Aus meiner Sicht kommt es dabei auf die Familie und den Hund an. RRs können ganz wunderbar in einer Familie leben, wenn alle Beteiligten die Hausordnung verinnerlicht haben. Das bedeutet für mich, dass der Hund lernen muss, dass das Kind kein Freiwild ist, das man nach Belieben drangsalieren kann, auf der anderen Seite muss auch das Kind lernen, dass es den Hund zu respektieren hat.
Ich persönlich bekomme immer Bauchschmerzen, wenn jemand ganz stolz davon berichtet, dass sich das Kind beim Hund alles herausnehmen kann, weil er sooooo geduldig ist. Das mag eine Zeitlang gut gehen und es gibt vielleicht Hunde, die sich unendlich malträtieren lassen. Es kommt aber auch vor, dass ein Hund sich mal wehrt. Er hat vielleicht einen schlechten Tag, er hat Schmerzen, was auch immer... Wenn das Kind bzw. die Eltern nicht in der Lage sind, die Zeichen zu erkennen, kann das Wehren des Hundes katastrophale Folgen haben. Für das Kind Verstümmelung, für den Hund den Tod.
Gute Erziehung und Respekt auf beiden Seiten sind für mich somit die Grundvoraussetzungen, damit Kind und RR zusammen leben können. Aber mit GMV betrachtet trifft das für alle Hunde gleichermaßen zu.
Das kommt auf euch und eure Einstellung an.
Ich würde den Hund vorher holen, weil er früher alt genug für weiteren Familienzuwachs ist. Eine Bekannte von mir hat ihren 5jährigen Sohn die ersten Wochen nur durch die Gegend getragen, bis der Welpe gelernt hatte, dass man das Kind nicht schnappt und jagt. Ein (Klein)Kind hat einem RR - auch einem Welpen - absolut nichts entgegenzusetzen. Wenn das Kind erstmal richtig gezwickt wurde, macht es das auch nicht einfacher. Die Milchzähne des Welpen sind spitz und scharf und nicht zu unterschätzen. Guckt mal in der Suchfunktion nach "Welpe schnappt", "Welpe beißt", "Welpe zwickt" "Welpe flippt aus" . Da findet ihr viele Beiträge von verzweifelten Eltern.
Dabei kommt es aber auch auf das Kind bzw. dessen Alter an. Es gibt begabte Kinder, die einen Hund bereits ein Stück weit lenken können und einfach wunderbar mit Hunden umgehen und es gibt die weniger begabten und vielleicht auch schüchternen bzw. ängstlichen. Zuletzt bleiben dann noch diejenigen, die gedankenlos sind oder sogar Tiere gerne quälen. Je nach Kategorie Kind hätte ich mehr oder weniger Vertrauen, den beiden mal für einen kurzen Zeitraum den Rücken zu kehren.
Ich selbst lasse BamBam nicht mit Kindern alleine, dabei würde ich ihn durchaus als kinderfreundlich bezeichnen. Er kommt aus einem Züchterhaushalt mit Kindern, wurde von mir als Welpe / Junghund mal in den Kindergarten mitgenommen und hat bislang nur positive Erfahrungen mit Kindern gemacht. Trotzdem bleibt er ein großer Hund und die Kindern, die er kennt, sind ihm im Endeffekt fremd. Bei eigenen Kindern wäre das sicherlich anders.
Das ist oftmals eine Einstellungssache. Es gibt diejenigen, die einfach Rüden toll finden (so wie ich) und andere, die Hündinnen gerne mögen. Ich würde euch empfehlen, euch mal bei Treffen mit RR-Besitzern ein eigenes Bild von RRs unterschiedlicher Geschlechter in unterschiedlichen Altersstufen zu machen.
Wir haben auch eine 3-Zimmer-Wohnung ohne Zugang zum Garten. Ein Zimmer mehr wäre schön, aber da es Eigentum ist, bleibts erstmal so. Wir haben allerdings kein Kind, dann wäre der Platz definitiv zu klein und wir würden in eine größere Wohnung bzw. ein Haus ziehen.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam


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