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Thema: Warum will uns jeder ausreden, einen RR zu bekommen?

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  1. #1
    BamBam, Hellboy & Sonny Avatar von Stefanie R.
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    Standard AW: Warum will uns jeder ausreden, einen RR zu bekommen?

    Zitat Zitat von Dallas Beitrag anzeigen
    mit dem Wissen, dass dieser Hund, so wie jeder Hund, Liebe, Auslauf, Beschäftigung und viel Gassi gehen braucht,
    Was dieser Hund vor allen Dingen braucht, ist aus meiner Sicht Konsequenz.

    Ich war in der vorletzten Woche bei einem Seminar und habe mich mit meinem in meinen Augen wirklich unkomplizierten, 5 Jahre alten Rüden zum Therapiebegleithunde-Team qualifizieren lassen. Teilgenommen daran haben auch ein Labrador (1.5 Jahre), ein Border Collie-Mix (9 Jahre) und ein Schäferhund-Collie-Mix (4 Jahre).

    Bezeichnend für mich war bei dem 5 Tage andauernden Training ein Gespräch, in dem mir die Besitzerin des Border-Mixes sagte: "Ich bin total froh, dass ich euch kennengelernt habe. Ridgebacks haben mich schon immer fasziniert. Das sind so wunderschöne, imposante Tiere. Und nachdem ich euch jetzt ein paar Tage erlebt habe... würde ich mir nie im Leben einen kaufen!" Und die anwesende Labbi-Besitzerin stimmte ihr zu.

    Meine Reaktion

    Ich war im ersten Moment ziemlich sprachlos (ich denke, dass ich nicht übertreibe, wenn ich ihn wirklich als meinen persönlichen Traum-RR bezeichne), was nicht so oft vorkommt, und habe sie gefragt, was der Grund für ihre Aussage ist. Sie sagte, dass sie unsere ganz spezielle Verbindung toll findet, die Kommunikation zwischen uns. Aber dass sie einfach nie im Leben die Konsequenz, die ich mit ihm im Alltag zeige, aufbringen könnte.

    Mir ist das nicht bewusst gewesen, ich bin halt so gewesen, wie ich immer mit ihm umgehe. Das muss aber eben anders sein als bei den anderen.

    Die Züchterin hat euch und eure Kinder kennengelernt. Aus dem Erziehungsstand der Kinder kann man sicherlich schon ein bisschen was über den möglichen Erziehungserfolg bei einem zukünftigen Hund ableiten. Wenn euch aber die Meinung von Menschen, die ihr eigentlich nicht für kompetent haltet, bereits so verunsichert, dass ihr euch von wiederum anderen fremden Menschen Unterstützung holen müsst, weiß ich nicht, ob die Zeit für einen RR wirklich schon reif ist.

    Ein RR ist auch nur ein Hund, ja. Aber er ist eine andere Hausnummer als manch andere Rasse. Muss man einfach so sagen.

    Viele Grüße,
    Stefanie mit BamBam & Hellboy
    Geändert von Stefanie R. (27.04.2014 um 23:42 Uhr)
    He is your friend, your partner, your defender, your dog.
    You are his life, his love, his leader.
    He will be yours, faithful and true, to the last beat of his heart.
    You owe it to him to be worthy of such devotion.

  2. #2
    Mittendrinmensch Avatar von Juchhu
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    Standard AW: Warum will uns jeder ausreden, einen RR zu bekommen?

    Ich lebe und arbeite gerade mit meinem zweiten RR. Der erste RR ist fast 11 Jahre geworden und war mit 76 cm und 60 kg ein echter Riesen-RR. Er hatte ein paar Macken, die ich als Ersthundehalter zu verantworten hatte (Stichwort: Meideverhalten). Es hat mich rund 5 Jahre "gekostet", ihn zu einem treuen und zuverlässigen Begleiter zu machen. Sei es auf regelmäßigen Geschäftsterminen in fremden Städten (also mittendrin statt nur im Auto dabei) oder auf unseren fast täglichen langen Mountainbike-Touren. Kurzum, die Zeit mit DJ-SAM war sicher einer meiner schönsten Lebensabschnitte, aber verlangte stets 100%ige Aufmerksamkeit.

