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Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Hallo,
wir hatten heute morgen die Horrorvorstellung.
Ich wollte mit meinen beiden Hunden zum Spaziergang aufbrechen und habe sie zur Kellertür rausgelassen, von wo sie wie gewohnt in den unteren Teil des Gartens, den Obstgarten gelaufen sind, um sich zu lösen. Es war sofort ein Riesengetöse zu hören, als ich nach lediglich einigen Sekunden dazu kam, hatten die beiden bereits ein Reh erlegt, dass sich auf unser komplett eingezäuntes Grundstück verlaufen hat. Ich habe die beiden mit Mühe und Not von dem schwer verletzten Tier weggezogen, ins Auto gesperrt und den Jagdpächter angerufen. Der konnte leider den jungen Rehbock nur noch erlösen.
Rechtlich hat das Ganze keine Konsequenzen, da sich die Hunde im eigenen, eingezäunten Garten befunden haben, erschütternd ist es trotzdem, da man seinen Haustieren solch zielgerichtetes Tötungsverhalten eigentlich nicht zutraut (obwohl man natürlich weiß, dass das ein normales Verhalten für ein "Landraubtier" ist). Und total leid tut es einem natürlich für den Rehbock.
Was mich interessiert: Hat hier schon jemand erlebt, dass sein Hund einen Jagderfolg hatte und wie hat sich dieser auf sein späteres Verhalten ausgewirkt (in Hinsicht gesteigerter Jagdtrieb, überhaupt noch Möglichkeit zum Freilauf etc.)?
Ich gehe jetzt erst einmal nur noch ins Hundespielgebiet und meide jegliche Gegend, in der ich auf Jagdwild treffen könnte, bzw. leine sie dort an.
LG aus Hattingen, Thomas
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Hallo, Thomas! Das ist wirklich die absolute Horrorvorstellung...
Mit ganz direkten Erfahrungswerten kann ich dir insofern nicht weiterhelfen, weil meine beiden - zum Glück - noch keinen Jagderfolg in der Form hatten, dass sie wirklich das Tier erwischt haben. Allerdings fällt bei Rose zum Beispiel auch schon das Hetzen an sich in die Kategorie Jagderfolg, weil das Hetzen alleine für sie derart selbstbelohnend ist, dass sie danach noch tagelang wie im Rausch ist (ich hab da was im Kopf, dass ein heftiger Adrenalinstoß den Körper und die Sinne noch tagelang in Aufruhr versetzt - stimmt das?).
Mich hat die Situation jetzt allerdings eine Weile gedanklich auch aus einem ganz anderen Grund beschäftigt. Kann es sein, dass sie zu zweit - also im Rudel - eher bereit sind, wirklich an das Tier zu gehen? Buki war z. B. in all den Jahren eigentlich nie auf "Beute" aus, ihm ging es sowohl beim Jagen als auch beim Wachen vornehmlich nur um das Stellen und das Fixieren. Sein Job war für ihn sozusagen erledigt, wenn das Reh/der Fuchs/der Oberförster/der unbefugt eingetretene Telekom-Vertreter nicht mehr auskonnte, auf Körperabstand unter Kontrolle war und man nun an Susi abgeben konnte, damit sie in Ruhe das Gewehr anlegen kann :cool::eek: (hatten wir nicht oft, aber ein paar Mal doch - good job, good boy!). Er ist da eher handlungsorientiert. Als Rose noch ganz welpig war und keine 5 Meter von meinen Beinen wegging, hat er ein Stück abseits im Ackergraben ein vom Weg aus nicht zu sehendes angefahrenes Reh gefunden, sich in einigem Abstand plaziert und immer wieder Laut gegeben, bis ich angelaufen gekommen bin. Klein-Rose blieb derweil mit meiner Tochter auf dem Weg. An das Reh ist er nicht hingegangen (wir haben damals auch sofort den Jagdpächter verständigt, der das Reh erlöst hat).
Rose tickt anders, die ist mehr objektfixiert und will schon direkt ran an das Jagdobjekt, ich könnte aber nicht sagen, was sie letztendlich mit einer "Beute" machen würde. Von den Hühner des früheren Nachbarn hat sie ja ein paar Mal welche erwischt, die ließen aber "nur Federn" und hatten keinen Kratzer (allerdings hatten sie natürlich schon den Eierlegeverweigerungsschock, der bei uns im Dorf dann immer in Naturalien - sinnigerweise mit Eierlikör - entschädigt wurde). Auch als sie in einem günstigen :rolleyes: Moment über die Nachbarskatze herfiel und das ganze wirklich zu einem üblen Fight ausartete, war nur die Rose saftig verkratzt - und hatte nebenbei noch ein Wahnsinnsglück wegen ihrer Augen. Die Katze hatte nichts. Nullkommanichts außer einem nassen Fell, weil Ritter Sir Bukilot sie schlußendlich zur Abkühlung in den Bach nötigte.
