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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
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Josch
Off-Topic:
Wenn ich recht informiert bin, bröckeln diese Zulassungsbestimmungen aber mehr und mehr. Das mag ein Grund sein, warum die Züchter von (hier anerkannten!) Jagdhunden immer weniger Sinn darin sehen, ihre Hunde nur an Jäger abzugeben. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass die Jägerschaft nicht groß genug ist, um die Zucht von so spezialisierten Hunden noch wirtschaftlich lukrativ zu machen.... :devil:
Oder auch damit, dass andere "Absatzmärkte" als lukrativer erkannt worden sind.
Zitat:
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Josch
Off-Topic:
Wir (genauer: meine Frau) haben uns seinerzeit bewusst und gezielt für einen Vizsla entschieden, weil diese Hunde für ihre gute Nase und ihr freundliches Wesen bekannt sind. Meine Frau ist nämlich im Mantrailing aktiv. So wurde unser Vizsla-Mädchen zum "Jedermann-Hund", wird aber durchaus artgerecht eingesetzt. Es liegt - meiner Meinung nach! - an jedem Hundehalter, ob er einen Hund zu sich nimmt, der zu seinen Lebensbedingungen passt und ob er den Hund dann so hält, dass es zu dessen Natur passt.
Ja, Josch, vollkommen d'accord.
"Jedermann" lastet auch seinen (Jagd)hund nicht so aus, dass er den speziellen Erfordernissen der jeweiligen Rasse
gerecht wird.
"Jedermann" urteilt nach anderen Kriterien, wie Schönheit, Mode, Größe, Farbe, Fellbeschaffenheit uvm.
Zitat:
Zitat von
Josch
Off-Topic:
Ich sehe das Problem nicht darin, dass bestimmte, durchaus robuste Hunderassen zu Modehunden werden. Ich sehe es eher darin, dass Züchter bestimmten Modetrends folgen wollen und besonders große, besonders kleine, besonders plattnasige, besonders.... (beliebig fortsetzbar) Hunde züchten. Mit den bekannten Folgen.
Alle, nahezu ausnahmslos alle Hunderassen haben das Potential dazu, Moderassen zu werden.
Wenn der Markt es hergibt.
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Jajosel
"Jedermann" urteilt nach anderen Kriterien, wie Schönheit, Mode, Größe, Farbe, Fellbeschaffenheit uvm.
Ja, zweifellos. Ich bekenne freimütig, dass auch für mich bei jeder Hundeentscheidung solche Nebenerwägungen eine Rolle gespielt haben. Außer beim ersten Hund. Vor dem hatte ich anfangs Angst. Den habe ich nur aus Liebe zu meiner Frau akzeptiert. Zwei Wochen lang. Danach war ich ein Fan.
Zitat:
Zitat von
Jajosel
Alle, nahezu ausnahmslos alle Hunderassen haben das Potential dazu, Moderassen zu werden.
Wenn der Markt es hergibt.
Stimmt genau. Finde ich aber gar nicht schlimm. Was spricht dagegen, dass viele Menschen sich für ein Exemplar einer tollen Hunderasse entscheiden? Wenn die Rasse dabei gesund bleibt und nicht kaputtgezüchtet wird, ist das doch okay. Entscheidend ist, dass die Hundehalter bei aller Vorliebe bezüglich Fragen wie blond oder schwarz, groß oder klein, Hänge- oder Stehohren.... die speziellen Eigenschaften der jeweiligen Rasse im Auge behalten - und sich fragen, ob sie damit leben können. Wir hätten uns nicht für einen (vermutlich zwei) Arbeitshund(e) entschieden, wenn unsere Lebenssituation es nicht zulassen würde, mit den Folgen zu leben.
Richtig ist natürlich, dass sogenannte Moderassen die Züchter/Vermehrer/Produzenten dazu verführen können, schnell und ohne Rücksicht auf mögliche Zuchthemmnisse wie Erbkrankheiten "den Markt zu bedienen". Wie ich vorhin schon geschrieben habe sind dafür dann aber nicht unbedingt die "Hobbyzüchter" verantwortlich, sondern durchaus gern auch die "anerkannten" Züchter, die "kontrolliert" einen Rassestandard aufrecht erhalten wollen/müssen.
