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Thema: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

  1. #1
    Hibbelhundehalter *gg* Avatar von spechti
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    Standard Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Okay, also Mella wollte nicht eröffnen, dann tue ich es eben .

    Thema ist klar, ich lasse die Texte aus dem "Ich ärgere mich heute, weil....." noch hierher verschieben.

    Vorab, unser Plan B heißt keinesfalls "Ich renne schneller weg als die anderen da sind", das funktioniert sowieso nicht, sondern "wie bringe ich den Hund dazu, dass es Situationen gibt, die er aushalten muss, auch wenn`s noch so schwer fällt".
    So ungefähr jedenfalls.
    Bisher wird hier so gearbeitet, dass Fields sich jeden anderen Hund auf Entfernung und in Ruhe anschauen darf, das wird benannt und zwar jedes Mal.
    Wenn man sich die Zeit nimmt und der Hund gucken kann, kann man in seinem Verhalten sehr erstaunliche Dinge sehen.
    Man sieht z.B. schnell, ob er ein "Hau drauf`, ich mach`Dich platt"-Charakter ist....oder ob er eher "Wääääh....bitte hilf`mir, ich WILL da gar nicht hin"-Charakter ist.
    Vereinfacht in schwarz/weiß ausgedrückt; dazwischen gibt es ja noch den kompletten bunten Regenbogen an Verhalten und Charakteren.
    Fields zeigt klar, dass er keineswegs zum anderen Hund möchte.
    Seine Stirn legt sich in Falten, er überlegt und hat er genug Raum und Zeit, dreht er sich weg, nimmt den Kopf herunter und fängt sehr interessiert an zu schnüffeln, Körper seitlich zum anderen Hund gedreht, Kopf komplett aus der Richtung.
    Bloß nicht gesehen werden und wenn, dann bitte, guck`, hier, siehst Du, ich hab`ganz andere Sachen zu tun....
    Zwischendrin hebt er den Kopf, beobachtet kurz, dreht sich noch weiter `raus und kommt zu mir, Gesicht zu mir, stupst meine Hand an und tut alles, um nur ja nicht in Richtung anderer Hund gehen zu müssen.
    Die Entfernung zum anderen spielt dabei eine sehr große Rolle, selbstredend auch die Tagesform.
    Manchmal schafft er das auf ein paar Meter/andere Straßenseite, manchmal sind 20 Meter noch zu knapp; er brüllt niemals herum, er friert ein, wird stocksteif und schießt direkt los.
    Da muss man sehr gut hingucken, sonst geht das echt daneben...weil WENN er losschiesst und man hat gepennt, dann ist`s Essig mit "Ich halt`den mal eben fest".
    Da sitzt eine derartige Vehemenz und Kraft dahinter, das ist schon heftig.
    Wir haben uns ein "kehrt" erarbeitet, das Kommando hat man ratzfatz aufgebaut, weil das Kommando bereits die Belohnung für den Hund ist.
    Er kann "kehrt" machen und ist somit unmittelbar aus der direkten Konfrontation heraus.
    "Kehrt" heißt, wir drehen um.
    SOFORT.
    Und gehen RUHIG weg.
    Wichtig!
    KEINE Flucht!
    Das kann den Hund nur darin bestärken, dass der andere wirklich ganz gruselig ist, dass man schnell wegrennen muss und motiviert natürlich auch den anderen, evtl. noch mehr Gas zu geben.
    Vorgestern hat alles ruhiges Weggehen (Fields hat sein "kehrt" auf der Stelle ausgeführt) nichts genützt, er ist verfolgt und gebissen worden.
    Gut, ist passiert, kann immer passieren.

    Und....wie handhabt Ihr sowas?
    Was tut Ihr?
    Oder, besser gefragt, wie habt Ihr Euch verhalten, wenn Euch sowas mal passiert ist?

    Und alle Theorie "Ich würde....." nützt nix, weil sich theoretisch durchgespielte Situationen idR in der Praxis meist sehr viel schneller abspielen und anders darstellen.


    LG, Suse
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    Um sich Feinde zu machen, muss man keinen Krieg erklären. Es reicht, wenn man sagt, was man denkt.

    - Martin Luther King -



  2. #2
    Jajosel
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Zitat Zitat von spechti Beitrag anzeigen
    Vorgestern hat alles ruhiges Weggehen (Fields hat sein "kehrt" auf der Stelle ausgeführt) nichts genützt, er ist verfolgt und gebissen worden.
    Gut, ist passiert, kann immer passieren.

    Und....wie handhabt Ihr sowas?
    Was tut Ihr?
    Oder, besser gefragt, wie habt Ihr Euch verhalten, wenn Euch sowas mal passiert ist?




    LG, Suse
    Wenn man schon den "Offenbarungseid" leisten muß in so einer Situation, dann hilft nur die Flucht nach vorn.
    Will heissen, der angreifende Hund wird mit allen (auf das Wörtchen "angemessen" verzichte ich in diesem Zusammenhang bewusst )Mitteln auf Abstand gehalten. Und da spreche ich nicht von verbaler Kommunikation.

    Nein, keine Theorie. Schon erlebt mit Enya. Muß man sich halt trauen.
    Kann auch nach hinten losgehen für den HH selber.
    Vermutlich auch eine Frage der Authentizität.

  3. #3
    Basihma, Billie und Nafia Avatar von Rosemarie Karsten
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Zitat Zitat von spechti Beitrag anzeigen
    .....................

    Und....wie handhabt Ihr sowas?
    Was tut Ihr?
    Oder, besser gefragt, wie habt Ihr Euch verhalten, wenn Euch sowas mal passiert ist?

    .................

    Im weitläufigen Gelände, wo Kinder und/oder alte Menschen sowie Autos, Radfahrer, Jogger etc keine Rolle spielen:

    rechtzeitig Leinen ab und Freigabe, zurücktreten vom Hund und ihm die Verantwortung überlassen.
    Geht natürlich nur, wenn man weiß, dass der eigene Hund "sauber in der Birne ist" . Meine Hunde haben in den vielen Jahren in solchen Situationen immer korrekt gehandelt und nie verletzt - noch nicht mal einen Kratzer. Obwohl sie selber in manchen Situationen Blessuren hatten.

