Hallo, Ede!
Ich hab so ein Modell zuhause, das ewig lang nicht alleine bleiben konnte. Nach einem Jahr war das höchste der Gefühle mal für eine Stunde... Wenn es gut lief... Manchmal lief es nicht gut und die Wohnung glich einem Kriegsschauplatz.
Nun könnte man sagen: Verzogenes Vieh. Nö, war er nicht. Er war schlicht und ergreifend nur panisch. Zum Glück konnte ich ihn meistens mit in die Arbeit nehmen (Teilzeitjob) oder zuhause arbeiten oder mich mit dem Göttergatten absprechen, der auch die Möglichkeit hatte, mal zuhause zu arbeiten. Zur Not war auch noch meine (erwachsene) Tochter da und hütete Hund.
Wenn ich mir den panischen Hund mitsamt seinem Zerstörungspotential 7 Stunden in den Garten rausgesperrt vorstelle? Wahnsinn. Das mag ich mir gar nicht vorstellen. (Dem muss ja nur nach 2 Stunden langweilig sein und der kommt auf die kreativsten Ideen... Oder der hat Angst vor Gewitter und es kommt ein Gewitter und er kann nicht rein... Oder er hasst den Nachbarrüden und geht für den durch den Zaun - ich hab auch schon einen Kuvasz erlebt, der durch die Milchglashaustür ging, weil der Feind draussen des Weges kam... oder, oder, oder...)
Beim Abholen hatte mein Hund übrigens keinen Stempel auf dem Kopf, der mir mitgeteilt hätte, dass ausgerechnet dieser durchaus recht selbstbewusste Draufgänger ein Riesenproblem mit dem Alleinebleiben haben wird.
Nach drei Jahren (!) zog er es dann allmählich vor, den Vormittag lieber alleine daheim zu verpennen als die 3 - 4 Stunden mit ins Büro zu fahren. Das ging aber auch nur vormittags, nachmittags nicht.
Inzwischen hab ich noch eine Hündin dazu und bin selbständig in einem Beruf, bei dem ich auch viel draussen unterwegs bin und die Hunde eigentlich immer mitnehmen kann. Im Büro haben sie extra eine Ecke mit ihren Betten. Es ist mir wichtig, meine Hunde dabei zu haben, weil es meinen Hunden auch wichtig ist, bei mir zu sein. Verzogene Viecher? Nein, nicht VERzogen. Nur BEzogen, und zwar ganz extrem auf ihren Menschen.
Abgesehen davon, dass ich 7 Stunden selbst bei einem Hund, der scheinbar damit umgehen kann, schon als zuviel empfinde - das Risiko, einen Nicht-Alleine-Bleiber zu haben, ist gegeben. Und was macht ihr dann? Kündigen? Hundesitter? Hund zurückgeben? RR in Not? Notschlachten?
Denkt da bitte nochmal gut drüber nach. Der RR sei euch gegönnt, aber dem RR seien bitte auch passende und sichere Haltungsbedingungen gegönnt.
Liebe Grüße
Susanne
EDIT: Damit sich das nicht rassistisch liest: "RR" kann generell gegen "Hund" ausgetauscht werden.


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