„Wie können Sie so mit den Engländern sympathisieren? Sie können ja noch nicht mal englisch.“ „Nein, aber deutsch.“ [Karl Kraus]





Ich kenne das von verschiedenen Hunden. Als "Lauerstellung" würde ich das zum einen nicht bezeichnen. Zum anderen hatte ich noch nie eine Situation, in der es dann tatsächlich nach dieser Annäherung geknallt hätte. Das hat es durchaus aus anderen Situationen heraus schon getan - deshalb schrieb ich, dass das Verhalten isoliert (Ducken) für mich KEINE Aussagekraft hat. Es kommt auf den Kontext an - und da würde ich schon differenzieren.
Warum sollte ich ein Verhalten abgewöhnen, das offenbar von hündischen Kommunikationspartnern als nichtbedrohlich eingeordnet und beantwortet wird?
"Lauern" ist mir viel zu verallgemeinernd und interpretativ. Nur weil ein Hund sich "duckt" ist er nicht automatisch in einem "Lauermodus" und bläst gleich zum Angriff.
PS: An der Leine sollte so etwas gar nicht vorkommen, denn dann ist die Kommunikation ja eine eingeschränkte da fremdbestimmte.
Geändert von SaBine (16.02.2016 um 19:06 Uhr)
Nordhummel
Djambos, BamBams & Nalos Menschin





Wenn dir Lauerstellung nicht gefällt, nennen wir es halt Taxierstellung. Hunde die in die Taxierstellung gehen zeigen meist einen sehr angespannten Körpertonus, müssen sie ja, wenn sie blitzschnell reagieren wollen. Ebenfalls fixieren sie meist ihr gegenüber. Beides kommt nicht sehr freundlich rüber.
Ich selber war schon diverse Male anwesend, als aus genau dieser Situation ein Kampf entstand. Muss nicht zwingend blutig enden, aber deeskalieren verhält sich dann meist nur der Besitzer des taxierenden Hundes gegenüber des erbosten anderen.
Ich will das nicht und ich brauche das auch nicht, wenn ich dem mit einem einfachen Unterbinden aus dem Weg gehen kann.
Gruss aus der Schweiz
Dany
Ich mag Menschen die sagen was sie denken.
Noch mehr mag ich Menschen die zuerst denken bevor sie los plappern!
Was genau meinst du mit "einfachen Unterbinden"?
Enya macht(e) das auch sehr gerne und ich nehme - zumindest bei unbekannten und oder bekanntermaßen "krawalligen" vierbeinigen Zeitgenossen die Luft 'raus, indem ich Enya auf der abgewandten Seite bei mir habe und mit Leckerlis beschäftige. Je nach Situation darf sie dann zwischendurch mal den einen oder anderen Blick riskieren - ohne Leckerli - und/oder wir machen einen größeren Bogen, oft auch noch mit Leckerli Gaben in Abständen.
Es wäre mir lieber, ich hätte die Leckerli Gaben schon merkbarer abbauen können, doch immerhin gelingt es so ganz gut, die Distanz zum anderen Hund merklich zu verringern, ohne dass Enya in Aufregung gerät, und so hoffe ich mit der Strategie "Leckerlis verringern, geht das gut, Distanz weiter verringern" irgendwann zum gewünschten Ziel zu gelangen.
Ooooder hast du den anderen ultimativen Trick?![]()
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Da Kima ja prinzipiell Hunden gegenüber freundlich eingestellt ist und er das Abliegen nicht aus ¨Angriffslust¨ tut, genügt bei ihm ein einfaches Kommando ¨aufstehn und weiter¨, damit wir den anderen Hund locker passieren können.Was genau meinst du mit "einfachen Unterbinden"?
Das wär doch mal was cooles, wenn es einfach einen Trick gäbe, der dann auch noch bei allen funktioniert.Ooooder hast du den anderen ultimativen Trick?![]()
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Ein Alternativverhalten ist sicher das Richtige, fraglich halt auf was dein Hund am besten anspringt. Da kommt es darauf an, wie erregt dein Hund ist, wie gut er in solchen Situationen auf dich hören kann und wie gut er schon im Gehorsam steht. Oder einfach nur in wie weit er dir vertraut. Wenn du mit Futter am besten fährst und dein Ziel erreichst, ist das doch auch ok.