    Anschließend hatte ich teilweise Trainingsaufwand - insbesondere dann, wenn schmerzhafte Blessuren durch die anderen Hunde verursacht worden waren.

    In Situationen, wo mein Hund mir zeigt, dass er sich überfordert fühlt, greife ich unaufgeregt, aber konsequent und deutlich ein. Wie, das ist dann von der jeweiligen Situation abhängig.

    Wenn absehbar ist, dass uns Begegnungen kurz bevor stehen, wo sich falsches Verhalten der fremden Hundehalter und /oder Hunde abzeichnet, kehren wir um, weichen weiträumig aus, sofern dieses noch möglich ist.

    Wenn dieses nicht mehr möglich ist,erfolgt ein deutlicher Kommunikationsversuch von meiner Seite, kurz, knapp, höflich aber unmissverständlich deutlich in Verbindung mit Körper- /Zeichensprache ( ausgestreckter Arm für "bitte stoppen" in Verbindung mit: "Behalten Sie bitte Ihren Hund bei sich und nehmen Sie ihn an die Leine, sowie klare und deutliche Positionierung meiner noch angeleinten Hunde im Sitz bei mir).

    Fruchtet das Ganze nicht und reicht die Zeit nicht zum Umkehren, dann Leinen ab oder fallen lassen und ruhiger Rückzug meinerseits mit Freigabe meiner Hunde.

    Sind Menschen im Spiel, die durch Turbulenzen ggfls zu Fall kommen könnten, bleiben die Leinen dran, werden, wenn möglich aber sehr verlängert.

    Wasser habe ich immer dabei, wenn ich unterwegs bin. Einzig dazu, andere Hunde abzuwehren.

    Einmal im Leben habe ich Gebrauch einer Wurfkette gemacht. Bei dem Hund, den ich damit erfolgreich abgewehrt habe, handelte es sich um einen Staff-Mix-Rüden, der mit seinem besoffenen und aggressiven Besitzer unterwegs war und meine läufige Hündin besteigen wollte. Ich hatte Glück, dass gleich der erste Wurfversuch das Ziel so genau und so fest getroffen hat, dass der Hund beeindruckt war und von seinem Vorhaben abließ. Herrchen beeindruckte dann mein sofortiges Telefonat mit der Polizei und er machte sich "vom Acker".

    Was mir am meisten hilft, wenn ich mit meinen Mädels unterwegs bin, ist, dass ich sie so genau beobachten und lesen kann und ihnen in ihren Reaktionen trauen kann, dass ich schon sehr sehr früh gezeigt bekomme, dass eine Situation auf uns zukommen kann. Das bedeutet: sie bleiben plötzlich einfach stehen und warten. Wenn ich auch stehen bleibe und bis zu drei, manchmal fünf Minuten warte, kommt plötzlich jemand mit seinem Hund hinter einem uneinsichtigen Weg in ca 20 Metern Entfernung heraus. Etliche Male haben mir meine Mädels solche Situationen durch ihr Verhalten angezeigt - IMMER lagen sie richtig.

    Sehr oft erlebe ich im Training, dass viele RR Halter zu rasch unterwegs sind viele kleine Hinweise ihrer Hunde auf Konfliktvermeidung übersehen sowie das abwartende, verlangsamende, ausweichende ,..... Verhalten ihrer Hunde situativ missverstehen und als Ungehorsam oder Sturheit werten. Leider kann man einem Hund somit auch beibrigen, eigentlich gute Anlagen zur Konfliktermeidung nach und nach zu verlieren....


    Vg Rosemarie
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  4. #4
    Hundehalterversteher Avatar von Vorname Nachname
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Ich kanns nur von zwei eigenen Hunden sagen: Einer sehr abgebrüht und selbstbewusst, Pragmatiker. Kachelte einer rein, gabs halt Fratzengeballer. So was verhindern, wenn der eigene Hund selber vorwärts geht, ist Glückssache.
    Da war es echt am besten im sich anbahnenden Konfliktfall selber weg zu gehen. Nahm viel Stress raus.
    Später die Alternative, den Dicken vorneweg zu schicken. So hatte der seinen Auftrag, die anderen haben das respektiert, und gut wars. Blöd nur falls bei so was trotzdem mal was passiert. Sieht dann wohl fast nach Absicht aus.

    Von Clara dagegen, die schnell gestresst ist aber auf Keilereien nicht die geringste Lust hat, halt ich aggressive Hunde ggf gewaltsam fern. Einmal ist ein Riesenschnauzer reingebrettert, der wollt Clara wohl überrollen. Clara am Halsband am rechten Knie gehalten, dann mit einer Drehbewegung dem anderen das linke Schienbein in die Seite gesemmelt. Durch die Drehbewegung war Clara auch endgültig aus seinem Weg raus.
    Schnauzers Bedarf war gedeckt und Clara war von dem Moment an wie umgewandelt bei sowas. Sie nahm es dankbar an und bleibt seitdem gern hinter dem hässlichen Grobian, hat sogar manchmal explizit die Position an meinem Knie eingenommen.
    Aber versuch so was mal mit nem potenten Rüden, von dem zu verlangen dass er an der Party nicht teilnehmen darf ist schon nicht ohne. Für den ist das ne klare Sache mit Freunden und Feinden, warum soll er sich da raus halten ? Halter kann das besser ? Noch besser geht es doch im Team. Denkt sich halt der Hund, und ist ja eigentlich nicht unlogisch.
    Wenn die Keilerei erstmal im Gange ist, dauerts nen Moment (aber weniger lang als man meinen möcht, das zieht sich dann trotzdem noch endlos hin manchmal) bis man reinfassen kann. So lang die Hunde selber nicht wissen wer überlegen ist, ist es ne schlechte Idee da die Finger rein zu halten. Ab dann (paar Sekunden) aber - naja, ich bin bei sowas noch nie gebissen worden. Hab immer den Überlegenen raus genommen, der andere war bisher immer froh dass es ein Ende hatte. Bis auf einen, der diese Gelegenheit ergriff und sich sofort im Kopf des anderen verbissen hat. Loslassen wollt er dann auch nimmer.

