Themenstarter
Geändert von max100 (30.01.2016 um 16:45 Uhr)
Ich habe keine Kinder. Und ich wüsste beim besten Willen nicht, wie ich meinen Terrorzwerg, meine Schnappschildkröte, mein unfassbar sensibles, so sehr auf Ruhe und feste Strukturen angewiesenes Energiebündel "ordentlich" groß gekriegt hätte, wenn ich ein Kind (oder - Gott bewahre - mehrere) hätte.
Nala ist eine absolut in sich ruhende, gehorsame, kinderliebe und gesellschaftsfähige junge Dame. Aber dahinter steckt SO viel Zeit, Geduld, Liebe, Arbeit und noch mehr Zeit, dass ich mir echt schwer vorstellen kann, wie sich das mit Kindern vereinbaren lässt.
Aber das ist nur meine Meinung und ich weiß, dass es Familien gibt, in denen das klappt. Aber diese scheinen mir eher die Ausnahme als die Regel zu sein. Und das dann auch nur, wenn ein Erwachsener nicht arbeiten geht. Jeder Tag hat nur 24 Stunden, da kann man auch mit den besten Vorsätzen nichts dran ändern.








ich kenne da eine familie, die hat zu ihrem einjährigen ridgeback rüden ein menschenbaby bekommen. nix mit terror, es geht da eher harmonisch zu und das nun schon seit fast einem jahr - nein, der hund bekommt keine 24x7-behandlung, er gehört einfach nur dazu.
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Themenstarter
Ich traue mich fast gar nicht mehr etwas zu diesem Thema zu schreiben. Entschuldigt bitte, aber ich werde nie erzählen können, dass es total schrecklich ist und dass wir an den Rand unserer Möglichkeiten kommen, denn so ist es nicht. Es wäre gelogen. Es gibt unterschiedliche Menschen, die unterschiedlich mit den Aufgaben des Lebens umgehen. Manche wären mit einem Kind überfordert manche überlegen noch ein viertes zu bekommen. Die einen haben Kinder und Hunde, die anderen nicht. Den einen fällt es leicht einen Hund zu erziehen den anderen nicht.
Ich danke Euch für Eure Meinungen.
Da hast du auf jeden Fall recht. ICH kann es mir FÜR MICH nicht vorstellen. Ich arbeite (und darf Nala dorthin mitnehmen), habe ein Pferd und verbringe unheimlich viel Zeit mit und bei meinen Tieren. Und zu guter letzt bin ich selbst halt auch noch da. Ich denke nicht mal, dass ich es nicht schaffen würde. Ich bin sehr strukturiert, organisiert und verantwortungsbewusst. Aber WOLLEN tät´ ich es nicht. Weil mein Tag jetzt schon zu wenig Stunden hat.
Und zu Rosemaries Theorie der "Schnappschildkröte": ich denke, dass es "Schnappschildkröten" in verschiedenen Ausprägungen gibt. Das ist Definitionssache. Nala z.B. war vor ihrem ersten Lebensjahr nie länger als eine halbe Stunde allein, die ersten zehn Minuten erst mit sechs Monaten. Und nach den ersten vier Wochen war dieses Thema auch erledigt. Stress, gesundheitliche Probleme usw. können sich auf verschiedene Weise äußern und nicht jeder Welpe/Junghund, der seine Zähne in den ersten Wochen unsanft einsetzt, hat Stress oder ist krank.
Off-Topic:
Mir gefällt schon dieser Begriff "Schnappschildkröte" nicht so gut, ehrlich gesagt - aber sei's drum.
Es gibt nun mal Welpen - das habe ich mit Enya selbst erfahren - die ihre Zähnchen zur Durchsetzung von was weiss ich allem entdeckt haben und lustig ausprobieren, was da sonst noch alles geht. Unser Ledersofa kann ein Lied davon singen.... Diese "Fehlprägung" brachte sie schon vom Züchter mit und es dauerte ein Weilchen, bis wir das zur allgemeinen Zufriedenheit in die richtige Bahnen gelenkt hatten.
Stress? Eher nicht, so meine ich - die Kleine hat 'ne Menge Temperament, jedenfalls viel mehr davon als Selma...
Off-Topic:
.. ich stelle mir gerade einen Ridgeback Welpen vor, der in eine siebenköpfige Familie "integriert" werden MUSS, bestehend aus drei Kindern ( 1/2 J, 3 J. und 6 J.), den Eltern, Mutter Hausfrau und Vater Bauingenier, Großeltern ( Großmutter dement, Großvater ein Holzbein als Überbleibsel aus dem Krieg).
Alle wohnen unter einem Dach eines großzügig angelegten Eigenheims auf dem Lande, fern ab jeglicher Städte und somit auch wenigen Hundebegegnungen.
Der Säugling leidet gerade unter schlimmsten Blähungen, weil die Mutter ihren Lieblingsspeisen nicht widerstehen konnte, das dreijährige Kind hat Pseudokrupp und das sechsjährige ist mal gerade mit seinem Lieblingsschlitten in einen Stacheldraht hineingerattert.
Der Vater hat sich auf dem Bau aufgrund einer defekten Baubole den Knöchel vertreten und die demente Großmutter lässt immer wieder mal den Gasherd in der Küche an. Opa mit dem Holzbein braucht dringend neuen Tabak und nörgelt in einer Tour herum.
Der Ridgeback Welpe ist gerade zu diesem Zeitpunkt kaum mehr Welpe.. die ersten Testosteroneinschüsse sind da. Training bisher: raus in den Wald und Leine ab..; dreht er auf, kommt er mal für ein bis zwei Stunden in den Kennel..
.. ein Schelm, wer Böses dabei denkt
Kopfkino wäre vielleicht lustig, wenn es nicht bitterer Ernst wäre - oder? - Zu viele blöde "Zufälle" auf einmal?