Im Zweierpaket bzw. Rudel bekommt das alles eine ganz andere Dynamik - finde ich zumindest. Ich bin mir so gut wie sicher (sagen wir mal 99,5%ig aus 10 Jahren Erfahrung mit Buki), dass Buki ganz alleine in so einer Situation, wie sie bei euch passiert ist, nicht an das Reh gehen würde. Er würde bellen und treiben und stellen und hätte es wahnsinnig wichtig, aber er würde das Reh nicht verletzen. Mit Rose zusammen schwindet meine Sicherheit rasend dahin. Bei Rose alleine wäre ich sowieso nicht so recht sicher und mit Buki zusammen schon gleich gar nicht mehr, weil sie mit ihm im Hintergrund ja gerne mal zu Wonderwoman mutiert. Ich denke, im Zweierpaket hätten meine so reagiert wie deine beiden...
Ich würde zwar nicht sofort (wegen meines Hausfrauenwissens bezüglich des Hormonhaushaltes), aber möglichst bald in Wildgebiete gehen - natürlich mit gesicherten Hunden, was du ja momentan sowieso machst - und sie nicht allzu lange meiden. Eben weil man da viel besser als im wildfreien Hundespielgebiet merkt, ob sich das sensorische Interesse gegenüber Wildeindrücken merklich gesteigert hat und eine gewisse Focussierung auf selbige passiert. Das merkt man ja ganz gut. Und dann kann man auch wieder gegensteuern. Ich würde z. B. auch darauf gucken, wie die beiden ihre Sensorik miteinander austauschen - das ist oftmals auch nicht uninteressant. Ich glaube nicht, dass der Status Quo einer guten Erziehung mit so einem Vorfall komplett erschüttert wird, aber zeitnah dranbleiben hilft da sicher. Und mal wieder neu hingucken schadet ja auch nie. Die Verhaltensänderung nach Jagderfolg merkt man je nach Hundepersönlichkeit vielleicht schon im Hundespielgebiet, weil der eigene Hund da auch bisserl vehementer anderen Hunden bezüglich mancher Jagdsequenzen wird, aber am besten - ist mir einfach persönlich die bevorzugte Variante - merkt man es an Wild.
Ich denke, dass ein Hund, der schon mal Beute gemacht hat, längerfristig nicht unbedingt schneller oder unkontrollierter als ein Hund abgeht, der die Erfahrung noch nicht gemacht hat. Aber ich kann mir vorstellen, dass er - so er denn die Gelegenheit hat - die jagdlichen Sequenzen in ihrer Abfolge wesentlich ziel- und objektgerichteter ausführt. Die Chance des relativ sorglosen "Oooops, jetzt hab ich gerade nicht aufgepasst, aber es ist ja nix passiert", wird nach einem derartigen Vorfall sicher geringer. Und mit einem Zweierpaket sowieso *find*.
Von Herzen gute Verdauungswünsche für einen Morgen, wie ihn keiner von uns allen haben will. Ganz liebe Grüße
Susanne
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Guten Morgen Thomas,
das ist der Alptraum schlechthin..
Wenn das Tier schwer verletzt war, so haben sie es gerissen.
Möglicherweise wäre das Ganze etwas anders gelagert, das Reh
wäre durch spielerisches Gebahren der Hunde an Herzinfarkt gestorben
und sie hätten es anschließend "nur" verwundert beschnuffelt..
Hinzu kommt, dass das Reh sich auf dem Kernterritorium deiner Hunde
befunden hat!
So, wie es aussieht, hast du zwei Jäger allererster Güte.
Im Doppelpack, sprich in der Rudeldynamik noch mal
viel viel ernstzunehmender.
Du wirst sie nicht mehr frei laufen lassen können.
Die Gefahr, dass so etwas noch mal passiert ist aufgrund des
selbstbelohnenden Charakters ziemlich hoch und wahrscheinlich.
Die Chance, einen Hund nach derlei Jagderfolg am Wild händelbar
zu machen, ist nur noch halb so hoch, wie wenn er diesen Jagderfolg
nicht gehabt hätte.
Ein Trainer mit großartigen Nerven hätte möglicherweise anders reagiert
und die Hunde nicht einfach vom erlegten Wild weggezerrt... ( ich möchte
das hier nicht weiter ausführen..) .. aber wer kann / macht das schon..
Deine Hunde werden sich zukünftig am Wildreiz noch viel zielgerichteter
und noch selbstständiger verhalten.
Natürlich kannst du probieren mit gezieltem Training gegenzusteuern.
Ich in deinem Fall würde das natürlich machen.
Ob der Trainingserfolg allerdings ebenso hoch ist, wie bei noch nicht vorhandenem
Jagderfolg, bezweifle ich.
.. erholt euch von dem Schrecken.. und leine die Hunde besser kontinuierlich an
bzw lass sie nur noch im eingezäunten Gelände laufen.
LG Rosemarie
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Vielen Dank schon mal,
dass die Bereitschaft, einen Konflikt offensiver zu gestalten, im Rudel erheblich höher ist, sehe ich auch ganz klar so.
