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Thema: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

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  1. #1
    jalu-jindo
    Gast

    Standard AW: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

    Susanne,

    hier kommt meine letzte Stellungnahme in dieser Sache.

    a) Mit dem "Ganzen" meine ich, obwohl genug gesunde und korrekte Hunde vorhanden sind, noch Ridgeless Hündinnen in die Zucht zu nehmen finde ich befremdlich. Denn ich bin Käufer und somit absoluter Laie, der, da mag ich Dir schon zustimmen, in dieser Sache eben nicht über den Horizont hinausblicken kann und will. Denn ich bin Abnehmer eines Welpen und habe in meinem obigen Text die von mir gegenüber einem Züchter verlangten Voraussetzungen aufgezeigt.

    b) Ich habe nichts gegen die Zucht, da wäre ich ja schön blöd, woher sollte ich denn meine/unsere Welpen beziehen? Und es müssen in unserem Falle eben Welpen sein, weil sie nicht nur wegen dem tollen Aussehen gekauft werden oder weil man auf "dicke Hose " machen will, sondern ein gutes Leben als Jagdhunde mit absolutem Familienanschluss bei uns führen und dafür wurden sie, das weiss ich sogar als Laie einmal gezüchtet.

    c) Und selbstverständlich habe ich nichts gegen den VDH, ich weiss, dass das der seriöseste Zuchtverein in unserem schönen Lande ist. Nur allein aufgrund dieser Tatsache kann ich nicht nur mit dem Kopf nicken, wenn etwas meine Zustimmung nicht findet oder Unverständnis hervorruft. Und genau hinsehen muss/ und werde ich auch beim nächsten Welpenkauf.

    Einen schönen Abend Barbara

  2. #2
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von galathee
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    Standard AW: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

    Hallo Barbara,
    Du hast es leider nicht verstanden. Es geht nicht darum, ridgeless Hündinnen 'in die Zucht zu nehmen', sondern um einen Zuchtversucht, der limitiert ist auf 10 Würfe und wissenschaftlich begleitet wird, um DS zu erforschen.

    @Suse,
    Du hast absolut Recht, einen jagdambitionierten Hund nicht einzusetzen.
    An alle Hündinnen in diesem Programm müssen sehr hohe Anforderungen gestellt werden und die Verantwortung der Züchter sollte nicht geringer sein, als bei einer 'regulären' Verpaarung. Eher höher, da die Anzahl der möglichen Rüden sehr limitiert ist. Außerdem stimme ich Dir zu, dass die Auswahl der Käufer bereits durch das Programm sehr stark eingeschränkt wird und nicht noch durch charakterliche Herausforderungen weiter beeinträchtigt werden kann.
    Gabriele, elainee and Mathuni like this.
    Gruss, Galathee
    mit Ex-Nothündin Allegra (*11.11.2009)
    Ex-Nothund Garay des Portes da la Moria (*17.12.2011)
    und ganz fest im Herzen meinem Lion (*27.07.2009 + 19.09.2018), geboren als Encanto-Ernesto Memory of the old Red Hunter, dem ich in ewiger Liebe verbunden bin

  3. #3
    Hibbelhundehalter *gg* Avatar von spechti
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    Standard AW: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

    Zitat Zitat von galathee Beitrag anzeigen
    Du hast absolut Recht, einen jagdambitionierten Hund nicht einzusetzen.
    Öh...vielleicht habe ich da was falsch verstanden, aber ich dachte, RR seien Jagdhunde??

    LG, Suse
    Undine, aladdin, Thomas R and 1 others like this.
    Um sich Feinde zu machen, muss man keinen Krieg erklären. Es reicht, wenn man sagt, was man denkt.

    - Martin Luther King -



  4. #4
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Thomas R
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    Standard AW: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

    Mal am Rande es gibt durchaus Menschen die nach ridgelosen Hunden ausschau halten und wenn diese dann möglicherweise noch ein wenig zum Arbeiten motiviert werden können optimal wären .

    LG
    Bajana likes this.

  5. #5
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von galathee
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    Standard AW: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

    Zitat Zitat von spechti Beitrag anzeigen
    Öh...vielleicht habe ich da was falsch verstanden, aber ich dachte, RR seien Jagdhunde??

    LG, Suse
    Hallo Suse,
    lass mich das etwas ausführlicher erklären, denn mein Statement war kurz und nicht so ganz klar. Also neuer Versuch.

