-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Hallo,
ich finde, das ist ein Thema wo man alles und nichts sagen kann.
Ich tendiere zu NICHTS weil ich finde, dass es immer einer Einzelfallbetrachtung bedarf und man bei jeder getroffenen Entscheidung immer einen schalen Nachgeschmack hat.
Im TH wo Bach herkommt sitzt eine Staff-Hündin, die wurde im März 2000 geboren und sitzt seit September 2000 dort ein. Die rennt den ganzen Tag die Wände hoch.
Sollte man da euthanasieren? Was ist, wenn man sie Dienstags einschläft und Mittwochs wären Interessenten gekommen und hätten sich für sie entschieden?
Da kann ich absolut nichts zu sagen.
Ebenso bei einem auffällig gewordenem Hund. Ich ziehe vor jedem den Hut, der sich solch einem Tier annimmt.
Ich hatte mal einen zuhause in Pflege, der mich anging in der Wohnung. Ich hatte danach solche Angst, dass ich den sofort zurück gebracht habe ins TH. Ich hab mich dann aber überwunden und weiter mit ihm gearbeitet. Heute weiß ich andere Sachen als früher, aber damals hab ich einfach instinktiv gehandelt.
Er hat ein Zuhause bekommen, aber leider kein gutes.
Da brech ich heute noch in Tränen drüber aus, dass ich damals nicht in der Lage dazu war, diesen tollen Kerl zu behalten und ihm ein tolles Leben zu schenken.
Es gibt unendlich viele solcher Beispiele die ich hier nennen könnte.
Und jeder ist der absolute Einzelfall und genauso zu betrachten.
Ich persönlich urteile niemand ab, der nach einem Vorfall wie Jordi mit seinem Hund zu für andere unverständliche Reaktionen neigt.
Man hat Angst und will das Tier erstmal nicht um sich haben. Man fühlt sich überfordert, als Versager und versteht die Welt nicht mehr.
Vertrauen ist hin.
Es gibt auch kein Patentrezept, wie dann die Lösung auszusehen hat.
Einschläfern? Weg geben? Weiter machen wie bisher? Trainer suchen?
Ich glaub, das Beste in solchen Fällen sind dann Freunde mit Erfahrung, die einen erstmal auffangen können und dann das Glück eine geeignete Person zu finden, die einem hilft, mit seinem Hund zu arbeiten.
Ich persönlich möchte mit meinem Hund sowas nie erleben.
Aber ich blende solche Möglichkeiten nicht aus, sogar bei meinem Bach nicht. Ich kann aber nicht wissen, ob mal ein Tag kommt, wo sowas passiert.
Ich kenne meinen Hund gut, bin aber kein Hellseher und auch nur ein Mensch.
Gruß Regine
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von
Bollerkopp
........
Es gibt auch kein Patentrezept, wie dann die Lösung auszusehen hat.
Einschläfern? Weg geben? Weiter machen wie bisher? Trainer suchen?
.........
Nein, gibt es nicht.
Ich wollte auch mit diesem Thema nur dazu anregen sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen, wenn es noch nicht geschehen ist, um am Tag X, auf das er nie kommen möge, nicht wie die Kuh vorm neuen Tor zu stehen.
Gruß
Gerd
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
völlig in Ordnung Gerd!
Aber ich denk, man steht dann trotzdem da wie der Ochs vorm Berg, oder?
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
@ Gerd:
Klar verstehe ich deine Bedenken, habe sie von Anfang an verstanden. Ich bin nicht "allwissend", was ich auch immer wieder betone. Daher bleiben auch und gerade für mich natürlich Fragen offen.
Ansonsten hast du mich mit Post Nr. 99 nicht überzeugt. Das ist aber, wie ich nun auch schon mehrfach geschrieben habe, nicht entscheidend, da es nicht um uns geht. Belassen wir es dabei, ohne uns weiter um unsere Qualifikationen oder divergierende Ansichten zu streiten.
Was mich generell mal interessieren würde, ist, welche auf Hunde bezogenen Qualifikationen diejenigen haben, die hier schreiben (Stichwort "Klug*******r").