    Tashi ist jetzt 1,5 Jahre. Er ist 67/68 cm groß und ca. 44 kg schwer. Ein 100%iger RR und doch im Charakter 100% anders als DJ-SAM. Er ist im Vergleich absolut pflegeleicht. Sein Jagdverhalten ist erkennbar, ansprechbar und kontrollierbar. Sein Sozialverhalten gegenüber Menschen, Hunden und anderen Tieren ist vorzüglich.

    Aber ich persönlich habe sicher mehr als 1.000 Übungsstunden investiert.
    Und trotz seiner Leichtführigkeit ist er noch nicht erwachsen und in sich gefestigt.
    Auch er verlangt tagtäglich 100% Aufmerksamkeit.

    Ein wesentlicher Unterschied zu damals liegt in mir und dem zz. erworbenem bzw. gemehrtem RR-spezifischen Wissen.
    Konsequenz ist der Schlüssel zu allem.

    Ein kleines Beispiel:

    Auf unserer morgendlichen Runde passieren wir eine Fussgängerampel. Von klein auf musste sich Tashi hinsetzen und warten, bis wir grün erhielten und er sein "Los"-Kommando bekam.

    So weit, so gut.

    Nach einigen Monaten, Tashi war schon Junghund, passierte ich die Ampel mit ihm, ohne auf Grün zu warten, da es regnete. Tja, das war ein Fehler. Beim nächsten Regen und trotz stärkerem Autoverkehr wollte er nicht auf grün warten sondern zog für mich unerwartet auf die Straße. Das hätte auch böse ins Auge gehen können.

    Wer hatte versagt? Klar ich war es. RR sind Meister im Erkennen von (vermeintlichen) Regeln. Jede Inkonsequenz führt zu einer Regelerweiterung, die die Erziehung zumindest auf längere Sicht untergräbt. Je mehr Anforderungen an den Halter gestellt werden (Arbeit, Haushalt, Partner, Kinder, eigene Freizeit etc.) desto schwieriger wird täglich das konsequente Verhalten.

    Um Schluss erlaube ich mir, den Inhalt einer Webpage aus der Website unserer Züchterin zu zitieren (man findet den Text auch bei anderen seriösen Züchtern):
    Wahrscheinlich fristet die Mehrheit der Hunde ein geistig und auch körperlich unterfordertes Dasein.
    Mach mehr mit und aus Deinem Hund.
    Und lass es zu, dass aus einem "Nur dabei"-Hund ein "Mittendrin"-Hund wird.

  3. #3
    Mittendrinmensch Avatar von Juchhu
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    Standard AW: Warum will uns jeder ausreden, einen RR zu bekommen?

    Da der Text zu lang ist, hier im 2. Posting:

    "Was ist das denn für einer???"

    Wir möchten uns an dieser Stelle nicht über den Rassestandard und die Geschichte der Rasse auslassen. Dies ist in einschlägiger Literatur nachzulesen und wahrscheinlich bereits hinlänglich bekannt.
    Stattdessen möchten wir ein paar Worte an Ridgeback- Interessenten richten:

    Vermutlich sind Sie auf dieser Seite unserer Homepage gelandet, weil Sie sich mit der Anschaffung eines Ridgebacks auseinandersetzen… Eine schöne Idee…

    …es gibt jedoch immer ein ABER!


    BITTE BEACHTEN SIE:
    ALS ERSTHUNDEBESITZER BZW ALS ERSTBESITZER EINES GROSSEN HUNDES BENÖTIGEN SIE IN NRW EINEN SACHKUNDENACHWEIS!!!! INFO HIER
    Geändert von Juchhu (28.04.2014 um 08:47 Uhr)
    Wahrscheinlich fristet die Mehrheit der Hunde ein geistig und auch körperlich unterfordertes Dasein.
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  4. #4
    Mittendrinmensch Avatar von Juchhu
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    Standard AW: Warum will uns jeder ausreden, einen RR zu bekommen?