Ist aber eigentlich alles offtopic. Deshalb beende ich diesen Teil der Debatte hiermit für mich. Wir können ja, wenn es gewünscht wird, in einer eigenen Diskussion an geeigneter Stelle weiter "streiten" ;-)
Lg
Jochen
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Ich finde nicht, dass diese Diskussion hier so fehl am Platze ist. Der Thread soll ja auch zur Entscheidungsfindung beitragen - auch für andere Interessierte, die darüber stolpern.
Zitat:
Zitat von
Josch
Und VDH-Züchter züchten schließlich auch, weil sie Geld verdienen wollen. Meist auch mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben.
DAS ist definitiv NICHT die gängige Praxis, dass "Wurfpaare" in Zwingern leben.
Zitat:
Zitat von
Josch
Unseren Vizsla hatten wir dann aus einer sogenannten Hobbyzucht. Eine Hündin, einmal gedeckt - 12 Welpen, die in der Familie aufwuchsen, alle tierärztlich untersucht, geimpft und gechipt waren. Die Kleinen hatten natürlich keine Papiere, aber sowas brauche ich auch nicht. Mir reichte es, zu sehen, dass die Kleinen gut und liebevoll gehalten wurden.
Tierarzt ist nicht gleich Tierarzt. Und selbst der tollste Tierarzt kann, wenn er einen Welpen untersucht, nicht erraten, welche Veranlagungen das Würmchen evtl. bereits genetisch mit auf den Weg bekommen hat. Die liebevollen Haltungsbedingungen helfen einen Dreck, wenn der Hund mit HD/ED/... zu kämpfen hat.
Und auch das sieht der Tierarzt dem Welpen in der Regel nicht an.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Josch
Was spricht dagegen, dass viele Menschen sich für ein Exemplar einer tollen Hunderasse entscheiden? Wenn die Rasse dabei gesund bleibt und nicht kaputtgezüchtet wird, ist das doch okay.
Das ist auch meine Antwort:
Zitat:
Richtig ist natürlich, dass sogenannte Moderassen die Züchter/Vermehrer/Produzenten dazu verführen können, schnell und ohne Rücksicht auf mögliche Zuchthemmnisse wie Erbkrankheiten "den Markt zu bedienen". Wie ich vorhin schon geschrieben habe sind dafür dann aber nicht unbedingt die "Hobbyzüchter" verantwortlich, sondern durchaus gern auch die "anerkannten" Züchter, die "kontrolliert" einen Rassestandard aufrecht erhalten wollen/müssen.
Im Prinzip betrifft diese traurige Entwicklung nahezu alle "gängigen" Hunderassen.
Zitat:
Ist aber eigentlich alles offtopic.
Deshalb beende ich diesen Teil der Debatte hiermit für mich. Wir können ja, wenn es gewünscht wird, in einer eigenen Diskussion an geeigneter Stelle weiter "streiten" ;-)
OT? ....jein....:blink:
Aber ein sich ständig wiederholendes und kontrovers diskutiertes Thema hier im Forum.
Und dies ist sicherlich nicht die letzte Diskussion darüber.
Aber macht ja nix - schliesslich ist das Forum ja 'ne Diskussionsplattform! :)
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Off-Topic:
Zitat:
Zitat von
Josch
Liebe Suse,
hierzu ein paar Gegenfragen:
Wie sinnig erscheint ein "Standard", der darauf ausgelegt ist, Hunde zu "produzieren", die so kurze und platte Nasen haben, dass die Welpen bei der Geburt signifikant häufig ihre Mütter "umbringen"?
Wie sinnig erscheint ein "Standard", der fordert, dass ein Schäferhund einen so abfallenden Rücken haben muss, dass signifikant häufig Lähmungserscheinungen an den Hinterbeinen auftreten?
Wie sinnig erscheint ein "Standard", dessen Ziel es ist, Hunde mit einem Körpergewicht von unter 500 Gramm oder über 100 Kilo zu "züchten"?
Wie sinnig erscheint ein Standard, der dazu führt, dass Berner Sennenhunde signifikant häufig nichtmal sieben Jahre alt werden, ehe sie an Krebs sterben?
Die Reihe dieser Fragen ließe sich schier endlos fortsetzen! Und alles Beispiele aus einem "Standard" folgenden Verhalten von "Züchtern", die irgendwelchen "Vereinen" angehören und durch irgendwelche Mitglieder solcher Vereine "kontrolliert" werden.
