Teil 1
Hallo Olaf,
so weit, so gut.
Auch wenn die Entscheidung für den Ridgeback bei Euch gefallen ist, würde ich gerne mit meinen Antworten erreichen, dass Ihr Euch noch ein wenig mehr Zeit mit der Anschaffung lasst.
Ja, das stimmt. Aber das kann im Laufe der Zeit auch ein Problem werden.Es wird immer wieder erwähnt das die Rasse sehr intelligent und würdevoll ist.
Je intelligenter ein Wesen ist, desto eher besteht die Gefahr, dass es nicht richtig körperlich und geistig ausgelastet wird und es beginnt sich zu langweilen. Dadurch entstehen meist unerwünschte Verhaltensweisen.
Der Zeitaufwand wird um so höher, je intelligenter das Tier ist.
Das halte ich in dieser pauschalisierten Aussage für ein gefährliches Gerücht.Gut mit Kindern kann
Ob ein Ridgeback gut mit Kinder kann, hängt von ganz vielen Faktoren ab.
Es beginnt bei der richtigen Auswahl der Elterntiere, die bereits ein positives Verhalten gegenüber - auch kleinen - Kinder zeigen. Die Welpensozialisation beim Züchter ist dabei sicher noch entscheidender, dass Welpen den Umgang mit Kindern lernen und auch eine gewisse Toleranz gegen leichte Ungeschicklichkeit der Kinder (Falscher Griff, der vielleicht schmerzhaft ist) entwickeln. Und spätestens bei Einzug ein gutes Management gegenüber Welpe und (!) Kinder, damit eine kontrollierte Annäherung und Umgang mit Rückzugsmöglichkeiten für beide Parteien sichergestellt werden kann.
Und ein lebenslanges Management mit steter Kontrolle.
Dann, ja dann kann aus Ridgebacks und jedem anderen Hund ein solcher werden, der gut mit Kindern kann.
Lustigerweise brauchen sie das überhaupt nicht.und auf einem großen Grundstück mit viel Garten und Auslauf gut aufgehoben ist.
Sicher machen sie in Eurer Anwesenheit gerne im Garten den größten Blödsinn.
Alleine und ohne Halterbezug stellt sich aber schnell Langeweile ein.
Und die führt schnell zu unerwünschten Handlungen.
Die Gartenumgestaltung ist da eher als harmlos zu nennen,
Nachbarn stellen oder gar ausbrechen sind da weniger schön.
Ridgebacks wollen lieber mit ihrem Halter mittendrin sein, als irgendwo nur dabei.
Daher kann auch durchaus eine Wohnung mit oder ohne kleinen Garten reichen,
sofern man im täglichen Auslauf genügend körperliche und geistige Reize setzt.
Na, das ist aber auch mal wieder ein fettes Gerücht.Zudem ist soll er ein guter Wachhund sein, denn er wittert Gefahr schon auf einige Kilometer Entfernung (Hoffentlich werden wir dieses Talent nicht brauchen *g).
Ja, es gibt die Ridgebacks, die solche Eigenschaften mitbringen.
Mein erster RR hatte diese Eigenschaft bei einem Einbruch eindrucksvoll demonstriert.
Ich kann aber nur warnen, diese Eigenschaft über ihre natürliche Anlage hinaus zu fördern, z.B. mit einer Schutzhundeausbildung. Ridgebacks sind in erster Linie Jagdhunde (dazu komme ich gleich noch mal ausführlicher). Sie wurde für eine selbstständige Jagd auf Großwild selektiert. Ihnen ist Intelligenz und eigen- und selbstständiges Handeln zu eigen. Eine Schutzhundeausbildung bringt die Gefahr, dass der Hund seine natürliche Scheu vor Beschädigungsangriffen auf Menschen verliert und er lernt, wie er einen Angriff effektiv ausführt. Kombiniert mit seiner Intelligenz und dem eigen- und selbstständigen Handeln wird er nun zu einer gefährlich und unkontrollierbaren Waffe.
Sollte er in einer Situation meinen, dass sein Halter nicht die nötige Regelungsautorität besitzt, entscheidet er selbstständig für Angriff.
Wer tatsächlich einen Wach-/Schutzhund braucht, sollte die dafür selektierten Rassen nutzen.


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