Bei einem Safariausflug trafen wir auf ein Trio halbstarker Geparden. Einer der dreien humpelte ausgesprochen stark und wäre nicht in der Lage gewesen, auf Jagd zu gehen. Unser Guide erklärte uns, dass die drei jungen Geparden gemeinsam leben und jagen würden. Der Verletzte würde seit seinem "Ausfall" von den anderen beiden versorgt werden. Er wurde weder ausgeschlossen noch zurückgelassen.
Innerhalb einer Büffelherde erblickten wir einen verletzten Büffel mit schweren Striemen auf Kruppe und Rücken - wahrscheinlich war er einem Großkatzenangriff nur knapp entkommen. Er wirkte weder fit noch gesund - und trotzdem konnte man beobachten, dass er nicht ausgeschlossen, sondern immer von anderen in die Mitte genommen wurde. Büffel verteidigen sich gegenseitig, sofern sie ihre Chancen als realistisch einschätzen - wurde uns erklärt.
Dass sich Tiere selbst zum Sterben zurückziehen, ist bekannt, aber dass sie bewusst ausgeschlossen werden? Eher, dass sie zurückgelassen werden, weil sie der Gruppe nicht folgen können.
Also, im Grunde ist es wurscht - der Rüde hat nicht aufzureiten, woher sein Verhalten auch kommen mag. Und auch wenn die Theorie der Schwäche zuträfe: wer ist er, dass er zu entscheiden hat, welches Schnurzelpurpsmitglied ausgeschlossen werden soll und welches nicht? Kommt ja wohl gar nicht in die Tüte, oder?
VG
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