    So was war man früher hier gezwungen rauszufinden ...
    Geändert von Vorname Nachname (16.08.2016 um 16:58 Uhr)
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  5. #5
    Mein Hund ist Familie Avatar von Sariba
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Hallöchen,
    super Thema und auch besonders wichtig. Wir hatten schon häufig solche (Un)Fälle und jeder verlief anders. Von einem möchte ich euch erzählen, auch wenn der "Verlauf" da nicht gerade bilderbuchhaft war.

    Teil 1
    Mein Bub war ca. 5-6 Monate alt, genau weiß ich das nicht mehr. Wir drehten am frühen Abend noch eine kleine Dorfrunde. Aus der Ferne kam ein Mann mit nem Jack Russel (JR). Dieser war nicht angeleint. Er sah uns und schoss direkt auf uns zu. Er blieb vor meinem Bub stehen, machte sich steif und schnappte ihn...nun ja....direkt in seine Kronjuwelen. Tyson schrie erschrocken auf und der JR war auch schon wieder weg. Er flitzte sofort zurück zu seinem Herrchen und fing dort, aus sicherer Entfernung, dann an sich lauthals zu beschweren. Der Mann fragte mich, ob alles in Ordnung wäre. Ich war schlichtweg verwirrt, musste ich mich zu der Zeit ja noch nie mit solchen Situationen auseinandersetzen. Ich meinte nur "ja, denke schon." - er entschuldigte sich und wir gingen von dannen. Nächsten Tag war ein Hoden leicht geschwollen und beim TA dann gabs Medikamente, nach einer Woche war die Sache "vergessen". Ein halbes Jahr später gingen wir wieder durchs Dorf, vorbei an dem Haus, wo besagter JR wohnte und siehe da: JR kam vom Hof geschossen, ein Tor gab's ja nicht, schnappte mein Bub wieder und zischte wieder ab. Diesmal wollte mein Hund nachsetzen- er war aber angeleint- ging also nicht. Mich ärgerte, dass es bereits die zweite Auseinandersetzung mit eben diesem Hund war. Die Folgen waren später leicht abzusehen. Mein Bub versteifte sich schon, wenn wir auch nur in die Nähe des Hauses kamen und war schon "vorbereitet", wenn JR wieder daherkam. Zeit verging wieder. Ja, es kam auch zu einem 3en Mal. Das war im Winter. Wir gingen wieder am Haus vorbei, Herrchen war diesmal mit draußen, JR kam daher geschossen, ich versuchte mich irgendwie dazwischenzudrängen, aber mein Bub hat da nicht mitgespielt. Er ging auch nach vorne und so hab ich es nicht geschafft, dass die beiden sich nicht "erreichen". Der JR schnappte wieder und mein Bub versuchte ihn auch iwie zu erwischen. Meiner war wie gesagt angeleint und ich bin mir ziemlich sicher- ableinen wollte ich ihn ganz sicher nicht. Gut, dass JR doch recht flink ist und so verschaffte seine Größe ihm deutliche Vorteile. Herrchen kam dahergeflitzt und packte JR- dieser schnappte dann sogar nach ihm. Als er ihn dann "gesichert" hatte gab ich meinen Unmut preis. Ich war doch sehr wütend, wurde aber nicht ausfallend. Ich erklärte ihm, dass es so nicht geht und sie endlich ihren Hund sichern sollen, weil gerade im Winter gehe ich häufiger durchs Dorf. Ich drohte sogar mit Ordnungsamt. Er entschuldigte sich und versprach dagegen was zu tun.
    Wieder verging Zeit. Wir gingen wieder durchs Dorf, dann in einer Nebenstraße posierte JR mitten im Weg. Kein Mensch weit und breit zu sehen. Wir drehten um, JR folgte uns. Er fing an zu lauern, immer wenn mein Bub sich zurückdrehte blieb er lauernd stehen, ging er weiter schlich er sich weiter an. Ich blieb stehen. Ich gebe zu, ich war wieder überfordert mit der Situation, zumal es mit diesem JR keine "Freundschaft" mehr geben kann. Mein Bub hat ganz klar ein Problem mit diesem Hund. Verständlich. Ich versuchte seitlich einen Bogen um den JR zu gehen. Das passte JR nicht, er machte - ich shcätze einen "Scheinangriff" nach vorn, mein Bub machte sich steif und grummelte deutlich. JR wich zurück. Diesmal war das so, dass wir quasi auf ihn zuliefen und der JR wich immer mehr. 100m um die Kurve rum sah ich dann endlich sein Frauchen. Sie saß bei einem Bekannten im Vorgarten und trank Kaffee. JR flitzte da hin und gewann da neues Selbstvertrauen.Ich vermute, er war dieses Mal nicht so rabiat, weil wir nicht vor seinem Hof waren...vermute ich.
    Ich erklärte Frauchen deutlich wütend, dass ich die Faxen sowas von Dicke habe, mein Hund 3x so schwer ist wie ihrer und es so unzählige Male nun schon vorkam, dass ich mich allein mit beiden Hunden wiederfand und warnte sie, dass mein Hund dabei ist ernst zu machen, ich es unverantwortlich finde, wie sie damit umgehen und ich gern beim nächsten Mal meinen Hund ableinen kann. Die Frau war nicht so freundlich wie das Herrchen, sie erklärte mir, dass ihr Hund meinem ja gar nichts "antun" kann aufgrund des Größenunterschieds und mein Hund der gefährliche im Dorf ist. Sie einen Familienhund hat und ich einen Kampfhund- das hat sie im Internet gelesen. Ja. Und es Konsequenzen haben wird, wenn mein Hund ihren verletzt. Nächsten Tag bin ich mit der alten Tierarztrechnung zu ihrem Mann, also das Herrchen gegangen, hab mit ihm lange gesprochen und klar gemacht, dass es nicht sein kann, dass ich jedes Mal, wenn ich durch UNSER Dorf gehe, schon Horrorszenarien vor mir sehe, was heute wieder mit JR passieren kann. Vor allem betonte ich, dass mich das jedes mal 3km im Training zurückwirft, da mein Bub eine gewisse "Spannung" an den Tag legt, kommen wir auch nur in die Nähe von diesem Haus. Er entschuldigte sich gefühlte 200x und versprach mir wieder, das alles zu regeln.
    Danach traf ich ihn noch häufiger. Diesmal mit vorbildlicher "Flexileine". Oder ich traf sie. Sie allerdings ohne, doch sobald sie mich sieht ist JR bei ihr im "Schwitzkasten" und sie sucht das Weite. Gut, wir hatten keine Angriffe mehr, doch das Resultat war, dass ziemlich viele "Kleinhundehalter" das Weite suchten, wenn wir kamen.
    Ja, es machte die Runde, dass JR und mein Bub sich nicht grün sind und da ich nunmal den großen, gefährlichen Hund habe, geht man mir aus dem Weg, weil mein Hund frisst kleine Hunde.
    Ein paar Monate später hatte ich einen Dackel in Pflege und es ist erstaunlich wie schnell das Wirkung machte.
    So ging mein Bub mitm Dackel durchs Dorf und schnell verankerte sich die Schlussfolgerung: Wenn der Große den Kleinen Dackel nicht frisst, dann frisst er meinen bestimmt auch nicht."
    Ruf gerettet. Danke Dackel.
    Wenn es dich im Himmel nicht gibt,
    gehe ich dort auch nicht hin.

