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Da "wir" eine Familie mit zwei Kindern sind, möchten wir grds. einen Welpen aufnehmen. Eine sehr gut befreundete Hundetrainerin hat uns grds davon abgeraten, einen sog. Notfallhund aufzunehmen.
Kann ich gut nachvollziehen. Das war auch einer der Gründe, warum wir uns gegen einen Nothund entschieden haben. Beschreibungen sind die eine Sache, ob der Hund sich letztendlich daran hält, eine andere.

Für mich kommt auch nur ein Welpe in Frage, weil ich schon alleine die Zeit des Großwerdens nicht verpassen möchte und den Hund so leichter formen und in meine "Umstände" hineintrainieren kann.

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Unsere Planung (in der Theorie) wäre, dass mein Mann und ich ab Einzug des Hundes hintereinander Urlaub nehmen würden. Erst ich, dann mein Mann. Somit hätten wir die ersten sechs bis acht Wochen Rund-um-die-Uhr-Betreuung gewährleistet. In dieser Zeit würden wir damit beginnen, den Hund an das allein sein zu gewöhnen. Dann wäre der Junghund max. 4-5 Stunden alleine.Das auch nicht täglich, da ich halbtags arbeite und in der Woche ein bis zwei Tage frei nehmen könnte und am Wochenende meine Stunden nachholen würde, wenn die Familie da ist.
Ich spreche also konkret von max 4x wöchentlich ca. 5 Stunden allein sein.
Eine Züchterin sagte uns, dass das kein Problem bei einem erwachsenen RR sei - ein Junghund bis sechs Monate etwa jedoch das nicht aushalten würde.
Bitte hört auf diese Züchterin und auf all die anderen kritischen Stimmen. Ein Hund braucht erstens Zeit, um die "Rückhaltung" sprich Sauberkeit ausreichend zu trainieren. Der Welpe braucht ein gewisses Alter, um auch körperlich dazu in der Lage zu sein und zweitens braucht ein Hund eine gewisse Reife, um auch alleine bleiben zu können.

Unsere Planung sah damals so aus, dass wir mit zwei Jahresurlauben und vorher angehäuften Überstunden ca. 6 Monate Vollzeitbetreuung gewährleisten konnten. Danach wollten wir unsere Stunden zeitlich so verlegen, dass der Junghund danach max. drei Stunden alleine bleiben sollte.

Problem 1: keiner von uns hatte Lust, dem Welpen in der schönsten Zeit das Alleinebleiben beizubringen. Im Gegenteil, wir wollten ihn keine Sekunde aus den Augen lassen und jeden Moment genießen. Machte den guten Vorsatz schon einmal ein Stück weit zunichte und war nicht unbedingt förderlich für den Trainingserfolg.

Dazu kam, dass das mit unserer Stundenverschiebung nicht so geklappt hat, wie wir uns das vorgestellt hatten und der Junghund dank unserer Inkonsequenz nicht lange genug alleine bleiben konnte. Wir sind probehalber, als wir dachten, er sei soweit, ins Kino gegangen. Er hat zwar nicht rumgebellt und gejault, aber der Bereich vor der Tür war vollgespeichelt. Zeigte uns, dass der Hund massiven Stress hatte und somit nicht soweit war.

Was nun machen? Wir haben uns nach einer Tagesbetreuung umgesehen. Wir fanden eine HuTa mit offener Rudelhaltung und dort konnten wir ihn täglich, falls notwendig, hinbringen. Wer zuletzt zur Arbeit fuhr, brachte BamBam weg und wer zuerst Feierabend hatte, holte ihn ab. Er liebte es, dort zu sein, weil er dort andere Hunde im gleichen Alter und der gleichen Gewichtsklasse zum Spielen hatte. An Homeofficetagen, bei Urlaub, in jeder Minute der Freizeit etc. war er natürlich bei uns.

Erziehung gab es dort nur für den HuTa-Alltag und das fand ich auch gut so. Schließlich war es nach wie vor mein Hund und der sollte zu mir gehören. Die ganze Freizeit gehört(e) dem Hundemann. Ich wage mal zu behaupten, dass mein Hund trotz Fremdbetreuung, die irgendwann nicht mehr fremd ist, eine sehr enge Bindung zu mir hatte und hat.

Wir trainierten dann weiterhin das Alleinebleiben und mit einem Jahr war er soweit, dass er entspannt ein paar Stunden alleine bleiben konnte, es aber dank Betreuung nicht sein musste.

Im Laufe der Jahre haben sich die Arbeitsbedingungen geändert und dank permanentem Homeoffice braucht BamBam, der mittlerweile und nur dank dieser Möglichkeit vor zwei Jahren einen zweiten RR dazubekommen hat, weder in die HuTa (das Spielen hört irgendwann auf und dann war es für ihn nicht mehr so spannend dort), noch stundenlang alleine zu bleiben.

Ihr seid auf dem richtigen Weg, euch Gedanken zu machen und eine Lösung zu finden. Man muss nicht zwangsläufig jahrelang zu warten, manchmal reicht auch eine glückliche Fügung des Schicksals.

Bleibt kritisch und sucht weiter, vielleicht findet ihr noch eine bessere Lösung.

Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam & Hellboy