NÄ?! *chichichichi*
NÄ?! *chichichichi*
Ich hab mir lange bei Hitze keinen Kopf gemacht... Buki war noch nie der freiwillige Sonnenröster - nach 10 Minuten Durchbraten zog es ihn wieder in den Schatten. Wir kamen auch nie auf die Idee, bei größter Hitze draussen rumzurennen - weder er noch ich (pack ich selber nämlich auch nicht). Buki wusste immer ganz prima, was am besten ist. Und da lag das Deckenweichei halt bei Hitze auch mal auf den kühlen Fliesen... Er wusste auch ganz von selbst, wann er vielleicht mal wieder was saufen sollte.
Keine Ahnung, ob das ursprünglich ist. Ich seh es als Selbsterhaltung und Wohlfühlorientierung. Und wie gesagt, ich hab mir lange keinen Kopf darum gemacht.
Heute ist alles bisserl anders. Diese Tage gehen wir im wahrsten Sinne des Wortes gemeinsam durch eine heiße Hölle. Mit einem knapp 11jährigen herzkranken Hund in einer Dachwohnung werden die derzeitigen Temperaturen schlichtweg zum Überlebenkampf. Das mag polemisch klingen, aber genau so ist es einfach. Der Spaß hat ein gewaltiges Loch.
Ich bin nie auf die Idee gekommen, dem Hund Schüsseln mit attraktiven Flüssigkeitsmixturen hinterherzutragen, damit er säuft - schließlich wissen Hunde ja selbst, wann sie Durst haben. Für Buki ist es aber gerade jetzt wichtig, am besten über den normalen Durst hinaus zu trinken, damit das Blut unter allen Umständen leichtflüssig bleibt und der Flüssigkeitsverlust durch stärkeres Hecheln ausgeglichen werden kann. Sein Herz ist an der absoluten Kapazitätsgrenze angekommen - wenn es die Leistung hochfahren müsste, weil das Blut zäher wird, könnte das fatale Folgen haben. Also laufe ich mit Schüsseln.
Mit allerlei Maßnahmen (z. B. Flickerteppiche auf den Dachflächenfenstern, Berge von nassen aufgehängten Tüchern und Ventilatoren) hab ich zwei Wohlfühlzonen geschaffen, in denen die Temperatur durchaus akzeptabel ist. Kühler geht's nimmer, für Buki ist es aber immer noch zu warm. Einen Keller haben wir leider nicht, sonst wäre ich schon in einen selbigen ausgewandert. Ich bin fast geneigt, ökosaumäßig das Auto mit der super funktionierenden Klimaanlage runterzukühlen, die Hunde einzupacken und dann im fahrbaren Kühlschrank spazierenzufahren (normalerweise kann man da nur den Vogel zeigen). Leider hat Buki beim Autofahren totalen Stress, der natürlich völlig kontraproduktiv ist...
Eis bekommt er KEINS. Er bekommt auch keine nassen Tücher ganzkörpermäßig umgehängt und trägt auch keine Kühlweste - mir ist schlicht und ergreifend das Risiko zu hoch, dass der Körper mit einer Wiederaufwärm(!)leistung überfordert sein könnte. Stattdessen kriegt er immer mal wieder für eine kurze Zeit kühle feuchte Beinwickel oder einen Nackenwickel.
Mit Ursprünglichkeit hat das herzlich wenig zu tun. Das ist mir aber wurschtegal. Ich bin nicht bei einem Ursprünglichkeitswettbewerb - ich will einfach nur meinen Hund über diese Tage rüberretten. Lebender RR ist mir derzeit wesentlich wichtiger als ursprünglicher RR.
Bewertung ist letztendlich immer eine Frage der eigenen Perspektive.
LG
Susanne
Wenn Basihmchen gestern nicht mit unseren Maßnahmen "runter gekommen" wäre, hätten wir genau diese Maßnahme getroffen!
Ich habe mir sogar Gedanken gemacht, dass ich bloß auf der Herz abgewandten Seite anfange lauwarm zu "kühlen"... und mich langsam rantaste...