    ♥ 23.12.2010

    †23.11.2017
    ~Nur wer vergessen wird, ist tot. Du wirst leben.~

  6. #6
    Mein Hund ist Familie Avatar von Sariba
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Teil 2

    Das Finale:
    1 Jahr später ...ohje...es müssen so 3 Jahre vergangen sein, seit der allerersten Begegnung....fuhr ich mit Fahrrad durchs Dorf. Mein Bub angeleint neben mir her. Und wir fuhren an JR's Haus vorbei. Sie gingen ja nur noch mit Flexi und Tor war immer zu- dachte ich. Offenbahr war genug Zeit verstrichen, dass neue Regeln verworfen wurden. Tor war weit offen, und JR bemerkte uns natürlich. Er schoss vom Hof, Horror für mich.....Dieses Mal musste ich die Leine los lassen. Ich ließ die Leine fallen, bremste scharf und wich aus, weil JR aufeinmal vor meinem Rad war und knallte natürlich beim Ausweichversuch volle Längsseite hin. Mein Bub ging sofort auf den JR los und dieser auf mein Bub. Es war ein Gerangel, ich sah den JR allerdings nicht, der war iwo unter meinem Bub. Beide waren sehr laut. Mein Bub allerdings biss nicht zu, ich weiß nicht wie ich das erklären soll- er fixierte ihn mit seinen Pfoten unter sich und drohte, Kopf und Rute aufrecht haltend. Der JR hörte nach kurzer Zeit auf sich zu "wehren" und lag dann still unter ihm. Mein Bub entspannte sich und zeitgleich zischte JR ab. Ich lag noch da, aufgeschürfte Hände, Knie, alles Mögliche. Ich glaube, ich stand unter Schock, war genau das doch der Moment, den ich mir immer ausgemalen hatte. Herrchen kam vom HOf geflitzt und das Einzige, was er sagte (das weiß ich noch so gut): Oh mein Gott Jacki, bist du verrückt!
    Er konnte nicht verstehen, wie sein Fliegengewicht von JR tatsächlich auf nen 4 Jahre alten RR losgehen konnte... Ja, ihre erste Begegnung..er war 6 Monate..ihre letzte Begegnung..er war 4 Jahre alt...Hatte sich in der Zeit was geändert? Nein...Hat sich jetzt was geändert? Ja.
    GELERNT haben die Besitzer von JR nichts. Aber bei JR hat sich was getan...UNS lässt er nun ohne Angriffe passieren...Er beobachtet nur in sicherer Entfernung, ob wir auch wirklich nur vorbei gehen.
    Viele nennen das "Erfolg"...Würde mein Bub sicher auch sagen, wenn er könnte. Tatsächlich fühlte er sich lange Zeit dann für unbesiegbar...bei unseren Hundegruppen war er wochenlang ziemlich "ruppig", er fing an mit Maßregeln usw, sodass ich ihn häufiger aus den Gruppen nahm. Das ist nun Gott sei Dank passè.

    Im Nachhinein weiß ich, dass ich vieles schlichtweg falsch gemacht habe. Und diese Art von Vorfällen waren allesamt nicht "Beispielhaft" für >LÖSUNGEN<. Im Gegenteil. Ich denke, diese Geschichte mit JR zeigt, wie alles nicht ablaufen darf/gelöst werden darf.

    In diesem Sinne- Eine Lösung ist dies hier nicht, aber ich denke, lernen werde nicht nur ich draus. (Gut, JR's Halter sind diesbezüglich ziemlich resistent).

    Viele Grüße.
    Wenn es dich im Himmel nicht gibt,
    gehe ich dort auch nicht hin.

    ♥ 23.12.2010

    †23.11.2017
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  7. #7
    Jajosel
    Gast

    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Wow, Matze, da ging's ja ganz gut zur Sache bei euch...!
    Den Trick mit dem Knie muß ich mir merken, an Claras Reaktion kann man mal merken, wie schnell Hunde lernen

    Eben ist mir auch noch ein Erlebnis aus der gruseligen Selbstverteidigungs-Mottenkiste eingefallen:

    Meine 13jährige SH Jolly ging angeleint mit mir und einer Freundin und deren Hündin gemächlich über die Hundewiese.

    Wir trauten unseren Augen nicht, als wie aus dem Nichts plötzlich die junge, aber recht aggressive Staff Hündin eines Nachbarn an Jollys Hals hing und sie so zu Boden riss.
    Die Staff Hündin war ungesichert im Garten gewesen und mal schnell über den Mini Zaun gesprungen.
    Natürlich hing sie ihrem Zuchtziel entsprechend unverrückbar da, wo sie zugebissen hatte.