Was die von mir angesprochene Sachverständige angeht, so kann man im www sicher nachlesen, was die alles macht, allein aus der Bezeichnung (sicher kein "Titel, der dazu noch unbeschreiblich schön" ist):
"öffentlich bestellte und beeidigte Sachverständige für das Verhalten von Hunden im Hinblick auf gesteigerte Aggressivität und Gefährlichkeit gegenüber Menschen und Tieren."
kann man ersehen, dass eben nicht nur "Kampfhunde" begutachtet werden, denn davon gibts gar nicht so viele. Und die Beißunfälle mit Menschen finden nach ihrer Aussage gerade nicht oder selten mit Kampfhunden statt, sondern statistisch am häufigsten mit Deutschen Schäferhunden, was aber daran liegen mag, dass die am weitesten verbreitet sind. Aber auch das ist alles relativ...
Liebe Grüße, Frank
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
kann ich nichts zu sagen. Bis dato sind das "nur" theoretische Betrachtungen. Aber ich denke, so eine Entscheidung fällt mit unseren ethischen Voraussetzungen niemandem leicht. Auch wenn sich meine Statements zu dem Thema etwas rüde lesen.
Ich war zwar, wie viele andere hier auch, schon dazu gezwungen aus gesundheitlichen Interessen des Hundes heraus, eine solche Entscheidung zu treffen, allerdings GsD noch nie in diesem Kontext.
Gruß
Gerd
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Ich hab den Ordnungsbeamten, wo ich den Bach damals angemeldet habe, mal in einer Kneipe bekellnert.
Und man kam so ins Gespräch über Beißvorfälle und welche Rassen und Häufigkeiten.
Und dann kam ein Satz aus seinem Mund, wo ich ihm am liebsten das 2. Bier übern Kopp anstatt ins Glas gekippt hätte:
"Jeder Hund der einmal zubeißt gehört sofort eingeschläfert. Da gibt es nichts zu diskutieren!"
Ich hab mit Listenhunden diverse Wesenstests durchlaufen und kann sagen, dass ich NIEMAND vor mir hatte als Sachverständige, der in irgendeiner Form auch nur einen Funken Ahnung vom Hund an sich hatte.
Gruß Regine
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Hallo
Genau um diese Hunde, die McQuag-Frank in seiner Antwort 97 beschreibt, geht es mir die ganze Zeit.
Hinzukommt für mich: Wer legt dem Hund - direkt nach dem Beißvorfall und die Zeit danach - z.B. den Maulkorb an?
1. Problem:
Bin ich selbst verletzt, kann ich das vielleicht gar nicht.
Ganz davon abgesehen, bin ich vermutlich so geschockt und habe auch erstmal Angst vor meinem Hund.
Und es könnte ja sein, mein Hund will sich keinen Maulkorb anlegen lassen.
Vor allem, wenn er Maulkorb nicht kennt – reagiert deshalb aggressiv, was aber gar nichts mit dem Beißvorfall an sich zutun haben muss, sondern weil er eben den Maulkorb nicht kennt.
2. Problem
Wenn ein Familienmitglied dem Hund den Maulkorb anlegen muss, weil ich dazu durch die Bisse nicht im Stande bin –
darf und kann ich das zulassen?
Was, wenn der Hund in dieser überaus angespannten Situation erneut zubeißt?
Wen er schon bei mir keine Beißhemmung hatte – wird er dann bei einem ihm vielleicht nicht so nahe stehenden Mensch eine Beißhemmung haben?
3. Problem
Nachdem die Bisse ärztlich Behandelt worden sind und sich die allererste Aufregung gelegt hat:
Wie mache ich es mit diesem Hund – so schnell geht es weder mit Tierärztlich durchchecken lassen, noch mit kompetent Hundetrainer – ihm nun Tag für Tag den Maulkorb anzulegen?
Und dieses mehrfach am Tag, denn schließlich muss der Hund ja auch trinken und fressen.
Wird sich das der Hund – von dem ich zu diesem Zeitpunkt ja überhaupt nicht weiß, was los ist – überhaupt gefallen lassen?
Wie wird er auf meinen Angstschweiß, den ich selbst vielleicht gar nicht bemerke, reagieren?
Um den Maulkorb anzulegen muss ich mich zu dem Hund hinabbeugen, mit meinem Gesicht ziemlich nahe an sein Gesicht, muss an seiner Schnauze herum fummeln, den Maulkorb über die Schnauze stülpen und den Maulkorb am Hals verschließen.
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von
Bollerkopp
.........
Ich hab mit Listenhunden diverse Wesenstests durchlaufen und kann sagen, dass ich NIEMAND vor mir hatte als Sachverständige, der in irgendeiner Form auch nur einen Funken Ahnung vom Hund an sich hatte.