Batuuli ist allein zu unsicher, um aktiv zu handeln. Ist Kijani aber in der Nähe, geht sie mit ihm im Rücken spontan nach vorne.
Kijani wiederum hat vorher (mit Ainka, die überhaupt nicht jagte und dann auch allein) überhaupt keine körperlichen Auseinandersetzungen gehabt. Er hat total souverän alles durch seine Präsenz geregelt.
Er hat Jagdtrieb, was wir zweimal, als wir unerwartet auf Rehe getroffen sind, beobachten konnten, hatte aber bei diesen beiden Gelegenheiten nur Spaß am Rennen. Er hat eine derartig hohe Startgeschwindigkeit, dass er innerhalb von 50 bis 100 Meter ein Reh eingeholt hat (keine tolle Fähigkeit im Zusammenhang mit obigem Vorfall!). Bei den beiden Malen hat er beim ersten Mal das Reh überholt, sich quergestellt, es auflaufen lassen und kam ganz fröhlich zurückgetrabt, ohne das Reh auch nur zu beschnuppern. Beim zweiten Mal ist er auf einem Riesenfeld direkt neben unserem Garten am frühen Nachmittag (keine Zeit, zu der man Rehe im Freien vermutet) auf 3 Rehe gestoßen, hat sie auch sofort eingeholt und ist ca. 200 Meter mitten im Rudel mitgelaufen, ohne auch nur eine Tendenz, eines der Tiere zu berühren. Auch dort hat er dann abgedreht, bevor er mich aus dem Sichtfeld verloren hat, und ist zurückgekommen. Wir haben natürlich auch danach noch Wildkontakte gehabt, aber da war er erziehungsmäßig schon so weit, dass er sich abrufen ließ. Die Abrufbarkeit hat sich mit dem Erscheinen von Batuuli leider komplett erledigt (auch, wenn sie an der Leine ist- es reicht schon, dass sie gegen die Leine durchstartet).
Seit ca einem Jahr laufen die Beiden abwechselnd an der Leine, auch im Hundespielgebiet ist immer nur einer der Beiden im Freilauf, um eben die entstehende Rudeldynamik zu verhindern (die eindeutig von Batuuli gestartet wird, Kijani fliegt dann als ausführende Instanz dazwischen).
Momentan beobachte ich ihr Verhalten nach dem Vorfall eher mit Erstaunen: Batuuli ist bei beiden Spaziergängen gestern im Hundespielgebiet erheblich entspannter anderen Hunden gegenüber gewesen, hat sich sogar ohne zu brummeln geduldig von anderen großen Hunden beschnuppern lassen. Beide haben den unteren Teil des Gartens gestern nur vorsichtig beobachtet, ich hätte vermutet, dass sie, um solch einen Jagderfolg zu wiederholen, mit Tempo das Gelände stürmen (wenn man sie lässt).
Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man denken, dass sie selbst mit dem Geschehenen nicht ganz so glücklich sind, --und man ist auch realistisch genug, das jetzt nicht für einen Dauerzustand zu halten.
LG Thomas
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Manches hängt einfach auch mit dem unbewussten Focus des Hundehalters bevorzugt auf einen der beiden Hunde zusammen. Der andere Hund lernt ganz schnell, dass er mit bestimmtem Verhalten den Focus wie gewünscht bekommt.
Dass die Hundchen im Garten zurückhaltend waren kann mit der Einwirkung des Menschen zusammenhängen, die ja wahrscheinlich etwas "knackiger" war, als wenn man die Hundchen nur vom Schnuppern am Grasbüschel zurückholt.. :blink:
Die Entspannung im Auslauf kann möglicherweise damit zusammenhängen, dass so eine jagdliche Aktion sehr Kräftezehrend ist und die Hunde sich jetzt vielleicht noch in der "Erholungsphase" befinden.
.. schade, dass wir mit unseren Hunden nicht in der "Prärie" leben... :blink:
LG und einen entspannten Wochenendbeginn mit euren Fellnasen
Rosemarie
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Hallo Thomas
Das ist ja eine doofe Situation. Wer rechnet denn auf dem eigenen eingezäunten Grundstück mit so was.
Mir selber ist das zum Glück noch nie passiert. Von den Leuten die ich kenne deren Hunde schon mal Wild gerissen haben, liefen die Hunde in der Folgezeit nie wieder frei in gefährdeten Gebieten.
Die Hunde waren einfach dauernd auf Zack und die Gefahr eines erneuten Versuches mit Erfolg wäre zu gross gewesen.
Meine persöniche Meinung ist ebenfalls; hat ein Hund mal mit Erfolg gejagt ist die Gefahr einer Wiederholung viel zu gross.
