Wie fahren eure Hunde mit Auto??

[leila]

Hey ihr,

wollte mal wissen wie ihr euere Lieben im Auto transportiert und was ist verboten oder erlaubt.

Darf ein Hund angegurtet auf dem Beifahrersitz mitfahren?
Was droht jemanden wenn der Hund ohne Gurt auf dem Rücksitz liegt?
Darf ein Hund ohne Netz in den Kofferraum?
Ist eine Transportbox für Autos mit kleinem Kofferraum geeignet?

Außerdem kann man doch so extra Autodecken kaufen die an den Kopfstützen festgemacht werden. Muss da der Hund nicht angeschnallt sein? Bei manchen Decken gibt es ja keine Schlitze für den Gurt.....

Fragen über Fragen..... Aber ihr habt sicher viele Antworten für mich

Lg
*Leila*

[Angela mit Azizi]

Hallo Alessandra,
schau mal weiter unten bei den Umfragen nach, genau hierzu gab es eine Umfrage.
Da müsstest du schon ziemlich viele Antworten finden.
Viele Grüße
Angela

[Aylarho]

Hallo Alessandra,

Rein rechtlich ist es so, dass nach Vorschrift des § 23 der Straßenverkehrsordnung seit dem 01.02.2002 auch Tiere während des Transportes gesichert sein müssen. Bei Verstoß kann von der Auto-Unfallversicherung Schadenersatz verweigert werden und es kann auch ein Bußgeld erhoben werden.

Immer öfter werden Autofahrer zu Kasse gebeten, weil ihre Hunde nicht angeschnallt sind.

Viele Hundebesitzer beschweren sich, weil sie zur Kasse geben werden. „Ich soll Strafe zahlen, weil ich meine Labrador Rex im Auto nicht angeschnallt hatte, das kann doch nur ein Irrtum sein“, fragt z.B. eine Zahnärztin aus Hessen. „Es gibt doch keine Gurtpflicht für Hunde?“
Von wegen! Wer einen Hund im Auto nicht sichert, begeht einen Verkehrsverstoß. Denn ein Autofahrer muss dafür sorgen, dass die Verkehrssicherheit nicht durch Ladung beeinträchtigt wird (StVO § 23). Und Tiere gelten im verkehrsrechtlichen Sinne als Ladung. Verstöße werden mit 35 E Bußgeld geahndet, bei Gefährdung sogar mit 50 E und drei Punkten.
Hunde müssen also während der ganzen Fahrt gesichert sein – und das nicht nur, weil es vorgeschrieben ist. Schon bei einen Aufprall mit 50 km/h kann im Pkw das Dreißigfache des Eigengewichtes auf einen Körper wirken. Ein mittelgroßer Hund, der z.B. 20 Kilo wiegt, entwickelt bei einem Unfall die Durchlagskraft von einer halben Tonne (ca. 600 kg)! Da drohen schwerste Verletzungen für Hund und Herrchen.

Vom ADAC wurden alle Sicherheitssysteme untersucht und bewertet. Du kannst dies unter folgendem Link nachlesen:

ADAC Vierbeiner im Auto

[leila]

Hallo,

ja hab ich schon gesehen. Meine Überschrift war etwas falsch. Mich würde eben interessieren was erlaubt und was verboten ist.

Danke Aylarho für deinen informativen Beitrag.


Hab ja auch gehört dass es verboten ist den Hund im Fußraum mitzunehmen.
Aber was ist mit angeschnallt auf dem Beifahrersitz?

[Beijo]

Hallo!