Gruß Regine
Kannst du diesen Satz bitte nochmal umformulieren? Ich glaube ich versteh ihn gerade falsch.
Gruß
Gerd
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Wie klingt das:
"...wenn mein Hund etwas falsch gemacht hat, dann nehme ich eine Zeitung und schlage ... sie mir auf den Kopf. Dabei sage ich mir: ich bin ein schlechter Hundeführer. Oft ärgern wir uns über vermeintliches Fehlverhalten unserer Hunde und deklarieren sie zum Problemhund, der entweder nicht will oder uns schlichtweg für dumm verkaufen möchte. Beides ist nicht der Fall. In den meisten Fällen ist ein solches unerwünschtes Verhalten lediglich Ausdruck eines riesigen Missverständnisses zwischen Hund & Halter. Der eine weiß nicht was der andere ihm sagen möchte. Wir verlangen von unseren Hunden, dass sie Gedanken lesen lernen und sich gefälligst selbst erziehen sollen. Mit allen Drum und Dran. Das ist nur ein wenig zuviel verlangt. Wir müssen lernen, uns so zu verhalten, dass der Hund erkennen kann, was wir uns von ihm wünschen.
Am besten zeigen wir das unserem Kumpel bereits im Welpenalter und lernen ihm spielerisch, welche Vorteile es bringt, uns 100 % zu vertrauen und unseren Kommandos zu gehorchen. Immer und in jeder Situation. Nicht als Sklave mit Kadavergehorsam, sondern als zuverlässiger Freund und Partner.
Selbst wenn unser Hund bereits schon etliche Jährchen auf dem Buckel hat, ist er immer noch bereit zu lernen – sein Verhalten zu ändern. Oft sind „Problemhunde das Resultat von „Problemmenschen“.
Das A und O in der Hundeerziehung und unsere Pfeiler in der Ausbildung von Mensch UND Hund:.
Wir müssen Körpersprache und Kommandogebung richtig lernen, damit wir wiederum mit diesen auf unsere Hunde richtig einwirken können. Wir müssen lernen, was uns unser Hund mit seinem Ausdrucksverhalten sagen will. Darauf können wir wieder richtig regieren..."
Das schreibt die Trainerin, zu der wir mit Ayubu gehen auf ihrer Homepage. So oder so ähnlich stelle ich mir vor, wie ich mit meinem Hund umgehen lernen möchte. Da bin ich dabei und hoffe, dass ich es schaffe, so "Ausraster" zu vermeiden, die drastische Folgen haben können.
Liebe Grüße, Frank
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Ja klar.
Ich hab mit TH-Hunden und dem eigenen diverse Wesentests zur Maulkorb (und Leinen-) befreiung durchlaufen.
Das "Testpersonal" hatte in meinen Augen null Ahnung von Hunden.
Und zwar alle ausnahmslos die mir übern Weg liefen.
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
@McQuag
Ich glaub darüber brauchen wir auch nicht streiten.
Selbst die Kompetenz der Hundetrainerin hat doch auch keiner angezweifelt, wie auch, wir kennen sie ja nicht mal.
Was willst du damit sagen?
@Bollerkopp
Danke Regine, nun habe auch ich es verstanden.
Gruß
Gerd
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Ich beziehe mich damit nicht auf irgend einen genannten Fall hier, sondern stelle es allgemein in Frage, dass sog. Sachverständige über Sachen wie Maulkorb oder weiterführende Konsequenzen wie Euthanasie entscheiden können.
Das war mein Anliegen.
Gruß
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Off-Topic:
Um noch mal auf diesen ...
Zitat:
Zitat von
McQuag
"Verurteilung zur Todesstrafe ohne Gerichtsverhandlung".
Die Todesstrafe für Menschen gibt es selbst in den totalitärsten Staaten selten ohne vorherige Gerichtsverhandlung und die Möglichkeit, mehrere Instanzen anzurufen.
(...) nehmen wir uns das Recht heraus, sein Leben "mit einer Handbewegung" zu beenden. So ähnlich haben vor 70 Jahren auch andere über Menschen gedacht. Ist es deswegen richtig? Meines Erachtens nicht!
