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RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Hallo,
in einem anderen Thread habe ich bereits mitgeteilt, dass wir uns nach langer Überlegung einen RR anschaffen möchten.
Es soll eigentlich ein Welpe sein.
Leider sind die Tierheime von armen Hunden überfüllt, auch RR sind dabei.
Nun stelle ich mir und euch die Frage, ob es vielleicht eine Alternative wäre, einen RR aus dem Tierheim zu holen.
Der primäre Grund wäre, einem Tier ein schönes zuhause zu ermöglichen.
Hier könnte ich dann darauf achten, dass der Hund schon einigermaßen gut erzogen ist.
Man hat ja die Möglichkeit sich über einen längeren Zeitraum mit dem Tier zu beschäftigen bevor man sich entscheidet.
Wenn ich mir so ansehe wieviele Tiere im Tierheim auf ein Herrchen warten, treibt es mir die Tränen in die Augen.
Ob der Hund Papiere hat ist für mich nicht interessant.
Gardemaße oder ähnliche Eigenschaften sind für mich auch nicht wichtig.
Ich kann mir vorstellen , dass der Hund evtl. auch dankbar wäre, wenn wir ihn aus dem Tierheim "erlösen".
Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Guten Morgen,
wenn Ihr diesen Weg einschlagen möchtet, empfehle ich Euch https://www.ridgeback-in-not.de oder eine der anderen beiden Ridgeback-Notorganisationen...
Dort werden die Nothunde von Ridgeback-Menschen betreut, beobachtet und eingeschätzt... und sie können am ehesten beurteilen, ob das jeweilige Tier zu Euch passen könnte und umgekehrt...
Wünsche viel Glück, dass Ihr eine entsprechende Not-Nase findet
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Hallo und guten Morgen.
Da ich gleich mit den Doggys raus muß, nur kurz meine Meinung dazu.
Ich bin immer dafür einen Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz zu übernehmen.
Wir haben seit mehr als 15 Jahren nur noch Hunde aus dem Tierschutz, vor allem
Ältere.
Na ja, mit der Dankbarkeit ist das so einen Sache, die würde und darf man nicht erwarten,
obwohl auch solche Hunde dabei waren.
Wie du geschrieben hast, könnte man sich gegenseitig langsam kennen lernen und man erfährt
über Verhaltensweisen und Probleme sehr viel und kann entscheiden, ob man in der Lage ist,
damit umzugehen oder nicht.
Allerdings werden oder können sich dann im tägliche Zusammenleben
auch andere Baustellen auftun oder entwickeln. Diese Hunde haben eine Geschichte, die das Verhalten der Hunde geprägt hat und manche legt er nie ab.
Wir haben so einen hier, der jetzt gut 11 Jahre alt ist und mit eineinhalb Jahren zu un kam.
Er ist eine sehr,sehr treue Seele, nie wären wir auf die Idee gekommen ihn wegen seiner sehr speziellen
Probleme wegzugeben.Wir akzeptieren ihn, so wie er ist.
Immer im Hinterkopf mit dem Wissen, dass Menschen verantwortlich sind für sein Verhalten.
Allerdings würde ich als Hundeanfänger vor einer Entscheidung für einen bestimmten Hund einen guten Trainer mitnehmen, der euch berät ob ihr zueinander passt.
ABER ES LOHNT SICH AUF ALLE FÄLLE SICH IM TIERSCHUTZ ERST MAL UMZUSEHEHEN !
Viel Glück!
Marta und die Berliner Schnauzen
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Guten Morgen,
wenn Du schreibst, dass es auch viele RR in Tierheimen gibt, dann hast Du ja offenbar in den letzten Tagen dazu geforscht. Schön! :) Kannst Du evtl. mal die Portraits / Beschreibungen der entsprechenden RRs verlinken, die Du gefunden hast?
Ich selbst habe im Sommer letzten Jahres einen RR aus dem Tierheim aufgenommen: Besitzerin plötzlich verstorben, Ehemann (war nie Bezugsperson) konnte den Hund aus verschiedenen Gründen nicht artgerecht halten. 2 Nächte war Vasco im Tierheim, dann bei uns (nein, das ist nicht das übliche Vorgehen bei uns im TH - es hat einfach alles sofort gepasst, sodass TH und wir nach einigen Kontaktstunden in zwei Tagen beschlossen haben, dass jede Nacht länger im TH den Hund weiter traumatisiert). Also: Keine Abgabe wegen schlechten Benehmens, aggressiven Verhaltens, teurer Erkrankung, Rüdenrüpelpubertät oder ähnlicher Abgabegründen (die zu erfahren wäre vorher wichtig! Bei RR in Not steht meist genau dabei, warum ein Hund ein neues Zuhause sucht). Für mich (und auch für Vasco) war diese Lösung perfekt. Momentan hätte ich nicht die Zeit, mich 3 Jahre lang um die perfekte Begleitung eines RR zu kümmern. Einen Hund mit einigermaßen *hust* Grundausbildung (soviel war da nicht ...) und vor allem mit freundlichem Verhalten Menschen gegenüber, sowie einem guten leinenlosen Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber (Geschlecht und Intaktheit egal!) zu übernehmen war etwas völlig anderes, als einen RR von unten her aufzubauen. Dennoch hat es ca. ein Jahr gebraucht, bis wir aufeinander eingespiel waren, er mich verstanden hat und ich ihn. Natürlich kommt es immer noch zu kleineren Mißverständnissen oder Diskussionen, aber ich erkenne mittlerweile sehr schnell, woran es gerade hakt.
Persönlich finde ich es deutlich erstrebenswerter, einen Nothund (Rasse egal! Aber auch bei RRs!) aufzunehmen, als eine "Hobby"zucht zu unterstützen (soll nicht gegen die Bekannten gerichtet sein! Vielleicht führen sie ja tatsächlich eine anerkannte VDH-Zucht oder züchten außerhalb des VDH mit der nötigen Kenntnis von Genetik und kennen die Stammbäume der Zuchttiere auf mehrere Generationen!).
Vor allem kannst Du bei einem Hund aus der Nothilfe vorher besser abschätzen, ob es passt oder nicht. Du kannst erahnen (wissen nicht, da Du den Hund in einer Ausnahmesituation kennenlernst. Wie er wirklich drauf ist, zeigt sich meiner Erfahrung nach nach einem Jahr Vertrauensaufbau und ruhigem Training) wie er Menschen, Tieren, Situationen gegenüber reagiert.