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
langsam, langsam, ..
nein, das ist kein grund stolz zu sein, es ist aber auch kein grund zur panik.
jetzt ist es wichtig am gehorsam und der abrufbarkeit der hunde (mit jedem einzeln), möglicherweise unter zuhilfenahme von langer leine, reizangel und ggf unter anleitung, zu arbeiten.
ausserdem solltest du stets hellwach sein, wenn du mit deinen hunden unterwegs bist und beim kleinsten anzeichen von jagdlichem interesse eingreifen.
jm2¢
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Hallo Thomas,
ich kann mir gut vorstellen, dass der Schock bei dir tief sitzt - mit so etwas rechnet man ja im eigenen Garten absolut nicht.
Aber ich moechte Heins recht geben - keine Panik. Letztlich haben die Beiden genau das gemacht, was in ihrem Gen-Code programmiert ist, wofuer die Natur (und zuechterische Ambition) sie vorgesehen hat. Auch wenn wir Menschen diese Tiere in unsere fuer uns massgeschneiderte Gesellschaft eingliedern und ihnen diese Urinstinkte und -triebe systematisch abtrainieren - das Raubtier schlummert immer noch tief innendrin. Und manchmal, wenn alle Faktoren zusammenkommen, bricht es eben aus.
Wir koennen damit leben, dass unsere Katze eine Maus "totspielt", aber dass unsere Hunde Beute reissen, ist absolut inakzeptabel. Das ist keine Ironie - ich schliesse mich da voellig ein!
Mit Sicherheit spielt die Tatsache, dass deine Hunde zu zweit und auf ihrem ureigenen Territorium waren, eine sehr grosse Rolle.
Ich konnte diese Rudeldynamik bei meinen 5 RR deutlich beobachten. Dennoch haben sie bei gelegentlichen Begegnungen mit anderen Tieren bei unseren Rundgaengen durch die Finca zwar gehetzt, aber nie verletzt oder getoetet. Auf unserem eigenen Grundstueck leider schon.
Allerdings sind meine Hunde hier wesentlich "ungebremster" aufgewachsen als meine erste Huendin in Deutschland damals. Und das war auch immer deutlich zu spueren.
Und obwohl Chakanee, Zambo und Zulu gemeinsam auf unserem Grundstueck (vor Jahren) mal eine Katze und spaeter zwei Kojoten gejagt und getoetet haben (Chakka und Batoka haben sich da rausgehalten), sind sie ohne groessere Bemuehungen meinerseits ausserhalb des Grundstuecks wesentlich aggressionsfreier geblieben.
Du hast deine Hunde sonst gut im Griff und wenn du daran anknuepfst, was ihr bisher zusammen erarbeitet habt, glaube ich nicht, dass deine Hunde durch diesen Jagderfolg nun zu unbezaehmbaren Bestien mutieren. Sicher ist in der naechsten Zeit mehr Vorsicht angeraten als bisher, aber die Beiden werden zu ihrem anerzogenen Verhalten zurueckfinden.
Insofern wuerde ich das, was Heins sagt, voll und ganz unterstuetzen.
Alles Gute fuer euch
Heike
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Die RRs sind Hetzhunde. Nicht einzeln, sondern in der Meute. Da ist die Gruppendynamik Grundbestandteil des natürlichen Verhaltens.
Dieses natürliche Verhalten darf man nie ausser acht lassen. Zur Gruppendynamik gehört aber auch, dass die Gruppe das Hetzen abbricht, wenn der führende Hund das Signal des Hundeführers befolgt.
Zur Verhaltensveränderung nach Jagderfolg kann ich nichts sagen, da meine Hunde noch nie einen solchen hatten.
Ich sehe es aber wie Heins. Keine Panik.
Den "Anführer" immer besonders im Auge haben und absoluten Gehorsam einfordern. Der Rest des Rudels folgt dann schon.
Gruß
Anton
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Hallo Thomas,
oh je, das ist ja mal richtig doof gelaufen!
Aber auch ich würde nicht in Panik verfallen.
Mein Ayo hatte letztes Jahr leider auch direkten Wildkontakt, vermutlich auch mit dem Versuch, das Reh zu beschädigen (wir konnten das nicht genau sehen, nur das Reh schreien hören, schrecklich, ich wusste gar nicht, dass die so laut schreien).
Die Situation war auch sehr unerwartet und unglücklich:
Gassirunde mit 3 RR Rüden, extra ausgewähltes wildfreies Hundegassigelände zwischen Bach und Inn, einer der Jungs scheucht doch tatsächlich ein einzelnes Reh in den Büschen auf, die anderen beiden trieben es in den Bach, Tumult, Geschrei (Mensch und Tier), Reh schwimmt davon und schafft es zur anderen Bachseite, Hunde sind nicht nachgeschwommen.
Ayo (jetzt 4) war erst ab ca. 2 Jahre überhaupt jagdlich ambitioniert, allerdings - und das gilt auch heute noch - ist er ein reiner Sichtjäger. Er reagiert auf Bewegungsreiz, Stöbern ist gar nicht sein Ding, das überlässt er anderen, dann allerdings hupft er seit diesem Erlebnis völlig begeistert hinterher, wenn ein Kumpel meint, da könnte doch was sein...
