mehr. Es geht uch ohne und das mit einem viel größeren Erfolg.

Nur um deinen Trainer zu ärgern, würde ich die 3 sec Platzübung zu Hause einstudieren und ihm zeigen
Geh im Trab mit ihm und Motiviere ihn wie du kannst. Habe Leckerlies in der Hand und Motiver ihn damit, er soll Schwanzwedelnd mit dir Laufen und sich freuen. Im Laufen sagst du plötzlich Platz und legst ganz schnell die Leckerliehand zwischen seine Forderpfoten. Du glaubst gar nicht wie schnell der liegen kann.... Je öffter ihr es übt um so schneller wird er es begreifen und dann klappt es auh ohne Leckerlies.

Schritt für Schritt zum Erfolg und das mit Spaß!!!

Noch kurz zum Hundabnehmen des Trainers. Für den Trainer ist es einfacher dir die Übung zu zeigen, damit du sie richtig nachmachen kannst. Dies solllte dann aber auch genügen, denn immerhin soll es ja bei dir funkionieren und nicht zwingend bei deinem Trainer.

Training soll kein Kapf zwischen den Beteiligten sein, sondern Spaß machen, wenn ihr den nicht habt und Hund und HF ungern auf den Platz gehen, würde ich mir noch mal überlegen ob ich mir nicht eine andere HS oder Verein suche.....

Viel Glück und alles Liebe wünschen

Yvonne & Rudel

[Maya Wyss]

Hallo Yvonne

Mit dem Abnehmen des Hundes durch den Trainer, bin ich prinzipiell einer Meinung mit Dir.
Es bedingt aber, dass ich dem Trainer vertrauen kann. Wenn ich weiss, dass er meinen Hund gleich ins Platz reissen wird, würde ich ihm auch auf keinen Fall meinen Hund überlassen.
Da Vertrauen in den Trainer in meinen Augen sehr wichtig ist, würde ich, in dem hier geschilderten Fall, die Hundeschule wechseln. Weder Hund noch Halterin trauen dem Trainer.

Liebe Grüsse
Maya

[Shoppy]

Hallo zusammen,

ist es nicht schade, dass es immer noch "Trainer" gibt, die nicht wissen, dass es sich bei "Platz", "Sitz" oder "Mach Kopfstand" um eine INFORMATION handelt, die dem Hund mitteilen soll, was mensch von ihm möchte und nicht um ein Geräusch, dass ihn in eine Pose (oder Bewegung) "erschreckt"?

Liebe Grüße
Martina & Crispen