... und diesen Punkt zurückzukommen:
Zitat:
Ich muß mich wohl erneut wiederholen, damit ich verstanden werde: Ich bin der Ansicht, dass kein Mensch, und auch kein Hund nach einem Vorfall, bei dem er "gegen die Regeln" verstößt, egal, wie schwerwiegend der Vorfall ist, ohne die Inanspruchnahme professioneller Hilfe "die Höchststrafe", im Fall eines Hundes die "Todesstrafe" bekommt. Hierzu müssten meines Erachtens vorher entsprechende Gutachten und Diagnosen eingeholt werden.
Ganz ehrlich Frank, ich finde insbesondere den Mensch/Tier/Historien-Vergleich hier a) völllig überzogen, b) - mit Verlaub - von erstaunlicher Doppelmoral durchtränkt.
Die allermeisten von uns würden nicht im Traum darauf kommen, derartige Vergleiche zu ziehen oder derartige Maßstäbe anzulegen, wenn es darum geht, ein Schnitzel, ein Steak, einen Hähnchenschlegel auf dem Teller und Lederschuhe an den Füßen zu haben.
DIESE Tiere, derer wir uns bedienen, um uns zu ernähren, zu bekleiden oder einfach um uns und unsere Wohnung zu schmücken (so ein Kuhfell als Bettvorleger hat ja auch was!), haben uns zunächst mal nullkommagarnichts getan und werden DENNOCH jeden Tag tausendfach (zehntausendfach?) zur Todesstrafe verurteilt und exekutiert (übrigens sterben die meist weniger "schön", als der Hund beim Tierarzt).
Aber für den HUND machen wir ein Riesenmoralfass auf, bemühen teils äußerst zweifelhafte geschichtliche Vergleiche (übrigens: Die PETA hat für ähnliche Metaphern gerade höchstrichterlich auf die Nuss bekommen) und erwägen ernsthaft, unsere Familien und uns selbst einer erheblichen Gefahr auszusetzen?
Gut essen wollen wir, warm eingepackt sein wollen wir auch. Aber dem Hundi auf den Pelz rücken, der bereits einen Menschen massiv verletzt hat, nur weil nicht zuverlässig genug weitere Gefahren für Gesundheit und Leben unserer MENSCHLICHEN Umwelt ausschließen können? Nein, das geht nun gar nicht!
Ist das nicht irgendwie seltsam?
LG
Tina
(Nebenbei: Der Hindu schüttelt sich ob dieser unserer rinderfeindlichen Moral, der Buddhist ist nur noch bekümmert, der Koreaner lacht sich einen Ast und der Südamerikaner mampft weiter sein Meerschweinchen im Backteig. Aber gut, schließlich sind wir Mittelseuropäer ja das Maß aller Dinge, nicht? :rolleyes:)
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
@ Sina:
wie Gerd richtig schreibt sind "das alles hier bis dato nur theoretische Betrachtungen".
Es gibt sicher andere Möglichkeiten einen Hund zu sichern und wenn man ihn "ins Klo sperrt". Keiner kann sagen, was in der realen Situation wie gemacht wird. Ich habe meinen Wunsch ausgedrückt, einen auffällig gewordenen Hund zu sichern. Da erscheint mir ein Maulkorb als praktisch. Wobei: Ich habe gar keinen. Der müsste also erst besorgt werden. Was ich bis dahin mache? Keine Ahnung. Es kommt immer darauf an, was (mir) passiert ist. Einen "Praxisratgeber für Beißunfälle" gibt es wohl nicht oder?
Wenn doch, bitte ich um entsprechende Posts.
Liebe Grüße, Frank
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
@ dissens:
Liebe Tina, sicher hast du alle meine Posts gelesen oder? Dann ist dir entgangen, was ich über den Vergleich mit der "Todesstrafe" geschrieben habe, nämlich eine Provokation zur Sensibilisierung. Dasselbe gilt für historische Vergleiche.
Dann hast du auch überlesen, dass ich immer wieder von Tieren und nicht nur von Hunden schreibe.
Ich habe kein Tierfell in der Wohnung, sondern Teppiche und esse eher wenig Fleisch, bin aber weder Vegetarier, noch Veganer. Um die zum Teil unaussprechlichen Verhältnisse der von uns verspeisten "Nutztiere" geht es in diesem Thread nicht, das zu "bearbeiten" sprengt den Rahmen bei weitem.