Geändert von Asani Hekima (16.02.2016 um 21:52 Uhr)
Gruss aus der Schweiz
Dany
Ich mag Menschen die sagen was sie denken.
Noch mehr mag ich Menschen die zuerst denken bevor sie los plappern!



Bei uns hat Zeigen und Benennen auch in diesem Fall viel gebracht (Ayo schaut zum Hund, "Hund" - click - Lecker)
d.h das Gucken zum Hund wird gewünscht und belohnt und bringt ihn ständig zu mir zurück (um die Belohnung abzuholen).
Ebenso Pendeln, d.h. in deutlichen Schlangenlinien gehen, damit mein Hund dem anderen überwiegend Breitseite zeigt, und er muss sich auf mich konzentrieren beim Fußgehen, und hat somit gar keine Chance zurückzufixieren.
Was auch immer der andere Hund macht, lauern, glotzen usw., ich ziehe dieses Programm sehr erfolgreich durch, und habe mittlerweile einen völlig anderen Hund bei mir, (noch) nicht immer entspannt, aber meist gut beherrscht und kontrolliert und vor allem freudig auf mich konzentriert.
LG
Gilla
Da sagste was sehr Wichtiges....DU rechnest damit.
Ich rechne da überhaupt nicht mit, weder bei meinem eigenen, noch bei anderen Hunden.
Horst macht das bis heute ganz gerne, der ist noch nie einmal laut geworden.
Fields hat das noch nie gemacht, der traut sich sowas nicht, weil er dafür viel zu unsicher ist.
Ehrlich gesagt, treffe ich sehr häufig Menschen mit Hund, deren Hunde das ebenfalls machen.
Interessant ist, dass die allerallermeisten Leute das ziemlich drollig finden.....Motto:" Och, er macht sich vorsichtshalber erstmal ganz klein."
Die Annäherung an den anderen Hund kann dabei sehr sehr unterschiedlich aussehen.
Es kommt durchaus vor, wie Dany es beschreibt, dass einer der Hunde direkt nach vorne losschießt, dann wird sich ausgiebig beschnüffelt.
Oder er steht in Zeitlupe auf, um sich vorsichtig und langsam zu nähern.
Oder er bleibt liegen und steht erst dann auf, wenn der andere Hund angekommen ist.
Ich kenne von meinem und auch von vielen anderen Hunden alle drei Varianten (gibt bestimmt noch die ein oder andere mehr), geknallt hat es dabei noch nie.
Es gehört zum normalen hündischen Verhalten, wenn man, wie Sabine es beschreibt, sehr gut beobachtend unterwegs ist, erkennt man sehr schnell, womit man es zu tun hat.
Ich finde es durchaus ein wenig schwierig, damit umzugehen, weil es für den Menschen erstmal nicht wirklich nett und entspannt aussieht.
Aber wer sich mit Hundeverhalten und den dazugehörigen Besonderheiten beschäftigt, merkt sehr schnell, dass das zum normalen Repertoire dazu gehört und lernt auch, Situationen ruhig und entspannt einschätzen zu können.
LG, Suse
Um sich Feinde zu machen, muss man keinen Krieg erklären. Es reicht, wenn man sagt, was man denkt.
- Martin Luther King -





Ich weiss nicht ob sich hier im Forum vor allem User bewegen, die sich mit hündischem Verhalten und der Körpersprache besonders gut auskennen. Im Alltag, sei das in der Hundeschule oder auch auf privaten Wegen, staune ich immer wieder, dass der bedeutend grösste Teil der Hundehalter ihre eigenen Hunde nicht mal im Ansatz lesen können, verschweige denn einen fremden Hund und das sind bei weitem nicht nur Ersthundehalter.
Gruss aus der Schweiz
Dany
Ich mag Menschen die sagen was sie denken.