Basihma´s Hechelsequenz hat sich eindeutig und rigoros vermindert und ihr Wohlbefinden hat sich wieder eingestellt. Ich denke, wenn sie normal atmet, ist unsere Art der Kühlung hoffentlich nicht belastend.
Morgen werde ich mit unserer TA weitere Maßnahmen besprechen müssen und ggfls erneut/ aktuell das Herz untersuchen lassen.
Danke für diesen wertvollen Beitrag - für manche hoffentlich "ernüchternd" und den Ernst der Lage begreifend.
Dem Buki alles Gute!
LG Rosemarie
Geändert von Rosemarie Karsten (05.07.2015 um 16:37 Uhr)
Nafia und Bashira, Basihma und Billie im Herzen
Off-Topic:
Susanne, ich habe den Epileptiker, der enorme Schwierigkeiten mit diesen Temperaturen hat und ein schwerer Anfall steht jederzeit im Raum.
Eine Kühlweste bringt, bzw. hält den Hund NORMOTERM.
Mehr nicht.
Da ist nix mit "eiskalt" und hinterher wieder hochfahren, das wäre ja auch absoluter Blödsinn und kontraproduktiv.
Horst fühlt sich jederzeit angenehm an unter seiner Weste, er ist NICHT KALT, sondern einfach so wie bei normalen Temperaturen auch.
Und es ist deutlich zu sehen, wie gut ihm die Weste tut.
Kühle feuchte Beinwickel bitte nicht zu kalt machen, sie belasten den Kreislauf dann sehr.
LG
Um sich Feinde zu machen, muss man keinen Krieg erklären. Es reicht, wenn man sagt, was man denkt.
- Martin Luther King -





Liebe mathuni-susi, wie immer total auf den punkt gebracht![]()
Geändert von Asani Hekima (05.07.2015 um 17:08 Uhr)
Gruss aus der Schweiz
Dany
Ich mag Menschen die sagen was sie denken.
Noch mehr mag ich Menschen die zuerst denken bevor sie los plappern!
Suse, Buki HASST Kühlweste. Er fühlt sich damit gar nicht wohl - und da vertraue ich ihm auch (vielleicht doch ursprünglich?). Nomotherm ist ihm dabei wurscht.
Kühlwickel machen wir mit leitungsühlem Wasser - ist nicht sehr kalt, eben, damit es nicht belastet.
Btw.: Buki geht normalerweise bei warmen Temperaturen total gerne in den überschatteten Bach hinterm Haus und planscht da bisserl rum. Auch das verweigert er derzeit und ich steh mit Rose alleine im Wasser, weil er oben am Ufer bleibt. Der Bach ist trotz Hitze oder gerade wegen Hitze gefühlt echt eiskalt - Buki geht wie gesagt gar nicht erst rein. Vielleicht ist das auch besser so...
LG
Susanne
Man könnte ja auch eine transportable Klimaanlage kaufen, wenn die Wohnsituation für Mensch und Tier bei solchen Hitzetemperaturen unerträglich bzw. (wie ich manchen Beiträgen entnehme) gesundheitsgefährdend wird.
Sicher, ganz billig ist so ein Gerät nicht.... aber was tut der besorgte HH nicht alles?
Und ursprünglich....? Ist ja wohl eher weniger relevant in den geschilderten Zusammenhängen.
Im Prinzip sind Hunde instinktsicher, was Hitze angeht. Sieht man auf dem Bild. Die einen mehr (unten), die anderen weniger (oben).
2012-05-20 17.06.49.jpg
Überflüssig zu erwähnen dass der untere meine Promenadenmischung ist....
Geändert von Vorname Nachname (05.07.2015 um 18:12 Uhr)
„Wie können Sie so mit den Engländern sympathisieren? Sie können ja noch nicht mal englisch.“ „Nein, aber deutsch.“ [Karl Kraus]
Mathuni-Suse hat's auf den Punkt gebracht. Früher hab ich mir keinen Kopf
gemacht. Ayman mochte von jeher aber Hitze nicht besonders, Kühlweste gab
es nicht. Auch bei minus 20 Grad und in den Schnee ging es ohne Mantel.
