Ich finde dieses Thema sollte weiterhin ausdiskutiert werden aber nicht bei jordi.
Auch ich habe mich hinreißen lassen dieses Thema zweck zu entfremden.
Nochmal Sorry Jörg! Ich denke im Namen aller die daran beteiligt waren.
Zum Thema zurück:
Wann darf/sollte man einen Hund einschläfern?
Wie oft darf er zubeißen und muss es Tote geben?
Sollte jeder Hund der einmal zugebissen hat vom Halter weggenommen und einem Tier psychlogen übergeben werden?
Und wenn ja, wer legt fest welcher TP geeignet ist?
Was soll man machen, wenn einem so etwas wie Jörg passiert?
Wer nimmt solche Hunde überhaupt in Pflege und wozu?
Ich habe einige Fragen bewußt recht drastisch formuliert. Nicht um noch mehr zu polarisieren sondern um die Dramatik bewußt herauszustellen.
In unserer Gesellschaft herrscht eine Ethik, ist diese falsch oder überholt?
Gruß
Gerd
27.03.2009, 11:43
Whitedream
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von GerdL
Ich finde dieses Thema sollte weiterhin ausdiskutiert werden aber nicht bei jordi.
Auch ich habe mich hinreißen lassen dieses Thema zweck zu entfremden.
Nochmal Sorry Jörg! Ich denke im Namen aller die daran beteiligt waren.
Zum Thema zurück:
Wann darf/sollte man einen Hund einschläfern?
Wie oft darf er zubeißen und muss es Tote geben?
Sollte jeder Hund der einmal zugebissen hat vom Halter weggenommen und einem Tier psychlogen übergeben werden?
Und wenn ja, wer legt fest welcher TP geeignet ist?
Was soll man machen, wenn einem so etwas wie Jörg passiert?
Wer nimmt solche Hunde überhaupt in Pflege und wozu?
Ich habe einige Fragen bewußt recht drastisch formuliert. Nicht um noch mehr zu polarisieren sondern um die Dramatik bewußt herauszustellen.
In unserer Gesellschaft herrscht eine Ethik, ist diese falsch oder überholt?
Gruß
Gerd
zum Thema einschläfern: Es gäbe für mich nur einen Grund, einen Hund einschläfern zu lassen und das wäre aus gesundheitlichen Gründen, wenn er sich quält.
das dazu.
zu den anderen Fragen werde/kann ich mich nicht äußern, da ich mich bisher zuwenig mit diesem Thema beschäftigt habe!!!
27.03.2009, 11:49
frauschlaefer
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Hallo Gerd,
:kiss: für diesen Fred ( damit Jordi ((falls er jemals wieder auftaucht)) mal zur Ruhe kommt in seinem Fred)
27.03.2009, 11:54
daani1983
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von GerdL
Wann darf/sollte man einen Hund einschläfern? ich würde loona einschläfern lassen, wenn sie todkrank wäre, keine heilungschance besteht und sie beginnt sich zu quälen.
Wie oft darf er zubeißen und muss es Tote geben? wenn ein hund einen menschen totgebissen hat, stellt der hund für mich eine gefahr dar, die für niemanden mehr tragbar ist.
wenn ich weiß, dass mein hund schon einmal jemanden gebissen hat wird er von mir durch einen maulkorb gesichert und sofort an die leine genommen, wenn mir jemand begegnet, egal wo. dann kommt es erst garnicht zu mehrmaligem beißen.
Sollte jeder Hund der einmal zugebissen hat vom Halter weggenommen und einem Tier psychlogen übergeben werden? auf keinen fall! es gibt zb. hunde, die beißen, wenn sie von menschen zu arg bedrängt werden, obwohl sie durch knurren, zurückweichen, etc gewarnt haben - hier ist eindeutig der mensch schuld.
Was soll man machen, wenn einem so etwas wie Jörg passiert? jörg hat mehrmals den rat bekommen, einen TA aufzusuchen.
von diesem würde ich mir einen hundetrainer empfehlen lassen oder in foren (oder auf spaziergängen) andere hundehalter die selbst "bissige" hunde haben nach trainern fragen.
ich habe einige fragen von dir nicht beantwortet gerd, weil ich darauf keine antwort habe.