Mir gefällt sehr gut, dass ihr euch offenbar noch nicht komplett auf "es werden sowieso zwei Wurfgeschwister von den Bekannten, die gerade eh 2 aus ihrem Wurf übrig haben" (Nur aus Interesse: warum eigentlich? Sind die vorherigen Interessenten abgesprungen?) festgelegt habt und mit der Nachfrage hier nur noch Bestätigung sucht. Mir gefällt, dass Du / ihr überlegt, ob zwei Welpen machbar sind, ob es überhaupt ein Welpe sein muss und ob RR möglich in der entsprechenden Lebenssituation ist.
Wenn ihr bisher noch keine Hundeerfahrung und vor allem RR-Erfahrung habt, dann ist vielleicht neben dem im anderen Thread schon verlinkten sehr guten Rasseportait dieser Faden hier voller interessanter Informationen: https://www.rhodesian-ridgeback-foru...mpliziert.html
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Guten Morgen!
Ihr scheint ja ein erfreulich unverkrampftes Herangehen an die Erfüllung eures Hundewunsches zu haben.
Das ist relativ selten und, wie ich finde, wünschenswert.
Selbst auf die Gefahr hin, dass ich hier jetzt Kloppe beziehe...:D.... eventuell seid ihr ja so offen, dass ihr euch nicht auf Teufel komm 'raus auf einen RR kapriziert.
Wie ja jeder weiß, sind die Tierheime leider Gottes voll, und jeder in gute Hände vermittelte Hund ein echter Gewinn.
Vielleicht findet ihr ja einen Abgabehund, mit dem die Chemie auf Anhieb passt, und vielleicht sogar so einen, der leichter
zu handhaben ist als ein RR?
Und - ein Blick in die Zukunft - wenn nach einer gut bemessenen Anfangszeit ihr euch gut aneinander gewöhnt habt und ihr dann immer noch einen 2.Hund wollt... ja, dann seid ihr schon mal ein großes Stück weitergekommen in eurer Hundeerfahrung.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Hallo padrinocubano!
Zu erst ein herzliches Willkommen auch von mir in der Runde der RR-Verrückten.
Vor 8 Jahren waren meine Grundvoraussetzungen (fast) identisch mit euren, nur mit dem Unterschied, dass ich dieses Forum mit seinen tollen Erfahrungswerten noch nicht kannte. Und ich habe den Fehler begangen, mich eben nicht ausreichend mit der Züchtersuche zu beschäftigen.
Monthy ist ein Hund aus einer Dissidenz, also ohne Papiere von einer "Hobbyzüchterin".
Ich will nicht behaupten, dass dies die einzige Ursache dafür ist, dass er sehr stressanfällig, unsicher, ängstlich und während der Pubertät ein Hund war, der ziemlich schwierig war (daran trägt auch immer der Halter ein stückweit seinen Anteil dazu bei ;-) ). Zumindest aber ist er charakterlich hin und wieder schon recht eigenwillig.
Hinzu kommt, dass Monthy starker Allergiker ist. Mittlerweile bekommt er ausschließlich eine Sorte Dosenfutter (Fisch) von ein und demselben Hersteller. Darüber hinaus verträgt er kaum etwas anderes an Fleisch.
Vor 2 Jahren kam Luna, eine Nothündin, RR-Mix, dazu. Sie ist eine tolle Hündin. Charmant, liebenswert und - vor allen Dingen! - charakterlich sauber. Dadurch orientiert sich Monthy sehr an ihr. Sie unterstützt mich, Monthy durch unangenehmen Hundebegegnungen zu führen und beide ergänzen sich hervorragend. Ein Glücksgriff, für den ich wirklich dankbar bin!
Würde ich heute vor der Frage stehen: "Welpe oder Nothund?"
Ich würde mich aus vielerlei Gründen sofort für einen Nothund entscheiden.
Der Welpenmarkt wird durch die Nachfrage bestimmt. Je mehr Leute sich, trotz voller Tierheime, für einen Welpen entscheiden, um so mehr Welpen werden "produziert".
Ich hätte, selbst wenn ich mich für einen Welpen von einem VDH-Züchter (und nur das käme für mich bei einem Welpenkauf nur noch in Frage!) entscheiden würde, immer noch so meine Bedenken und Bauchschmerzen, ob es auch wirklich alles passt, ob der Züchter auch wirklich ein guter Züchter ist, denn auch bei VDH-angeschlossenen Züchtern gibt es schwarze Schafe. Das VDH-Siegel ist nicht automatisch ein Gütesiegel für eine verantwortungsvolle Zuchtstätte. Einen guten und verantwortungsvollen Züchter zu finden, bedarf langer Einarbeitung in die Materie und (ich gebe es zu) mittlerweile bin ich so misstrauisch geworden, bei dem, was man hier so mitunter zu lesen bekommt, dass sich bei mir eine Art "Grundzweifel" generell manifestiert hat.
Es gibt so viele, tolle Nothunde, die aus vielerlei Gründen ihr zu Hause verloren haben. Leider assoziiert man zumeist mit einem Nothund einen Hund, der irgendwie verhaltensauffällig geworden ist oder schon diverse "Macken" hat. Das muss aber nicht zwangsläufig sein. Viele Hunde "passen" einfach auch nur aufgrund veränderter Lebensumstände und damit einhergehenden Zeitmangels oder aus Krankheitsgründen einfach nicht mehr in ihr "altes" Umfeld. Unter diesen Hunden befinden sich so oft wahre Perlen. Und solche Hunde haben es einfach verdient, wieder glücklich sein zu dürfen und zu wissen, wo sie hingehören. Sie sind da und müssen nicht erst gezüchtet und nachproduziert werden.