    Alleine hätte ich diese Situation wohl nicht bewältigt, doch meine Freundin rammte beherzt ihre langen spitzen Fingernägel in die beiden Nasenlöcher der Angreiferin. Das war die Rettung!

    Unsere gemeinsame TÄin traf fast der Schlag als wir ihr diese "Heldentat" berichteten.

    Und die Krönung war, dass die Besitzerin der Staff Hündin auf meine Bitte hin sich weigerte, den Hund zu sichern.

    Wir erwogen die Anschaffung eines Schlagstocks...
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  8. #8
    Hundehalterversteher Avatar von Vorname Nachname
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Zitat Zitat von Jajosel Beitrag anzeigen
    ...
    Natürlich hing sie ihrem Zuchtziel entsprechend unverrückbar da, wo sie zugebissen hatte...
    Uah, ja, das hatt ich ja auch mal. Übel. Hab mir nachher sagen lassen, dass man da am Halsband knebeln solle. Blutzufuhr zum Hirn wird unterbrochen, da geht jeder Kiefer irgendwann auf.
    Aber die Nummer mit den Fingernägeln war brillant, Hut ab.

    Einmal stand ich so über das wirbelnde Knäuel gebeugt und wollt grade reinlangen, da spritzte mir glatt Blut ins Auge. Ärghs, Schock. Nachher erwies sich, dass das von nem kleinen Loch im Ohr kam, sonst war kaum was passiert
    Geändert von Vorname Nachname (16.08.2016 um 17:40 Uhr)
    „Wie können Sie so mit den Engländern sympathisieren? Sie können ja noch nicht mal englisch.“ „Nein, aber deutsch.“ [Karl Kraus]

  9. #9
    Schnurzelpurpserin Avatar von dissens
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Es mag Leute geben, die in solchen Situationen nach Plan agieren. Vielleicht. Bei mir kann ich nur sagen, dass das von sehr vielen Faktoren ... und letztlich der spontanen Eingebung abhängt. Und davon, was der eigene Hund macht oder nicht macht.

    Sit. 1) Badawi und ich im Wartezimmer der TÄ, es kommt ein Paar mit Schäfi dazu, nimmt gegenüber Platz. Schäfi, deutlich missgestimmt, windet sich aus dem Halti, an dem des Paares einzige Leine hängt, und stürzt sich auf Badawi. Badawi geht in Deckung, ich greif den Schäfi, der über ihr grölt, an Nacken und Allerwertesten, hieve ihn von Badawi weg und pinne ihn einen Meter weiter am Boden fest, bis seine Leute sich mal bequemen, ihn einzusammeln.

    Sit. 2) Bei uns im Dorf, immer noch Badawi, anderer Schäfi (Marke "mächtig durchgeknallt"), kachelt auf der Dorfstraße auf uns zu. Ich hab Leine und Wurfkette geworfen, Unflätiges gebrüllt, aufgestampft. Hat funktioniert, Schäfi ist abgedreht. Man sagt mir aber auch nach, dass ich ebenfalls ziemlich aggro wirken kann ... Demselben Schäfi sind wir noch häufiger begegnet, meist, aber nicht immer, hat ein ähnliches Vorgehen geholfen.

    Sit. 3) Raststättenparkplatz direkt neben der A7, irgendwo im Norden, im Hochsommer-Ferienbetrieb. Trink- und Pinkelpause für alle. Ich hab Klein-Juna (damals etwas über ein halbes Jahr) an der kurzen Leine und versuche sie zu bewegen, auf einem kleinen Stück Gras zu pieseln. Doofe Idee, aber das am Rande. Aus einem ziemlich dichten, undurchsichtigen Strauch direkt vor uns schießt plötzlich ein recht großer, eigentlich nicht unhübscher, mir aber in dieser Situation entschieden unwillkommener, leinenloser (!) Mischling heran, dessen Intention ich in der wirklich kurzen Zeit nicht erkennen kann. Drehung, Sidekick. Mischling dreht ab, hat die Botschaft unmittelbar verstanden. Frauchen kommt hinterher und will mit mir diskutieren. Wohlgemerkt: Wir sind immer noch keine 15 Meter entfernt von sechs Autobahnspuren voller Verkehr. Ich hab sie angeschaut und, noch nicht mal laut, zweimal intoniert "Lein deinen Hund an!" Irgendwas an meinem Ton hat ihr gesagt, dass sie jetzt wirklich besser ihren Hund einsammelt und uns in Ruhe lässt. Und, nein, ich habe KEIN Problem damit, gezielt nach einem Hund getreten zu haben. Ehrlich gesagt, war dieser Kick ziemlich perfekt in technischer Ausführung und Treffgenauigkeit.

    Sit. 4) Diesen Sommer, Juna ist 3. Wir joggen. Der ausgewiesene Wanderweg führt mitten durch ein Gehöft. Reiterhof. Nein drum herum gibt es KEINE Ausweichmöglichkeit. Ich will eh mit den Leuten vom Gehöft, die ich aber bislang nicht kenne, was besprechen. An der Eingangstür des Wohnhauses ruht ein Labbi(Mischling?), der sich erhebt und zu uns knattert, um uns klarzumachen, dass das hier doch SEIN Hof ist. Natürlich auch ohne jede Leine oder Aufsicht. Macht man ja so, wenn man einen nicht ganz kopfklaren Hofhund und einen Hof mit Publikums- ud Durchgangsverkehr hat... Ich hab nur kurze Hosen und Jogging-Schühchen an - und kneife. Juna freigegeben, damit sie weg kann, was sie aber nicht will. Klar, sie hat EIGENTLICH gelernt, dass ich sowas regle. Und schon ist sier unter dem Ker. Naja, sie hat zwei kleinere Löcher auf der Nase davongetragen ... und ich ein deutlich größeres an meinem Ego.

    Will sagen: Egal, was man für grundsätzlich richtig hält und/oder sich vornimmt - was hinterher passiert, kann was ganz Anderes sein.