Wir haben unser neues Auto – natürlich unter anderem – danach ausgesucht, wie unsere Beijo transportiert werden kann. Und das Auto, das wir jetzt haben, ist perfekt! Es ist ein Honda Jazz, etwa VW Polo-Größe, aber von der Raumaufteilung im Innern ein Geniestreich. Die Honda-Ingenieure haben den Kraftstofftank unter die Vordersitze verlegt, so dass unter den Rücksitzflächen jede Menge Platz ist. Und das ermöglicht folgende einzigartige Konstellation:

Die Rücksitzfläche wird zu 2/3 hochgeklappt und arretiert. 2 Personen sitzen vorn, eine auf dem Rückbankdrittel, das nicht hochgeklappt ist (hinter dem Beifahrer). Und wo sitzt Beijo? Ganz gemütlich im Fond-Fußraum hinter dem Fahrersitz. Sie kann einsteigen, ohne die Beine nennenswert anheben zu müssen und liegt in einer gemütlichen Kuhle, die man natürlich noch mit einem Kissen weich auspolstern kann. Durch die hohe Sitzlehne kann selbst bei einem Unfall nichts passieren und der "Durchstieg" nach vorn zwischen den Sitzen ist sehr schmal, so dass sie dem Fahrer nicht in die Quere kommen kann. Und das Schönste: Der komplette Kofferraum bleibt frei für Gepäck! Die "Hundekuhle" ist übrigens groß genug, dass Beijo sitzen, liegen oder aus dem Fenster gucken kann (dann muss sie sich ziemlich strecken, aber es geht).

Fahren mal mehr als 3 Personen mit, sitzt Beijo natürlich im Kofferraum, wo sie wegen der hohen Rücksitzlehne und den stabilen Kofstützen keine weitere Sicherung braucht.

Wir hatten vorher einen VW Passat Kombi. Und dauernd das Problem, dass wir entweder den Hund ODER Gepäck mitnehmen konnten. Außerdem mussten wir ein Hundegitter installieren, was die Flexibilität des Laderaums sehr eingeschränkt hat.

Schöne Weihnachten!
R.

[Enrico Beyer]

Hallo Beijo,

sicher ist die Kuhle hinter dem Fahrersitz keine schlechte Idee. aber ob es sicher für Insassen und Hund bei einem Crash ist, ist fraglich, da entsprechende Rückhaltesysteme fehlen. Hast du schon mal gesehen, was passiert, wenn sich ein Fahrzeug überschlägt?

Oder wenn ein Fahrzeug eine massive Vollbremsung macht? Alles was locker rumliegt, fliegt nach vorn und das nicht gerade sondern in einem Parabelflug. Wenn Bremsung ungünstig oder der Auffahrunfall leicht versetzt ist, fliegt der Hund seitlich am Fahrer vorbei. Tests haben gezeigt, dass die Sitzlehen einem Gewicht von 30 Kilo nicht standhalten können, wenn es mit voller Wucht dagegenfällt.

Aus diesem Grund würde ich in jedem Fall den Hund auch in der Kuhle mit einem Gurt befestigen, da hat er immer noch genügend Freiheit und kann sich bewegen. Ist übrigends auch Vorschrift und würde nur unnötig 40 EUR kosten. Lieber Futter für den Hund dafür kaufen.....

Der Kofferraum ist aus meiner Sicht, der bessere Platz, wenn es rein um Insassenschutz geht. Es relativiert sich bei einem Heckaufprall natürlich, da der Hund dann in der hinteren Knautschzone sitzt.

Wir haben einen Mondeo Kombi und haben ein Trenngitter eingebaut. Bei Hunde sind im Kofferraum und das Gepäck auf dem Rücksitz.

Enrico

[Beijo]

Und wie habt Ihr das Gepäck auf dem Rücksitz gesichert ?

Nein, selbst bei einem Überschlag ist "nur" der Fondpassagier gefährdet, nach vorn kann Beijo nicht fliegen. Klar, dass Gepäckstücke bzw. Hunde zum Geschoss werden, aber das wird erst dann zum Problem, wenn der "fliegende Hund" eine längere Strecke zurücklegt. Wenn er sowieso schon an der Sitzlehne kuschelt, kann der "Aufschlag" nicht wirklich heftig sein. Trotzdem hat Beijo auf längeren Strecken ein Geschirr um, das im Gurtschloss steckt, schon damit sie nicht aufsteht und dann bei einer Bremsung stürzt.

