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Thema: Warum ein RR?

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  1. #1
    Mittendrinmensch Avatar von Juchhu
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    Standard AW: Warum ein RR?

    Teil 1

    Zitat Zitat von Olaf69 Beitrag anzeigen
    Hi Lina (und alle anderen hier im Thema),

    danke für dieses Interessante Thema, denn wir sind seit einiger Zeit auf der Suche nach dem "richtigen" Hund für uns. Aktuell steht der Ridgeback ganz oben auf unserer Liste. Durch die vielen tollen Antworten hier wurden wir in unserer Wahl nocheinmal gestärkt.
    Hallo Olaf,

    so weit, so gut.
    Auch wenn die Entscheidung für den Ridgeback bei Euch gefallen ist, würde ich gerne mit meinen Antworten erreichen, dass Ihr Euch noch ein wenig mehr Zeit mit der Anschaffung lasst.

    Es wird immer wieder erwähnt das die Rasse sehr intelligent und würdevoll ist.
    Ja, das stimmt. Aber das kann im Laufe der Zeit auch ein Problem werden.
    Je intelligenter ein Wesen ist, desto eher besteht die Gefahr, dass es nicht richtig körperlich und geistig ausgelastet wird und es beginnt sich zu langweilen. Dadurch entstehen meist unerwünschte Verhaltensweisen.
    Der Zeitaufwand wird um so höher, je intelligenter das Tier ist.

    Gut mit Kindern kann
    Das halte ich in dieser pauschalisierten Aussage für ein gefährliches Gerücht.
    Ob ein Ridgeback gut mit Kinder kann, hängt von ganz vielen Faktoren ab.

    Es beginnt bei der richtigen Auswahl der Elterntiere, die bereits ein positives Verhalten gegenüber - auch kleinen - Kinder zeigen. Die Welpensozialisation beim Züchter ist dabei sicher noch entscheidender, dass Welpen den Umgang mit Kindern lernen und auch eine gewisse Toleranz gegen leichte Ungeschicklichkeit der Kinder (Falscher Griff, der vielleicht schmerzhaft ist) entwickeln. Und spätestens bei Einzug ein gutes Management gegenüber Welpe und (!) Kinder, damit eine kontrollierte Annäherung und Umgang mit Rückzugsmöglichkeiten für beide Parteien sichergestellt werden kann.
    Und ein lebenslanges Management mit steter Kontrolle.

    Dann, ja dann kann aus Ridgebacks und jedem anderen Hund ein solcher werden, der gut mit Kindern kann.

    und auf einem großen Grundstück mit viel Garten und Auslauf gut aufgehoben ist.
    Lustigerweise brauchen sie das überhaupt nicht.
    Sicher machen sie in Eurer Anwesenheit gerne im Garten den größten Blödsinn.
    Alleine und ohne Halterbezug stellt sich aber schnell Langeweile ein.
    Und die führt schnell zu unerwünschten Handlungen.
    Die Gartenumgestaltung ist da eher als harmlos zu nennen,
    Nachbarn stellen oder gar ausbrechen sind da weniger schön.

    Ridgebacks wollen lieber mit ihrem Halter mittendrin sein, als irgendwo nur dabei.
    Daher kann auch durchaus eine Wohnung mit oder ohne kleinen Garten reichen,
    sofern man im täglichen Auslauf genügend körperliche und geistige Reize setzt.

    Zudem ist soll er ein guter Wachhund sein, denn er wittert Gefahr schon auf einige Kilometer Entfernung (Hoffentlich werden wir dieses Talent nicht brauchen *g).
    Na, das ist aber auch mal wieder ein fettes Gerücht.
    Ja, es gibt die Ridgebacks, die solche Eigenschaften mitbringen.
    Mein erster RR hatte diese Eigenschaft bei einem Einbruch eindrucksvoll demonstriert.

    Ich kann aber nur warnen, diese Eigenschaft über ihre natürliche Anlage hinaus zu fördern, z.B. mit einer Schutzhundeausbildung. Ridgebacks sind in erster Linie Jagdhunde (dazu komme ich gleich noch mal ausführlicher). Sie wurde für eine selbstständige Jagd auf Großwild selektiert. Ihnen ist Intelligenz und eigen- und selbstständiges Handeln zu eigen. Eine Schutzhundeausbildung bringt die Gefahr, dass der Hund seine natürliche Scheu vor Beschädigungsangriffen auf Menschen verliert und er lernt, wie er einen Angriff effektiv ausführt. Kombiniert mit seiner Intelligenz und dem eigen- und selbstständigen Handeln wird er nun zu einer gefährlich und unkontrollierbaren Waffe.
    Sollte er in einer Situation meinen, dass sein Halter nicht die nötige Regelungsautorität besitzt, entscheidet er selbstständig für Angriff.

