Zitat Zitat von Mbogo Beitrag anzeigen
Hallo, Andreas und erst einmal willkommen hier im Forum!

Ich bin immer Verfechter der Einzelfallbetrachtung, deshalb gibt es da pauschal eigentlich keine Antwort drauf - finde ich.

Erst einmal kommt es auf euch selbst an. Das "knackigste" an einem RR ist meiner Meinung nach die Spätreife. Man schwärmt oft von dem tollen, 6 Monate alten Hund und wähnt sich im erzieherischen Himmel... Aber der tolle Hund kann noch viele Überraschungen parat haben. Da heißt es dann, Durchhaltevermögen zeigen.

Die Vision des treu ergebenen Gefährten, der locker neben einem durch den Wald läuft, kann auch trügerisch sein. Es sind ursprünglich einfach Jagdhunde und viele leben das auch heute noch. Das lockere und entspannte Joggen im Wald kann viel Arbeitsvorleistung bedingen.

Ein Grund, warum der RR bei geeignetem Herrchen/Frauchen durchaus ein guter Anfängerhund ist: Man ist nicht vorbelastet durch Vergleiche à la "meine Schäferhündin (der Pudel, der Retriever etc. pp.) hat so aber funktioniert, und der RR funktioniert jetzt nicht so!"

Wichtig ist meiner Ansicht nach: Guten (!) Züchter suchen - der hilft dabei, den passenden Welpen aus dem Wurf zu finden, gut und realistisch vorinformieren und sich rechtzeitig nach einer guten (!) Hundeschule umgucken, die einen wirklich adäquat begleitet. Ich denke, dann klappt es auch mit dem Anfänger.

Guck doch mal in der Suchfunktion, da gibt es einige Meinungen zu dem Thema.

Und das lege ich dir ganz besonders ans Herz: http://www.rhodesian-ridgeback-forum...er-achten.html

Liebe Grüße Susanne mit Bukoko und Mbhali
Ich schließe mich Susanne an. Und füge hinzu:

Ich bin ein großer Verfechter von „Kinder und Hund“.
Für die kindliche Entwicklung ist ein Hund sehr wichtig, gibt es mittlerweile sogar wissenschaftliche Untersuchungen zu.
Und die Hunde, die ich erleben durfte, waren ganz verrückt nach „ihren Kinder“. Oft erschienen mir Hunde in Familien mit Kindern sogar fideler, als bei meinen (zugegebenermaßen alten) Freundinnen, wo nicht soviel los war.

Einen RR halte ich allerdings mittlerweile nicht mehr für einen unproblematischen Familienhund – da kommen in meinen Augen eher andere Hunderassen in Frage.

Wir haben zwar keinen reinrassigen RR, sondern eine Mischung aus Labbi und RR, aber Madame sieht nur wie ein Labbi aus, ihren (inneren) Kopf hat sie eindeutig vom RR. Weshalb ich auch von RR-Mischungen abrate, denn das Äußere signalisiert der Umwelt u. U. etwas ganz anderes, als dann drin ist.

Und sie war von der Erziehung her ganz erheblich schwieriger, als alle Hunde, die bis dato bei uns lebten. Sogar als unsere Findelhunde.
Siehe u.a. meine Beschreibung hier
http://www.rhodesian-ridgeback-forum...9-post105.html
http://www.rhodesian-ridgeback-forum...52-post80.html

Was in Beiträgen vielleicht etwas lustig klingt, ist im Alltag aber zumeist anstrengend und auch nervend – zumal wenn man Kinder hat, berufstätig ist und der Haushalt sich nicht von alleine erledigt.

Und als ich am Anfang hier im Forum von der enorme Kraft las, die in einem RR steckt – da dachte ich „Mann kann es auch übertreiben“. Schließlich lebte viele Jahre auch ein Bernhardiner Hund bei uns – und der ist ja nun kein Mickerling.
Bis Madame älter wurde. Man sieht es ihr zwar nicht an, aber sie ist ein Muskelpaket und mittlerweile habe ich einige RR erlebt …. die stecken Madame locker in die Tasche, was Muskelkraft betrifft.

Als ich mal mit dem (großen) Hund von Freunden meiner Enkelin spazieren ging, sprang der Hund in die Leine. Ich zog die Leine zu mir hin – und dann schauten Hund und ich uns verblüfft an, denn Hund saß einen halben Meter hinter mir. Unsere Madame hätte dieses gerade mal veranlasst, den Kopf zu mir zu drehen.

Du schreibst „Wir wollen keinen Schmusehund, er soll uns schon bewegen.“ Schmusen und bewegen schließt sich ja nicht aus! Aber für Kinder ist schmusen können mit dem Hund sehr wichtig. Hund petzt nicht, wenn Kind sich in sein Fell kuschelt und dem Hund sein Leid mit den gerade so blöden Eltern klagt. Hund hat auch volles Verständnis, wenn Kind ein Spielchen viel unterhaltsamer findet, als Vokabel zu lernen und mit Hund ist Kind immer Sieger als Sucher beim Verstecken spielen.

Insofern wäre meine oberste Priorität nicht „Welcher Hund gefällt mir?“ – sondern welcher Hund passt zu unseren Kindern?

Und wenn sich dann eine Hunderasse heraus kristallisiert hat – einen wirklich herausragenden Züchter suchen. Bei einem RR zumal.