Ich "mache auch kein Riesenmoralfass auf", wenn ich der Meinung bin, dass kein Hund ohne vorherige Maßnahmen getötet werden soll. Kannst du für deinen Hund entscheiden, ob er nach einem Vorfall krank, verhaltensgestört oder sonstwie prädestinert für den Ausraster war und deswegen nun eine Gefahr für dich und die Allgemeinheit ist? Ich kann es nicht. Und ich will es nicht, da ich voreingenommen bin.
Deshalb habe ich auch oben die Frage nach den Qualifikationen derer gestellt, die hier schreiben. Ich habe keine, sondern würde die Kompetenz Anderer in Anspruch nehmen müssen. Das würde ich in so einem Fall auch tun.
@Bollerkopp:
Woher weißt du so genau, dass die Sachverständigen, mit denen du Wesenstests durchliefst, keine Ahnung hatten?
@ Gerd zu Post Nr. 111
was ich damit sagen will ist erneut, dass es auf uns und unsere Art und Weise ankommt mit unseren Hunden umzugehen, damit sie eben keine "Problemhunde" werden oder sich ändern können, auch, wenn wir uns darum kümmern.
Liebe Grüße, Frank
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von
McQuag
Ich "mache auch kein Riesenmoralfass auf", wenn ich der Meinung bin, dass kein Hund ohne vorherige Maßnahmen getötet werden soll. Kannst du für deinen Hund entscheiden, ob er nach einem Vorfall krank, verhaltensgestört oder sonstwie prädestinert für den Ausraster war und deswegen nun eine Gefahr für dich und die Allgemeinheit ist?
Gegenfrage:
Kannst Du für MICH entschieden, dass (und WIE) ich bzw. meine Familie in der für die Diagnostik und - ggf. fällige - Therapie nötigen Zeit mit dem Hund zusammenleben soll?
Im Gegensatz zu Dir HABE ich ein Kind. Das wiegt übrigens 30 kg und somit exakt soviel wie der Hund, nur dass der Sohn weniger und kürzere Zähne hat ...
Tina
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Off-Topic:
Zitat:
Zitat von
dissens
Off-Topic:
Um noch mal auf diesen ...
... und diesen Punkt zurückzukommen:
Ganz ehrlich Frank, ich finde insbesondere den Mensch/Tier/Historien-Vergleich hier a) völllig überzogen, b) - mit Verlaub - von erstaunlicher Doppelmoral durchtränkt.
Die allermeisten von uns würden nicht im Traum darauf kommen, derartige Vergleiche zu ziehen oder derartige Maßstäbe anzulegen, wenn es darum geht, ein Schnitzel, ein Steak, einen Hähnchenschlegel auf dem Teller und Lederschuhe an den Füßen zu haben.
DIESE Tiere, derer wir uns bedienen, um uns zu ernähren, zu bekleiden oder einfach um uns und unsere Wohnung zu schmücken (so ein Kuhfell als Bettvorleger hat ja auch was!), haben uns zunächst mal nullkommagarnichts getan und werden DENNOCH jeden Tag tausendfach (zehntausendfach?) zur Todesstrafe verurteilt und exekutiert (übrigens sterben die meist weniger "schön", als der Hund beim Tierarzt).
Aber für den HUND machen wir ein Riesenmoralfass auf, bemühen teils äußerst zweifelhafte geschichtliche Vergleiche (übrigens: Die PETA hat für ähnliche Metaphern gerade höchstrichterlich auf die Nuss bekommen) und erwägen ernsthaft, unsere Familien und uns selbst einer erheblichen Gefahr auszusetzen?
Gut essen wollen wir, warm eingepackt sein wollen wir auch. Aber dem Hundi auf den Pelz rücken, der bereits einen Menschen massiv verletzt hat, nur weil nicht zuverlässig genug weitere Gefahren für Gesundheit und Leben unserer MENSCHLICHEN Umwelt ausschließen können? Nein, das geht nun gar nicht!
Ist das nicht irgendwie seltsam?
LG
Tina
(Nebenbei: Der Hindu schüttelt sich ob dieser unserer rinderfeindlichen Moral, der Buddhist ist nur noch bekümmert, der Koreaner lacht sich einen Ast und der Südamerikaner mampft weiter sein Meerschweinchen im Backteig. Aber gut, schließlich sind wir Mittelseuropäer ja das Maß aller Dinge, nicht? :rolleyes:)
Grundsätzlich richtig !
Meine Hoffnung:
Wer sich wenigstens über seine Haustiere große Gedanken macht, schafft es vielelicht auch irgendwann sich Gedanken zu machen über Tiere die nicht das Haus mit ihm teilen !