    Ja, RR sind Jagdhunde und sollen ihren Jagdtrieb auch behalten. Aber nicht jeder RR landet in Jägerhand und viele 'normale Hundebesitzer' können so richtig ins Schwitzen geraten, wenn sie einen SEHR jagdambitionierten Hund führen. Es geht bei Mathuni-Suse um die Kontrollierbarkeit dieses Jagdtriebes. Und da sind unsere braunen Freunde durchaus verschieden.

    Mein Lion stammt aus einer Arbeitslinie und hat ganz viel Jagdtrieb, der aber nach viel Arbeit und mit viel Voraussicht im Gelände recht gut kontrollierbar ist. Es gibt aber auch Exemplare, die man nicht kontrollierbar bekommt und die somit ein Leben weitgehend an der Schlepp fristen müssen. Rose gehört, so wie ich es verstanden habe, zu dieser 'schwierigen Fraktion' (Mathuni, bitte korrigiere ggfls, will nichts falsches schreiben).

    Klar kann man argumentieren, dass jeder Hund kontrollierbar gemacht werden kann. Die Frage ist dann nur, welche Käufer übrigbleiben, die dies umsetzen können / wollen. Und da bei dem Zuchtversuch schon genügend andere Anforderungen an die potentiellen Käufer gestellt werden, ist dies ein zusätzlicher Faktor, der die Auswahl der Welpenkäufer einschränken würde.
    Mathuni likes this.
    Gruss, Galathee
    mit Ex-Nothündin Allegra (*11.11.2009)
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  6. #6
    BamBam, Hellboy & Sonny Avatar von Stefanie R.
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    Standard AW: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

    Zitat Zitat von Jackal Beitrag anzeigen
    Off-Topic:

    Warum gibt es wohl gerade in Deutschland (gefühlt?) so viele RRs? Wenn man sich Bevölkerungsdichte, Klima, Verwendung von Hunden etc. anguckt, wäre es nicht gerade das erste Land, dass einem zu einem großem Jagdhund, Wach- uns Farmhund aus dem südlichen Afrika einfällt.

    Schon irgendwie interessant, dass die Rasse gerade in Deutschland so viel Anhänger gefunden hat.
    Das Wetter in D bietet sich doch geradezu an, mit dem Hund gemeinsam auf der Couch zu lümmeln.

    Mal ernsthaft: D besteht ja nun nicht nur aus dicht besiedelten Gebieten. Hier bei uns kann man stundenlang laufen, ohne jemandem zu begegnen. Nur haben wir dabei nicht deine tolle Aussieht.

    Viele Grüße,
    Stefanie mit BamBam
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    He is your friend, your partner, your defender, your dog.
    You are his life, his love, his leader.
    He will be yours, faithful and true, to the last beat of his heart.
    You owe it to him to be worthy of such devotion.

  7. #7
    Jackal
    Gast

    Standard AW: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

    Zitat Zitat von Stefanie R. Beitrag anzeigen
    Mal ernsthaft: D besteht ja nun nicht nur aus dicht besiedelten Gebieten. Hier bei uns kann man stundenlang laufen, ohne jemandem zu begegnen. Nur haben wir dabei nicht deine tolle Aussieht.
    Ja, sicherlich. Aber die meisten Menschen wohnen nun mal im Einzugsgebiet der Ballungsgebiete. Ich will auch gar nicht sagen, dass man in Deutschland auf gar keinen Fall einen RR anschaffen sollte, aber irgendwie ist es doch schon komisch, dass gerade der RR so "in" ist, oder? Und ich frag mich halt warum gerade in Deutschland.

  8. #8
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von galathee
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    Standard AW: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

    Zitat Zitat von Jackal Beitrag anzeigen
    Ja, sicherlich. Aber die meisten Menschen wohnen nun mal im Einzugsgebiet der Ballungsgebiete. Ich will auch gar nicht sagen, dass man in Deutschland auf gar keinen Fall einen RR anschaffen sollte, aber irgendwie ist es doch schon komisch, dass gerade der RR so "in" ist, oder? Und ich frag mich halt warum gerade in Deutschland.
    Off-Topic:


    Johanna, ich setze das mal auf 'off topic', da es nicht wirklich zum Thread gehört. Aber ich möchte Deine Frage gerne aus meiner Wahrnehmung heraus beantworten:

    Vermutlich, weil es hier einige Halter gibt, deren Hunde so augenscheinlich 'vorbildlich' sind. Sie liegen brav im Restaurant und sehen dabei wunderschön aus. Sie sind freundlich zum Hotelpersonal und sehen schön aus. Sie gehen in der Stadt brav durch die Fußgängerzone .... und natürlich sehen sie dabei so schön aus. Sie lassen sich würdevol von Menschen in der Fugäzo streicheln... und sehen dabei immer noch schon aus.