    LG
    Tina
    Ignorance is not a virtue! (Barack Hussein Obama II)

  10. #10
    Solar Power User Avatar von shirotora
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Zitat Zitat von Jajosel Beitrag anzeigen
    Wenn man schon den "Offenbarungseid" leisten muß in so einer Situation, dann hilft nur die Flucht nach vorn.
    Will heissen, der angreifende Hund wird mit allen (auf das Wörtchen "angemessen" verzichte ich in diesem Zusammenhang bewusst )Mitteln auf Abstand gehalten. Und da spreche ich nicht von verbaler Kommunikation.

    Nein, keine Theorie. Schon erlebt mit Enya. Muß man sich halt trauen.
    Kann auch nach hinten losgehen für den HH selber.
    Vermutlich auch eine Frage der Authentizität.
    So haben wir das frueher auch immer gehalten. Manchmal war mir da schon etwas mulmig - hinterher. Im Augenblick des "Gefechts" denkt man da nicht dran.

    Nach dem entgueltigen Erwachsenwerden reifte dann auch beim Schnoesel das (Selbst)Bewusstsein "Oops, ich bin ja eigentlich schon ein ganz schoen grosser Hund." Mit der seither veraenderten Koerpersprache und -haltung machen die Bullies jetzt meist einen Umweg um ihn.
    Some creatures have the ability to fill spaces you never knew were empty.


  11. #11
    Hibbelhundehalter *gg*
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    Avatar von spechti
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Okay, ich erweitere mal um die Frage, WAS, wenn am Hund ein weinendes Kind hängt (das scheint hier ein wenig untergegangen zu sein...und wirklich, da scheixx ich drauf`, ob der Hund meinem was tun will....für mich, und auch für den Gatten, geht klar "Mensch, in diesem Fall KIND, VOR Hund". AUCH vor dem eigenen) das nur noch Angst hat?
    Immer noch zutreten und ALLE Register ziehen?
    Geht jetzt hier nicht explizit um einen freilaufenden Hund, der angerannt kommt.
    Da kann man mMn durchaus völlig anders agieren.
    Da würde ich vor nur sehr wenig zurückschrecken.

    LG, Suse
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    - Martin Luther King -



  12. #12
    Hundehalterversteher Avatar von Vorname Nachname
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Zitat Zitat von spechti Beitrag anzeigen
    Okay, ich erweitere mal um die Frage, WAS, wenn am Hund ein weinendes Kind hängt...das nur noch Angst hat?
    Welchen Unterschied macht das ? Da spielen sich ja keine langen brutalen Zweikämpfe ab. Kind ist am anderen Ende des anderen Hundes am in dieser Entfernung annähernd sichersten Platz, würd ich meinen. Ne Hundeprügelei mit einem mittendrin angeleinten Kind ist eine noch unschönere Vorstellung, als wenn der andere Hund vorher gestoppt wird ("loslassen" rufen würd ich zwar machen, aber bringt vermutlich nix).
    Heißt also eigentlich vor allem dass am anderen Hund ne Leine ist, was die Sache ggf vereinfachen kann falls es doch noch ein Knäuel gibt.
    Geändert von Vorname Nachname (16.08.2016 um 19:46 Uhr)
    „Wie können Sie so mit den Engländern sympathisieren? Sie können ja noch nicht mal englisch.“ „Nein, aber deutsch.“ [Karl Kraus]

  13. #13
    Schnurzelpurpserin Avatar von dissens
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Hund loslassen, Kind nehmen und in Sicherheit bringen (möglichst ohne DESSEN Hund)?
    Suse, ehrlich: Keine Ahnung! Sag ich dir, wenn's uns mal untergekommen ist.
    Ignorance is not a virtue! (Barack Hussein Obama II)

  14. #14
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?


    Suse ehrlich?
    Ich glaube nicht, daß es viele Möglichkeiten gibt, in so einer Situation zu handeln und ich finde tatsächlich, daß Mattes das in so einer Aufregung alles wirklich gut hin bekommen hat.
    Ich hätte meinen Hund auch nicht los gelassen und das Drama seinen eventuellen lauf nehmen lassen. Rein treten schürt nur die Aggressionen und dann hängt da ein Kind drin…Als letzte Rettung habe ich schon mehrfach (aber leider vergebens) versucht mich dazwischen zu drängen, wenn alles eskalierte. Allerdings hatte ich auch noch nie eine Situation, in der es zu einem Konflikt kam, wenn beide Hunde angeleint waren und schon gar nicht, wenn ein hilfloses Kind beteiligt war.

    Trotzdem finde ich alles was hier geschrieben wird spannend und informativ und bin auch der Ansicht, daß obwohl das Thema ja wirklich emotional und heikel ist doch bislang ein sehr sachliches Thema entstanden ist.
    Danke für die Erstellung

    Ich like jetzt nicht alle Beiträge, obwohl ich sie alle als nützlich empfinde, denn hier werden so viele Erfahrungen bereit gestellt. Auch wenn der Anlass dazu nie schön war, finde ich die Sammlung doch als echt Facettenreich.

    L.G. Mella

  15. #15
    Hibbelhundehalter *gg*
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    Avatar von spechti
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Naja, angeleint im eigentlichen Sinne war hier ja nur ein Hund .
    Ich finde, dass das einen Unterschied macht....aber dazu muss man eben in der Situation drin stecken.
    Ich kann überhaupt nicht im Ansatz sagen, wie ICH es gemacht hätte.
    (Dem Gegenüber ein "loslassen" zuzurufen, wenn ersichtlich, dass nix mehr geht, merke ich mir, Matze.
    Stimmt, ist situativ nicht unbedingt verkehrt.)
    Aber ich weiß, wie unglaublich schnell sowas geht, WENN es denn dann scheppert.
    Und es kommt tatsächlich sehr auf die Hunde an.
    Ganz offensichtlich wollte zumindest Fields nur weg; der war einfach froh, als es vorbei war.
    Und es war ja wirklich schnell vorbei.
    So sagte Mattes und das glaube ich ihm.
    Deckt sich mit der Erfahrung, die Matze mit Clara gemacht hat.
    (Fields zumindest hat auf den heutigen Spaziergängen nicht erkennen lassen, dass er 25 Schritte rückwärts gemacht hätte....die ihn IMMER anpöbelnde Nachbarhündin hat er stur links liegen lassen, obwohl sie sich enorm echauffierte, als sie ihn von weiter weg erblickte (sie bellt JEDEN Hund an), und exakt so reagiert, wie wir lange geübt haben und den dauergrölenden Shepherd-Rüden von schräg gegenüber hat er komplett ignoriert.)
    Um sich Feinde zu machen, muss man keinen Krieg erklären. Es reicht, wenn man sagt, was man denkt.