Ich freue mich für jeden Nothund, der zum Seelenhund wird. Daher kann ich persönlich die Entscheidung für einen Nothund nur unterstützen. In diesem Fall ist es egal ob hundeerfahren oder nicht, da die meisten Nothunde, anders als beim Welpen, die entscheidenende Präge- und Sozialisierungsphase schon durchlaufen haben. Niemand wurde mit Hundeerfahrung geboren, wir alle haben mal angefangen. Und eine gute Hundeschule oder die Leute vom Tierheim werden euch mit Sicherheit in eurem "Lernprozess" unterstützen. Und wir vor Forum sind ja auch noch da! :p
Sofern ihr euch für einen Nothund entscheiden solltet, spricht auch nichts dagegen, sich in einem kürzerem Zeitabstand, wenn alles passt, einen Zweithund dazu zu holen.
Marthas Idee, sich jemanden zu suchen, der euch bei der Auswahl unterstützt, finde ich im Übrigen auch sehr toll.
LG
Sabine
Nachsatz:
Und auch wenn es "nur" ein RR-Mix oder überhaupt kein RR werden sollte, schließt das nicht aus, in einem RR-Forum aktiv zu bleiben! :D
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Hallo und herzlich Willkommen,
also es ist erstmal gut das Du dir Gedanken machst und verschiedene Ansichten einholst.
Wir haben damals einen 12 Monate alten RR Rüden von einer Züchterin bei uns gehabt und leider hat es trotz voriger Gespräche und Einschätzung nicht gepasst. Der Rüde hat meinen Mann direkt nach 2 Stunden stark in die Enge getrieben und klar vermittelt, dass er ihn nicht akzeptiert, leider keine gute Basis für ein Miteinander. Im Nachfeld hat sich rausgestellt, dass die Vorbesitzer dem Züchter nicht die Wahrheiten übermittelt hat, verrückt war das die Vorbesitzerin den RR Rüden dann wieder zu sich genommen hat. Leider hatte der Rüde keine Grenzen und Regeln kennengelernt und hat dann im anfänglichen Rüppelalter seine Bezugsperson verloren.
Dann haben wir über eine Plattform die nun bereits Große RR Hündin gefunden, diese wurde leider im Alter von 13.Wochen wieder abgegeben, aber dies war eine Fügung. Sie ist so eine tolle, liebe Hündin und erfreut mich jeden Tag.
Auch bei der Überlegung einen 2 Hund hinzuzunehmen, habe ich mir verschiedene Nothunde angesehen, aber alle haben sich zu sehr von der Anwesendheit der RR Dame beeindrucken lassen. So dass wir den Gedanken auf Seite geschoben haben, leider hatte eine Bekannte kleine Aussie und wir haben uns in den kleinen, dicken Madoc verliebt.
Dieser ist nun 6 Monate und die beiden passen wie Topf und Deckel zusammen.
Ich lese zwischenduch bei der RR Jambo Hilfe und finde es gut, dass hier Besuche und Gespräche vorab geführt werden, aber auch das ist alles keine Garantie.
Ich wünsche Euch viel Glück bei Eurer Entscheidung und hoffe das Ihr weitere Anregungen erhaltet.
LG
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Hallo und viel Glück bei Eurer Entscheidung!
Wir haben mittlerweile den vierten Hund in der Familie. Der erste war aus dem Tierheim, der zweite war ein "Nothund" aus einem schrecklichen Hundelager in Polen, der dritte war ein Welpe und das Ergebnis einer "einmaligen Zuchtentscheidung" (die Besitzer haben ihre Hündin einmal decken lassen, um so vielleicht der andauernden Scheinschwangerschaften Herr zu werden) und der vierte war wieder ein Welpe und kommt aus einer "Hobby-Zucht", die böse Zungen vielleicht "Vermehrer" nennen könnten.
Mit den ersten beiden Hunden haben wir, trotz aller angänglichen Schwierigkeiten !, ganz hervorragende Erfahrungen gemacht. Sie haben sich perfekt an uns gewöhnt, sind echte Prachtstücke geworden. Für den (die) dritte gilt dasselbe. Bei dem Mädchen ging es mit dem Gewöhungsprozess nur viel schneller, weil die Kleine noch keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht hatte. Über "Nummer 4" will ich mich noch nicht abschließend äußern, da der kleine Racker erst seit sechs Wochen bei uns lebt. Vorläufiges Urteil: Er wird auch ein Prachtstück! Allerdings eins, mit dem man noch ein paar "Diskussionen" führen muss... ;-). Egal über welchen der Vier wir reden: Wir würden immer wieder so entscheiden.
Auf Deine Frage kann ich also nur antworten: Egal ob Welpe oder "Not-Hund": Beides geht und beides ist gut! Ich habe früher die Meinung vertreten, dass man sich bei einer solchen Entscheidung immer zuerst für einen Not-Hund entscheiden sollte. Mittlerweile sehe ich das anders. Es ist nämlich letztlich völlig egal, ob man ein armes Vieh zu sich nimmt, oder ob man verhindert, dass ein kleiner Welpe zu einem armen Vieh wird, weil niemand ihn aufnimmt. Du kannst nur höchstens einen oder zwei Hunde zu Dir nehmen. Nur ganz wenige Leute können mit ihren Lebensbedingungen auch drei oder mehr Hunde "verkraften", ohne sich selbst oder die Hunde unglücklich zu machen. Damit bleibt Dir nur die Wahl, einen armen Köter aus schlechten Umständen zu holen oder einen kleinen Welpen davor zu bewahren, in schlechten Umständen vielleicht zum armen Köter zu werden.
Dass ich mittlerweile persönlich mehr zu den Welpen tendiere, liegt an den "Schutzverträgen", die man unterzeichnen muss, wenn man einen Not-Hund aufnehmen will. Ich habe einfach eine Abneigung dagegen, dass ein fremder Mensch in mein Haus kommt und beurteilt, ob ich einen Hund haben darf oder nicht - und das dann noch verbunden mit der Option, dass er jederzeit wieder in mein Haus kommen und seine Entscheidung gegebenenfalls widerrufen darf. Aber das ist meine persönliche Meinung....
Fazit: Denk nicht zu viel darüber nach. Triff eine Bauchentscheidung. Der Hund, den Du zu Dir nimmst, muss auch zu Dir passen. Zu Deinen Vorstellungen vom Leben. Ob Du einen Welpen oder einen Tierheimhund nimmst, ist letztlich egal. Der Hund wird Dir auf jeden Fall die eine oder andere Überraschung bereit. Du wirst Dich ohnehin öfter mal fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, ANDERS zu entscheiden :devil:. Hauptsache ist, dass Ihr am Ende glücklich miteinander werdet. Und darüber entscheidet nicht die Herkunft des Hundes, sondern Euer Zusammenleben. Jedenfalls in den meisten Fällen.