Aber jetzt mit 13 sieht die Sache etwas anders aus.
Wir haben nur im Bad Fliesen, sonst überall Holzfußböden.Und
er liegt sowieso am liebsten auf'm Sofa.
Echt schwierig, dabei den Hund runter zu kühlen.
Draußen macht er nur morgens und spätabends sein großes Geschäft,
ansonsten pieselt er kurz in den Garten. Die Abkühlwanne im Garten nimmt er zum
Saufen, setzt aber keinen Fuß rein. Das Oberteil dazu nutzen inzwischen die Spatzen,
da gibt es noch ne kleine Pfütze vom nächtlichen Regen.
Weil Ayman die Kühlweste auch hasst, nehme ich inzwischen ganz dünne Wischtücher,
die hellblauweißen von Rewe, mach die naß und lege sie auf
Hals und gelegentlich Pfoten. Wenn es zu viel wird, schüttelt er die leicht wieder ab.
Ich sehne das nächste Gewitter herbei...




Den "Ernst der Lage" verkennt bei kranken, bzw. alten Hunden bestimmt niemand.
Ich rate meiner 90 jährigen Großmutter ja auch nicht, ihre Rente als Teerkocher auf der Autobahn aufzubessern...
Einem gesunden Hund traue ich allerdings zu, die paar Tage die wir es mal warm haben, so zu überstehen.
image.jpg
Viele Grüße von Berit mit Gunvald RRxLR und Edda BM und unvergessen Frieda, Ambar und Balou
.. ja. Wenn sie Gelegenheit dazu haben / bekommen, ihre Instinkte an die "Bedingungen" anzupassen.
Als es vor ein paar Tagen anfing mit der Hitze, habe ich Basihma bei hoher Hechelfrequenz für eine Erfrischung unter der Dusche überzeugt.. Jedesmal nach komplett nass machen mit lauwarmen Wasser normalisierte sie sich und sie entspannte völlig.
Heute morgen und heute Nachmittag wurde es hier sehr extrem schwül. Sie schaute mich an, legte mir ihre Pfote auf meinen Arm.. begann wieder innerhalb kurzer Zeit sehr stark zu hecheln und quälte sich offensichtlich..
Ich stand auf und sagte nur: "kühl dich mal ab ".. sie sprang sofort vom Bett und marschierte ohne weitere Aufforderung schnurstracks in die Dusche, stellte ihre Vorderpfoten wie gewohnt auf den Einstieg und wartete, bis ich dazu kam. Anschließend schüttelte sie sich das überflüssige Wasser ab und legte sich danach erfrischt auf das Baumwollbett UNTER den Luftstrom des Ventilators, so dass sie noch einen kleinen Hauch der Luft abbekam. Innerhalb weniger Minuten normalisierte sich ihre Atmung vollkommen. Die Stirn glatt und entspannt, die Atmung ruhig.. jetzt schläft sie..
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Basihmchen´s Ursprünglichkeit unter anderem darin besteht, dass sie sich gut an die "Zivilisation" anpassen kann und das, was der Mensch ihr zeigt, was gut für sie sein kann, durchaus zu eigenständigen Wohlfühl-Entscheidungen führen kann.
Unsere Ridgebacks SIND ursprünglich, haben sämtlich ihre Instinkte, ausnahmslos.. dazu gehört auch, gute, fremde Dinge aus der "Menschenwelt" annehmen und verwerten zu könnenManchmal ist es eben doch gut, einmal genauer hinzuschauen, was/ob dem Hund etwas gut tun könnte.. das hat rein gar nichts mit Überbehütung zu tun; einzig mit guter Beobachtungsgabe, Einfühlungsvermögen und Liebe.
Nafia und Bashira, Basihma und Billie im Herzen
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