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Thema: Hinducken bei Hundekontakt

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  1. #7
    Basihma, Billie und Nafia Avatar von Rosemarie Karsten
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    Standard AW: Hinducken bei Hundekontakt

    Zitat Zitat von SaBine Beitrag anzeigen
    Ich seh das inzwischen gelassen.

    Es geht nicht um das Ducken als solches, sondern den Kontext. Das Ducken ist meiner Beobachtung nach häufig Ausdruck von "da weiss ich jetzt nicht, was ich davon halten soll - erstmal gucken / Ball flach halten / Karten nicht gleich auf den Tisch legen".

    Entscheidend ist jedoch immer der Kontext - die Gesamtsituation, bestehend aus den Menschen/Hunden, die aufeinander treffen, der Stimmung dabei, des Raums (viel Platz? Enge? Vertrautes Territorium, auf das ggf. Ansprüche erhoben werden?) und natürlich auch des Entwicklungsstandes der Hunde.

    DAS muss ich als begleitender Mensch einzuschätzen versuchen. Ein einzelnes Signal isoliert zu betrachten bringt mich dagegen nicht weiter, ergo ist auch eine stereotype Antwort irgendwie witzlos. Ich muss Signale buchstäblich in Beziehung setzen, damit ich sie einordnen und damit umgehen kann.

    Warum sollte ich Hund nicht zugestehen, erst einmal eine aus seiner Sicht strategisch günstige Position einzunehmen?

    Die Angst, dass er dann "angreifen" könnte, muss ich nicht haben, denn: das kann er ohnehin jederzeit, und zwar im Ernstfall schneller als ich Luft holen kann. Ich bin Primatin, und damit für hündische Kommunikation oft schlicht und ergreifend zu lahm. Isso. Machste nix.

    Ich ziehe daraus heute NICHT mehr den Schluss, präventiv erstmal alles zu unterbinden, was kritisch werden könnte, und damit auch besagtes Ducken grundsätzlich zu unterbrechen. Ich traue mir zu, situativ zu entscheiden und bleibe locker. Das überträgt sich auf die allgemeine Spannungslage, und gibt meinem Hund eine wichtige Rückmeldung: Mein Mensch ist an meiner Seite und sieht das hier entspannt. Kein Grund, sich aufzuregen.

    Es gibt Situationen, in denen ich unterbrechen würde - wenn beispielsweise der Raum sehr eng ist, oder bei Hunden, deren Körpersprache mir schon auf Distanz verrät, dass bei ihnen u.U. mit Krawall zu rechnen ist.

    Ich halte gar nix (mehr) davon, meinem Hund permanent den roten Teppich auszurollen, und die Umwelt im voraus eilenden Gehorsam so zu gestalten, dass er möglichst konfliktfrei hindurch schreiten kann.

    Ein guter Beitrag - allerdings:

    was, wenn der Hundebesitzer die Situation nun doch nicht richtig im Kontext erkennen, einschätzen und überblicken kann?

    Was, wenn der Hundebesitzer zwar richtig einschätzt und seinen Hund aus der Situation nehmen müsste, weils sonst vielleicht krachen könnte; der eigene Hund aber nicht mehr aus der Lauerstellung herauskommen kann?

    Ganz so einfach, wie in dem Beitrag dargestellt, ist es leider nicht.

    Als ich meine Billie mit einem Jahr übernahm, war es auch ihre Strategie, sich klein zu machen, die Situation einzuschätzen und dann, je nach Gegenüber, entweder Turboattacke zu fahren oder eben langsam hoch und Konfliktvermeidung. Es gab sehr heikle Situationen, wo ihr Dampf gar nicht gut beim Gegenüber ankam.. Manches Mal war es eher Glück, dass nichts passiert ist.

    Heute allerdings, nach unserem Training, passt der oben genannte zitierte Beitrag schon besser.

    Deshalb, weil Billie mittels Training und Strategien lernen konnte, sich im Vorfeld anders zu verhalten:

    konfliktvermeidend einen kleinen Bogen gehen und souverän den anderen Hund/ andere Hunde (weitestgehend) ignorieren.

    Mit dieser, mittels Training (zurück-) erworbenen und naturgegebenen Strategie ist Billie eine dermaßen "coole Socke" geworden, dass andere Hunde durch eben diese authentische und entspannte Ignoranz teils hoch verunsichert sind und daher fern bleiben, einen Bogen an uns vorbeilaufen oder im Abstand stehen bleiben und abwarten.

    Der Großteil dieser Hunde ( ca 70 - 80 %) nimmt keinen Kontakt mehr auf.

    Ein geringer Teil kommt zwar heran, aber höflich und langsam.

    Ein verschwindend geringer Teil hat noch etwas Dampf beim Herannahen; wobei Billie in diesen Fällen Freigabe erhält und alleine durch ihre frontale, ruhige und selbstbewusste Ausrichtung auch diese Hunde ausbremst.

    In sehr seltenen Fällen legt sie sich heutzutage manchmal noch hin. Ich stehe dann neben ihr, seitlich zum Fremdhund gedreht. Im letzten Moment steht sie langsam auf. Es gibt kein Preschen mehr nach vorn.
    Letztgenanntes Beispiel findet aus dem Grund meine Akzeptanz, weil sie und ich gemeinsame und ruhige Sache machen und es keine Attacken gibt.

    Die Gefahr, dass aufgrund diverser (Schein-) Attacken Hunde und Menschen stark verängstigt und verunsichert sein können, ist sehr hoch. Hunde und Menschen, die plötzlich und stark verunsichert bishin ängstlich und/oder panisch werden, KÖNNEN in ihren Reaktionen überschießend und unberechenbar sein. Die Gefahr, dass es dann unter den Hunden doch ernsthaft krachen kann, ist meines Erachtens einfach viel zu hoch.

    Vg Rosemarie
    Geändert von Rosemarie Karsten (16.02.2016 um 19:12 Uhr)
    Monthy and Asani Hekima like this.
    Nafia und Bashira, Basihma und Billie im Herzen

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