LG Jochen
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Kurz gedacht Jochen Je mehr Leute Hunde kaufen ohne sich über die Hintergründe zu informieren und Gedanken an die Produktion zu verschwenden, umso mehr werden produziert. Egal wie. Geht ja wie geschnitten Brot. Die Nachfrage regelt den Markt. Genauso sollte es eben nicht aussehen.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Ich seh`das anders.
Für mich gibt es nur zwei Wege, mittlerweile nur noch einen, einen Hund aufzunehmen.
Entweder ich suche mir einen seriösen Züchter, der kontrolliert und nach strengen Vorgaben (Gesundheitsuntersuchungen, Wesen, ZZP, Aufzuchtbedingungen, Züchterschulungen, etc.pp.) wirklich ZÜCHTET ODER ich nehme einen Hund aus dem Tierschutz.
Die allermeisten Vermehrer haben nämlich von den o.g. Dingen keine Ahnung, wollen in erster Linie Hunde verkaufen und oft genug kriegt der, der als Erster kommt, auch den Hund, den er aussucht, völlig egal, ob geeignet oder nicht, lassen ihre Welpenkäufer im Regen stehen, wenn es (gesundheitliche) Probleme o.ä. gibt und haben ziemlich sicher nach erfolgreichem Verkauf des Wurfes zu meist haarsträubenden "Hobbyzucht-Preisen" schnell den nächsten Wurf liegen.
Läuft halt gut, das Geschäft.
Und ist `ne beliebte Rasse (mit) dabei, läuft`s gleich noch viel besser.
Wer sowas durch den Erwerb eines Welpen unterstützt, um ihn zu "retten", verkennt mMn, dass er weiteres Hundeelend unterstützt.
Ausbeutung der Mutterhündin, oft genug suboptimale Aufzuchtbedingungen, mangelnde Gesundheitskontrollen etc.pp. UND....zig weitere Würfe, die alle irgendwie "unter" müssen.
(Bekannte einer Freundin haben gerade so einen Hund gekauft, ein wilder Mix aus Irish Wolfhound, Bobtail, Berner Sennen und noch was....hübsch vom Hof, zweiter oder dritter Wurf in Folge, drei der Geschwister haben (sind jetzt 8 Monate alt) bereitsnachgewiesen HD, etc.pp.)
Vermehrer, die EINMAL auf ihrem kompletten Wurf sitzen bleiben würden, werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit beim zweiten Mal überlegen, ob sie NOCHMAL zehn oder mehr Hunde haben möchten, von denen sie am Ende nicht wissen, wohin damit.
Letzendlich landen sie dann im Tierschutz und haben da allemal bessere Chancen auf ein gutes Zuhause.
SERIÖSE Tierschutzorgas machen VK`s, um ganz sicher zu gehen, dass der Hund ein ENDGÜLTIGES Zuhause bekommt, das zu ihm passt....und nicht umgekehrt :blink:.
Von daher sind VK`s ein absolutes MUSS.
Erzählen können die Leute viel (ich hatte schon Leute, da war das Einfamilienhaus für den Not-RR, der unbedingt einziehen sollte, eine 2-Zimmer-Wohnung im 5. Stock ohne Fahrstuhl....es zog dann nach Ablehnung ein Welpe ein, man darf raten, wo der herkam....) und ich persönlich habe nichts zu verbergen.
Darf gerne jeder kommen und gucken und dass Hunde wieder "einkassiert" werden, ist, glaube ich sicher, eher die Ausnahme.
Zumal ja nun jeder der felsenfesten Überzeugung ist, dass SEIN Zuhause das weltbeste für den betreffenden Hund ist.
LG, Suse
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
spechti
Ich seh`das anders.
Für mich gibt es nur zwei Wege, mittlerweile nur noch einen, einen Hund aufzunehmen.
Entweder ich suche mir einen seriösen Züchter, der kontrolliert und nach strengen Vorgaben (Gesundheitsuntersuchungen, Wesen, ZZP, Aufzuchtbedingungen, Züchterschulungen, etc.pp.) wirklich ZÜCHTET ODER ich nehme einen Hund aus dem Tierschutz.
LG, Suse
Daran ist viel Wahres, dennoch ist mir diese Sichtweise zu schwarz-weiß.
Auch bei den VdH Züchtern gibt es zu nicht gerade kleinen Teilen welche, denen die $ in den Augen stehen.
Schon mal geschaut, wie viele RR Züchter der VdH aktuell gelistet hat und wie viele das noch vor 20 Jahren waren?
Nur können diese, da sie gewissen Regularien unterstehen (aber auch da gibt es Wege...:rolleyes:), nicht ganz so frei agieren wie die reinen Vermehrer.
Auch bei den VdH Züchtern (gerade denen, die eine stark nachgefragte Rasse wie den RR züchten), muß man ganz genau hinsehen und sich Referenzen einholen. Ein seriöser Züchter wird Kontakte zu anderen Welpenkäufern ermöglichen.
Und auch dann, wenn man sich nach bestem Wissen und Gewissen informiert hat und auf dieser Basis eine Entscheidung trifft, kann man immer noch daneben liegen. Denn auch ein guter Züchter kann nicht alles ausschliessen, was die Natur an Krankheiten, Fehlbildungen.... im Programm hat.
Aus unserer eigenen "Hundechronologie" kann ich berichten, dass 3 Hunde vom VdH Züchter stammten, eine Hündin, die RR, aus einer sog. Hobbyzucht.
Ratet mal, wer der gesündeste von allen war? Ja, richtig: der "Vermehrer Hund".
Daraus jetzt den generalisierenden Schluss ziehen zu wollen, dass deshalb vom Kauf beim VdH Züchter abzuraten sei, ist genauso schräg und wirklichkeitsfremd wie der umgekehrte Schluss. Denn es gibt reichlich gesunde Hunde ohne VdH Zucht Verbandelung.
Selbstverständlich soll das kein Plädoyer für Hunde aus dem Massen Vermehrertum z.B. in den östlichen Nachbarstaaten sein. Dass damit allem Übel Vorschub geleistet wird, sollte eigentlich jedem, der nicht nur mit dem Bauch kauft, sondern sich den einen oder anderen Gedanken im Vorfeld macht, sonnenklar sein.