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von
McQuag
...............
@ Gerd zu Post Nr. 111
was ich damit sagen will ist erneut, dass es auf uns und unsere Art und Weise ankommt mit unseren Hunden umzugehen, damit sie eben keine "Problemhunde" werden oder sich ändern können, auch, wenn wir uns darum kümmern.
Liebe Grüße, Frank
Auch auf die Gefahr hin, dir auf die Nerven zu gehen, ich meine keine Problemhunde.
Wenn es sich für dich im EP so liest, tut es mir leid so undifferenziert hernageggangen zu sein. Spätestens im Beitrag #91 hatte ich das auch nochmal versucht darzustellen, den du ja abgetan hast, dass ich mich irre, mit dem was ich gemeint hatte (gelinde gesagt, erwarte ich nichtmal von meiner Frau, dass sie meine Gedanken lesen kann).
Gruß
Gerd
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Hallo GerdL-Gerd und McQuag-Frank
Könntet Ihr Euer Gerangel, wer der schönst, beste und klügste im Lande ist, nicht ein bisschen außen vor lassen?
Ich finde, es ist ein überaus wichtiges, wenngleich auch ein sehr schwieriges Thema und finde es deshalb sehr gut von GerdL-Gerd, diesen Thread ins Leben gerufen zu haben.
Meiner Ansicht nach wird darüber viel zu selten gesprochen, weil viele Menschen dieses Thema - bewusst oder unbewußt – ausblenden.
Zitat:
Zitat von
Bollerkopp
Hallo, ich finde, das ist ein Thema wo man alles und nichts sagen kann. Ich tendiere zu NICHTS weil ich finde, dass es immer einer Einzelfallbetrachtung bedarf und man bei jeder getroffenen Entscheidung immer einen schalen Nachgeschmack hat. Gruß Regine
Hallo Regine
Dass jeder „Fall“ als Einzelfall angeschaut werden muss, sehe ich auch so.
Sich deshalb aber nicht zu äußern, finde ich schade, denn diese Auseinandersetzung hier hilft an vielen Stellen weiter.
Zum Beispiel wüsste ich jetzt als Leser – selbst als Nichtfrorumsmitglied - dass es hier einige Menschen gibt, denen ich in so einem Fall eine Pin schicken könnte mit der Bitte um Hilfe.
Denen ich meinen Hund – zumindest vorübergehend und um die Situation erst einmal zu entschärfen – anvertrauen kann, bis sich meine ersten Gefühlswallungen gelegt haben
Ist vielleicht auch gerade für Menschen wichtig, die nicht in einem Familienverband aufgefangen werden oder die nicht auf einen Familienverband zurückgreifen können.
Ich finde es auch sehr entlastend für Menschen, die sich in einer solchen Situation befinden, zu lesen, andere haben das auch schon erlebt.
Als ebenso entlastend für betroffene Menschen sehe ich es an, wenn sie lesen – du bist nicht das Ober a…loch, welches alles falsch gemacht hat.
Wie schnell macht ein Mensch, der sich als Ober a…loch angeprangert sieht, alles mit sich im stillen Kämmerlein alleine aus, was ja auch Fehlentscheidungen mit sich bringen kann.
Je offener und je kontroverser dieses Thema diskutiert wird, desto hilfreicher ist es für Betroffene.
Weil es dann an irgendeiner Stelle einen Beitrag gibt, der ein „Gott sei Dank, stehe ich mit meinen Gedanken nicht alleine da“ bewirkt, was wiederum die Bereitschaft erhöht, sich anzuvertrauen und auseinanderzusetzen.
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von
McQuag
@Bollerkopp:
Woher weißt du so genau, dass die Sachverständigen, mit denen du Wesenstests durchliefst, keine Ahnung hatten?
Wo soll ich anfangen?
* Bitte den Hund auf den Rücken drehen!
* "der ist aber dominant" (da hat ein ängstlicher Pitbull-Rüde nach dem Chiplesegerät geschnappt)
* Hunde sind immer nur so wie gefährlich wie ihre Halter!
usw. und so fort.
Mein Gegenpart bei der Leinenbefreiung war ein Typ mit einer ganz süßen Rotti-Hündin, die aber so nett von ihm behandelt wurde, dass die vor Angst auf den Brustwarzen vor ihm her kroch.