27.03.2009, 11:57
Whitedream
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von daani1983
ich habe einige fragen von dir nicht beantwortet gerd, weil ich darauf keine antwort habe.
danke daani für die Antworten, besser hätte ichs auch nicht schreiben können :blink:
27.03.2009, 11:59
elainee
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
hi gerd !
natürlich muss es nicht erst tote geben. deswegen haben wir in dem anderen thread auch den erfahrenen hundetrainer ins spiel gebracht.
manchmal ist es einfach notwendig sich von einem tier zu trennen weil es einfach nicht mehr geht in der kombination.
ein mensch aus meinem verein hat auch einen nicht vemittelbaren schäferhund zu sich genommen und der hund ist völlig normal bei ihm. nun hat der mann aber auch jahrzehnte lange hundeerfahrung und hat das wesen des hundes erkannt.
dieser hund hatte bereits 2 tierheimpfleger übelst gebissen. mittlerweile hat er ihn mit, wenn er zum platz kommt und er ist ein traumhund.
was ich damit sagen will ist, dass es viele leute gibt, die sich die arbeit machen und einem solchen hund eine neue chance geben.
auch für mich ist der einzige grund einen hund einzuschläfern ein gesundheitlicher und damit mein ich auch die psyche des hundes. ein hund, der scharfgemacht wird und nicht mehr trainingstechnisch umge"schult" werden kann würde für mich allerdings auch in diese kategorie fallen, denn ein abgeschottetes leben ohne kontakt zu anderen hunden oder menschliche bezugsperson wünsche ich keinem hund...
lg
martina
27.03.2009, 12:14
Franky
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
hallo
bei gesundheitlichen problemen, die zur qual führen. ja
kommt natürlich auch auf die umstände an, was passiert ist. das kann man nicht verallgemeinern.
wenn ich das absolut nicht mehr kontollieren kann, oder alle anderen maßnahmen wie:
1. sicherung !!!!!!!
2. situation analysieren, wo und wieso es passierte
3. dieses verhalten versuchen zu eroieren...
4. danach versuchen es abzustellen bzw. umlenken
nicht fruchten dann auch.
27.03.2009, 12:15
Ridgeback Emma
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von elainee
hi gerd !
natürlich muss es nicht erst tote geben. deswegen haben wir in dem anderen thread auch den erfahrenen hundetrainer ins spiel gebracht.
manchmal ist es einfach notwendig sich von einem tier zu trennen weil es einfach nicht mehr geht in der kombination.
ein mensch aus meinem verein hat auch einen nicht vemittelbaren schäferhund zu sich genommen und der hund ist völlig normal bei ihm. nun hat der mann aber auch jahrzehnte lange hundeerfahrung und hat das wesen des hundes erkannt.
dieser hund hatte bereits 2 tierheimpfleger übelst gebissen. mittlerweile hat er ihn mit, wenn er zum platz kommt und er ist ein traumhund.
was ich damit sagen will ist, dass es viele leute gibt, die sich die arbeit machen und einem solchen hund eine neue chance geben.
auch für mich ist der einzige grund einen hund einzuschläfern ein gesundheitlicher und damit mein ich auch die psyche des hundes. ein hund, der scharfgemacht wird und nicht mehr trainingstechnisch umge"schult" werden kann würde für mich allerdings auch in diese kategorie fallen, denn ein abgeschottetes leben ohne kontakt zu anderen hunden oder menschliche bezugsperson wünsche ich keinem hund...
lg
martina
Schreibste meinen Namen mit dazu ????
Bin ganz deiner Meinung !!!!!!
27.03.2009, 12:27
Feli
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Wann darf/sollte man einen Hund einschläfern?
wenn er unheilbar krank ist! nur dann DARF man.
wenn er seit Jahren im TH als unvermittelbar ein freudloses Dasein fristet und keinerlei Hoffnung besteht...dann darf man zwar immer noch nicht, aber da ist friedliches Einschlafen besser als lebenslanger Knast.
Wie oft darf er zubeißen und muss es Tote geben?
So oft es nötig ist, seinen Halter oder dessen Hab und Gut zu verteidigen.
So oft es (bei Diensthunden) sein HF verlangt.
Tote geben muss es sicher nicht.
Sollte jeder Hund der einmal zugebissen hat vom Halter weggenommen und einem Tier psychlogen übergeben werden?
Und wenn ja, wer legt fest welcher TP geeignet ist?
Nein, denn s.o. es kann vertretbare Gründe geben.
Was soll man machen, wenn einem so etwas wie Jörg passiert?