Noch mehr mag ich Menschen die zuerst denken bevor sie los plappern!
Mir auch nicht und das habe ich so auch nicht geschrieben. Wichtig ist doch, dass ich(!) weiß, was er tun wird, gerade aufgrund der von Dir angeführten Erläuterung.
Ich teile da eher SaBines Meinung.
...meine Beobachtungen in Bezug auf meinen Rüden bestätigen ebenfalls, dass aus dieser Haltung heraus noch niemals ein Angriff gestartet oder ein Gegenangriff provoziert worden wäre, unabhängig davon, wie die Haltung aufgelöst wurde (s. Suses Ausführungen hierzu, welche ich von meinem Inja alle kenne)....damit interpretiere ich dieses Verhalten nicht als "Pfuideibel", warum sollte ich es da unterbinden?
Für mich war dieses von Welpenbeinen an praktizierte Verhalten zu keinem Zeitpunkt etwas Böses, Aggressives oder Bedrohliches, eher eine "oh ich leg mich mal hin und schaue mal, was sich da vorne tut?"-Neugierde/-Vorsicht ...vor jeglicher Vorwärtsbewegung wurde erst mal nach hinten zu mir rückversichert, ob alles gut bzw. es o.k. ist, dass wir weiter voran gehen - auch da für mich eher interpretiert als "ist nicht gefährlich, oder?"-Frage als als "können wir jetzt zum Angriff blasen?"-Anfrage...
Mir geht´s nur um den "fetten" Satz: ich kann genau das Gegenteil behaupten. Nala ist bei Fremdhundebegegnungen an der Leine oft noch unsicher und duckt sich gerade deshalb regelmäßig/macht sich klein und wartet ab. Laut wurde es noch nie, Angriffe oder auch Scheinangriffe gab es noch nie und ich schaffe es bei genügend Platz, einen Bogen zu laufen und sie umzulenken. Aber nur, wenn ich rechtzeitig damit anfange. Ist eine bestimmte Distanz unterschritten, bekomme ich sie sehr schwer vom Fleck und das zwingt den anderen Hund(eführer), an uns vorbei zu gehen, weil wir gerade bewegungsunfähig sind. Eine Sache, an der ich unbedingt noch arbeiten muss ...
Allerdings versuche ich dann auch nicht, dieses Ducken zu unterbinden, sondern markere das ruhige Hinschauen und vor allem wenn sie es schafft, Blickkontakt mit mir aufzunehmen.
Off-Topic:
Ich hätte das besser ausführen sollen....
Mag Nala grundsätzlich gerne zu anderen Hunden?
Fields möchte das tendenziell nämlich nicht.
Er guckt sich andere Hunde gerne in aller Ruhe und auf Distanz an.
Bei den meisten wendet er sich von sich aus wieder ab und geht lieber.
Das ist natürlich in der Form nicht möglich für ihn, wenn er sich hinlegen würde, aus der Nummer käme er ja nicht mehr so einfach 'raus.
Wenn es ein sehr netter, ruhiger Hund ist, nimmt er auch mal Kontakt auf,an sich hält er sich aber eher abseits.
Um sich Feinde zu machen, muss man keinen Krieg erklären. Es reicht, wenn man sagt, was man denkt.
- Martin Luther King -





Die Kernfrage war ja, ob das Abliegen deeskalierend sei und das ist es eben nicht, oder zumindest meistens nicht.
Das Abliegen mit angespanntem Körper und fixieren resultiert nicht durch Unsicherheit und ein Vorschiessen ist nicht ungewöhnlich.
Das was hier einige beschrieben haben, von wegen Kopf auch noch flach am Boden, gucken, abwägen, rückversichern, usw. ist das Verhalten eines unsicheren Hundes (in diese Situation) der sich wortwörtlich klein macht. Die Motivationen zu diesem Verhalten sind komplett gegensätzlich und da ist auch nicht mit einem Vorschiessen zu rechnen.
Mein Verhalten wäre da auch ein anderes.