Ich habe also seither einen jagdlich stärker interessierten Hund, der sich aber, solange wir alleine sind, durch viel und konsequentes Training (auch dank zweier guter Seminare) erstaunlich gut beherrschen gelernt hat, Sichtreize bemerkenswert gut aushält (ich klickere u.a. 'Gucken' mit Benennen), und mit dem Superrückruf sogar recht flott abdrehen kann, wenn es denn mal passieren sollte (bei uns steht das Wild leider manchmal quasi vor der Haustüre)..
Meine persönliche Konsequenz ist, nebst dem Bewusstsein, dass es ein lebenslanges Training sein wird, dass mein Hund sofort an die Leine kommt, sobald es unübersichtlich wird, sobald die Nase hochgeht, oder wenn Jagdkumpane dabei sind. Ohne wenn und aber.
Aber ich habe auch gelernt, dass er nicht in diese Kategorie 'einmal 'Blut' geleckt, für immer verdorben' gehört.
Er ist nun mal ein Jagdhund, aber er ist gut trainiert, mit superguter Bindung zu mir, ich bin ebenso wie er lernwillig und -fähig, und wir haben seit diesem Erlebnis eigentlich 'nur' einen weiteren Trainigslevel erreicht, so sehe ich das mittlerweile.
Interessanterweise kann ich z.B. weiterhin das geliebte Dummytraining machen, ohne ihn währenddessen zu sichern, selbst nach Wildsichtung, sogar extra direkt danach, aber natürlich in die entgegengesetzte Richtung, und er kann immer noch ganz klar unterscheiden, Job ist Job, und Jagd ist Jagd.
Ich denke es bedeutet jetzt für dich umdenken, neu sortieren, bestimmt viel neues Training, aber ich glaube nicht, dass es eine unlösbare Aufgabe ist, und dass deine Hunde für immer an die Leine gehören.
Viel Glück und Erfolg!
Gilla
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
... manch Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube :blink:
Jede Verhaltenskette einer Erbkoordination besteht zunächst aus einem unspezifischen Verhalten, dann aus einem zielgerichteten Verhalten und geht dann in die Endhandlung über ( Zupacken /Töten).
Es ist anzunehmen, dass ein trainierter Hund nur in der Phase des ungerichteten / unspezfischen Appetenzverhaltens noch "erreichbar" für einen Rückruf ist.
Hat ein Hund schon die Phase der Endhandlung erreicht bzw ist er in die Endhandlungszielgererade eingebogen, ist die "Lawine" nicht mehr zu bremsen. Das liegt unter anderem daran, dass die ersten Elemente der jagdlichen Verhaltens- /Handlungskette häufiger schief gehen, als die letzten Elemente der Handlungskette. Die frühen Elemente müssen häufiger geübt werden als die letzten Elemente und bedürfen häufiger Wiederholungen. Die Handlungsbereitschaft für die letzten Elemente, die Endlhandlung, das Töten ist zunächst geringer.
ALLERDINGS, wenn eine Handlung von Erfolg gekrönt war, wird er mit größter Heftigkeit zukünftig die Folgehandlungen, im beschriebenen Fall die Endhandlung, das Töten, auslösen.
Der Ablauf der Verhaltenskette in Richtung Endhandlung / Zupacken/ Töten ist dermaßen erleichtert und extrem "vorwärtsgerichtet".. eine Umkehr auf vorheriges Verhalten extrem erschwert.
Es ist sehr schwer, auch bezogen auf das Selbstbelohnungssystem bzw die Prozesse, die im Gehirn des Hundes stattgefunden haben / stattfinden, den Hund am Wild händelbar zu machen, wenn er Jagderfolg hatte. Die Leitfähigkeit für bestimmte Reize im Gehirn hat sozusagen zugenommen und somit kann das Verhalten zukünftig auch mit sehr viel niedrigerer Reizschwelle ausgelöst werden.. das ist die Crux. ...
... daher das anfängliche Zitat: .. "allein mir fehlt der Glaube"..
Aber es gibt ja nichts, was es nicht gibt und Ausnahmen bestätigen ja oftmals die Regel.. deshalb ist Training allemal einen Versuch wert...
VG Rosemarie
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Rosemarie - deine fundierten Kenntnisse in allen Ehren ... Gott sei Dank haben meine Biester keine Ahnung, was Appetenzverhalten oder Verhaltenskette der Erbkoordination bedeutet :D und haben einfach begriffen, dass eine relaxte Heike wesentlich besser zu ertragen ist als eine wutschnaubende Furie.
Ich gebe dir natuerlich recht, dass ein solches Erfolgserlebnis das Verhalten des Hundes zukuenftig beeinflusst, aber wenn dieses psychologische Muster derart gravierend und fast unumkehrbar waeren, dann duerfte es ja geradezu unmoeglich sein, aus misshandelten, aggressiven, jagdbesessenen oder anderen verhaltensauffaelligen Hunden wieder sozialvertraegliches Tiere zu machen. Dafuer gibt es aber zahllose Beispiele.
