Hallo Jole33,
ich versuche dir mal deine Fragen zu beantworten:

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1. wie ist es mit den Kindern? wirklich ok? ist eigentlich meine grösste Sorge
Rüde ignoriert Kinder meist, Hündin liegt am liebsten mittendrin. Die größte Gefahr: sie werden umgerannt und das dann Vollgas, auch Auspeitschen mit der Rute steht auf dem Programm ;-)
2. es gibt hier nur sehr beschränkt Hundeschulen.... Krieg ich das alleine in den Griff? Habe Erfahrung in Agility und BH mit Cairn Terrier und Puddel. Hier bekämst du von mir noch ein Ja.
denke dann zum Abrichten kann ich jemanden dazuholen oder mit dem Hunden in die Polizeiausbildung gehen!
Das kannst du - meines Erachtens nach - vergessen. Du kannst einen RR zwar erziehen, aber Abrichten ist schwer. Dazu sind die Hunde zu eigenständig. Stell dir vor, ein scharfer Hund entscheidet gegen deine Anweisung, dass er den Besucher kurz mal festtackert! Oder dass der kleine Benny, der Freund deiner/s Tochter/Sohnes nicht in den Garten kommen darf. Die afrikanische Polizei hat ihre Abrichtversuche bei RRs übrigens schon vor Jahren eingestellt. Mit den im Schutzdienst bekannten Methoden scheitert man beim RR.
3. Wie eignet sich der Hund als Wachhund? und wie ist er fremden Personen gegenüber?
Mein Rüde passt auf unser Grundstück mehr auf, als mir lieb ist. Wir arbeiten mit unserer ganzen Energie daran, weil er nämlich fremde Menschen - trotzdem ich sie reinbitte - am liebsten fressen würde. Unsere Hündin lässt jeden herein und ist immer freundlich (sie würde ihm beim Tür aufbrechen die Hände lecken).
4. Wie sieht der Kaufpreis in Europa für einen RR aus? nur dass ich keine Phantasiepreise bezahlen.
Kaufpreis zwischen 250 Euro (Abgabehund aus dem Tierheim) über 650Euro (bei einem Vermehrer, ohne Papiere) und 1800Euro
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5. ach ja... und wie ist es mit den Haaren? verlieren die die Haare oft?
Meine beiden haben keinen Fellwechsel. Sie haaren IMMER.
Ich weiß nicht, wo du wohnst und wie ihr vorhabt, den Hund zu halten. Aber du solltest bedenken, dass viele RRs zu territorialem Verhalten neigen und auch Schutztrieb in sich tragen. Die meisten RR-Halter versuchen, dies möglichst zu unterdrücken und Fremde positiv zu belegen. Diese Triebe zu fördern könnte eine sehr explosive und unkontrollierbare Mischung werden. Viele RRs werden nach Eintritt der Geschlechtsreife wegen dieser Eigenschaften von überforderten Haltern wieder abgegeben.
RRs haben schon zu Zeiten der Großwildjäger in Afrika im Haus gelebt - mit Zwingerhaltung geht die Hundeseele kaputt. Dass der Hund Familienanschluss hat, ist also ein Muss. Außerdem haben sie keine Unterwolle und sind nicht sehr kälteresistent. Meine tragen keine Mäntel im Winter, aber lange irgendwo rumstehen ist nicht.
Bezüglich der Größe gibt es viele Rüden, die ebensogroß werden wie Doggen. Meiner ist "nur" 67cm und ich werde ständig angesprochen: "Der wächst aber noch, oder? Wir haben letztens einen gesehen, das war ein Pony...". Der Rüde meiner Freundin hat 74cm Schulterhöhe, ist aber erst 14 Monate > wird noch ein wenig nachlegen!

Es spricht in meinen Augen nichts dagegen, den RR als Familienmitglied mit Wachdienst zu halten, wenn einige Randbedingungen (Familienanschluss, Erziehung, geistige und körperliche Auslastung) erfüllt sind. Er wird von alleine auf euch aufpassen und euch beschützen wenn es die Situation erfordert, speziell fördern sollte man es auf keinen Fall.