    Dass ich vorher mit den Hunden tüchtig zum Auspowern unterwegs war, sieht man ja abends nicht mehr. Bis dahin bin ich geduscht, umgezogen, geschminkt.... da sitzt ne Dame im Seidenkleid im Restaurant und neben ihr liegen zwei entspannte und schöne Wauzis.

    Wir hören oft 'ach, so einen Hund hole ich mir auch'. Meine Standardantwort lautet: 'ja, sie sind wundervoll. Es stecken hunderte von Arbeitsstunden drin, die man gerne investieren muss. Sie sind nicht von Natur aus so'.

    Inzwischen hasse ich es, dass wir Reklame für die Rasse laufen. Aber nur deshalb die Hunde zuhause lassen? Nicht wirklich.

    Ich biete jedem Interessierten an, mal mit uns ins Gelände zu gehen und die Hunde 'in action' oder gar auf Wildspur zu beobachten und ganz genau hinzuschauen, wie wenig entspannt ich durch die wunderschöne Landschaft gehe.... 360 Grad Rundumblick, kein Handygespräch (wenns klingelt, wir flugs angeleint) und nur sparsame Gespräche mit anderen Menschen (schließlich muss ich das Reh ja zuerst sehen). Ich zeige auch gerne unser Haus, wenn gerade 'Jack Wolfskin Muster' frisch aufgetragen auf dem Fussboden prangt, meine schlammigen Hosen/Schuhe, das eingesaute Auto.
    Leider sehen die Leute hier nur die schönen Seiten und denken oft, es sei ganz normal so. Deshalb wird der RR hier zur Moderasse und die Notorgas haben Stress.
    Geändert von galathee (22.11.2012 um 22:18 Uhr)
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    Gruss, Galathee
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  9. #9
    Mathuni
    Gast

    Standard AW: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

    Zitat Zitat von galathee Beitrag anzeigen
    Hallo Suse,
    lass mich das etwas ausführlicher erklären, denn mein Statement war kurz und nicht so ganz klar. Also neuer Versuch.

    Ja, RR sind Jagdhunde und sollen ihren Jagdtrieb auch behalten. Aber nicht jeder RR landet in Jägerhand und viele 'normale Hundebesitzer' können so richtig ins Schwitzen geraten, wenn sie einen SEHR jagdambitionierten Hund führen. Es geht bei Mathuni-Suse um die Kontrollierbarkeit dieses Jagdtriebes. Und da sind unsere braunen Freunde durchaus verschieden.

    Mein Lion stammt aus einer Arbeitslinie und hat ganz viel Jagdtrieb, der aber nach viel Arbeit und mit viel Voraussicht im Gelände recht gut kontrollierbar ist. Es gibt aber auch Exemplare, die man nicht kontrollierbar bekommt und die somit ein Leben weitgehend an der Schlepp fristen müssen. Rose gehört, so wie ich es verstanden habe, zu dieser 'schwierigen Fraktion' (Mathuni, bitte korrigiere ggfls, will nichts falsches schreiben).

    Klar kann man argumentieren, dass jeder Hund kontrollierbar gemacht werden kann. Die Frage ist dann nur, welche Käufer übrigbleiben, die dies umsetzen können / wollen. Und da bei dem Zuchtversuch schon genügend andere Anforderungen an die potentiellen Käufer gestellt werden, ist dies ein zusätzlicher Faktor, der die Auswahl der Welpenkäufer einschränken würde.
    Sorry, dass ich mich solange nicht gemeldet habe. Ich zitiere Karin, weil das eben meinen Punkt darstellt.

    Ich weiß nicht, wie ich das verdeutlichen kann, was an einer Rose so dranhängt. Ich war heute lange alleine mit ihr im Schnee unterwegs, weil Buki wegen Rückenzipperlein so gar nicht mitwollte. Wir haben der Leine "Winke!" gesagt und waren teilentspannt unterwegs. Sie war immer teilangespannt, weil da ja noch Grashalme und Krähen zu sehen waren und ich war teilentspannt, weil ich sie permanent lesen musste und ihr immer die magischen Wörter "Grashalm!" und "Vogel!" einflüstern musste. Dass Rose überhaupt offline laufen kann, ohne in irgendwelchen Düften versunken abzurauschen, hat 18 Monate Schleppleine bedeutet. Und selbst nach denen muss ich immer noch im (nach wie vor seltenen) Offline-Modus zu 100% geistig da sein und sehr zeitnah reagieren. Das ist schlichtweg anstrengend. Das ist unbeschreiblich anstrengend!