Wie gesagt, schoen ist anders und Thomas muss seine Hunde nun wesentlich intensiver beobachten, auch in Situationen, die vorher unbedenklich schienen, aber so, wie ich ihn einschaetze, hat er sehr gute Chancen, des Duell zu gewinnen.
Wenn das sogar bei Zulu geklappt hat, und der ist nun wirklich nicht der Hellste :rolleyes:...
Lieben Gruss
Heike
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Hallo Heike,
du wirfst aber nicht wirklich
Jagdinstinkt,
Trauma durch Misshandlung,
Aggressionsverhalten
und Verhaltensauffälligkeiten jedweder Art in einen großen Topf,
kennzeichnest als als "psychologisches Muster",
welches selbst bei den weniger "hellen" Hunden
durch furienhaftes Duellieren unterbrochen werden kann
und dauerhaft in den Griff zu bekommen ist?
:blink::D:)
Liebe Grüße
Rosemarie
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Na klar mach' ich das! Keep it simple! :D
Nein, natuerlich nicht ... was ich nur einschraenken wollte, ist, dass bei aller Wissenschaftlichkeit Individuen verschieden ticken und wenn - wie im Fall von Thomas' Hunden - bisher eine gesunde Basis besteht, dann gibt es auch gute Chancen, dahin zurueck zu kehren. Und Thomas ist mit Sicherheit sensibilisiert genug, das mit Sachverstand und wachen Sinnen anzugehen.
Eigentlich will ich ihm hauptsaechlich Mut machen. Denn es ist machbar...
LG
Heike
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Jep.. Mut machen.. war auch mein erster Gedanke..
Beim Lesen habe ich mich da hineinversetzt und mir vorgestellt,
das Ganze wäre mir mit meinen Hündinnen passiert.
Diese stehen am Wild gut im Gehorsam.
Wäre aber plötzlich ein Reh bei uns im Garten, ihrem Kernterrtorium,
so wäre ich mir nicht sicher, ob da alles noch funktionieren würde wie draußen..
Ich wäre mir aber sehr sicher, im Falle eines Falles, meine Hunde draußen nur noch angeleint
zu führen. Trotz Intensivierung, Wiederaufnahme speziellen Trainings.
Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn draußen, durch meine Nachlässigkeit, ein Tier zu Schaden käme,
oder gar meine Hunde zu Schaden kämen ganz zu schweigen von Menschen, die dabei im Verkehr ja ebenso gefährdet werden könnten.
Das würde ich mir nie und nimmer verzeihen können.
Das würde ich mir deshalb nicht verzeihen können, weil ich es "eigentlich" wusste.
Also, noch mal: ICH würde es so machen.
Andere sehen die Dinge möglicherweise anders und würden anders handeln, eventuell auch wieder (später) großzügiger mit Freiheiten iher Hunde umgehen, eventuell annehmen, der alte Erziehungsstand kann ja wieder erreicht werden.. er war doch schon so gut...
ICH würde trainieren, aber Freilauf in Wildgebiet gäbe es niemals wieder. Stattdessen gäbe es gefahrlose Alternativen imeingezäunten Gelände. Zwar nicht immer einfach zu finden, aber auch nicht unmöglich.
Es ist für unsere Hunde nicht sooo schlimm, angleleint geführt zu werden unter einem Beschäftigungsangebot.. und ihre Freiheiten / Laufbedürfnis im eingezäunten Gelände zu befriedigen. Im Gegenteil.. ich kenne Hunde, die kommen damit prima zurecht..
Oder ich würde mit meinen Hunden umsiedeln.. nach CR.. oder oder oder.. :blink::D:p
LG Rosemarie
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Ich könnte mir auch vorstellen, dass dieses vermutlich panische Reh auf dem eigenen Grundstück
bei den Hunden einfach eine Reflexhandlung ausgelöst hat.
Unsere Dackeline, die gar nicht weiß, wie beissen geht,
hat vorletztes Jahr eins von meinen frisch geschlüpften Küken tot gebissen.
Ich bin mit den Hunden zum Hühnerstall gegangen, alle freilaufend wie immer,
und die größenwahnsinnige Glucke ist auf Giulia losgegangen.
Unter den Küken brach Panik aus und Siska hat nur mal eben kurz zugeschnappt.
Dann war das Küken schlapp.
Danach ist aber nie wieder etwas passiert und die Hunde laufen nach wie vor frei zwischen den Hühnern rum.
Vorsichtig und vorausschauend wäre ich an Thomas Stelle natürlich auch
und beide gleichzeitig freilaufen lassen würde ich jetzt erst mal auch nicht,
aber ich sehe da jetzt auch nicht unbedingt ein lebenslangen Leinenarrest.
Der Thomas macht das schon :)
LG
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Hallo,
unsere beiden hatten zahlreiche Jagderfolge...mehrere Hadidas, ein Affe, diverse Vögel, einige Mongus. Ein Huhn, welches sich aber schlauerweise tot stellte und somit überlebte. Das war auf der Farm in Afrika.