Genau nachdenken - Befundfreiheit vorausgesetzt - wo die Missverständnisse entstanden sind. Gegebenenfalls den Hund in geeignetere Hände abgeben, mindestens aber sichern, bis Probleme aus der Welt.
Wer nimmt solche Hunde überhaupt in Pflege und wozu?
Engagierte, sachkundige Hundefreunde um die Tiere wieder auf die rechte Spur zu bringen und vermittelbar zu machen.
Ich habe einige Fragen bewußt recht drastisch formuliert. Nicht um noch mehr zu polarisieren sondern um die Dramatik bewußt herauszustellen.
In unserer Gesellschaft herrscht eine Ethik, ist diese falsch oder überholt?
27.03.2009, 12:29
elainee
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
franky, würdest du das allein eroieren oder würdest du dir professionelle hilfe/rat holen ?
oder bist du selber als hundetrainer unterwegs ? jagen tust du mit deinem hund, soweit ich weiss :blink:
also ich hab ja auch einen hund, der drohte aus dem ruder zu laufen, allerdings NIEMALS gegen mich oder meine familie...
also muss ich mich bemühen den hund zu schützen ( er ist angstaggressiv ) , vor leuten, die ihn anfassen wollen und vor hunden, wenn sie an ihn ranwollen und er an der leine ist.
er muss erfolg gehabt haben, indem er "draufgeht" und andere dadurch vertreibt. er ist ein second-hand hund und ich arbeite daran, mit profis, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste...
würde ich ihn weggeben würde sich sein verhalten m.E. dramatisch verschlimmern, aber einschläfern ist doch wohl keine lösung, nur weil der halter nicht weiter weiss ???
27.03.2009, 12:35
Feli
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von elainee
einschläfern ist doch wohl keine lösung, nur weil der halter nicht weiter weiss ???
...........................:kiss:
27.03.2009, 12:38
Mexchen
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von elainee
......, aber einschläfern ist doch wohl keine lösung, nur weil der halter nicht weiter weiss ???
Danke!
Und gsd gibt sogar noch TÄ (ich bin zwar geheilt von denen) die das zu verhindern wissen.
27.03.2009, 13:01
Shiva
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Hallo,
zu diesem Thema möchte ich eine Geschichte erzählen. Ich habe mir vor Jahren einen Schäferhund aus dem Tierheim geholt. Ich wusste von seiner schlimmen Vorgeschichte und normalerweise hätte ich ob dieser Geschichte von diesem Hund abgesehen.
Aber ER hatte MICH ausgesucht und da stellte sich die Frage nicht mehr. Ich musste ihn einfach nehmen.
Anfangs war er sehr aggressiv gegenüber jedem anderen Hund. Auch mit Menschen hatte er es nicht. Ich arbeitete sehr intensiv mit ihm. Es dauerte eine Weile, aber er mauserte sich zu einem supertollen Hund. Er legte seine sämtlichen Aggressionen ab. Nur mit Rüden vertrug er sich trotzdem nie, konnte sie aber tolerieren und sogar m Freilauf an ihnen vorbei gehen.
Zu mir genommen hatte ich ihn, als er etwa 4 Jahre alt war. Das erste halbe Jahr hielten mich alle meine Bekannten und Verwandten für völlig bescheuert. Niemand verstand, wie man sich "so eine Bestie" halten konnte. Dann erkannten nach und nach alle, was für ein Schatz er eigentlich war, nachdem er verstanden hatte, daß er nicht in Not war.
Die folgenden 4 Jahre mit ihm waren wunderschön. Ich konnte mich absolut auf ihn verlassen und er sich auf mich.
Dann plötzlich ging er auf einen anderen Hund los und biß völlig von Sinnen zu. Und das, obwohl er doch längst so zuverlässig geworden war. Ich verstand gar nichts mehr. Er verhielt sich aber im Folgenden wieder völlig normal.
Etwa 1 Woche später ging er in meiner Wohnung wieder völlig unvermittelt auf meine Freundin los.
Ich ging mit ihm zum TA, welcher mir (ohne Untersuchung!!) anbot, ihn sofort einzuschläfern. UM GOTTES WILLEN!! Nein, ich bin sofort wieder gegangen - zum nächsten Tierarzt. Aufwändige Untersuchungstermine folgten.