So. Und jetzt der Tierheim Hund.
Ja, natürlich ist es nur zu unterstützen, wenn man sich dort einen Hund holt.
Letztendlich muß man beim TH Hund auch das bewältigen, was man bekommt, und was auch nicht beim genauesten Hinsehen erkennbar ist, sondern sich so peu à peu herauskristallisiert, wie beim VdH Welpen.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Hallo, Gemeinde!
Die Argumente "Pro Tierschutz-Hund" sind ja durchaus nachvollziehbar. Es gibt nur eben auch die andere Sichtweise. Unser erster Schäferhund stammte von einem anerkannten Züchter, hatte rote Papiere, wurde von einem hundeerfahrenen Halter gekauft - und landete trotzdem im Tierheim. Er war sein Leben lang kränklich, hatte am Ende eine Nervenschädigung, wodurch er die Kontrolle über die Hinterbeine verlor... Und VDH-Züchter züchten schließlich auch, weil sie Geld verdienen wollen. Meist auch mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben.
Unseren Vizsla hatten wir dann aus einer sogenannten Hobbyzucht. Eine Hündin, einmal gedeckt - 12 Welpen, die in der Familie aufwuchsen, alle tierärztlich untersucht, geimpft und gechipt waren. Die Kleinen hatten natürlich keine Papiere, aber sowas brauche ich auch nicht. Mir reichte es, zu sehen, dass die Kleinen gut und liebevoll gehalten wurden.
Auch unseren Neuesten haben wir erst mitgenommen, nachdem wir uns die Eltern angesehen und die Haltungsbedingungen beurteilen konnten. Das war die wichtigste Entscheidung.
Dass die Nachfrage das Angebot bestimmt, ist in unserer Marktwirtschaft natürlich richtig. Es ist aber auch nicht selbstverständlich. Wenn ich mir die Lage in Spanien oder Rumänien - um nur zwei Länder zu nennen! - ansehe, dann komme ich zu dem Schluss, dass das Angebot auch ganz ohne Nachfrage sehr groß werden kann. Und was macht so ein "Züchter", wenn er seine Welpen nicht los wird? Hierzulande gehen die Tiere zum Glück überwiegend ins Tierheim und werden dann als Tierschutzhunde vermittelt. Überwiegend! Es soll aber auch "Züchter" geben, denen ganz andere Lösungen einfallen.
Ich wollte aber eigentlich gar keine Diskussion über dieses Thema lostreten. Eigentlich wollte ich dem Fragesteller nur meinen persönlichen Rat geben, nach Bauchgefühl zu entscheiden. Er sollte den Hund nehmen, in den er sich "verliebt". Egal wo er herkommt.
LG Jochen
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
[QUOTE=Jajosel;837706
Auch bei den VdH Züchtern gibt es zu nicht gerade kleinen Teilen welche, denen die $ in den Augen stehen.
Auch bei den VdH Züchtern (gerade denen, die eine stark nachgefragte Rasse wie den RR züchten), muß man ganz genau hinsehen.[/QUOTE]
Die Erfahrung haben wir auch gemacht. Allerdings war es kein RR- Züchter, sondern ein Viszla-Züchter des VdH.
Sah alles super aus; gepflegte Anlage, Hunde verschiedenen Alters.... nur keine Althündinnen; die werden dann nach getaner Arbeit in "gute Hände" gegeben. Und auf die Frage, welche der vorgestellten Hündinnen den nächsten Wurf bekommen soll gab es die Antwort: " Die, die und eventuell noch die!"
Na klar, dann natürlich auch alle "Hausaufzucht" mit direktem Familienkontakt :confused:
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Einen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen ist eine gute Sache. Sie hat Vor- und Nachteile, genauso wie die Aufnahme eines Welpen aus einer seriösen Zucht.
Ich widerspreche Jochen deutlich, wenn er sagt, man soll sich nicht zu viele Gedanken darüber machen, wo ein Hund herkommt. Es gibt sehr viele Quellen, die man nicht unterstützen darf. Wo die Elterntiere kein würdiges Leben führen dürfen und nur des Geldes wegen verheizt werden. Stichwort Vermehrer, Wühltischwelpen ... Informationen und verstörendes Bildmaterial dazu gibt es im Netz satt und reichlich, wenn man sich die Mühe und Gedanken macht.
Für mich arbeitet ein Tierschutzverein, der keine Vorbesuche macht, ebenso unseriös wie ein Züchter, bei dem unbesehen jeder Anrufer einen Hund bekommt.
Niemals hätte ich einen meiner Pflegehunde in unbekannte Hände gegeben. Die Leute mussten nicht nur einem Vorbesuch zustimmen, (Habe selbst einige gemacht und kann sagen, dass sich von mir noch niemand belästigt gefühlt hat und es immer nette Gespräche waren. Da wühlt auch keiner im Schlafzimmer in der Wäscheschublade.), sondern die Hunde persönlich bei mir besuchen. Die Entscheidung, ob der Hund da hingeht, habe ich erst nach persönlichem Kennenlernen gefällt und das im Vorfeld auch offen so gesagt.
Ein Tierschützer hat eine ebenso große Verantwortung wie ein Züchter, der für seine Welpen geeignete Menschen suchen muss.
Ob jemand als Hundeanfänger mit einem in Not geratenen Ridgeback zurechtkommt, kann man in einem Forum nicht sagen. Ich habe es mir, trotz meiner Pflegestellenerfahrung, vor drei Jahren nicht zugetraut. Es gibt aber immer wieder auch leichtführigere Ridgebacks, die abgegeben werden. Man muss vielleicht einfach etwas darauf warten. Ich würde in dem Fall vorab schon Kontakt zu dem Verein aufnehmen, meine Situation schildern und mich beraten lassen.
Gruß, Marion
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Off-Topic:
Zitat:
Zitat von
Bonic
Die Erfahrung haben wir auch gemacht. Allerdings war es kein RR- Züchter, sondern ein Viszla-Züchter des VdH.
Für eine Viszla Hündin haben wir uns vor gut 15 Jahren auch mal interessiert.