    Da der Text zu lang ist, Rest hier im 3. Posting:


    Aber:
    alle diese tollen Tiere haben ihre stolzen Halter eine Menge Geduld, Zeit, Nerven, Arbeit, Liebe und Geld gekostet!

    Machen Sie sich ein Bild von den Eigenschaften und Lebensverhältnissen der Menschen, die Ridgebacks besitzen und vergleichen Sie sie mit Ihren Gewohnheiten und Ansprüchen.

    Ridgebacks sind keine Labradore oder Golden Retriever mit kurzem Fell. Es sind ursprüngliche Hunde mit großem Eigensinn, die aufgrund eines "Jobs" so gezüchtet wurden, wie sie sind: die Großwildjagd. Ridgebacks sind völlig selbstständig, "hinterfragen" jede Aufforderung und nehmen oft keine Notiz, wenn man sie ruft, weil sie keinen Sinn darin erkennen können. Es braucht jede Menge positive Motivation, um sie im herkömmlichen Sinne erziehen zu können.
    Viele Menschen sind darauf einfach nicht vorbereitet.

    Ein Ridgeback ist nicht automatisch so, wie Sie ihn irgendwo erlebt haben.

    Im Gegenteil. Einen Ridgeback erzieht man nicht mal so eben nebenbei. Während der ersten 3 Jahre, die ein RR tatsächlich zur endgültigen Reife braucht, hat er seine Besitzer oft an den Rand der Verzweiflung gebracht.

    Er kann extrem dickköpfig und stur sein, wenn man nicht richtig daran geht, ihn geduldig und konsequent - aber liebevoll und gewaltfrei- zu erziehen.
    Ein RR, der sich oft selbst überlassen wird, entwickelt jede Menge Kreativität bei der Suche nach Beschäftigung. Das kann auch schon mal den einen oder andren Einrichtungsgegenstand kosten und die Schuld liegt IMMER beim Menschen und nie am Hund!

    Ein RR ist und bleibt vom Ursprung her ein Jagdhund, er hat –wie fast alle seiner Artgenossen- eine Supernase, die er einsetzen möchte und wird!

    Also sollte man gedanklich schon einmal vor der Anschaffung eine Strategie entwickeln, wie diese Leidenschaft des Hundes in alternative Bahnen gelenkt werden kann, wenn man ihn NICHT jagdlich einzusetzen gedenkt.

    Ein RR findet es öde, beim Gassigang nur nebenher zu trotten: er will rennen und seine Intelligenz gefordert wissen.

    Er will "dabei sein" - möglichst immer und überall. Angenehm für alle Beteiligten ist das nur, wenn der Hund früh gelernt hat, sich in jeder Situation alltagstauglich zu benehmen. Hier ist es an Ihnen, ihn früh an alles zu gewöhnen! In unserem Zuhause hat der Welpe ALLE VORAUSSETZUNGEN gehabt, nun ist es an seiner neuen Familie, ihm Sozialkompetenz zu vermitteln!

    Der Ridgeback ist weder ein Hund für "3 mal um den Block" noch für die Zwingerhaltung. Er lebt am glücklichsten inmitten seiner Familie, deren Mitglieder ihn oft und gerne (mehrere Stunden täglich) bewegen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Ridgeback in einer Wohnung oder einem Haus mit Garten gehalten wird (im Garten würde er alleine eh nicht bleiben;-)),
    denn entscheidend ist, wie viel und wie er bewegt wird!

    Einen großen, wendigen und starken Hund wie den RR zu führen ist keine Kleinigkeit.

    Halten Sie sich vor Augen, dass aus dem süßen, kleinen Welpen mit der faltigen Denkerstirn ein Kraftpaket von 35 - 45kg werden wird, von beeindruckender Größe und mit "Allradantrieb!"