Es wurde sehr schnell ein Hirntumor festgestellt. Faro musste eingeschläfert werden. Operieren konnte man nicht, und es war eine Frage der Zeit, wann er wieder zubeisst. Während dieser Attacken konnte er wohl nicht anders.
Trotz seiner üblen Vorgeschichte ist er einer der tollsten Hunde geworden, die ich kennenlernen durfte.
Ja, er hatte früher auch zugebissen. Aber er hat auch gelernt, daß er das nicht muß und es ging ihm sehr sehr gut dabei! Und wäre dieser Tumor nicht gekommen, hätte er das noch länger erleben dürfen.
Liebe Grüße
Martina
27.03.2009, 13:02
elainee
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
wann der richtige zeitpunkt wäre, andrea - das muss jeder für sich selbst entscheiden... (du schriebst darüber in dem anderen fred)
meine freundin musste ihre hünden letztets jahr einschläfern und wurde von allen seiten mit "tips" bombardiert..
sie hat es für sich selbst entschieden und bestimmt den allerbesten moment abgepasst, da bin ich mir ganz sicher
es wird auch auf mich zukommen und ich mach mir grosse sorgen und wünsche mir schon jetzt ganz viel kraft dafür
27.03.2009, 13:02
Franky
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von elainee
franky, würdest du das allein eroieren oder würdest du dir professionelle hilfe/rat holen ?
oder bist du selber als hundetrainer unterwegs ? jagen tust du mit deinem hund, soweit ich weiss :blink:
hallo
ich bin kein hundetrainer...sondern arbeite mit meinen und den hunden der bekannten im alltag und auf der jagd.
die beißvorfälle die ich miterlebt habe waren im jagdlichen bereich, wenn beute im spiel war, oder die hunde einfach in ihrer regenerationsphase durch menschen gestört wurden.
diese situationen waren bekannt und wurden somit vermieden.
oft haben die terrier nur versucht zu testen, da gings manchal "etwas härter zur sache", und danach war es für längere zeit geklärt.
oft war eifersucht im spiel, die bekommt man recht schnell gut in den griff bekam.
einer bekam aufgrund einer schußverletzung ( es wanderten 2 schraotkörner im kopf) mit den jahren probleme im verhalten zu fremden menschen und später auch zu uns, da halfen alle versuche nix. ( ihn mußten wir leider einschläfern lassen)
es kommt auf die situation an, ob ich hilfe benötigen würde, da verlasse ich mich auf meinen verstand...bis jetzt gings zum glück noch ohne.
27.03.2009, 13:18
elainee
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
tina, ich hoffe, deine geschichte lässt alle zweifler aufhorchen...
27.03.2009, 13:28
Steffi und Maja
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
danke gerd für die Eröffnung dieses Threads.
Für mich käme Einschläfern nur in Frage wenn der Hund sich aus gesundheitlichen Gründen quält oder Schmerzen leidet.
Wenn mein Hund beissen würde, würde ich alles erdenkliche tun um ihn wieder zu genesen, beispielsweise durch qualifizierte Trainer, ja sogar durch Abgabe des Hundes in proffesionelle Hände, wenn ich mir keinen anderen Rat wüsste.
Es ist für mich auch ein großer Unterschied ob ein Hund einmal einen Beißanfall kriegt oder öfters.
Wichtig sind denke ich die Fragen,
fühle ich mich dem Gewachsen das mit proffesioneller Hilfe wieder hinzukriegen und kann ich mit der Zeit wieder Vertrauen zu meinem Hund aufbauen.
Jemandem bei einem einmaligen Beißanfall direkt zum Einschläfern zu raten finde ich fehl am Platz. Man solle doch erstmal alle anderen Hilfen in Anspruch nehmen die man kriegen kann.
Ich bin immer der Meinung, wo ein Problem ist gibts auch eine Lösung.
In Jodis Fall war es so, dass der Hund 90% ok war und zu 10% nicht ok war durch den Beißanfall. Warum soll der Hund keine 2. Chance kriegen?
Wir können nicht immer jedes Problem von der Welt schaffen sondern müssen Lösungen für das Problem finden.
Auch finde ich darf dass Thema Einschläfern nicht so leicht genommen werden. Es muss klar sein dass es eigentlich nichts anderes als Tötung heißt. Klar, es gibt Fälle in denen sich das Einschläfern als beste Möglichkeit erweißt wenn das Tier starke Schmerzen hat und sich quält. Das sind für mich persönlich aber die einzigsten Gründe die mich zum Einschläfern bewegen würden.