In Deutschland eine junge Katze, die sich auf unser Grundstück verirrt hatte. Wir leben hier in Alleinlage. Die Mäuse hab ich nicht gezählt. Der Chef im Rudel ist eindeutig unsere Hündin. Der Totmacher ist der Rüde. Er packt und schüttelt. Dasha kann auf nem Sofa neben einer eingerollten Katze schlafen. Sie darf auch langsam davon schreiten......nur rennen sollte halt nix.
Bei uns gibts nur Schleppleine auf allen Spaziergängen. Rennen und Toben geht im grossen Garten oder regelmässig auf dem Hundeplatz.
Nach dem ersten Todesfall war mein Vertrauen in meine Schmusebacken gestört. Ich schütze nun andere und auch meine Hunde und das kann ich am besten mit der Leine.
Allerdings werde ich nie die Gesichter und diese Augen vergessen nach der Jagd....irgendwie sahen beide sehr glücklich aus.
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Zitat:
Zitat von
silleef
Hallo,
unsere beiden hatten zahlreiche Jagderfolge...mehrere Hadidas, ein Affe, diverse Vögel, einige Mongus. Ein Huhn, welches sich aber schlauerweise tot stellte und somit überlebte. Das war auf der Farm in Afrika.
In Deutschland eine junge Katze, die sich auf unser Grundstück verirrt hatte. Wir leben hier in Alleinlage. Die Mäuse hab ich nicht gezählt. Der Chef im Rudel ist eindeutig unsere Hündin. Der Totmacher ist der Rüde. Er packt und schüttelt. Dasha kann auf nem Sofa neben einer eingerollten Katze schlafen. Sie darf auch langsam davon schreiten......nur rennen sollte halt nix.
Bei uns gibts nur Schleppleine auf allen Spaziergängen. Rennen und Toben geht im grossen Garten oder regelmässig auf dem Hundeplatz.
Nach dem ersten Todesfall war mein Vertrauen in meine Schmusebacken gestört. Ich schütze nun andere und auch meine Hunde und das kann ich am besten mit der Leine.
Allerdings werde ich nie die Gesichter und diese Augen vergessen nach der Jagd....irgendwie sahen beide sehr glücklich aus.
Danke für den ehrlichen Bericht und Respekt vor deiner Konsequenz!
Es ist schade, dass man DIESE glücklichen Jagd-Gesichter HIER bei uns in Deutschland nicht häufiger sehen kann/darf. Lebten wir in "der Prairie", würde einiges anders sein als hier.
Es gibt aber auch hier bei uns Möglichkeiten, glückliche Hundegesichter mit alternativer Beschäftigung zu "zaubern".. und ich finde, die Glücksqualität ist beinahe ähnlich..
LG Rosemarie
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
jeder hund ist anders.
thomas kennt seine beiden am besten und wird den richtigen weg finden (geeignete maßnahmen ergreifen).
pauschal würde ich nicht sagen, dass eine generelle leinenpflicht nötig ist.
mal als beispiel: cora, dsh-mix
- maus auf silbertablett serviert -> tschüss, grüß deine verwandten!
- maulwürfe -> vollkommen uninteressant
- kaninchen -> erfolg 1: lebendes jungtier angebracht, cora sehr stolz, das kleine unverletzt, leider hat es nicht überlebt weil es zu klein war; erfolg 2: erwachsenes tier, tod, cora ebenfalls sehr stolz; an der hundewiese gab es früher sehr viele kaninchen (dort auch beide erfolge) und dennoch konnte ich sie im fuß an der "beute" vorbeiführen (heute gibt es keine mehr, gruß an die leute von der stadtplanung/grünflächenamt :mad:)
- eichhörnchen -> da huscht sie gerne hinterher, darf sie auch, die hörnchen sind eh schneller
- katzen -> kein problem, voll abrufbar
- rehe -> tja, kein direkter jagderfolg aber in jüngeren jahren schon einige male gehetzt :( mittlerweile kann sie in ein paar metern abstand problemlos vorbei laufen (ohne leine!)
- wildschweine -> GsD nur einmaliger kontakt, sie ist hinterher kam aber von selbst wieder
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Hallo Thomas,
das ist ein Erlebnis, welches niemand hier haben möchte. Aber es ist nun mal passiert.
Ich würde das Geschehene erstmal isoliert sehen, denn es geschah auf eigenem Territorium und ohne Anwesenheit des Hundeführers. Da konnten die Instinkte, der Jagdtrieb, ungebremst durchschlagen. Die Situation war sicher einzigartig, denn da war nicht nur ein Eindringling, sondern der war auch noch aus der Kategorie 'Wild'.
Das muss nicht zwingend auf die alltägliche Situation übertragbar sein, wo Du Deine Hunde über Deine Anwesenheit und Führung unter Kontrolle hast. Aber es kann übertragbar sein. Dies herauszufinden ist nun Deine Aufgabe und aus meiner Sicht noch kein Grund zur Panik. Analytisches Vorgehen ist nur gefragt.