    Nur wenn Sie wirklich bereit sind, sich auf eine oft nervenzerfetzende, arbeitsreiche Zeit einzulassen, sich im Bedarfsfall auch fachlich kompetente, - evtl. teure - Hilfe zu suchen, NIEMALS aufgeben wollen und den Hund einfach abgeben, NUR dann sind Sie geeignet, einen RR zu sich nehmen.

    Denn der Hund ist das Ergebnis aus Genetik, Erfahrung
    und Umwelt ist – nichts davon hat er sich ausgesucht!

    Für uns ist es nicht entscheidend, wie viel bzw. ob Sie bereits Hundeerfahrung haben. Wichtig ist, dass man sich auf die Eigenheiten eines Ridgeback einlassen kann!

    Wenn Sie sich wirklich auf RR einlassen wollen, bereit sind, mit und für diese Rasse zu lernen,
    bereit, ihr Leben wirklich zu mit ihm zu teilen - als Freund und verlässlicher Partner (wenn Sie alles richtig gemacht haben),
    dann sind Sie herzlich willkommen zu einem Gespräch.

    Sollten Sie nach dem Lesen der Zeilen noch unsicher sein, können Sie selbstverständlich auch in Kontakt mit uns treten. Unser Rudel und wir werden versuchen, Ihre Bedenken zu besprechen und ein Ergebnis zu erarbeiten, in welche Richtung es auch immer geht!

    Ridgebacks gehören in Hände, die sie verdient haben…

    Also bitte wägen Sie vor der Anschaffung eines Ridgeback gründlich ab, ob Sie Ihr Leben hundegerecht umstellen und sich auf diese spezielle Rasse einlassen möchten!
    Sind die Voraussetzungen gegeben, haben Sie einen Hund an Ihrer Seite, der unumwunden Ihr Partner ist!
    Wir möchten an dieser Stelle noch einmal auf eine Seite des
    Ridgeback-Forums hinweisen, die vorbildlich verdeutlicht, was vor/beim Welpenkauf zu beachten ist!!!
    - KLICK HIER -

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  5. #5
    Exil-Preuße Avatar von acora00
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    Standard AW: Warum will uns jeder ausreden, einen RR zu bekommen?

    entscheidend für das gelingen eures traumes ist eure zur verfügung stehende zeit in allerwichtigster weise.
    wenn ihr beide berufstätig seid, dann laßt es. wenn nicht einer von euch unabhängig, also ohne kinder, mindestens 3-4 stunden zeit täglich in den ersten jahren ausschließlich für den hund da sein kann, dann laßt es ebenfalls. es gibt wirklich nur wenige RR, die ein dauerhaftes defizit an betreuung und erziehung und an der viel zitierten konsequenz nicht mit entsprechenden macken und "baustellen" qittieren.
    wenn ihr es wirklich durchzieht, habt ihr ein drittes kind, mehr sogar. drei kinder kann man in einem kindersicheren raum mal für einen moment alleine lassen, 2 kinder und einen halbwüchsigen RR eher weniger.

    es sind oft die kleinen dinge, die das leben mit einem RR eben ein wenig anders machen.
    ich habe gerade 4 tage auf rügen verbracht mit meinem mann und unserem fast 5 jährigen und unkastrierten rüden.
    er ist ein gelassener und sehr sozialverträglicher hund. das gehörte aber nicht zur grundausstattung. und trotz aller gelassenheit ist da immer ein gewisses maß an aufmerksamkeit meinerseits und eine permanente "führung" durch mich in vielen situationen, durch die nach meiner beobachtung gerade an diesem wochenende mal wieder eben die meisten hundehalter einfach so arglos drauflosmarschieren.
    nach längerer strandwanderung hatten wir es uns hinten an der düne auf einer decke gemütlich gemacht. ich muß dazu sagen dass unser hund sehr sehr aufmerksam ist was seine umgebung angeht, man denke hier bitte nicht bei gelassenheit an eine wandelnde schlaftablette. ich würde niemals mich am strand neben schnarchendem mann und hund ebenfalls zu einem nickerchen niederlassen. da gehen in 2 stunden gefühlte hundert hunde vorbei - der eigene hund "schläft". es kommt hund nummer 101, witzigerweise ein dalmatiner(rüde) mit weithin sichtbar steil aufgerichteter rute und an der flexileine mal ein wenig näher zum posen. da wurde dann aber sehr schnell und sehr deutlich präsenz gezeigt und das dalmatinerrüdenherrchen hinterließ zwei deutliche hackenfurchen im frühlingswarmen ostseesand.