Wer kennt schon die "Realität"..
Nafia und Bashira, Basihma und Billie im Herzen
Ich würde da keinen Unterschied machen, was die Anforderungen an die Halter betrifft.
Egal ob Welpe oder Nothund, ein Hund braucht:
Zeit,
Liebe,
Geduld,
Empathie,
Sachverstand
dann wieder
Zeit,
Liebe
Grenzen,
liebevolle Konsequenz
einen eigenen Rückzugsort,
volle Aufmerksamkeit,
Verständnis
Achtung
Respekt
Geld für Futter, Arztkosten, Hundetrainer
ganz unabhängig vom Alter, sein Leben lang.
Ich habe mit Sicherheit was vergessen. Ach ja: Zeit und Liebe! :-)
Was die zukünftigen Halter für Anforderungen an den Hund stellen, dass sollte bereits in ihre Entscheidungsfindung eingeflossen sein und somit müssten sie eigentlich für sich schon wissen, ob Welpe oder Nothund. Und wenn der Funke überspringt und alles passt, dann isses letzlich egal.
Aber weißt du,
ich frage mich immer, wieso kann man nicht ein paar Jahre warten? So lange, bis das Kind so gereift ist, dass es das Leben mit Hund und der daraus entstehenden Verantwortung für das Tier AKTIV und BEWUSST miterleben kann, man es in der Hundeschule auch mal mit dem Tier arbeiten lassen kann? Das schärft doch ganz anders die Empathie für ein anvertrautes Tier, als wenn es "schon" ímmer irgendwie da war.
Aber gut, das ist meine Ideologie und die will und kann ich niemandem aufzwingen.
Geändert von Monthy (01.02.2016 um 13:05 Uhr)
LG Sabine mit Bayo
sowie Monthy (17.08.2009 - 19.12.2021) und Luna (09.10.2012 - 07.04.2024)
unvergessen, auf der anderen Seite des Weges
- Folgt uns auch auf Instagram unter: bayo.the.rhodesianridgeback -
Nafia und Bashira, Basihma und Billie im Herzen
Zäumen wir das Pferd doch einfach mal von der anderen Seite auf! Nicht von der Alles-schick-Seite, sondern von der Ups-das-ist-jetzt-aber-blöd-gelaufen-Seite!
Da geht es dann auch nicht mehr nur drum, dass man mal mit dem Kindchen einen Kinderarzt-Termin wahrnehmen muss, zuhause aber das noch nicht stubenreine Welpchen die Bude verkackt. Peanuts, das! Ich meine RICHTIG blöd gelaufen!
Da muss man konstatieren, dass ein im jugendlichen Spiel-Eifer zupackender Welpe ... naja, den einen oder anderen Kleinkind-Finger oder eben das kleine Näschen zerhackt, wenn man nicht aufpasst. Ein ausgewachsener RR aber, der bei Abgabe eben doch nicht die GANZ reine Knutschkugel ist und leider, leider im falschen Moment den falschen Reiz abbekommt, tschee, der reißt dem Kindchen dann halt mal das Gesicht vom Kopp. Ist auf der richtigen Höhe und passt prima in ein RR-Maul.
Das ist wohl der Hauptunterschied.
Aber bisl Kollateralschaden muss man schon einrechnen, wenn man sonst alles, auch den Modehund, so toll gewuppt bekommt...
Nein, für MICH wäre die Kombi kleines Kind und Hund nicht zu wuppen gewesen. Nicht mit dem Anspruch, den ich nun mal habe - an größtmögliche Sicherheit, Berechenbarkeit und Kontrollierbarkeit meines und der Familie Alltag. Ich sage bewusst "größtMÖGLICH", das schließt nämlich immer auch diverse Ups-Momente ein. Lügen wir uns da mal nicht in die Tasche.
Badawi kam als Welpe zu uns, als der Sohn sieben war. Das war früh genug. Und es klappte auch soweit. Einen ausgewachsenen Second-Hand-Hund dieser Größenordnung hätte ich zu meinem auch siebenjährigen, "grooooßen" Kind nie und nimmer dazu genommen. Insbesondere, weil man dem Abgebenden ja immer nur VOR die Stirn gucken kann und schlechterdings nie weiß, ob und wie oft die ach so liebe Fellnase bereits hingelangt hat.
Zwei Jahre später hatte ich übrigens als Urlaubshund tatsächlich einen ausgewachsenen Zentner Fremd-RR hier. Soweit alles schick. Wie halt in rosaroten Forenwelten immer alles schick ist. Bis das Hunderl äh, das Zentnerl eines Tages was Komisches gehört hat und grölend zu einer unserer Zimmertüren schoss. Die Tür war zum Glück zu. Dahinter stand mein unbekleideter Sohn, mit damals schmalen (spirrigen) 30 kg oder so. Immerhin aber alt genug und klug genug, die Tür auch geschlossen zu halten, bis ich da war und den Hund weggeräumt, die Situation geklärt hatte.
Mag jemand fragen, wie lange mir anschließend speiübel war? Also, obwohl rein GARNIX "passiert" war?
Und, nein, so schnell wie ein durchstartender RR ist KEIN Mensch, auch nicht Usain Bolt.
Aber macht mal weiter mit rosarot und alles schick!
Ich bleibe dann halt un-perfekt, un-schick und meinetwegen übermäßig auf Sicherheit bedacht. Stört mich nicht. Das Kindchen auch nicht (mehr). Das ist jetzt 18, stimmt mir in vielen Entscheidungen zu - und hat ein hübsches, unvernarbtes Gesicht. So gesehen: Auch alles schick!
Ignorance is not a virtue! (Barack Hussein Obama II)
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