27.03.2009, 13:34
elainee
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
ich hab das gefühl, dass hier alle grundsätzlich einer meining sind...
27.03.2009, 13:37
Franky
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von elainee
ich hab das gefühl, dass hier alle grundsätzlich einer meining sind...
mag daran liegen, dass keiner "willkürlich" den schnellen schritt macht, den hund direkt einzuschläfern:blink:
27.03.2009, 13:41
Shiva
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Es kommt ganz bestimmt darauf an, welcher Hund wohin kommt. Einen extrem schwierigen Hund, der z. b. durch massive Angstaggressionen auffällt, in eine Familie mit Kindern aufzunehmen, halte ich auch für falsch.
Aber deshalb kann der gleiche Hund woanders trotzdem eine gute Prognose haben.
Einschläfern kann hier nicht das Mittel der Wahl sein.
Ich durfte damals bei Faro feststellen, daß gerade er mit seiner sehr schlimmen Vorgeschichte eine Dankbarkeit an den Tag legte, die mir noch heute die Tränen in die Augen treiben kann.
Von ihm durfte ich unendlich viel lernen, z. B. brachte er mir bei, wie man einen Hund liest.
Puh, da werden Erinnerungen wach. Ich werde ihn nie vergessen.
Liebe Grüße
Martina
27.03.2009, 13:59
zultasil
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
tina, ich hoffe, deine geschichte lässt alle zweifler aufhorchen...
Zweifler woran???
Ich persönlich sehe es so: wenn ich als Halter nicht mehr dafür garantieren kann, dass dritte Personen zu Schaden kommen, dann würde das Einschläfern oder von mir aus auch die Tötung des Tieres in Frage kommen.
Wenn mich mein Hund ohne Warnung beißt, dann kann ich nicht garantieren, dass er, wenn er einen Grund sieht, nicht auch andere Personen beißt... wer sollte meinen Hund denn sonst aufhalten können, wenn ich ihn schon nicht davon abhalten konnte mich zu beißen? Möglicherweise kann das Problem durch eine Sicherung mit Maulkorb gelöst werden möglicherweise aber auch nicht... das würde ich vom Einzelfall abhängig machen. Wenn ich durch Achtsamkeit und besondere Vorsicht, davon ausgehen kann, eine nächste Attacke abwehren zu können, bzw. eine solche Situation gar nicht erst entstehen zu lassen, dann sieht die Sache schonwieder anders aus... was dann passiert, hängt von zu vielen Umständen ab, als dass man alle Möglichkeiten erläutern könnte.
Sicher gibt es auch Fälle, wo die Passung zwischen Hund und Halter nicht stimmt, aber selbst dann wird ein gesunder Hund nicht ohne Vorwarnung seinen ersten Biss tun... dann müssten schon andere Situationen vorausgegangen sein.
Zitat:
Es ist für mich auch ein großer Unterschied ob ein Hund einmal einen Beißanfall kriegt oder öfters.
Wenn wir hier wirklich von einer unvorhersehbare Attacke reden, könnte die nächste schlimmere Folgen haben... das würde ich als Halter nicht verantworten wollen.
27.03.2009, 14:02
peppels
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Auf alle Fälle ist es wichtig, dass man die ersten Anzeichen erkennt, dass etwas schief läuft, sich nix schön redet und daran arbeitet, damit des eben nicht schlimmer wird.
Leider hat das eine Nachbarin von uns nicht erkannt oder erkennen wollen. Sie hatte damals einen Dobermann von klein auf, er war ihr ein und alles. Anscheinend wurde sie aber schon öfters von ihm gebissen, fand aber für ihre Umwelt immer Ausreden für ihre Verletzungen. Von Treppe runtergefallen etc. war alles dabei.
Irgendwann Nachts ist das Ganze eskaliert. Der Dobermann hat sie angegriffen, hat ihr das Gesicht und die Arme zerbissen. Noch im Krankenhaus hat sie der Polizei die Erlaubnis gegeben den Hund zu töten. Dann hat sie auch zugegeben, dass er nicht zum erstenmal ausgetickt ist. Für den Hund leider zu spät.
Keine Ahnung was da so fürchterlich schief gelaufen ist, aber man darf das nicht einfach abtun, denn das könnte im schlimmsten Fall tödlich enden.
