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Thema: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

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  1. #1
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von marlies
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Sehr wichtiges und notwendiges Thema!

    Unser Rüde hat inzwischen mehrfach die Erfahrung gemacht, dass er andere intakte Rüden, die ihn angreifen, stoppen kann - im Genick oder an der Kehle!
    Und daraus haben sich in den Jahren ein paar Regeln für uns ergeben, die solche Begegnungen vermeiden.
    Bei fremden Hunden werden die Halter auf Distanz nach dem Geschlecht gefragt und dann entsprechend gehandelt.
    Ausweichen, nach Möglichkeit immer ausweichen!

    Heut Morgen, unglücklichste Formation: Halterin von zwei Rüden und dreißig Meter dahinter Halterin einer Labbi-Hündin.
    Ausweichen war nicht möglich. Ich habe Mazud absitzen lassen und ihn mit dem Zeigefinger unter dem Unterkiefer fixiert, da er durch die Gegenwart der beiden Rüden doch sehr, sehr "aufmerksam" war.

    Wir haben hier auch einen Fall, wo ab und an Kinder (!) mit einem weißen SH spazieren gehen. Allerdings muss ich sagen, dass der "Große" (ca. 10 J.) den Hund bei Begegnung mit anderen Hunden, ihn an der nächst besten Gelegenheit festbindet.
    Wenn so was passiert, was Suse uns von Matthes Erlebnis berichtet hat, würde ich auf jeden Fall Anzeige gegen die Eltern erstatten! Es gibt genug HH, die völlig verantwortungslos jeden Tag ihre Hunde ausführen - hier muss man entgegentreten.

    In der Hundehalterverordnung des Landes Brandenburg ist klar festgehalten, dass Hunde über 20 Kg bzw. 40 cm Größe nur von Personen über 18 J. geführt werden dürfen - das ist schon mal ein Anfang.

    Mir ist klar, dass es hier für jeden Hund eine Verhaltenslösung für sein Umfeld geben muss, daher wünsche ich uns allen diesen Stressfaktor möglichst klein halten zu können. Erfahrungswerte sind ja genügend vorhanden.

    VG
    Marlies
    Der Hund braucht sein Hundeleben. Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit sie zu bekommen.
    (Robert Lembke)

  2. #2
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    Avatar von spechti
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Ich nehme mal direkt Bezug zum Thema "Anzeige".
    Bis vor zwei, drei Jahren wäre ich bei diesem Vorfall derart aus der Buxe gesprungen, das wäre böse gewesen.
    Ich trainiere meinen höchst impulsiven Rüden dahingehend, dass er Impulskontrolle und Frustrationstoleranz sowie Individualdistanz lernt, verfeinert und vertieft und Ruhe lernt.
    Mein für mich persönlicher Erfolg ist, dass ich mich mit meinem Hund zusammen weiterentwickeln kann.
    Auch ich kann inzwischen ruhig bleiben, mich nicht aufregen, mich zurücknehmen und ich lasse mich nur noch selten provozieren.
    Der Fields hat mich durchaus auch das Ein oder Andere gelehrt.
    Auch mir ist es schon passiert, dass ich Fields nicht halten konnte und er sich einen anderen Hund gepackt hat, allerdings wie in der von Matze beschriebenen Manier; dass Horst 500 Meter weit zum nächsten Hund gerannt ist.......Anzeigen hätte ich selbst durchaus auch schon kassieren können.
    Ich habe ein sehr ruhiges, sehr nettes und erfreuliches Gespräch geführt, die Familie hat heute bereits nachgefragt, wie es Fields geht und für mich ist die Sache erledigt.
    Ich denke, sie haben sich gar nicht bewusst gemacht, dass auch ein Retriever ein Hund mit 42 Zähnen ist....
    Es ist nichts Schlimmes passiert und gut ist.
    Ich gehe davon aus, dass ihnen das wirklich eine Lehre war.

    LG, Suse

    Off-Topic:

    Ich kann allerdings durchaus noch aus der Buxe hopsen, gestern habe ich meine Nachbarn zusammengefaltet, die ihren Shepherd am Auto angebunden haben, ungerührt ihren Umzug vorangetrieben haben und den Hund alles an spielenden Kindern, Nachbarn, Hunden haben anschreien lassen, ohne auch nur EINMAL nach ihrem Hund zu gucken.Die Jungs waren leicht genervt, blieben aber ungerührt auf ihren Decken liegen und hätten gerne Ohropax gehabt, glaube ich.
    Ich habe mir das genau eine halbe Stunde angehört und dann bin ich mal 'rübergeschlendert .
    Kaethu likes this.
    Um sich Feinde zu machen, muss man keinen Krieg erklären. Es reicht, wenn man sagt, was man denkt.