    - Martin Luther King -



  16. #16
    Hundehalterversteher Avatar von Vorname Nachname
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Man muss auch überlegen wie man mit dem Stress klar kommt, wenn man solchermaßen kalt erwischt wird.
    Die meisten stehen ja starr rum, oder schlagen schreiend mit der Leine auf die Hunde ein (was den Stress-Stupor wieder als kluge Lösung erscheinen lässt).
    Man kann sich innerlich vorbereiten, sich Situationen, Maßnahmen und Manöver bildlich vorstellen, die werden dann auch abgerufen wenn es laut wird.
    dissens and katzenlene like this.
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  17. #17
    folli82
    Gast

    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Puh, dann reihe ich mich auch mal ein - kommt ja wie gerufen, dieser Thread ... Duke hat uns heute gezeigt, dass "die aus dem Tierheim" uns keine "Stories" erzählt haben.

    Wir kommen vom Spaziergang heim, Nala ohne, Duke mit Leine. Etwa 10 Meter vor unserem Gartentor mache ich Duke auch die Leine ab (ja, war rückblickend sehr doof von mir). Ich will eben nach dem Türgriff greifen, als ich merke, dass hinter uns, also nicht direkt hinter uns, sondern am Anfang der Straße, etwa 30 Meter entfernt, eine Dame mit einem Huskyrüden um die Ecke kommt. Der Husky ist angeleint, denn er ist auch im Dorf bekannt dafür, dass er bei Begegnungen mit Rüden kurzen Prozess macht.

    Duke jedenfalls hat den Husky auch entdeckt, spitzt die Ohren und startet durch. Von Null auf Hundert, ohne das kleinste Zögern, rennt er zu dem Husky hin und direkt auf ihn drauf. Ich bin hinterher und habe, im Nachhinein wiederum nicht das Klügste, was ich hätte machen können, rein gegriffen und versucht, die beiden zu trennen. Das hat auch ziemlich schnell geklappt, beide sind unversehrt, aber ich war/bin erstmal fix und alle. Ich habe mich mehrmals entschuldigt und die Husky-Besitzerin war sehr verständnisvoll und meinte, das sei ihr auch schon passiert.

    Tja, so kann es gehen. Und ich hab tatsächlich noch dreimal überlegt, ob ich ihn ableinen kann vor dem Gartentor, aber da die Luft rein war, habe ich es gemacht. Zum vorerst letzten Mal, würde ich sagen. Und einen Mauli hab ich auch direkt bestellt. Ich meine, mir war SCHON klar, dass die im Tierheim uns keinen Bären aufbinden und uns anflunkern, aber DAS war wirklich eine komplett andere Seite von Duke, die ich heute kennengelernt habe und das muss ich erstmal in Einklang bringen mit dem Duke, den ich bisher kenne.

  18. #18
    Hundehalterversteher Avatar von Vorname Nachname
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Ach, so billig gibts das Lehrgeld selten
    Zitat Zitat von folli82 Beitrag anzeigen
    ... beide sind unversehrt....
    Das ist aber wohl kein Zufall. Hat Duke denn schon andere Hunde verletzt ?

    Ich frag nicht um irgendwas zu verniedlichen. Ich kenn halt einen Pappenheimer, der sich durchaus mal wie ein Irrer auf fremde Hunde stürzen kann. Klingt furchtbar, sieht schrecklich aus, unverzeihlich wenn man als Halter so was anderen Hunden antut (einmal war ich schuld), aber es gibt keine Löcher oder so. Der ist halt etwas überspannt, anders kann ich es nicht nennen. Der kommt mir wie ein Kind vor. Wenn er die Hunde kennt ist er völlig nett.
    Das Verhältnis zum eigenen Hund ändert sich halt wenn man ihn mal in Attacke erlebt hat, deshalb würd ich bloß darum ggf nachfragen.
    Geändert von Vorname Nachname (16.08.2016 um 21:30 Uhr)
    Jajosel likes this.
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  19. #19
    Bayo und 2 Engel Avatar von Monthy
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Noch flink zu Fuß, der alte Haudegen Duke!
    Jaja... Die unachtsamen Momente! Wer kennt die nicht!
    LG Sabine mit Bayo
    sowie Monthy
    (17.08.2009 - 19.12.2021) und Luna (09.10.2012 - 07.04.2024)
    unvergessen, auf der anderen Seite des Weges
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  20. #20
    folli82
    Gast

    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Zitat Zitat von Vorname Nachname Beitrag anzeigen

    Das ist aber wohl kein Zufall. Hat Duke denn schon andere Hunde verletzt ?
    Soweit ich weiß einmal, als es im Tierheim um einen heruntergefallenen Ochsenziemer ging, den sich beide Hunde gleichzeitig nehmen wollten. Ansonsten (als er das erste Mal vermittelt war) hat er wohl den anderen Hund "gepackt", ohne ihn zu verletzen.


    Ja Sabine, allerdings. So schnell konnte ich weder schauen noch zugreifen oder auch nur irgendwas rufen (gerufen hab ich trotzdem noch, aber natürlich viel zu spät).

  21. #21
    Jajosel
    Gast

    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Meine Güte, folli82, mach' dir keinen Kopf. So eine "Fehlleistung" ist menschlich und in Anbetracht des Ausgangs und der verständnisvollen Reaktion der "Gegenpartei" auch verzeihlich.

    Nun bist du vorgewarnt und kannst entsprechend agieren. Du hast Duke ja schliesslich nicht von klein auf geprägt, also musst du erst lernen, wie der alte Knabe tickt.
    folli82 likes this.