Damals war mein Wissensstand, dass diese Rasse in Deutschland nur in Jägerhände abgegeben wird.
Hat sich daran etwas geändert?
(Wir waren damals sogar bei einem Züchter in der Schweiz, da gab es diese Einschränkung nicht). Und am Ende haben wir uns für unsere tolle Selma antschieden (s.o.)
Wenn ich so genau überlege, dann sehe ich in Deutschland jetzt relativ viele Viszlas. Das wird doch nicht die neue Moderasse werden?? :eek:
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Jajosel
Off-Topic:
Für eine Viszla Hündin haben wir uns vor gut 15 Jahren auch mal interessiert.
Damals war mein Wissensstand, dass diese Rasse in Deutschland nur in Jägerhände abgegeben wird.
Hat sich daran etwas geändert?
(Wir waren damals sogar bei einem Züchter in der Schweiz, da gab es diese Einschränkung nicht). Und am Ende haben wir uns für unsere tolle Selma antschieden (s.o.)
Wenn ich so genau überlege, dann sehe ich in Deutschland jetzt relativ viele Viszlas. Das wird doch nicht die neue Moderasse werden?? :eek:
Vor Jahren war es auch in der Schweiz noch eher schwierig einen Viszla zu bekommen. Viele Züchter gaben nur den Jägern einen ab. Heute ist das ganz anders, man bekommt leicht einen. Auch Weihmaraner gab es lange nur für Jäger, auch das ändert sich langsam.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Off-Topic:
Zitat:
Zitat von
Asani Hekima
Vor Jahren war es auch in der Schweiz noch eher schwierig einen Viszla zu bekommen. Viele Züchter gaben nur den Jägern einen ab. Heute ist das ganz anders, man bekommt leicht einen. Auch Weihmaraner gab es lange nur für Jäger, auch das ändert sich langsam.
Danke, Dany :)
nun ja, diese (ehemalige ?) Praxis hat ja sicher auch ihren Grund gehabt...
Beide Hunderassen finde ich persönlich ästhetisch sehr ansprechend, wenn da nicht wäre:
-der Jagdtrieb
-zusätzlich beim Weimaraner die Mannschärfe
Ich persönlich habe nicht wenig Bauchweh dabei, wenn die beiden Rassen jetzt zum "Jedermanns-Hund" werden :(
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Marion18
Ich widerspreche Jochen deutlich, wenn er sagt, man soll sich nicht zu viele Gedanken darüber machen, wo ein Hund herkommt. Es gibt sehr viele Quellen, die man nicht unterstützen darf. Wo die Elterntiere kein würdiges Leben führen dürfen und nur des Geldes wegen verheizt werden. Stichwort Vermehrer, Wühltischwelpen ... Informationen und verstörendes Bildmaterial dazu gibt es im Netz satt und reichlich, wenn man sich die Mühe und Gedanken macht.
Liebe Marion, was verstörendes Bildmaterial und unmögliche Haltungsbedingungen angeht, hast Du zweifellos recht. Ich möchte nur anmerken, dass hier nicht von Wühltischwelpen die Rede war. Wir haben über deutsche Tierheime und in Deutschland gezüchtete Welpen gesprochen. Da gelten glücklicherweise Standards (die auch weitgehend eingehalten werden!), die es in anderen Gegenden der Welt so nicht gibt.
Wenn Du meine Zeilen so verstanden haben solltest, dass ich zum Hundekauf auf dem wöchentlichen Flohmarkt in Lüttich geraten hätte, dann hättest Du mich gründlich missverstanden - oder ich hätte mich sehr missverständlich ausgedrückt.
Auch ich würde auf dem Markt in Lüttich nie einen Welpen kaufen. Allerdings frage ich mich insgeheim, was wohl aus den armen Viechern wird, die dort nicht gekauft werden... DIESES Problem - über das bisher gar nicht die Rede war! - kann ich nicht lösen. Auch nicht für mich persönlich. Deswegen besuche ich solche Märkte gar nicht erst.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Off-Topic:
Zitat:
Zitat von
Jajosel
Wenn ich so genau überlege, dann sehe ich in Deutschland jetzt relativ viele Viszlas. Das wird doch nicht die neue Moderasse werden?? :eek:
Ich würd sagen: Volle Punktzahl! Hier bei uns in der Stadt sind die Vizslas in den letzten 2 Jahren mehr und mehr geworden. Soviele Welpen, wie in den letzten 6 Monaten hab ich definitiv vorher nicht gesehen.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Off-Topic:
Zitat:
Zitat von
Jajosel
Danke, Dany :)
nun ja, diese (ehemalige ?) Praxis hat ja sicher auch ihren Grund gehabt...
Beide Hunderassen finde ich persönlich ästhetisch sehr ansprechend, wenn da nicht wäre:
-der Jagdtrieb
-zusätzlich beim Weimaraner die Mannschärfe
Ich persönlich habe nicht wenig Bauchweh dabei, wenn die beiden Rassen jetzt zum "Jedermanns-Hund" werden :(
Der Umstand, dass bestimmte Jagdhundrassen früher nur an Jäger abgegeben wurden, hat meiner Kenntnis nach damit zu tun, dass in Deutschland nur bestimmte Hunderassen für den jagdlichen "Gebrauch" zugelassen sind. Der Ridgeback zum Beispiel - definitiv ein Jagdhund! - gehört nicht zu diesen zugelassenen Jagdgebrauchshunden.
Wenn ich recht informiert bin, bröckeln diese Zulassungsbestimmungen aber mehr und mehr. Das mag ein Grund sein, warum die Züchter von (hier anerkannten!) Jagdhunden immer weniger Sinn darin sehen, ihre Hunde nur an Jäger abzugeben. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass die Jägerschaft nicht groß genug ist, um die Zucht von so spezialisierten Hunden noch wirtschaftlich lukrativ zu machen.... :devil:
Wir (genauer: meine Frau) haben uns seinerzeit bewusst und gezielt für einen Vizsla entschieden, weil diese Hunde für ihre gute Nase und ihr freundliches Wesen bekannt sind. Meine Frau ist nämlich im Mantrailing aktiv. So wurde unser Vizsla-Mädchen zum "Jedermann-Hund", wird aber durchaus artgerecht eingesetzt. Es liegt - meiner Meinung nach! - an jedem Hundehalter, ob er einen Hund zu sich nimmt, der zu seinen Lebensbedingungen passt und ob er den Hund dann so hält, dass es zu dessen Natur passt.
