Meine Meinung zu Rasselisten ist wohl klar - weg mit dem MIST!

Ich würde aber gerne ein paar Sätze loswerden, objektivieren...

Verhalten ist niemals ausschließlich genetisch bedingt. Aber auch niemals ausschließlich umwelt-/erziehungsbedingt. Es ist wie mit WASSER: erst Wasserstoff und Sauerstoff zusammen ergeben WASSER, und die Frage, was von beiden wichtiger ist, macht keinen Sinn.

Verhalten hat eine genetische, körperliche Grundlage. Der Satz, daß jeder Hund nur richtig eingeordnet und erzogen werden muß und schon ist er ein ganz "normaler" netter Hund, ist nicht zutreffend.
Viel hängt davon ab, wie lernfähig ein Hund ist (biochemische Grundlagen) oder wie belastbar (z.B. wie schnell wie viele Streßhormone bzw. deren Gegenspieler ausgeschüttet werden). Die Rahmenbedingungen werden vererbt, die Umwelt füllt diesen Rahmen aus. Noch so gute Umweltbedingungen können den genetisch bedingten Rahmen nicht sprengen! Nur ein Beispiel: Wenn bei einer Hunderasse züchterisch nicht auf den Erhalt einer ausdrucksstarken Körpersprache geachtet wird, dann können wir diese armen Tiere unterordnen und erziehen bis die Biene Maja zur Schwerverbrecherin wird... dieser Hund wird immer Probleme mit anderen Hunden haben. Sein vielleicht aggressives Verhalten hat eine genetische Grundlage, es ist aber nicht die Aggression an sich, die vererbt wurde.

Solange die Verantwortlichen in der Hundezucht (damit meine ich ALLE, nicht nur die skrupellosen Vermehrer!) ohne Verständnis dafür sind, daß der Hund nicht unterhalb von Fell, Muskulatur und Gelenken aufhört, solange werden wir uns mit wenig anpassungsfähigen Hunden herumschlagen müssen. Wir enden immer wieder bei der Feststellung: der Mensch ist die Quelle aller Hundequal! Und das betrifft alle Rassen. Aber, ohne Menschen hätte es DEN Hund nie gegeben.

Sonnige Grüße aus Nordhessen,
Ute BB mit den vier Ridgeträgern