    Anstrengend ist auch das Unverständnis anderer Hundehalter, mit denen man läuft. "Ach, lass sie doch! Sie muss sich mal austoben und mit meinem Hund spielen!" Nein, muss sie nicht. Sie will gar nicht mit anderen Hunden spielen und sie will nicht toben. Das langweilt sie nach einer Minute und sie geht lieber auf Beute. Ich hab das Erklären manchmal so satt - ehrlich gesagt. Da muss man psychologisch auch erst mal durch und solche Hunde grenzen sozial wirklich aus - mehr, als die kurzfristigen Leinenpöbler. Mit dem vermeintlichen Proll-Buki kann ich besser auf RR-Wanderungen als mit Rose. Mit Buki muss ich nur durch die ersten zwei Minuten durchkommen - danach ist alles easy. Mit Rose geht es nach 2 Minuten erst los - und das über Stunden.

    Mein Highlight war übrigens der völlig unverständige Besuch, dem ich bei der Waldwanderung erklärte, warum mein Hund im Gegensatz zu seinem keinen Stock in das Unterholz geworfen bekommt. Ich bin sooooo stolz auf meinen Buki, der das Kommando "Weg!" als göttlichen Spruch akzeptiert und eben nicht vom Waldweg runtergeht - entgegen aller inneren Neigungen - und sogar das Rosenkind fängt an, das Kommando zu akzeptieren. Ich fand es unsäglich kontraproduktiv, trotz Ansage und Erklärung meinerseits weiterhin "Beute" dahin zu werfen, wo meine beiden eben nicht hinsollen. Solche sozialen Kleinigkeiten muss man dann auch erst mal abkönnen... Ich kann es nicht, ehrlich gesagt.

    Rose ist eigentlich ein Traummädchen. Sie ist auf "Liiiiiinalotte" oder "Wulliwulli" sofort und blitzschnell bei mir. Sie ist ein extrem menschbezogener Hund. Sie ist sozialkompatibel. Mit ihr laufe ich mit Minimalkommunikation unangeleint durch die Innenstadt. Aber alles ist nichts gegen jagdbares lebend Tier. Ich kann mit ihr schlecht trainieren, weil es nichts zwischen Mamakind und Killermaschine gibt. Sie kennt keine Abstufungen, bei denen man ansetzen könnte. Sie ist entweder so oder so. Was soll ich einem Mamakind noch an Bindung nahebringen? Und wie bremse ich eine losgelöste Jagdmaschine? Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich bereits in der Hardcore-Jägerszene unterwegs war wegen der Konditionierung des "Downs". Ich habe einen unbenutzten Stachler hier liegen und mir viele theoretische Trainingseinheiten reingezogen. Ich kann es nicht und will es nicht, weil ich das halt auch nicht bin. Und so schlagen wir uns mit Wattebausch mehr schlecht als recht durch den Alltag und ich hoffe, dennoch irgendwann am Sankt Nimmerleinstag ans Ziel zu kommen. Aber so einen ultimativen Negativ-Starkzwang pack ich nicht und will das auch nicht für meine Hunde.

    Ich würde soooooo gerne sorglos mit meinen unangeleinten Hunden in den Sonnenuntergang spazieren. Zumindest mit Rose geht das bislang nicht - und vielleicht geht das auch nie. So what? Für mich ist das beizeiten belastend, weil es keinen lockeren Umgang damit gibt. Ich entspann mich aber wieder, wenn ich mit ihr gezielte Nasenarbeit mache und erlebe, was für ein Arbeitstier sie ist, wenn ich "Beute" sage. Ich hab nur eine Möglichkeiten bei ihr: Mit dem, was ich vorgebe, immer spannender als die Umwelt zu sein. Das ist beizeiten echt hart. Und von kindchenschema-welpengeblendeten Leuten auf Dauer echt nicht als Lebensgrundeinstellung abzuverlangen *find*.

    Ja, es sind Jagdhunde. Und mit echten Jagdhunden ist es nicht immer leicht umzugehen.

    LG

    Susanne
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  10. #10
    Hibbelhundehalter *gg* Avatar von spechti
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    Standard AW: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

    Zitat Zitat von Mathuni Beitrag anzeigen
    Sorry, dass ich mich solange nicht gemeldet habe. Ich zitiere Karin, weil das eben meinen Punkt darstellt.