    - Martin Luther King -



  3. #3
    Basihma, Billie und Nafia Avatar von Rosemarie Karsten
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    ... nur mal ganz allgemein gefragt:

    trägt irgendein Hund, der hier als so sehr spannungsreich und ohne Garantie für ausbleibende Verletzungen eines anderen Hundes bei Unterschreitung der Individualdistanz beschrieben wird, einen Maulkorb?

    Wenn ich lese, was hier für Aufwand betrieben wird, für Spannungen bei den Hundehaltern vorherrschen in manchen Situationen, so stellt sich mir immer wieder und zunehmend die Frage nach einem Maulkorb.

    Natürlich mag es nicht jeder Hund, wenn die Individualdistanz unterschritten wird; schon gar nicht dann, wenn er auch noch dabei angeleint ist. Aber trotzdem braucht man nicht bei allen Hunden, die hier teils sehr drastisch dargestellten Befürchtungen zu haben. Es gibt genügend Exemplare, die einen Knurrer absetzen, aber mehr auch nicht..

    Fragende Grüße
    Rosemarie
    Geändert von Rosemarie Karsten (17.08.2016 um 13:49 Uhr)
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  4. #4
    Jajosel
    Gast

    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Zitat Zitat von Rosemarie Karsten Beitrag anzeigen
    ... nur mal ganz allgemein gefragt:

    trägt irgendein Hund, der hier als so sehr spannungsreich und ohne Garantie für ausbleibende Verletzungen eines anderen Hundes bei Unterschreitung der Individualdistanz beschrieben wird, einen Maulkorb?

    Wenn ich lese, was hier für Aufwand betrieben wird, für Spannungen bei den Hundehaltern vorherrschen in manchen Situationen, so stellt sich mir immer wieder und zunehmend die Frage nach einem Maulkorb.

    Natürlich mag es nicht jeder Hund, wenn die Individualdistanz unterschritten wird; schon gar nicht dann, wenn er auch noch dabei angeleint ist. Aber trotzdem braucht man nicht bei allen Hunden, die hier teils sehr drastisch dargestellten Befürchtungen zu haben. Es gibt genügend Exemplare, die einen Knurrer absetzen, aber mehr auch nicht..

    Fragende Grüße
    Rosemarie

    Ja, deine Frage ist wirklich berechtigt.

    Dennoch: einen Maulkorb für den Hund, dessen HF ihm nicht gewachsen ist? (Auweia, jetzt gibt's wieder was ... )
    Das mag letztendlich ein Notbehelf sein, doch wohl nicht eine wünschenswerte Lösung für diese bedenkliche Konstellation, siehe:

    Den mach ich platt! -DEN TÖTE ICH!"

    Wenn ein heranwachsender Hund wirklich SO drauf ist (was ich im geschilderten Fall ehrlich bezweifle ), kann er dann durch so einen schwachen HF wirksam resozialisiert werden? Dauerhaft? Effektiv? So, dass man ihn guten Gewissens eines schönen Tages ohne Maulkorb führen kann?
    (Dass gute Hundetrainer das hinbekommen, wird hiermit nicht angezweifelt, doch aber ob der HF wirklich in der Lage ist, erreichte Ziele beizubehalten.)

    Doch gehen wir mal von einem "normalen" prollenden Junghund aus.
    Mindestens ebenso wichtig wie die Nummer mit dem Maulkorb erscheint mir, dass der betreffende HF zumindest genauso intensiv an sich und seinem Selbstvertrauen arbeiten muss. Somit verhält es sich dann doch wohl eher so, dass der dem Hund verpasste Maulkorb die Funktion einer Beruhigungspille für den HF hat.

    Darüber hinaus frage ich mich schon, was es mit dem heranwachsenden Hund macht, wenn er sich an der kurzen Leine und mit Maulkorb versehen, unversehens einer ernst zu nehmenden Attacke ausgesetzt sieht.
    Ja, beissen kann er dann nicht. Aber der andere. Und der hat dann auch all den Bewegungsspielraum, den man ersterem mit den besten Absichten (?) vorenthält.
    Ist das jetzt wirklich besser, als wenn es Tacker-Löcher auf beiden Seiten gibt?
    marlies and EvaBlond like this.

  5. #5
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von marlies
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    auch @ Rosemarie: ja, auch ich habe darüber nachgedacht und einen angeschafft (braucht man evtl. bei TA-Besuch?)