    nun geht man im urlaub auch gerne mal flanieren, auch wenn man einen hund dabei hat, so wie viele andere hundebesitzer auch. ich bin dabei immer sehr aufmerksam, was meinen mann manchmal nervt. der flaniert viel lieber als ich, zumindest wenn ich mit 45 kg rüde unterwegs bin. dieser (der hund, der mann kann das sowieso )kann das durchaus sehr gut, auch am sonntagmittag in binz auf der uferpromenade. da unser hund eben immer überall dabei ist habe ich das für solche gelegenheiten gezielt von klein auf geübt. das heißt dann aber für mich auch, dass ich sehr umsichtig und vorausschauend laufe und gegebenenfalls auch halbmetergroßen eistütenhaltern mit noch unsicheren schritten ausweiche, wenn sie frontal auf uns zu kommen. ich beobachte die leute so nebenbei und wenn ich bemerke dass die ältere dame da offensichtlich panik bekommt beim anblick meines großen imposanten hundes, nehme ich ihn an die seite. noch genauer beobachte ich die hunde um mich rum und spreche meinen hund an und konzentriere ihn auf mich wenn ich merke, dass ein anderer hund kläfft oder fixiert. wenn dann so ein kandidat marke dalmatiner kommt wo ich merke, dass addo nicht neutral reagiert, logischerweise gibt es auch das, achte ich auf einhaltung seiner individualdistanz und unterbinde in jedem fall blickkontakt auf freundliche weise, um die situation nicht unangenehm werden zu lassen. ich bin wirklich stolz darauf dass mein hund auch mal eine stunde turbulente promenade aushält, geführt am geschirr und lockerer leine und ohne tamtam. wenn ich da aber familie und kinder dabei hätte, dann hätten die nicht viel von mir weil meine aufmerksamkeit und kommunikation dann beim hund ist. aber das ist mein anspruch. die meisten der HH denen wir begegnet sind, sehen das offensichtlich anders. da wird der hund permanent am halsband gerissen, um ihn ans bein zu bekommen oder von dem halben fischbrötchen weg. da wird auf die schnauze gehauen um das knurren zu unterbinden weil ein anderer hund frontal draufzu läuft auf den eigenen, statt den hund aus der situation zu nehmen, wenn er es (noch) nicht kann.

    was ich mit all dem sagen will ist, dass es unter umständen ein wenig unbequemer sein kann mit einem großen, starken, jagdlich ambitionierten hund und das es mühe macht, viel mühe.

    das ist es glaube ich auch, was stefanie da mit bambam bei dem seminar von den anderen vermittelt wurde. es ist nicht einfach und easygoing, wenn man es gut machen will. man muß es wirklich wollen.
    viele menschen finden das endprodukt toll, ist uns auch am WE grade wieder vermittelt worden beim imbiss bei GOSCH von dem hummerknabbernden gucci-pärchen am nachbartisch . sie: "ach so einen schönen hund hätte ich auch gern"
    ich : "das glaube ich ihnen gerne, aber nur bis zu dem moment wo er sie das erste mal bäuchlings in den matsch befördert hätte"
    Herzliche Grüße
    Andrea

    "Ich bin ein Mensch und Du bist ein Hund, Du kannst nicht wissen, was ich denke..
    ...ich weiß, denkt der Hund und lächelt."