Hab ich die Testleitung gefragt, wie sie das fänden und ich das nicht so toll finde, mit einem PLATZ brüllenden und an der Leine reißenden Gegenpart diese Übung zu absolvieren weil ich mich sonst vergesse.
Kommentar: Der Hund hört doch gut!
Leinenbefreiung:
Beim Prüfer A musst Du den Hund ins Platz legen und Dich 300 m entfernen. Bleibt Hund liegen, haste die Leinenbefreiung.
Beim Prüfer B muss Dein Hund ohne Leine permanent im Fuß laufen. Vorbei an schwarzen Gestalten mit Hut, die hinter einem Busch raus springen und Dich anschreien.
Dann begegnest Du einem anderen mit Hund, gibst dem die Hand, beide Hunde müssen dabei abliegen.
Als ich meinen auf den Rücken drehen sollte hat der sich angestellt weil es an dem Tag geregnet hat wie aus Eimern und er sich partout nicht in den Matsch legen wollte.
Ich durfte ihn dann alternativ hoch heben und falsch herum tragen.
Hunde die in Gruppen von 20 Hunden im Abstand von ca. 1 m zum nächsten standen und wagten zu bellen wurden als aggressiv abgestempelt.
Ein Schützling von mir wurde während einer Leinenbefreiungsprüfung von einer Staff-Hündin in den Kopf gebissen und ließ nicht mehr los.
Da standen die Herren Sachverständigen ca. 2 Minuten ratlos rum bis einer dann einen Schirm griff und auf die Hündin einprügelte.
Noch mehr Geschichten?
Gruß Regine
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
@dissens:
Liebe Tina, ich will weder für dich noch für irgndwen hier irgendwas entscheiden. Hier geht es -bisher- um rein theoretische Fragen. Ich habe meiner Meinung und meiner grundsätzlichen Entscheidung Ausdruck gegeben. Ich habe auch deutlich gemacht, das es Fragen gibt, die ich -derzeit auch für mich- nicht beantworten kann.
Es wäre interessant zu wissen, wie das Menschen gemacht haben, bei denen reale Vorfälle passiert sind. Insbesondere interessiert mich was Jörg gemacht hat/macht. In seinem Thread habe ich daher eine entsprechende Frage gepostet.
Auch ich bin der Meinung, dass Gefährdungen bestmöglich ausgeschlossen werden müssen. Das habe ich dauernd geschrieben. Ich bin aber auch der Meinung das "Problemhunde" nicht vorschnell getötet werden sollten. Wie die Zeit einer Therapie verläuft, kann meines Erachtens nicht generalisiert, sondern muss im Einzelfall entschieden werden. Auch hier kann und will ich mangels Kompetenz für dich oder sonstwen irgendeine Entscheidung treffen oder einen "Ratschlag erteilen".
Liebe Grüße, Frank
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Zitat:
Zitat von
McQuag
Es wäre interessant zu wissen, wie das Menschen gemacht haben, bei denen reale Vorfälle passiert sind.
zwei beispiele aus dem näheren umfeld:
2001: schäferhund dreht durch, fällt herrchen an und wird auf der stelle von einem herbeigerufenen polizisten erschossen.
2008: hund spring einem jugendlichen ins gesicht, beißt sich fest und wird sofort vom herrchen (jäger) im garten erschossen.
so schnell kann das gehen., heins
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
Ach Heins
Anfangs war ja für mich Deine Art zu schreiben gewöhnungsbedürftig, weil ich oft nicht wusste „Auf ironisch oder im Ernst“?
Mittlerweile habe ich mich so daran gewöhnt, dass ich Deine Beiträge schmerzlich vermissen würde.
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
@ Gerd:
:-) du gehst mir nicht auf die Nerven. Was du magst oder nicht, bleibt dir überlassen. Darum gehts (mir) in keiner Weise. Worums (mir) geht kann man in meinen Posts nachlesen...
@Bollerkopp:
Das sind echte Gruselgeschichten und ich kann absolut nachvollziehen, was du über "Experten" denkst!
@ Sina:
Der Thread ist wichtig und die kontrovers geführten Diskussionen zeigen, warum. Ich habe auch keine Lust (mehr) mich (persönlich) zu streiten. Meine Meinung möchte ich aber noch äußern dürfen.
Liebe Grüße, Frank
-
AW: Einschläfern? und wenn ja, wann?
@ heins
wow, da kann nur man froh sein, dass nicht jeder Jäger ist und/oder eine Waffe zu Hand hat...