    Ich weiß nicht, wie ich das verdeutlichen kann, was an einer Rose so dranhängt. Ich war heute lange alleine mit ihr im Schnee unterwegs, weil Buki wegen Rückenzipperlein so gar nicht mitwollte. Wir haben der Leine "Winke!" gesagt und waren teilentspannt unterwegs. Sie war immer teilangespannt, weil da ja noch Grashalme und Krähen zu sehen waren und ich war teilentspannt, weil ich sie permanent lesen musste und ihr immer die magischen Wörter "Grashalm!" und "Vogel!" einflüstern musste. Dass Rose überhaupt offline laufen kann, ohne in irgendwelchen Düften versunken abzurauschen, hat 18 Monate Schleppleine bedeutet. Und selbst nach denen muss ich immer noch im (nach wie vor seltenen) Offline-Modus zu 100% geistig da sein und sehr zeitnah reagieren. Das ist schlichtweg anstrengend. Das ist unbeschreiblich anstrengend!

    Anstrengend ist auch das Unverständnis anderer Hundehalter, mit denen man läuft. "Ach, lass sie doch! Sie muss sich mal austoben und mit meinem Hund spielen!" Nein, muss sie nicht. Sie will gar nicht mit anderen Hunden spielen und sie will nicht toben. Das langweilt sie nach einer Minute und sie geht lieber auf Beute. Ich hab das Erklären manchmal so satt - ehrlich gesagt. Da muss man psychologisch auch erst mal durch und solche Hunde grenzen sozial wirklich aus - mehr, als die kurzfristigen Leinenpöbler. Mit dem vermeintlichen Proll-Buki kann ich besser auf RR-Wanderungen als mit Rose. Mit Buki muss ich nur durch die ersten zwei Minuten durchkommen - danach ist alles easy. Mit Rose geht es nach 2 Minuten erst los - und das über Stunden.

    Mein Highlight war übrigens der völlig unverständige Besuch, dem ich bei der Waldwanderung erklärte, warum mein Hund im Gegensatz zu seinem keinen Stock in das Unterholz geworfen bekommt. Ich bin sooooo stolz auf meinen Buki, der das Kommando "Weg!" als göttlichen Spruch akzeptiert und eben nicht vom Waldweg runtergeht - entgegen aller inneren Neigungen - und sogar das Rosenkind fängt an, das Kommando zu akzeptieren. Ich fand es unsäglich kontraproduktiv, trotz Ansage und Erklärung meinerseits weiterhin "Beute" dahin zu werfen, wo meine beiden eben nicht hinsollen. Solche sozialen Kleinigkeiten muss man dann auch erst mal abkönnen... Ich kann es nicht, ehrlich gesagt.

    Rose ist eigentlich ein Traummädchen. Sie ist auf "Liiiiiinalotte" oder "Wulliwulli" sofort und blitzschnell bei mir. Sie ist ein extrem menschbezogener Hund. Sie ist sozialkompatibel. Mit ihr laufe ich mit Minimalkommunikation unangeleint durch die Innenstadt. Aber alles ist nichts gegen jagdbares lebend Tier. Ich kann mit ihr schlecht trainieren, weil es nichts zwischen Mamakind und Killermaschine gibt. Sie kennt keine Abstufungen, bei denen man ansetzen könnte. Sie ist entweder so oder so. Was soll ich einem Mamakind noch an Bindung nahebringen? Und wie bremse ich eine losgelöste Jagdmaschine? Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich bereits in der Hardcore-Jägerszene unterwegs war wegen der Konditionierung des "Downs". Ich habe einen unbenutzten Stachler hier liegen und mir viele theoretische Trainingseinheiten reingezogen. Ich kann es nicht und will es nicht, weil ich das halt auch nicht bin. Und so schlagen wir uns mit Wattebausch mehr schlecht als recht durch den Alltag und ich hoffe, dennoch irgendwann am Sankt Nimmerleinstag ans Ziel zu kommen. Aber so einen ultimativen Negativ-Starkzwang pack ich nicht und will das auch nicht für meine Hunde.

