lernen können sie schon. bei der beißhemmung ist lernen jedoch nicht genug.
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kann mir mal jemand bitte etwas erklären. es gibt hunde die sind aus diversen gründen als gefährlich einzustufen. ok, das ist nicht gut aber es ist so. aber wieso sind diese hunde nicht führbar?
es gibt genügend menschen, welche eben solche hunde verantwortungsvoll führen und damit die gefahr eines zwischenfalles weit unter das niveau bringen, welches von einem durchschnittshund ausgeht.
die vorfälle, welche es in der vergangenheit immer wieder gegeben hat und welche es immer wieder geben wird entstanden aus einem verantwortungslosen verhaltend es hundeführers, nicht des hundes.
pete
Für MICH ist ein Hund dann nicht führbar, wenn er sein eigenes Aggressionsverhalten nicht unter Kontrolle hat:
Ein Hund, der beißt, muss nicht per se gefährlich sein, so lange er sein Verhalten selber kontrollieren kann und seine Aggression beendet, sobald er sein Ziel erreicht hat.
Sicherlich ist es nicht gut, dass er beißt, aber zumindest glaube ich, dass man mit so einem Hund arbeiten und ihn kontrollieren kann.
Einen Hund aber, der beißt und dabei jede Selbstkontrolle verliert und erst dann von seinem Opfer ablässt bzw. ablassen kann, wenn es tot am Boden liegt, halte ich für völlig unkontrollier- und auch nicht therapierbar. SO ein Hund ist für mich damit auch nicht führbar.
gerd, umgekehrt wird für mich ein schuh draus. ich denke jeder hund ist führbar. sicherlich mag es für den einen oder anderen einschränkungen in der sozialverträglichkeit geben. aber unter inanspruchnahme entsprechender sicherungsvorkehrungen ud unter beachtung der allgemeinen regeln des verantwortungsvollen umgangs mit einem solchen hund ist es möglich. für mich zumindest möglich genug um eine tötung des hundes auszuschließen.
pete
Okaaaaaaaaaaaaaaaaaaaay, und was haben Führbarkeit von "gefährlichen" Hunden mit "aus heiterem Himmel zubeissenden" Hunden zu tun?
Gruß
Gerd
dann ganz langsaaaaaaam. ;-)
ein hund der noch keine übermäßige agression gezeigt hat wird nicht eingschläfert. hoffe ich. ein hund der "überraschend" zugebissen hat ist gefährlich. daher der bezug.
hier wird gelegentlich eine berechtigung zur tötung gesehen.
und nochmal. ich würde keinen hund töten, nur weil ein mensch sich als unfähig zur haltung erwiesen hat.
pete
Also sind für dich nur Beissunfälle mit schlimmem Ausgang immer auf Unfähigkeiten des Halters zurückzuführen!?
Gruß
Gerd
also gerd, so gerne ich eine gute diskussion führe, so muss ich sie dir hier jedoch verweigern. weder ist mir bei diesem thema nach haarspalterei, noch verspüre ich bedarf an polemisierenden spitzfindigkeiten.
ich töte einen hund dann, wenn es für ihn die einzige befreiung von unsäglichem körperlichn leid ist oder wenn ich akut keine andere möglichkeit sehe einen angriff zu verhindern oder zu beenden.
ansonsten scheidet tötung für mich kategorisch aus. meine diesbezüglichen aussagen beruhen lediglich auf dem unverständnis, dass es menschen gibt, die einen hund aus anderen gründen töten würden. insbesondere, da es sich hier meiner auffassung nach um keine echten gründe handelt. denn kein hund muss wegen gefährlichkeit getötet werden. kein hund kann so gefährlich werden, dass er getötet werden muss.
pete
Hi,
ja, worauf sind Beißunfälle zurückzuführen? Wir beginnen langsam uns bei der Diskussion im Kreis zu drehen.
Die vielen möglichen Ursachen wurden hier schon vielfach angesprochen. Eine der häufigsten Ursachen dürfte -und da gebe ich pete recht- darin liegen, dass der betreffende Hund fehlerhaft gehalten und erzogen wurde. Ich meine aber man muß hier sagen "nicht nur, sondern auch", Das heißt, es ist sicher nicht die einzige Möglichkeit. Aus diesem Grund vertrete ich die Ansicht, dass nach einem derartigen Vorfall eine ausführliche Begutachtung zu erfolgen hat und auch eine ebenso ausführliche tierärztliche Untersuchung.
Schwierig wird es für mich dann, wenn dabei nichts "gefunden wird". Wie dann zu entscheiden ist kann ich für mich derzeit nicht beantworten.
Liebe Grüße, Frank
@McQuag
Aber sprechen wir nicht genau über diese Hunde:
- Tierarzt hat nichts gefunden hat, soll heißen, Hund ist nicht krank
- Hundetrainer, Gutachter kann keine falsche Behandlung oder falsche Führung des Hundes durch Herrchen feststellen
Ich jedenfalls bin von dieser Ausgangssituation ausgegangen.