    Wer tatsächlich einen Wach-/Schutzhund braucht, sollte die dafür selektierten Rassen nutzen.
    milson, Fauli, chilli09 and 3 others like this.
    Wahrscheinlich fristet die Mehrheit der Hunde ein geistig und auch körperlich unterfordertes Dasein.
    Mach mehr mit und aus Deinem Hund.
    Und lass es zu, dass aus einem "Nur dabei"-Hund ein "Mittendrin"-Hund wird.

  2. #2
    Mittendrinmensch Avatar von Juchhu
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    Standard AW: Warum ein RR?

    Teil 2


    Ich denke wir können die Entscheidung nun fällen und werden uns einen Ridgeback anschaffen. Wenn er sich dann eingelebt hat, werde ich meine Erfahrungen mit Euch teilen, falls Interesse besteht. ;)

    Gruss Olaf
    Kommen wir zu dem Punkt, den viele Interessenten irgendwie zu oft und zu stark ausblenden.

    Der Ridgeback ist ein Jagdhund und gehört in die Gruppe der Laufhunde.
    Er ist zudem ein großer, kräftiger Hund, der bei falscher Erziehung ein Gefährdungspotenzial besitzt.

    Ridgeback sind keine Hunde, der Eigenschaft "will to please" ist.
    Als Jagdhund sind sie Sichtjäger mit einer unglaublich großen Wahrnehmungsdistanz.
    So können interessante Bewegungen am Horizont tatsächlich dazuführen, dass der Hund im Freilauf durchstartet.
    Befehle werden i.d.R. nie sofort sondern immer mit mehr oder minder kurzen Verzögerung ausgeführt.
    Dabei sondiert der Ridgeback zuerst die Umgebung, um den Befehl in seinem Gesamtkontext zu erkennen.

    Neben der geistigen Auslastung, die den Halter durchaus schon an seine Grenzen bringt,
    gehört der Ridgeback zu der Gruppe der Laufhunde.
    Er will auch körperlich bewegt werden.
    Sicher muss man die körperliche Entwicklung berücksichtigen,
    aber die Mehrheit der erwachsenen Hunde wird durchschnittlich pro Tag schon mehrere Stunden bewegt.
    Und das bei Wind und Wetter.

    All dies sollte man nicht unterschätzen.

    Daher mein Rat:
    • Trefft Euch mit anderen Ridgebackhalter und begleitet sie auf ihren Spaziergängen.
      Die meisten berichten dann realistisch von ihrem Aufwand, aber auch von ihren Baustellen
    • Besucht mehrere Züchter, aber möglichst immer zu den Zeitpunkten, wenn sie keinen Wurf aufziehen.
    • Lest Euch die vielen Threads im Erziehungsforum durch. So bekommt Ihr eine Einschätzung, was die Bandbreite von unerwünschtem Verhalten ist und wie aufwändig und langwierig die Behebung dieser Baustellen sein kann.
    • Realisiert, dass die Ridgebacks, die Ihr bisher getroffen habt und die Euch in ihren Bann gezogen haben, das Ergebnis eine aufwändigen und dauerhaften Erziehung sind.
      Die Darstellung unserer Züchterin zu diesem Punkt finde ich ganz gelungen. Diesen Text so oder ähnlich findet man auch bei anderen seriösen Züchtern.


    Ich verstehe jeden, der nach einem prägenden Ersterlebnis, gerne einen Ridgeback haben möchte.
    Aber die Rasse ist in ihren Haltung eher überdurchschnittlich anspruchsvoll,
    sodass man sich realistisch fragen muss,
    ob man diesem Anspruch zum jetzigen Zeitpunkt gerecht werden kann.

    In unserem Fall bei unserem ersten Ridgeback haben wir von der Entscheidung für einen Ridgeback bis zum konkreten Kauf 1,5 Jahre mit Recherche, Wissensmehrung und Optimierung der persönlichen Voraussetzungen verbracht.
    Selbst beim zweiten Ridgeback waren es trotz des angehäuften Wissen, Erfahrungen und Erkenntnisse immer noch über ein Jahr zwischen Entscheidung und Welpenabholung.

    Sicher ist das kein Maßstab.
    Aber schaden kann es auch nicht.

    Also, ich wünsche Euch viel Vorfreude und Spaß bei Eurem Projekt Ridgeback.

    VG Martin
    Geändert von Juchhu (30.08.2013 um 09:27 Uhr) Grund: Link vergessen
    Wahrscheinlich fristet die Mehrheit der Hunde ein geistig und auch körperlich unterfordertes Dasein.
    Mach mehr mit und aus Deinem Hund.
    Und lass es zu, dass aus einem "Nur dabei"-Hund ein "Mittendrin"-Hund wird.

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