Jagdhunde sind da generell heikel. Die wollen nämlich ARBEITEN! Für sie ist nichts schlimmer als Langeweile. Ich vermute, das ist bei Ridgebacks ähnlich wie bei Vizslas.
Ich sehe das Problem nicht darin, dass bestimmte, durchaus robuste Hunderassen zu Modehunden werden. Ich sehe es eher darin, dass Züchter bestimmten Modetrends folgen wollen und besonders große, besonders kleine, besonders plattnasige, besonders.... (beliebig fortsetzbar) Hunde züchten. Mit den bekannten Folgen.
LG
Jochen
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Josch
Liebe Marion, was verstörendes Bildmaterial und unmögliche Haltungsbedingungen angeht, hast Du zweifellos recht. Ich möchte nur anmerken, dass hier nicht von Wühltischwelpen die Rede war. Wir haben über deutsche Tierheime und in Deutschland gezüchtete Welpen gesprochen. Da gelten glücklicherweise Standards (die auch weitgehend eingehalten werden!), die es in anderen Gegenden der Welt so nicht gibt.
Wenn Du meine Zeilen so verstanden haben solltest, dass ich zum Hundekauf auf dem wöchentlichen Flohmarkt in Lüttich geraten hätte, dann hättest Du mich gründlich missverstanden - oder ich hätte mich sehr missverständlich ausgedrückt.
Auch ich würde auf dem Markt in Lüttich nie einen Welpen kaufen. Allerdings frage ich mich insgeheim, was wohl aus den armen Viechern wird, die dort nicht gekauft werden... DIESES Problem - über das bisher gar nicht die Rede war! - kann ich nicht lösen. Auch nicht für mich persönlich. Deswegen besuche ich solche Märkte gar nicht erst.
Ich glaube, es geht nicht in erster Linie um Wühltischwelpen vom Markt in Lüttich....Mixe sind idR nicht GEZÜCHTET, egal, WO.
Mitunter werden aus so produzierten Mixen neue Moderassen, die irgendwann anerkannt werden, weil die Nachfrage so riesig ist, aber mit ZUCHT hat das zunächst absolut NICHTS zu tun.
Mein Verständnis von ZUCHT ist nicht der, den Rüden einer anderen Rasse über meine Mix-Hündin steigen zu lassen...weder in D noch sonstwo.
Standards gelten NUR für anerkannte, kontrollierte, einem Verein zugehörigen Züchter....was der Bauer XY mit seiner Hündin macht, kontrolliert NIEMAND.
Da ist nix mit Standard.
Oder gab`s für Euren Mixwelpen eine Wurfabnahme und eine vorherige Abnahme, sprich Kontrolle nach Standard, der Wurfstätte?
Natürlich nicht, denn WER sollte die auch durchführen?
Gibt ja keinen Verein dazu.
Haben die Eltern ausführliche Gesundheitsuntersuchungen, sind sie geröntgt, ist das Herz untersucht etc.pp.....das ist hier allgemein mit "Zucht" gemeint.
Gibt auch in D genug Hunde, die in Ställen und Boxen ohne nennenswerten Außenkontakt geboren, aufgezogen UND ganz prima verkauft werden...nix Standard.
Wo keine Kontrolle, da muss auch nix eingehalten werden.
LG, Suse
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
padrinocubano
Ob der Hund Papiere hat ist für mich nicht interessant.
Gardemaße oder ähnliche Eigenschaften sind für mich auch nicht wichtig.
Ich kann mir vorstellen , dass der Hund evtl. auch dankbar wäre, wenn wir ihn aus dem Tierheim "erlösen".
Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
Aus meiner Sicht kommt es auf eure Lebensumstände an, ob ein Tierheimhund für euch eine Alternative darstellt. Ich persönlich würde mich bei einem Hund mit dem Potential eines RR immer für einen Welpen, maximal noch für einen Hund, den ich kennen würde, entscheiden.
Die Gründe sind ganz einfach. Mit entsprechender Recherche und Vorkenntnissen kenne ich einiges an Verwandtschaft des zukünftigen Mitbewohners, ich konnte mir die Haltungs- und Aufzuchtbedingungen der Mutter (der Vater lebt bei Züchtern nur in Ausnahmefällen im gleichen Haushalt) eventuell bei einem vorherigen Wurf bzw. überhaupt im Vorfeld schon ansehen. Ich weiß, dass der Welpe nur gute Erfahrungen insbesondere mit Menschen gemacht hat, brauche mir keine Gedanken um einen möglichen Trigger zu machen und ich kann den Welpen von Anfang an in unseren Alltag integrieren. Man wächst dabei mit seinen Aufgaben.
Wir lebten zusammen mit einer Familie mit zwei Kindern in einem Haus, denen wir den Welpen gut schmackhaft machen konnten. Auch die Nachbarn konnten sich an die Riesenviecher (wir haben mittlerweile drei Rüden) langsam und nach und nach gewöhnen.
Klar kann man diese Arbeit auch leisten, wenn man einen erwachsenen Hund mit unbekanntem Hintergrund zu sich nimmt. Man muss das alles nur wesentlich vorsichtiger angehen, weil man nicht weiß, welche Erfahrungen der Hund bislang gemacht hat.
Viele Grüße,
Stefanie
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Es gibt auch in Deutschland genug üble Vermehrer. Dazu muss man nicht ins Ausland auf den Wochenmarkt gehen. Stallaufzuchten, bei denen die Mutter jede Läufigkeit belegt wird, wo nicht mal in die Entwurmung der Welpen investiert wird. Welpen, die bei der Abgabe noch nie Gras unter den Pfoten hatten, keinerlei Aussenreize kennen. Die Liste ist lang.
Aber wir schweifen ab. :blink:
Gruß, Marion
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
spechti
Ich glaube, es geht nicht in erster Linie um Wühltischwelpen vom Markt in Lüttich....Mixe sind idR nicht GEZÜCHTET, egal, WO.
Mitunter werden aus so produzierten Mixen neue Moderassen, die irgendwann anerkannt werden, weil die Nachfrage so riesig ist, aber mit ZUCHT hat das zunächst absolut NICHTS zu tun.