    Wir haben in den Jahren, seit er erwachsen ist nicht einmal beobachtet, dass Mazud der "Anfänger" war.
    Die Aktionen gingen bei allen Vorfällen von den anderen Rüden aus. Bis zum zweiten Angriff hatten wir uns Sonntags einer großen Spaziermeute mit bis zu zwanzig Hunden angeschlossen, die vom Betreiber einer HP angeführt wurde.
    HH gingen in Gruppen und schwatzten und die Hunde spielten und tobten.
    Bereits dort gab es einen älteren Rüden, den der Betreiber der HP ab und an gegenüber Mazud disziplinieren musste.
    "Zeus mag nicht, wenn in seiner Gegenwart getobt wird." - war seine Erklärung.

    In seinem vierten Lebensjahr gab es dann die besagten Attacken von anderen Rüden gegen ihn, wobei er gleich bei der ersten verletzt wurde.
    Die Entscheidung gegen den Maulkorb fiel nach den Attacken der zwei bekanntberüchtigten Rüden, die zwar massive Angriffe starten, aber sofort Meidverhalten demonstrierten, als sie merkten, dass Mazud frei von der Leine war!
    Da Mazud darauf entsprechend reagierte und sogar danach zum Spiel aufforderte (was aber von den andern Rüden konsequent durch Abwenden zurückgewiesen wird), sah ich keinen Grund ihm einen Maulkorb zu verpassen.

    Wenn Mops- und Beagle-Rüden meinten, von der Flex aus den "Großen" anzugehen, so mussten sie für sich böse Erfahrungen machen.
    Mit den jeweiligen Halterinnen habe ich mich dann auseinandergesetzt.

    Hier ist der RR noch ein Exot und unser erst recht, wegen seiner Größe.
    Ihn in der Öffentlichkeit mit einem Maulkorb zu führen, wäre wohl für seinen Ruf das denkbar verkehrteste.
    Bis auf die besagten zwei, ist Mazud bei den anderen HH, die wie mehr oder weniger regelmäßig treffen, gut angesehen. Rüdenhalter achten genauso wie wir auf eine größer Distanz bei Begegnung und Hündinnen sind einfach begeistert von ihm.

    Ich hoffe, Deine Frage ist in unserem konkreten Fall damit beantwortet.

    VG
    Marlies
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  6. #6
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Heute konnte ich direkt üben.
    Vorweg, bislang zeigt sich Fields bei Hundesichtungen weiterhin auf dem Trainingsstand, auf dem er vor dem Biss war.
    Darüber bin ich unglaublich froh.
    Er hat auch keinen "Retriever"-Schaden davongetragen, wie es scheint.
    Er beobachtet sehr aufmerksam, kann aber entspannt bleiben.
    Kein einziger Versuch, in die Leine zu schießen.
    Nachdem er heute schon sehr nah nacheinander eine weiße Schäferhündin und ein Retriever-Mädchen nur ruhig angeguckt hat, war er dann etwas aufgeregt/erleichtert.
    Wir biegen um die Ecke , er darf ausgiebig schnüffeln und wir gehen gemächlich unseren Weg.
    Plötzlich ertönt hinter uns:"Candy! Candy! Caaaandyyyy! Stop....hierher."
    Ich wirbele herum, umdrehen kann man das nicht nennen und sehe Candy mit einem Affenzahn hinter uns herschießen.
    Candy war so ca. 20-25cm hoch und ein Yorkie-Mädchen.
    Fields sah sie auch und sie raste stumpf direkt auf ihn zu.
    Ich habe einfach nur in's Geschirr gegriffen und so derart gebrüllt, daß Candy eigentlich eine wunderbare Föhnfrisur hätte haben und drei Meter hinter ihrer hinter ihr hereilenden Halterin hätte landen müssen.
    Candy war derartig beeindruckt, dass sie sofort still stand.
    Fields interessierte sich dann mehr für meine Befindlichkeit als für das Yorkie-Mädel.
    Die Halterin entschuldigte sich immer wieder und war ganz fertig, weil ich so laut gebrüllt hatte, muß beeindruckend gewesen sein .
    Ich habe sie dann aufgeklärt, weshalb ich so gebrüllt habe und dann war alles okay und wir sind in nettem Abstand hintereinander her ein Stück gegangen.
    Fields hat sich nicht einmal umgedreht und Candy war die Lust auf weitere Kamikaze-Sprints gründlich vergangen.

    Naja....wir üben weiter.

    LG, Suse
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