Zitat Zitat von ticarica Beitrag anzeigen
Mir ging es nur mal darum, dass der RR überall als so schwierig beschrieben wird. Und dass es so viele (zukünftige) Halter gibt, die davon stark verunsichert werden. Und ich wollte einfach mal hören, ob es wirklich stimmt, dass der allgemeine Umgang mit den RR so "speziell" ist, denn diese Erfahrung habe ich bisher nicht gemacht.
LG
Conny
Prinzipiell muß, oder natürlich vielmehr KANN ich dazu sagen, nein, sie sind keineswegs schwierig.
Eigentlich nicht, nein.
Man muß nur wissen, was auf einen zukommen kann.
Und wenn man es NICHT weiß, sollte man bereit sein, Herausforderungen ohne wenn und aber anzunehmen.
Ich kenne mindestens drei, vier (Jung)Rüden, die echt völlig beknallt sind.
Springen in die Leine wie doof, wenn sie einen anderen Hund sehen und dahin wollen, spielen mit teils heftigstem körperlichen Einsatz, ganz egal, ob da ein Mensch steht oder nicht, und gucken anschließend leicht belämmert aus der Wäsche, wenn solches Treiben unterbunden wird.
So als ob sie dieses Schild hochhalten würden.
"Was`n???"
Ich erinnere mich an eine Bewerberin, deren Mann gerne einen RR-Rüden haben wollte und sie sich von vorneherein nicht sicher war.
Sie ging zwei Stunden mit mir und zwei Freundinnen spazieren, vertreten waren ein intakter Rüde (meiner), ein kastrierter Rüde (Frühkastrat und dementsprechend ein ewiges Kind, ehemals Nothund) und eine intakte Hündin, die eine sehr große Individualdistanz hat.
Wir hatten einen wunderbaren, entspannten Spaziergang, die Hunde waren völlig relaxed, entspannt, hörten ganz hervorragend.
Sie kam aus dem Staunen über so viel Entspannung nicht heraus, so tolle, wunderschöne, gut erzogene Hunde.
Naja..und dann erzählten wir, aber wirklich mehr so amüsiert, WAS alles gewesen war, bis die Hunde SO prima frei laufen konnten.
Und dass wir alle tatsächlich im Schnitt täglich drei Stunden mit ihnen laufen. UND trainieren.
Je nun.....sie hat nach diesem Spaziergang Abstand genommen.
Und ich würde mir wünschen, dass es viel viel mehr so vernünftige Menschen gäbe.
Das würde so manchem RR das Abgabeschicksal ersparen.
Nein, man macht sich idR zu wenig Gedanken.
Was, wenn die junge Hündin von 18 Monaten, wenn das Baby dazu kommt, plötzlich anfängt, den Kinderwagen zu verteidigen?
Und man Kinderwagen UND nach vorne gehenden Hund händeln muß?
Was, wenn der junge Rüde plötzlich Probleme mit Besuchern in der Wohnung hat?
Und deutliche Tendenzen nach vorne zeigt?
Was, wenn der Hund doch mal schnappt, sei es nach einem Menschen oder nach einem anderen Hund?
Es gibt ja HH, die brechen schon zusammen, wenn der Hund mal knurrt....oder einen anderen beißt oder Probleme mit Kindern hat.
Tja...und alles das kommt beim heiligen Sofaschaf RR durchaus vor.
Und gar nicht mal so selten.
Von daher...schwierig?
Ich weiß nicht.
Schwierig..nein, eher nicht.
Unterschätzt trifft es mMn sehr viel eher.
Und wenn man seinen Hund unterschätzt, ja...dann kann es sehr schwierig werden.
Dann ist das Schwierige idR aber nicht beim Hund oder der Rasse im Besonderen zu suchen...sondern in einer Fehleinschätzung des Potentiales, welches ein großer Jagdhund mit ordentlich Schutz- und Wachinstinkt nunmal mit sich bringt.

LG, Suse