27.03.2009, 14:08
Mexchen
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Ihr sprecht hier immer von "Warnung" und es kommen so Statements "wenn mich der Hund ohne Warnung.." usw.
Seid Ihr Euch alle überhaupt sicher, dass Ihr jederzeit in jeglicher Situation in der Lage seid die "Warnung" zu erkennen?
Was ist eine "Warnung" seitens des Hundes? Hier schreit doch alles schon, wenn der Hund knurrt, dass er das zu unterlassen hat.
Off-Topic:
Wer gibt Euch das Recht hier in diesem Falle darüber zu entscheiden, ob der Hund leben darf oder sterben muss?
Und nochmal: Dieses Thema ist so hoch emotional, dass ich eigentlich entsetzt darüber bin, dass Jörg geraten wird, den Hund einschläfern zu lassen.
27.03.2009, 14:30
atigrada
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von Mexchen
Off-Topic:
Wer gibt Euch das Recht hier in diesem Falle darüber zu entscheiden, ob der Hund leben darf oder sterben muss?
Und nochmal: Dieses Thema ist so hoch emotional, dass ich eigentlich entsetzt darüber bin, dass Jörg geraten wird, den Hund einschläfern zu lassen.
Andreaaaaaaa! Pack den:keule:wieder ein. Hier geht es doch gar nicht um einen "bestimmten" Fall.
danke! ;):
Zitat:
Zitat von Feli
Wann darf/sollte man einen Hund einschläfern?
wenn er unheilbar krank ist! nur dann DARF man.
wenn er seit Jahren im TH als unvermittelbar ein freudloses Dasein fristet und keinerlei Hoffnung besteht...dann darf man zwar immer noch nicht, aber da ist friedliches Einschlafen besser als lebenslanger Knast.
Wie oft darf er zubeißen und muss es Tote geben?
So oft es nötig ist, seinen Halter oder dessen Hab und Gut zu verteidigen.
So oft es (bei Diensthunden) sein HF verlangt.
Tote geben muss es sicher nicht.
Sollte jeder Hund der einmal zugebissen hat vom Halter weggenommen und einem Tier psychlogen übergeben werden?
Und wenn ja, wer legt fest welcher TP geeignet ist?
Nein, denn s.o. es kann vertretbare Gründe geben.
Was soll man machen, wenn einem so etwas wie Jörg passiert?
Genau nachdenken - Befundfreiheit vorausgesetzt - wo die Missverständnisse entstanden sind. Gegebenenfalls den Hund in geeignetere Hände abgeben, mindestens aber sichern, bis Probleme aus der Welt.
Wer nimmt solche Hunde überhaupt in Pflege und wozu?
Engagierte, sachkundige Hundefreunde um die Tiere wieder auf die rechte Spur zu bringen und vermittelbar zu machen.
Ich habe einige Fragen bewußt recht drastisch formuliert. Nicht um noch mehr zu polarisieren sondern um die Dramatik bewußt herauszustellen.
In unserer Gesellschaft herrscht eine Ethik, ist diese falsch oder überholt?
:kiss:
Hmmm, kann ja nicht so ganz meine Klappe halten. Ein kurzer "Exkurs" ...
Leute, das ist ein Thema welches man m.E. im Einzelfall entscheiden muss.
Immer vorausgesetzt der Hund ist "gesund" (also nicht aufgrund von Krankheit VÖLLIG unberechenbar):
Als allererster Punkt sollte man sich (wenn möglich) freimachen von Gefühlen/Wertungen etc. - alleine das ist in den meisten Fällen schon nich möglich.
Man muss den Hund (erst mal, auch ...) alleine betrachten: Wann beisst er zu, wie beisst er zu ... wichtigste Frage: Ist die Aggression VORHERSEHBAR? Kann sein, dass der Hund vorher "was zeig" (in welcher Form auch immer!), kann sein, dass man spezielle Auslösereize festmachen kann, kann sein, dass es "allgemeine", sich immer wieder wandelnde Situationen sind welche u.U. nur den einen Nenner haben: "Hund geht nach vorne".
Wenn man das alles hat, gilt es abzuschätzen was man managen kann (Maulkorb, Situationen/Reize komplett vermeiden) usw.
Jetzt stellt sich natürlich noch die Frage, wie das aktuelle "Zuhause/Umfeld" da mitwirkt (positiv wie negativ).