Mein Verständnis von ZUCHT ist nicht der, den Rüden einer anderen Rasse über meine Mix-Hündin steigen zu lassen...weder in D noch sonstwo.
Standards gelten NUR für anerkannte, kontrollierte, einem Verein zugehörigen Züchter....was der Bauer XY mit seiner Hündin macht, kontrolliert NIEMAND.
Da ist nix mit Standard.
Oder gab`s für Euren Mixwelpen eine Wurfabnahme und eine vorherige Abnahme, sprich Kontrolle nach Standard, der Wurfstätte?
Natürlich nicht, denn WER sollte die auch durchführen?
Gibt ja keinen Verein dazu.
Haben die Eltern ausführliche Gesundheitsuntersuchungen, sind sie geröntgt, ist das Herz untersucht etc.pp.....das ist hier allgemein mit "Zucht" gemeint.
Gibt auch in D genug Hunde, die in Ställen und Boxen ohne nennenswerten Außenkontakt geboren, aufgezogen UND ganz prima verkauft werden...nix Standard.
Wo keine Kontrolle, da muss auch nix eingehalten werden.
LG, Suse
Liebe Suse,
hierzu ein paar Gegenfragen:
Wie sinnig erscheint ein "Standard", der darauf ausgelegt ist, Hunde zu "produzieren", die so kurze und platte Nasen haben, dass die Welpen bei der Geburt signifikant häufig ihre Mütter "umbringen"?
Wie sinnig erscheint ein "Standard", der fordert, dass ein Schäferhund einen so abfallenden Rücken haben muss, dass signifikant häufig Lähmungserscheinungen an den Hinterbeinen auftreten?
Wie sinnig erscheint ein "Standard", dessen Ziel es ist, Hunde mit einem Körpergewicht von unter 500 Gramm oder über 100 Kilo zu "züchten"?
Wie sinnig erscheint ein Standard, der dazu führt, dass Berner Sennenhunde signifikant häufig nichtmal sieben Jahre alt werden, ehe sie an Krebs sterben?
Die Reihe dieser Fragen ließe sich schier endlos fortsetzen! Und alles Beispiele aus einem "Standard" folgenden Verhalten von "Züchtern", die irgendwelchen "Vereinen" angehören und durch irgendwelche Mitglieder solcher Vereine "kontrolliert" werden.
Ich respektiere es, wenn jemand der Meinung ist, dass nur solche standartisierten Verhaltensweisen von vereinsangehörigen und von Vereinen kontrollierten Menschen als "Zucht" bezeichnet werden dürfen. Ich erlaube mir aber, diese Meinung nicht zu teilen. Und das auch deshalb, weil mir einfach keine andere Bezeichnung dafür einfällt, was jemand tut, wenn er gezielt und bewusst einen Rüden mit einer läufigen Hündin zusammenbringt. Wie soll man so jemanden nennen, wenn nicht Züchter? Ist das ein Vermehrer? Wenn ja, dann sind alle uns bekannten Hunderassen durch das Wirken von Vermehrern entstanden. Durch das Wirken von Leuten, die willkürlich irgendwelche Standards gesetzt und sie durch VERMEHRUNG und BESEITIGUNG von "nicht standardgemäßen" Nachkommen in irgendwelchen Scheunen zu verwirklichen gesucht haben.
Liebe Suse, mir ist letztendlich völlig egal, ob mein Hund vom Bauern XY kommt oder vom Premium-Züchter Kaschulke. Hauptsache er ist gesund und sein Verhalten bleibt im Rahmen des normalen Hundeverhaltens. Für alles weitere bin ich verantwortlich. Nicht der Züchter, nicht der Vermehrer: Nur ich!
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Marion18
Es gibt auch in Deutschland genug üble Vermehrer. Dazu muss man nicht ins Ausland auf den Wochenmarkt gehen. Stallaufzuchten, bei denen die Mutter jede Läufigkeit belegt wird, wo nicht mal in die Entwurmung der Welpen investiert wird. Welpen, die bei der Abgabe noch nie Gras unter den Pfoten hatten, keinerlei Aussenreize kennen. Die Liste ist lang.
Aber wir schweifen ab. :blink:
Gruß, Marion
Liebe Marion, da hast Du zweifellos recht. Auch in Deutschland gibt es solche Vermehrer. In Deutschland gibt es aber auch Behörden, die solche Vermehrer kontrollieren und ihnen gegebenenfalls Haltungsverbote auferlegen können. Was häufig genug geschieht. Die gibt es in vielen anderen Ländern nicht! So ist es kein Zufall, dass hier in Deutschland viele Vereine von tierfreundlichen Menschen Hunde aus Polen, Griechenland, Rumänien, Spanien.... "importieren". Ich hab da Erfahrung, denn ich selbst habe so einen Hund adoptiert! Trotzdem gibt es in Deutschland keine "Hundeschwemme" der die Behörden wie anderenorts mit Tötungsstationen begegnen wollten. So schreckliche Folgen kann das Wirken von "Vermehrern" hierzulande also nicht haben.
Außerdem gibt es in Deutschland aber auch Menschen, die mündig genug sind, sich beim Welpenkauf sowohl die Eltern als auch die Haltungsbedingungen anzuschauen. Ob zusätzlich noch die VDH-Mitgliedschaft des "Herstellers" der Welpen (die Bezeichnungen "Züchter" und "Vermehrer" hatten wir ja schon... ) erforderlich ist, mag jeder für sich entscheiden. Mir persönlich ist sie wurschtegal.
So, und nun bitte ich um zwei Gefallen:
Erstens: Nehmt bitte zur Kenntnis, dass es in der Diskussion lediglich um die Frage ging, ob man einen Tierschutzhund oder einen Welpen aufnehmen sollte! Dazu, und zu nichts anderem habe ich mich geäußert.
Zweitens: Nehmt bitte zur Kenntnis, dass ich ein neues Mitglied in diesem Forum bin und dass meine Beiträge noch ZEITVERZÖGERT, also erst nach moderativer Begutachtung, freigeschaltet werden! Vieles von dem, was hier diskutiert wird, habe ich längst zu beantworten versucht. Es ist nur noch nicht sichtbar.
Danke!
LG
Jochen