  22. #22
    Jajosel
    Gast

    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    In Selmas jungen Jahren ist es mir mal geglückt, sie erfolgreich zu stoppen, als in Spanien eine Gruppe von x kleinen (englischen !! ) Hunden völlig ungesichert und giftig keifend eine Ausfahrt herunter gedüst kam.
    Einer von diesen vollkommen größenwahnsinnigen Wattebäuschen fühlte sich berufen, die mit uns arglos passierende Selma in ein Hinterbein zu kneifen.
    Das ließ diese natürlich nicht auf sich beruhen und griff ihn sich.

    Eilfertig (um in meiner Selma nur nicht falsche Signale reifen zu lassen ), brüllte ich ein deutliches AUS !!!
    Und siehe da, Selma spuckte gehorsam den kleinen Übeltäter wieder auf den Weg...

    Ein Erfolg? Tja..., nur zum Teil... nun bekam ich von meinem Göttergatten eine dicke Rüge:
    Wie kannst du nur? Selma hatte Recht und muß schliesslich lernen, sich zu wehren...

    Nun ja - DAS hatte sie intus... , dazu brauchte sie keine Lektionen... aber wir beide zofften uns noch 'ne ganze Weile...

  23. #23
    Hibbelhundehalter *gg*
    Themenstarter
    Avatar von spechti
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Zitat Zitat von folli82 Beitrag anzeigen
    Soweit ich weiß einmal, als es im Tierheim um einen heruntergefallenen Ochsenziemer ging, den sich beide Hunde gleichzeitig nehmen wollten. Ansonsten (als er das erste Mal vermittelt war) hat er wohl den anderen Hund "gepackt", ohne ihn zu verletzen.


    Ja Sabine, allerdings. So schnell konnte ich weder schauen noch zugreifen oder auch nur irgendwas rufen (gerufen hab ich trotzdem noch, aber natürlich viel zu spät).
    Nina, das ist es, was ich meinte.
    Man kann sich enorm viel ausmalen, vorstellen, an Strategien zurecht legen, wenn es passiert, steht man da wie der Ochs`vor`m Berg und gafft.
    Quasi....
    Und dass Du das erstmal in Einklang bringen musst, verstehe ich nur zu gut.
    Es ist überhaupt nicht schön, wenn man begreifen muss, dass der Hund, der bei einem lebt, den man, (in unserem Fall) von Babybeinen an kennt, draußen im Kontakt mit anderen Hunden nicht unbedingt der ist, der er zu Hause auf dem Sofa ist.
    Es ist eher bescheiden und so ein Hund kann sehr einsam machen.
    Allerdings kann man daran arbeiten und man lernt, damit umzugehen und damit zu leben.
    Verarbeite das, Kopf wieder hoch und auf geht`s.....Ihr seid nicht alleine mit so einem Hund und man kann das händeln.
    Btw, ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass Huskies bei vielen Hunden irgendwas auslösen.
    Die Jungs können BEIDE Huskies absolut nicht ausstehen, und damit sind sie hier (bei uns in der weiteren Umgebung) nicht alleine.
    Entspannt ist anders, aber so ist es dann.

    Erholt Euch von dem Schrecken, nix passiert, durchatmen, weitermachen.

    LG, Suse
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    - Martin Luther King -



  24. #24
    Hundehalterversteher Avatar von Vorname Nachname
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Zitat Zitat von spechti Beitrag anzeigen
    ...
    Btw, ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass Huskies bei vielen Hunden irgendwas auslösen.
    Die Jungs können BEIDE Huskies absolut nicht ausstehen, und damit sind sie hier (bei uns in der weiteren Umgebung) nicht alleine....
    Bestätigt. Mein Dickerle (Husky-Mix) wurde ständig angemacht (ich weiß, das sagen alle ). Jeder halbstarke kam rüber, glotzte, und wollte aufreiten oder ähnlichen Mist. Dickerle brauchte gar nix machen, Hunde an der Leine haben den z.B. überhaupt nicht interessiert.
    Begegnungen mit Huskies liefen problemlos.
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  25. #25
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    Standard AW: Attacke/Angriff von fremden Hunden- wie verhalten?

    Sehr wichtiges und notwendiges Thema!

    Unser Rüde hat inzwischen mehrfach die Erfahrung gemacht, dass er andere intakte Rüden, die ihn angreifen, stoppen kann - im Genick oder an der Kehle!
    Und daraus haben sich in den Jahren ein paar Regeln für uns ergeben, die solche Begegnungen vermeiden.
    Bei fremden Hunden werden die Halter auf Distanz nach dem Geschlecht gefragt und dann entsprechend gehandelt.
    Ausweichen, nach Möglichkeit immer ausweichen!

    Heut Morgen, unglücklichste Formation: Halterin von zwei Rüden und dreißig Meter dahinter Halterin einer Labbi-Hündin.
    Ausweichen war nicht möglich. Ich habe Mazud absitzen lassen und ihn mit dem Zeigefinger unter dem Unterkiefer fixiert, da er durch die Gegenwart der beiden Rüden doch sehr, sehr "aufmerksam" war.

    Wir haben hier auch einen Fall, wo ab und an Kinder (!) mit einem weißen SH spazieren gehen. Allerdings muss ich sagen, dass der "Große" (ca. 10 J.) den Hund bei Begegnung mit anderen Hunden, ihn an der nächst besten Gelegenheit festbindet.
    Wenn so was passiert, was Suse uns von Matthes Erlebnis berichtet hat, würde ich auf jeden Fall Anzeige gegen die Eltern erstatten! Es gibt genug HH, die völlig verantwortungslos jeden Tag ihre Hunde ausführen - hier muss man entgegentreten.

    In der Hundehalterverordnung des Landes Brandenburg ist klar festgehalten, dass Hunde über 20 Kg bzw. 40 cm Größe nur von Personen über 18 J. geführt werden dürfen - das ist schon mal ein Anfang.

    Mir ist klar, dass es hier für jeden Hund eine Verhaltenslösung für sein Umfeld geben muss, daher wünsche ich uns allen diesen Stressfaktor möglichst klein halten zu können. Erfahrungswerte sind ja genügend vorhanden.

    VG
    Marlies
    Der Hund braucht sein Hundeleben. Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit sie zu bekommen.
    (Robert Lembke)

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