    Ich würde soooooo gerne sorglos mit meinen unangeleinten Hunden in den Sonnenuntergang spazieren. Zumindest mit Rose geht das bislang nicht - und vielleicht geht das auch nie. So what? Für mich ist das beizeiten belastend, weil es keinen lockeren Umgang damit gibt. Ich entspann mich aber wieder, wenn ich mit ihr gezielte Nasenarbeit mache und erlebe, was für ein Arbeitstier sie ist, wenn ich "Beute" sage. Ich hab nur eine Möglichkeiten bei ihr: Mit dem, was ich vorgebe, immer spannender als die Umwelt zu sein. Das ist beizeiten echt hart. Und von kindchenschema-welpengeblendeten Leuten auf Dauer echt nicht als Lebensgrundeinstellung abzuverlangen *find*.

    Ja, es sind Jagdhunde. Und mit echten Jagdhunden ist es nicht immer leicht umzugehen.

    LG

    Susanne
    Susanne,

    ich hab`s gelesen....und muss sagen, ich fand Dich in letzter Zeit selten so gut.
    Offen, ehrlich, ohne lustige Geschichtchen, nö, einfach nicht nur NAH an der Realität, sondern IN und MIT der Realität.
    Ich weiss ganz genau, wie Deine Rose ist. Glaub`es mir.
    Und ich weiß auch sehr genau, was Du da mitmachst.
    Und mit ignoranten HH geht man dann eben nur noch spazieren, wenn man MAL so einen Tag hat, an dem man auch mal "Fünfe gerade sein läßt".
    Oder sagen wir besser, wenn man sich in Gelände bewegt, wo man das kann und wenn man noch dazu einen Tag hat, an dem man einfach nicht anders kann.....das gibt es und mir kann keiner erzählen, dass er/sie IMMER zu 1000% beim Hund ist und NIEMALS seinen Gedanken nachhängt.

    Ich wünsche Euch alles alles Gute.....und irgendwann wird es ein wenig...weniger....und weniger....und weniger....und sie läuft nur noch auf dem Weg...wie selbstverständlich und als habe sie nie etwas anderes getan.

    LG, Suse
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    Um sich Feinde zu machen, muss man keinen Krieg erklären. Es reicht, wenn man sagt, was man denkt.

    - Martin Luther King -



  11. #11
    Mathuni
    Gast

    Standard AW: Wohin eigentlich mit all den Welpen?

    Barbara, danke für die Antwort.

    Ich schreib was dazu...

    zu a)
    Das Problem mit den korrekten Hunden ist, dass sie durchaus auch eine genetische ungesunde und für Züchter wirklich aufgrund des komplizierten Erbganges schwer kontrollierbare Geschichte mit sich herumtragen - dadurch werden die inkorrekten Hunde interessant, die es eben ziemlich gesichert nicht vererben. Ridgelos bedeutet - stark vereinfacht gesagt - wenig Chance auf DS, beim korrekten Ridgeträger erhöht sich das DS-Potential. Das Ziel ist, letztendlich den DS, den keiner haben will und die betroffenen Welpen am wenigsten, in den Griff zu bekommen. Der Ridge wiederum wird auf einem sehr leicht durchschaubaren Erbgang weitergegeben. Verpaarst du einen sicheren RR-Träger mit ungewisser DS-Weitergabe mit einem Ridgelosen mit ziemlich sicherer Nicht-DS-Weitergabe, dann kommt ein Welpe mit sicherem Ridge raus - und einer mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit, einen DS zu haben oder den DS genotypisch ohne Phänotypausprägung mit sich herumzuschleppen. Wie gesagt: Ich finde das Projekt wichtig, um Fragen zu klären und vielleicht einen Weg zu finden, den DS irgendwann mal einfach sorglos in die Schreckgespenstschublade packen zu können.

    zu b)
    Gegenfrage: Das Leben willst du aber mit einem gesunden Hund führen, oder? Dann siehe oben - auch wenn dich das akut nicht betreffen mag, so betrifft es vielleicht andere, die froh um solche Projekte wären.

    zu c)
    Der VDH schafft immerhin den Mini-Spielraum für solche Projekte innerhalb eines Rahmens, der nicht einfach zur freien Spielwiese gereicht. Die Nicht-VDH-Vereine wohnen nach meinem Empfinden Tag für Tag auf grenzenlosen Spielwiesen, behüdeln die ach so tolle Freiheit ihrer Mitglieder und die nützen das auch beizeiten über Gebühr aus. Tja, ansonsten stimme ich dir zu: Augen auf beim Welpenkauf!

    LG und mit keiner bösen Absicht - ich bin eher froh um die Diskussion und deine Argumente, weil es Platz für gegenseitige Erklärungen schafft.

    Susanne
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