Schwierig wird es beim Halter, der KANN meistens nicht objektiv sein und schon gar nicht schnell genug nach einem Beissvorfall seine Emotionen bei Seite lassen.
Entweder so ein Vorfall wird überbewertet ("der Hund ist nicht normal") oder unterbewertet ("der Hund hat sich erschrocken", die Umwelt ist schuld ...)
ach was - alles Weiterführende würde Bücher füllen.
Klar gibt es immer wieder Fälle wo alles wieder "in Butter" ist. Sei es durch einen verantwortungsvollen und umsichtigen Hundeführer der nicht erst versucht mit Hund/Umwelt/Trainer faule Kompromisse auszuhandeln :p), durch einen neuen Halter, sei es durch Managemt (Reizsituationen lassen sich komplett umgehen/absichern).
Die Regel bei WIRKLICH schwierigen Kandidaten (die, die ohne großes Vorgeplänkel gezielt und feste packen, in den Bauch gehen, an den Hals usw.) und damit schon Erfolge hatten ist allerdings, dass diese Hunde manchmal besser "Einschlafen" als wenn sie im Niemandsland eifriger Interessenten, Trainer etc. landen. *
Wirklich "schwierig" finde ich z.B. Hunde welche das ganze Jahr über "normal", "normal gehemmt" laufen und plötzlich - dann und wann - hochgehen. Hunde die schnell und "ständig" drohen, schnappen, beissen sind viel einfacher ...
KEINER, der solch einen Hund schon mal hatte und nicht ganz und gar mit und für "Überraschungspaket X" lebt, wird sich so einen Hund ins Haus holen. Als "Trainer" evtl. aber die Vermittlungschancen (die guten!!!!!) gehen gegen Null. Heisst: Bei allem Training, kann ich den Hund nicht weitervermitteln.
Und nun?
LG Atigrada
* Nachtrag zum Sternchen, weil es eben so heikel ist:
Ich kann nur meine Eindrücke wiedergeben und wenn ein "solcher" Hund vermittelt werden soll kommen
a) Interessenten die das Ganze unterschätzen und meinen mit ein bissken "Liebe" wird das schon, weil der Hund ja so dankbar ist.
b) Interessenten und Trainer die sich berufen fühlen sich selber (und anderen) zu beweisen, dass sie das schaffen, , sich verrennen und irgendwann böse Aufwachen. Ende von Lied: "Hund hatte seine Chance, ist nicht therapierbar, Spritze oder Verwahrung.
c) wirklich motivierte Leute/Trainer welche sich ob der Einschränkungen im Leben mit einem solchen Hund klar sind (wenige, seeeeehr seeeeehr wenige) und die das dann auch langfristig im Alltag händeln wollen und können (Tendenz gen Null).
d) Motivierte Leute/Trainer die mit dem Hund zwecks Weitervermittlung arbeiten würden ... scheitert dann (weiss man im Vorfeld!) an den Punkten a), b) und c)
Äh und noch mal: Ich rede hier von Hunden wo man keinen "Auslöser"/"Frühwarnzeichen" erkennen kann, die alle "Jubeljahre" hochgehen (dafür um so heftiger), die sich zwecks Austesten nicht "normal" reizen lassen und eher cool sind, usw.
27.03.2009, 15:06
zultasil
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Seid Ihr Euch alle überhaupt sicher, dass Ihr jederzeit in jeglicher Situation in der Lage seid die "Warnung" zu erkennen?
Halte mich für überheblich, aber: bei meinem Hund, ja... hätte ich hieran den geringsten Zweifel, würde ich nicht Einschläfern lassen...
Zitat:
Was ist eine "Warnung" seitens des Hundes? Hier schreit doch alles schon, wenn der Hund knurrt, dass er das zu unterlassen hat.
Möglichst soll es gar nicht soweit kommen, von daher freue ich mich nicht darüber, wie so viele andere hier, wenn mein Hund knurrt... Ich werde mich hüten hier eine gundsätzliche Aussage darüber zu geben, wie ich damit umgehe/ umgehen würde... nur, dass ich mich nicht drüber freuen würde, das halte ich fest...
Zitat:
Äh und noch mal: Ich rede hier von Hunden wo man keinen "Auslöser"/"Frühwarnzeichen" erkennen kann, die alle "Jubeljahre" hochgehen (dafür um so heftiger), die sich zwecks Austesten nicht "normal" reizen lassen und eher cool sind, usw.