  6. #6
    Hundehalterversteher Avatar von Vorname Nachname
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    Standard AW: Warum will uns jeder ausreden, einen RR zu bekommen?

    Zitat Zitat von acora00 Beitrag anzeigen
    ....
    das ist es glaube ich auch, was stefanie da mit bambam bei dem seminar von den anderen vermittelt wurde. es ist nicht einfach und easygoing, wenn man es gut machen will. man muß es wirklich wollen.
    ...
    Deshalb sollte es auch nicht heißen
    Warum will uns jeder ausreden, einen RR zu bekommen?
    denn Hunde kriegt man nicht wie Mumps & Masern, für die entscheidet man sich
    Diese Korinthe musste raus
    Geändert von Vorname Nachname (28.04.2014 um 13:45 Uhr)
    „Wie können Sie so mit den Engländern sympathisieren? Sie können ja noch nicht mal englisch.“ „Nein, aber deutsch.“ [Karl Kraus]

  7. #7
    Mittendrinmensch Avatar von Juchhu
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    Standard AW: Warum will uns jeder ausreden, einen RR zu bekommen?

    Beim Lesen meiner o.g. Postings fehlt mir irgendwie das Fazit, mal abgesehen vom Konsequenzaspekt.

    Rate ich Euch zum Erwerb eines RR-Welpens?

    Nein, tue ich nicht.

    Rate ich Euch davon ab?

    Nein, tue ich ebenfalls nicht.

    Und jetzt?

    Irgendwann Anfang 1998 verliebten wir uns in die Rasse, als wir das erste Mal einen Riesen-RR bei unserem Italiener sahen, der mitten im Restaurant schlief, während Kellner und Gäste an ihm vorbeigingen bzw. über ihn drüberstiegen.

    Der war so cool, da war es um uns geschehen. Fast jeder RR-Halter kann ein solche oder ähnliche Erstbegegnung erzählen.

    Wir haben dann über ein Jahr uns alles zur Rasse besorgt. Wir waren Mitte 1998 auf der Bundessiegerzuchtschau in Dortmund. Wir haben jedem Kundigen ein Loch in den Bauch gefragt und uns gewissenhaft vorbereitet.

    Rückblickend hätten wir sehr viel mehr Aufmerksamkeit auf die Auswahl des richtigen Züchters und der richtigen Elterntiere legen sollen. Na gut, Wissen kann nur durch mehr Wissen ersetzen.

    Wenn Ihr wirklich sicher seid, dass Ihr alles Erdenkliche bedacht habt und entsprechend vorbereitet seid,
    dann macht es. Es wird viel Arbeit werden, aber es wird sich lohnen.

    Aber denkt stets daran, dass die Entscheidung wie die für Kinder in guten und in schlechten Zeiten gilt.

    In diesem Sinne und wenn es wirklich passt, wünsche ich Euch ein erfüllte(re)s Leben mit Hund!

    VG Martin
    Romy999 and Extragilla like this.
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    Mach mehr mit und aus Deinem Hund.
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  8. #8
    Mathuni
    Gast

    Standard AW: Warum will uns jeder ausreden, einen RR zu bekommen?

    Zitat Zitat von Juchhu Beitrag anzeigen
    ... RR sind Meister im Erkennen von (vermeintlichen) Regeln. Jede Inkonsequenz führt zu einer Regelerweiterung, die die Erziehung zumindest auf längere Sicht untergräbt. Je mehr Anforderungen an den Halter gestellt werden (Arbeit, Haushalt, Partner, Kinder, eigene Freizeit etc.) desto schwieriger wird täglich das konsequente Verhalten...
    Das ist eine sehr richtige und wichtige Kernaussage.

