Liebe Saskia,

ich würde mir das an Deiner Stelle sehr gründlich überlegen. Es reicht nicht, eine Rasse toll zu finden und einen Hund zu wollen. Man muss auch ein Leben haben, in das ein oder mehrere Hunde passen, oder dieses Leben passend machen können.

Als wir Djambo bekommen haben, waren wir beide voll und in Festanstellung berufstätig, einer von uns im Schichtdienst. Ich konnte Djambo mit ins Büro nehmen, wir haben es trotz unseres beruflichen Engagements eingerichtet, regelmässig in den ersten beiden Jahren zur Hundeschule zu fahren, sind jeden Tag mit ihm in Wald und Feld unterwegs gewesen, haben für andere Hundekontakte gesorgt, und Djambo konnte fast immer bei uns sein, TROTZ unserer Berufstätigkeit.

Hätten wir das nicht gewährleisten können, wäre Hund für uns kein Thema gewesen.

Deiner Beschreibung nach sieht das bei Euch anders aus. Ihr wisst jetzt schon, dass vielstündige Abwesenheiten, in denen Euer Hund nicht bei Euch sein kann, die Regel sind.

Euch muss klar sein, dass Ihr NACH einer solchen Schicht müde seid, und gar nicht in der Lage, dann erst mal hundetechnisch Gas zu geben.

Es ist nicht die Rasse, es ist nicht die Körpergrösse, oder die Kraft, die gegen einen RR oder anderen Zweithund sprechen - ich bin mit einem RR Rüden unterwegs, der fast soviel wiegt wie ich, und wesentlich bessere Hebel hat, dennoch konnte ich ihn auch in den Situationen halten, in denen er im Pubertätshormonrausch alles vergass und nur noch losspurten wollte.

All das ist für mich nicht der Punkt.

Euer (Berufs-) Leben ist es. Und solange das so strukturiert ist, wie Du es beschreibst, wird es sehr schwer werden, einem Hund, egal welcher Rasse, wirklich gerecht zu werden.

Liebe Grüsse
Sabine