Und auf die Gefahr hin, ich wiederhole mich:
Werden Hund und Mensch auf eine Stufe gestellt und als gleichwertige Lebewesen angesehen – dann kann ich nicht dem Hund einerseits „beißen“ zugestehen – andererseits soll der Mensch aber zum Überwesen werden, welche nie, aber auch nie einen Fehler macht. Bei Gleichwertigkeit muss ich auch dem Mensch zugestehen, sich in bestimmten Situationen nicht adäquat zu verhalten, sozusagen ein menschliches Beißen.
Das war gar nicht meine Absicht Pete.
Ich wollte nur wissen wieso du diese Kausalität hergestellt hat, die ich so nicht gesehen hatte.
Und ich gebe Sina Recht, mir ging es bei meinem Eingangsbeitrag genau um eine solche Situation.
Und auch nochmal an alle die es interessiert, ich bin auch nicht an den gesetzlichen Vorschriften interessiert, sondern wie jeder vor hat den inneren Konflikt für sich zu lösen. Und das nicht um als der bessere Mensch dazustehen, sondern um anderen einen Ansatz zu geben wie er sich verhalten würde.
Gruß
Gerd
Und um es für mich zum Abschluß zu bringen:
Ein so emotional besetztes Thema wie dieses KANN m.M.n. nie für alle zufriedenstellend zu Ende diskutiert werden.
Jeder hat dazu seinen Standpunkt, der durchaus nachvollziehbar sein kann und jeder muss dann mit den Konsequenzen seines Standpunkts leben.
Für MICH ist die Tötung eines Hundes, der grundlos solche Aggression und Kontrollverlust entwickelt, dass er beispielsweise einen Menschen tötet oder schwer verletzt, vollkommen legitim.
Siehst du und kannst du beurteilen ob es grundlos ist?
Wie sehr würde ich mir Vorwürfe machen wenn ich hinterher feststelle: es gab ja einen Auslöser für das Verhalten, ich war nur unfähig das zu erkennen...
Deshalb schließe ich mich uneingeschränkt dem Pete an.
Wie heißt es bei den Bremer Stadtmusikanten: "Etwas Besseres als den Tod findest du allemal!"
Nein, das kann ich nicht. Ich bin im Gegenteil sogar davon überzeugt, dass es immer einen Grund gibt.
Nehmen wir als Beispiel den Hund, der damals in Hamburg den kleinen Volkan getötet hat:
Ich gehe davon aus, dass dieses Kind dem Hund keinen nachvollziehbaren Anlass gegeben hat, so aggressiv vorzugehen, dass es am Ende tot am Boden lag.
Trotzdem hat es sicherlich einen Grund gegeben, der vermutlich in den katastrophalen Haltungsbedingungen des Hundes zu suchen ist.
In wie weit in einem Hundehirn Entscheidungsprozesse wie "am Punkt X beende ich mein aggressives Verhalten" oder "ich beende meine Aggression erst mit dem Tod meines Gegners" ablaufen und in wie weit ein Hund frei in dieser Entscheidung ist, wird sicherlich niemand beantworten können.
Aber ebenso wie ICH glaube, dass nicht jeder Mensch therapier- und heilbar ist, glaube ich das auch nicht bei Tieren.
Genauso sehe ich diesen Punkt auch. Und nicht therapierbare Menschen werden auf alle Zeiten weggesperrt.
Allerdings kann ich mich nicht erinnern, irgendwo mal einen Bericht oder eine Untersuchung gelesen zu haben, wie diese Menschen sich entscheiden würden, hätten sie die alternative zwischen lebenslangem Wegsperren und Tod?
Aber ich habe mal Zahlen über Selbstmorde bei zu lebenslänglich Verurteilten bzw. lebenslängliche Sicherheitsverwahrung gesehen und weiß noch, wie überrascht ich war, wie viele dieser Menschen sich tatsächlich umbringen.
Und von alten Menschen in meinem Umfeld weiß ich, dass sie den Tod vor einem monatelangen oder gar jahrelangen Aufenthalt im Pflegeheim vorziehen würden.
Ich gehöre auch dazu, denn Pflegeheim ist für mich gleichbedeutend mit Knast. Verbunden mit der Abgabe meiner individuellen Wünsche und Bedürfnisse.
Ich will nicht um 20 Uhr schlafen müssen, weil dieses die Vorgabe durch den Arbeitsablauf des Pflegeheimes ist. Ich will auch nicht um 6 Uhr gewaschen werden, genauso wenig, wie ich mir vorschreiben lassen möchte, wann ich was esse, ob das Fenster auf oder zu zu sein hat und … und … und …
Aber obwohl ich dieses für mich selbst nicht will – meinen Hund soll ich – siehe Ausgangssituation dieses Threads und für den Fall, ich finde keinen verantwortungsvollen Menschen, der meinen beißenden Hund übernimmt - zu Tierheimknast verurteilen?
Ehrlich, ich fände dieses zutiefst unmenschlich.