Wenn Kima abliegt, schiesst er anschliessen nach vorne und stöckelt vor seinem Gegenüber oder er überrennt ihn fast. Obwohl ich ganz genau weiss, dass Kima freundlich ist und dem anderen nicht an die Wäsche will, sehe ich wie das auf sein Gegenüber wirkt. Ist der andere Hund unsicher oder gar ängstlich, besteht die Gefahr, dass er kopflos davon springt und Mami wird hysterisch.
Ist der andere aber auf Krawall aus oder findet das Verhalten verständlicherweise nicht sooo toll, knallts halt.
Das geht so schnell, da hast du als Mensch einfach gar keine Chance mehr frühzeitig zu intervenieren.
Ich bin überzeugt, die meisten würden Kima, wenn sie dieses Verhalten bei ihm beobachten könnten als Krawallbürste einschätzen, ich kenne ihn gut genug um zu wissen dass ER es nicht "böse" meint, aber das weiss sein Gegenüber nicht immer und der Zweibeiner erst recht nicht.
Gruss aus der Schweiz
Dany
Ich mag Menschen die sagen was sie denken.
Noch mehr mag ich Menschen die zuerst denken bevor sie los plappern!
Gut beschrieben - ganz genauso läuft das bei Enya ab. Wobei "wir" den Vorteil haben, dass da kein großer, brauner
Hund angeschossen kommt, sondern etwas kleineres, lustig gepunktetes. Enya wirkt nicht so bedrohlich, zumindest nicht auf "Mami"
Ich finde dieses Verhalten dennoch irritierend und tue mein Möglichstes, Enya umzulenken.
Ich kenne das Abliegen bei Hundebegegnungen von Nala nur in einer Situation, nämlich wenn wir einen ihrer beiden absoluten Lieblingsfreunde treffen. Da liegt sie kurz ab und hüpft dann mit dem ganzen Körper wedelnd auf den Hundefreund zu. Was der Grund hierfür ist, weiß ich nicht. Sie weiß in den Situationen immer immer von Anfang an, dass das einer ihrer Lieblingshunde ist.
Bei fremden Hunden hat sie das noch nie gemacht, was aber auch daran liegen kann, dass ich sie prinzipiell zu fremden Hunden nicht vorlaufen lasse. Wir gehen immer zusammen auf den anderen Hund zu bzw. in den allermeisten Fällen eh ohne Kontakt vorbei.
Bei einem fremden Hund würde ich ihr das Abliegen nicht erlauben. Nämlich weil ich selbst die Erfahrung mache, dass dieses Verhalten von fremden Hunden in mir immer ein ziemliches Unbehagen auslöst und weil ich auch merke, dass Nala dadurch total verunsichert ist und am liebsten umdrehen möchte. Ernsthaft gekracht hat es bisher zwar dadurch noch nicht, aber ich finde diese Situationen, in denen fremde Hunde auf uns zuschießen - und erst Recht wenn sie vorher kurz fixierend abliegen - gar nicht angenehm.
Auch wenn der zugehörige Hundehalter weiß, dass sein Hund prinzipiell freundlich gestimmt ist, finde ich, dass man Rücksicht auf den anderen Hund und seinen Besitzer nehmen kann und kurz abklären könnte, ob es ok für beide ist. Erlebe ich leider so gut wie gar nicht.
Gruß, Kerstin








Off-Topic:
mal so ganz nebenbei und ot: dürfen eure hunde denn auch mal hund sein? dürfen sie ihre bedürfnisse ausleben ohne kontrolliert, gegängelt zu werden?
schnurzi darf das, in lauerstellung liegen, wenn ein anderer hund auftaucht. sie tut das seit mehr als 7 jahren und es ist dabei noch nie etwas passiert, nicht einmal den hauch einer aggresion habe ich beobachten können. bei unsicheren, wesensschwachen oder anderweitig gestörten hunden macht schnurzi das allerdings auch nicht - die werden (noch nicht einmal) ignoriert.
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Proudly old, uncool and out of fashion.
Whoever does not move dies or is already dead.
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