Klaro, erstmal Leine dran und ganz genau beobachten, besonders bei Geruch / Sichtung von Rehwild. Sind sie interessierter / angespannter? Ist irgendetwas anders als vorher?
LG Karin
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Hallo,
vielen Dank für eure Meinungen. In Panik bin ich nicht, beobachten tue ich aber ganz genau.
Kijani scheint mir recht unverändert (der Obstgarten ist jedoch inzwischen wieder interessant und würde am liebsten regelmäßig im Sturm genommen, -- wenn das keiner verhindern würde), jedoch Batuuli ist total sensibilisiert.
Gestern rannte ein Hund in Rehgröße und Farbe an uns vorbei, den Tuuli nur aus dem Augenwinkel gesehen hat. Sie knallte spontan in die Leine, in den höchsten Tönen schreiend (Ich selbst konnte mich in den bewundernden, verständnisvollen Blicken der Besitzer sonnen!). Als sie erkannte, dass es nur ein Hund ist, war sofort Frieden.
Ich glaube nicht, dass wir an der Leine vorbei kommen. Zum Glück gibt es hier Hundespielgebiete, was für uns auch keine Umstellung bedeutet, da ich aus Sozialisierungsgründen seit über einem Jahr meist eh zweimal täglich dort gehe(mit nur schleichend einsetzendem Erfolg).
In der Beziehung auf fremde Hunde scheint Tuuli der Jagderfolg allerdings selbstbewusster gemacht zu haben!
LG Thomas
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Guten Abend Thomas,
danke für deinen Bericht. Ein wirklich interessantes Thema, wenn natürlich für dich alles andere als angenehm...
Es wäre bestimmt für viele lehrreich zu erfahren, wie es bei euch weitergeht - und daher schön, wenn du ab und zu etwas dazu schreibst.
Danke schon mal!
Beste Grüße
Christiane
-
AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Thomas,
wie alt sind deine Beiden?
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Zitat:
Zitat von
berki
In Panik bin ich nicht
Zum Glück gibt es hier Hundespielgebiete, was für uns auch keine Umstellung bedeutet, da ich aus Sozialisierungsgründen seit über einem Jahr meist eh zweimal täglich dort gehe(mit nur schleichend einsetzendem Erfolg).
In der Beziehung auf fremde Hunde scheint Tuuli der Jagderfolg allerdings selbstbewusster gemacht zu haben!
LG Thomas
Off-Topic:
Huhu Thomas, da gibt es auch gar keinen Grund für.
(In Panik zu verfallen)
Mir fällt aber an Deinem zweiten Punkt etwas auf.
Vielleicht sind diese häufigen Spaziergänge in solche Gebiete einfach auch ein wenig zu viel des Guten für Deine Hündin.
Mitunter ist bei unsicheren Hunden weniger durchaus mehr.
Ich würde den Fokus gar nicht so geballt auf Begegnungen mit fremden Hunden legen, sondern viel an ihrem Selbstbewußtsein und an ihrer Sicherheit arbeiten.
Und zwar mit ihr alleine und in`s Hundespielgebiet vielleicht nur einmal jeden zweiten Tag oder so, gehen.
Oft ist es so, daß wir meinen, wir müssen Situationen, die Hund nicht gut kann, nur besonders intensiv und gut und häufig üben, dann wird das schon und überfordern den Hund damit aber eher.
Und es wird immer schwieriger, bzw. dauert sehr viel länger.
Wenn ihr das so schwer fällt (so habe ich das hier und auch schon einmal an anderer Stelle verstanden), dann hat sie sich vielleicht, wenn Du nachmittags zum zweiten Spaziergang dorthin aufbrichst, vielleicht gerade mal so eben vom Streß des ersten Besuches dort erholt.
Nur mal so als Gedankenanstoß.....
LG, Suse
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AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?
Hallo Anton,
Kijani hat sich den Rehbock zu seinem 6. Geburtstag geschenkt (hat dann von uns auch nichts mehr bekommen), Batuuli ist am 2. März zwei geworden.
Kijani war ab knapp 4 Jahren abrufbar von Rotwild, sein Vorgänger Djumani hat das erst mit sechs Jahren
hinbekommen (ist aber auch als Nothund mit vier Jahren bei uns gelandet). Ainka, die Vorgängerin von Batuuli, hat überhaupt nicht gejagt. Sie hat alles, was sich bewegt hat, umtüddelt und bewacht (total entspannend!).
Batuuli haben wir mit 4 Monaten übernommen, sie hat schon in dem Alter extrem auf alles reagiert, was sich bewegt (knallte z.B. schon in dem Alter vor die Terassentürscheibe, weil außen eine Fliege krabbelte-nicht
nur einmal!).
Seitdem Batuuli da ist, ist die Abrufbarkeit von Kijani Geschichte.
LB Thomas