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Ich habe die Kombination kastrierter Rüde mit unkastrierter Hündin - allerdings war der Rüde schon kastriert, bevor die Hündin kam, daher stellte sich bei mir die Frage gar nicht mehr. Ich geh mal die Möglichkeiten für deine Situation als sozusagen persönliche Hitliste durch - die Reihenfolge gibt dabei auch meine Präferenz wieder:
Möglichkeit 1: Hunde während der Läufigkeit räumlich trennen. Ich kenne Mehrhundehalter, die das so machen und bekomme mit, dass das von "super" bis "gar nicht" funktionieren kann. Wenn es wirklich gut funktioniert, sehe ich es einfach als Möglichkeit, beide intakt zu lassen. Ob es gut funktioniert, hängt wiederum von einigen Dingen ab: Das zeitlich begrenzte St. Helena muss geeignet sein und der verbannte Napoleon sollte mit seinem Exil auch nicht den wahnsinnigen Stress haben. Klingt einfach, ist es aber nicht immer.
Möglichkeit 2: Kastration - den Rüden unter das Messer legen und die Hündin intakt lassen. Vorteil ist der, dass man beim Rüden den kleineren medizinischen Eingriff als bei der Hündin hat. Nachteil ist der, dass auch kastrierte Rüden empfänglich für weibliche Hormonbomben sind und Hündinnen in den Stehtagen nicht unbedingt davor zurückschrecken, ihren Kumpel sexuell zu belästigen. (So sieht das übrigens bei uns aus: http://www.rhodesian-ridgeback-forum...nd-triebe.html)
Möglichkeit 3: Kastration - Hündin muss nach dem körperlichen und geistigen Ausreifen dran glauben. Nachteil ist natürlich der größere medizinische Eingriff, der Vorteil ist allerdings der, dass es keine saisonalen Schwankungen gibt. Das ist dann ein wenig wie ein geschlechtliches Vakuum. Das Ausreifen der Hündin bedingt allerdings das äußerst störungsanfällige Management von einigen Läufigkeiten in der Konstellation "intaktes Paar" - also muss wieder einer ins Exil für die Zeit und wenn das funktioniert, kann man gleich Möglichkeit 1 durchziehen.
Möglichkeit 4: Kastration - Hündin wird noch vor der ersten Läufigkeit kastriert. Vorteil: Es kann nix passieren, man muss gar nicht managen und kann das geschlechtliche Vakuum in vollen Zügen genießen. Nachteil: Man bringt seine Hündin um den Prozess des Erwachsenwerdens. Zum Thema "Frühkastration" gibt es hier einige hitzige Diskussionen (lies dich da mit der Suchfunktion am besten mal durch und bild dir deine Meinung) - ich persönlich bin absoluter Gegner der Frühkastration, deshalb rutscht diese Möglichkeit bei mir ganz weit nach hinten und wird nur getoppt von der
Möglichkeit 5: Einfach mal machen lassen, wird schon nicht schiefgehen.
Zur Möglichkeit Rüde zu Rüde: "Hätteste mal lieber einen Rüden genommen!" Supi. Hat er aber nicht. Es ist nun mal ein Mädchen. Hätte ich zu meinem Rüden übrigens auch nicht...
Zur Möglichkeit keinen Zweithund: "Hätteste halt keinen Zweithund dazu!" Auch supi. Der Zweithund ist erstens da und zweitens ist zu hinterfragen, was für das Leben des Ersthundes bereichernder sein kann: Die heiligen zwei Glocken, die ihm hinten am Pöppes baumeln und die er in der Regel nie zum Einsatz bringen darf oder ein harmonischer Alltag mit einem zweiten Hund, mit dem er sich gut versteht.
Ich bin kein Freund von Kastrationen - vor allem bin ich kein Freund der Bequemlichkeitskastrationen. Aber jeder Fall ist letztendlich ein einzeln zu bewertender Fall und vor allem auch in seiner Verhältnismäßigkeit zu betrachten.
Liebe Grüße und eine gute Entscheidungsfindung wünscht
Susanne mit Buki und Rose


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