    Ich denke allerdings auch, dass die Persönlichkeit des Halters unabhängig von den äußeren Anforderungen eine große Rolle spielt. Ein Mensch, der insgesamt in seinem Leben zu konsequentem Verhalten neigt, wird sich leichter tun als ein generell inkonsequenter Mensch. Der generell inkonsequentere Mensch kann sich auch schlecht vornehmen, beim Hund dann aber - wenn schon nicht im Restleben - superkonsequent zu sein. Ich denke, da schlägt einem das eigene Naturell ein Schnippchen. Ich kenne Singles, die nicht in der Lage sind, konzentriert und konsequent mit ihrem Hund umzugehen, ich kenne aber auch Mamis mit kleineren Kindern, die ihren Hund (wie die Kinder) ganz klar und konsequent führen.

    Die gezogene Parallele zur Kindererziehung ist insofern nicht die schlechteste, weil man am konsequenten oder weniger konsequenten Umgang mit seinen Kindern schon ganz gut ableiten kann, wie konsequent man mit einem Hund wäre. Ich bin zum Beispiel so ein Teilkonsequenzler, bei dem sich Konsequenz aus der eigenen Prioritätenfestlegung ergibt. Die wiederum kommt aus dem tiefen Inneren und was mir dort sehr wichtig ist, das lebe ich auch konsequent. Anderes ist mir unwichtig... Das Ergebnis merkt man sowohl an den Kindern als auch an den zwei RR.

    Ein banales Beispiel ist der Umgang mit Besuch. Es ist mir zutiefst zuwider, wenn Hunde Besuch bepesten. Generell und immer und auch im Rollentausch, wenn ich woanders der Besuch bin. Beide Hunde haben durch meine (konsequente ) Aversion gegenüber Pesthunden gelernt, auf leisen Wink auf ihre Plätze zu gehen und da dann auch zu bleiben. An Ostern hatte ich 10 Gäste im Haus, darunter einen Gast, der Angst vor Hunden hat. Ich fand es sehr angenehm, meine Hunde nicht wegsperren zu müssen - sie blieben einfach im Raum auf ihren Plätzen, ließen alle in Ruhe und alles war ganz entspannt (sogar der Angstgast, der die beiden so richtig prima fand und sich beim Abschied sogar zum Kuscheln hinreissen ließ ).

    Das banale Gegenbeispiel: Ich mag es "eigentlich" (im eigentlich steckt schon alles ) nicht, wenn beim Geschirre anziehen fürs Rausgehen Gehibbel und Gehopse ist. Das geht auch geordnet und diszipliniert. "Eigentlich" haben die Hunde das auch gelernt. Aaaaaaber... Ich muss mich jedesmal selbst neu daran erinnern, dass Diziplin angesagt wäre. Dadurch, dass ich es immer wieder selbst verpenne, weil es bei mir selbst keinen wirklich hohen Stellenwert hat, zieht sich die Inkonsequenz wie ein roter Faden durch Gehibbel und Gehopse.

    Beim ersten Beispiel kann die Ablenkung noch so groß sein, da gibt es einfach keinen Spielraum. Um beim zweiten Beispiel inkonsequent zu sein, brauche ich nicht mal großartige Ablenkung...

    Ich empfinde es wie Martin: RRs sind Meister darin, Regeln zu erkennen - sie sind aber auch Meister darin, die Lücken zu erkennen. Ich denke, man bringt seinen persönlich gelebten Kern der Konsequenz mit und die äußeren Anforderungen bilden den Rahmen. Und da gibt es alle denkbaren Kombinationen, die in ihrer Vielfältigkeit noch durch die individuelle Persönlichkeit des Hundes erweitert werden (Gerüchte sagen, dass die Welpen weder vom Storch vom Fließband gepflückt werden noch als Klone einfach so aus den Rassebeschreibungen herauspurzeln ). Man sollte sich selbst und seinen Ansprüchen gegenüber ehrlich sein und sich das Eigenbild nicht pastelliger und den Rahmen nicht goldener malen als sie sind. Das ist meiner Meinung nach wichtiger als das, was andere sagen, die letztendlich nicht in einen hineingucken können.

    LG

    Susanne

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