[Chuma und Faraa]

Hallo Beijo,

Das mit dem Gurtschloss ist ein Muss! Bin selbst bei der Polizei und kann dir sagen, dass es egal wie dein Auto gebaut ist, ohne sehr teuer wird. Und das nicht ohne Grund, - solche Bilder vergisst man nicht! Und sie müssen nicht weit fliegen! Kannst du mir glauben!

Liebe Grüße von Melanie mit Chuma und Faraa! (Die sich den riesigen Kofferraum eines Sharan gut gesichert teilen!)

[Enrico Beyer]

Und wie habt Ihr das Gepäck auf dem Rücksitz gesichert ?

Wir sichern unser Gepack mit mit den Gurten der Rücksitzbank in Verbindung mit 2 Verzurrgurten. Damit wird das Gepäck an die Rückbank angeschnallt. Zusätzlich wird über den Bodenbereich ein Spannnetz von Ford gezogen, welches an den Bodenhalterungen der Sitze eingeklickt wird.

So hat das Zeug halt.

Im nächsten Auto werden wir uns was anderes einfallen lassen, denn dann sollen die Hunde nicht mehr im Kofferraum (Knautschzone) auf langen Fahrten mitfahren, sondern hinter den Vordersitzen.
Das nächste Fahrzeug wird ein Van, da sollte das irgendwie machbar sein.

Enrico

PS: in meiner bisherigen Arbeit habe ich diverse PKW gesehen, die aufgrund eines Frontalcrash oder Seitenaufprall völlig demoliert waren. Insassen (unangeschnallte) und Gepäck auf aus dem Kofferaum sind bis nach vorn geflogen und haben Vorsitze incl. Kopfstützen und Fahrer/Beifahrer platt gemacht.
Selbst Gepäck aus dem Kofferaum von Kombis sind über die Lehne in den Fahrgastraum geflogen, obwohl es hinter der Rücksitzlehne deponiert war. Bei einem Frontalcrash mit rund 50-60 km/h hat man kaum eine Chance im PKW wenn die Ladung kaum oder nicht gesichert ist.

Leider nehmen viele Verkehrsteilnehmer diese Sachen nicht Ernst genug. Am Ende leidet das Haustier und mit viel Pech die Besitzer wegen dauernder Schäden auch.... Ein Treffer im Kopfbereich oder selbst durch die Sitzlehne ist nicht zu verachten....

[Beijo]

@ Enrico:

Du hast zuletzt geschrieben:
"Im nächsten Auto werden wir uns was anderes einfallen lassen, denn dann sollen die Hunde nicht mehr im Kofferraum (Knautschzone) auf langen Fahrten mitfahren, sondern hinter den Vordersitzen.
Das nächste Fahrzeug wird ein Van, da sollte das irgendwie machbar sein."

Das ist genau die Lösung, die wir im Jazz verwenden. Und nochmal: Ich bin mir absolut sicher, dass dies die sicherste Lösung für uns Fahrer und – abgesehen vielleicht von der festen Transportbox – auch für den Hund ist. Bei Front- oder Heckcrash kann da nichts rumfliegen, da zu wenig Platz ist, um eine nennenswerte Beschleunigung aufzubauen, ganz anders als im Kofferraum, wo mindestens 1 m Platz bis zum Hinterkopf des Fahrers ist. Und eine Rücksitzlehne hält nicht immer einen Ridgeback aus, wenn es kracht. Oft sind die nur unzureichend verankert, weil sie umklappbar sind.

Bei einem Seitencrash sieht es in allen Fällen ähnlich aus, ob nun Kofferraum oder Fußraum, eine Knautschzone gibt es nicht. Und wenn dann noch jemand hinten mit im Auto sitzt, kann es natürlich schon gefährlich werden, wenn der Hund auf ihn drauf geschleudert wird. Aber solche Situationen sind vergleichsweise selten.

Aber natürlich ist es noch sicherer, wenn der Hund im Fußraum zusätzlich fixiert wird, schon weil er dann nicht nach vorn klettern oder den Fahrer am Ohr schleckern kann. Das stört doch sehr beim Fahren !

[Enrico Beyer]

ich hab dich schon verstanden.

mal sehn wie wir das im nächsten wagen lösen ....

enrico