Ich respektiere es, wenn jemand der Meinung ist, dass nur solche standartisierten Verhaltensweisen von vereinsangehörigen und von Vereinen kontrollierten Menschen als "Zucht" bezeichnet werden dürfen. Ich erlaube mir aber, diese Meinung nicht zu teilen. Und das auch deshalb, weil mir einfach keine andere Bezeichnung dafür einfällt, was jemand tut, wenn er gezielt und bewusst einen Rüden mit einer läufigen Hündin zusammenbringt. Wie soll man so jemanden nennen, wenn nicht Züchter? Ist das ein Vermehrer? Wenn ja, dann sind alle uns bekannten Hunderassen durch das Wirken von Vermehrern entstanden. Durch das Wirken von Leuten, die willkürlich irgendwelche Standards gesetzt und sie durch VERMEHRUNG und BESEITIGUNG von "nicht standardgemäßen" Nachkommen in irgendwelchen Scheunen zu verwirklichen gesucht haben.
Liebe Suse, mir ist letztendlich völlig egal, ob mein Hund vom Bauern XY kommt oder vom Premium-Züchter Kaschulke. Hauptsache er ist gesund und sein Verhalten bleibt im Rahmen des normalen Hundeverhaltens. Für alles weitere bin ich verantwortlich. Nicht der Züchter, nicht der Vermehrer: Nur ich!
OT hin OT her... jetzt muß noch was 'raus, da ich deine zeitverzögerten Posts erst jetzt lesen konnte.
Ich bin zwar nicht Suse, und auch nicht immer lieb :blink:, aber dafür, was du oben schreibst, hast du meine Zustimmung.
Nicht zu 100%, aber weitestgehend.
Ganz klar hast du recht mit den oben gekennzeichneten Überlegungen.
Wie sonst sollen die uns heute bekannten Hunderassen denn sonst entstanden sein?
Übrigens auch der von uns so geschätzte RR, dessen Rassengeschichte noch gar nicht alt ist, und dem zunächst der Standard des Dalmatiners übergestülpt wurde, nachdem aus den zusammengewürfelten Ahnen (den einheimischen und von den Europäern mitgebrachten Hunden) sich so etwas wie eine eigene Rasse herausgebildet hatte.
Und wohin haben diese gern bemühten Standards die Hundezucht gebracht?
Du beschreibst es ähnlich, wie auch ich das schon oft in diesem Forum getan habe.
Für mich ist die Existenz diverser Standards gewinnbringender für den Züchter als für das jeweilige Individuum seiner Zuchtbemühungen.
Auch ich habe über 14 Jahren eine DSHündin gehabt. Mit den überaus negativen Auswirkungen des Standards.
So, das war's jetzt mit dem OT.
(Schliesslich möchte ich deine ausdrücklichen Wünsche nicht völlig ignorieren! :rolleyes:)
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Off-Topic:
Zitat:
Zitat von
Josch
..
Und VDH-Züchter züchten schließlich auch, weil sie Geld verdienen wollen. Meist auch mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben.
wer züchtet 'mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben', wer?
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Pinky4
Ich finde nicht, dass diese Diskussion hier so fehl am Platze ist. Der Thread soll ja auch zur Entscheidungsfindung beitragen - auch für andere Interessierte, die darüber stolpern.
Ich bin gern bereit, hier weiter zu diskutieren. Ich frage mich nur, ob mit der Diskussion noch auf die Interessen des Fragestellers eingehen. Ich hab ja nicht vorgeschlagen, die Diskussion einzustellen. Hab nur die Frage aufgeworfen, ob wir woanders weiterreden sollten.
Zitat:
Zitat von
Pinky4
DAS ist definitiv NICHT die gängige Praxis, dass "Wurfpaare" in Zwingern leben.
Nicht? Wie ist denn die gängige Praxis? Bei den Züchtern, die Welpen mit Papieren und dem "von" im zumeist barock klingenden Namen verkaufen dürfen (legitimiert nicht etwa durch staatliche Behörden, sondern durch Vereine), ist es doch wohl so, dass eine beachtlich große Zahl dieser Züchter das nicht nur altruistisch aus Tierliebe tut, sondern auch durchaus eine "Vergütung" in Form von Euros erwartet. Nun mag sich jeder Diskussionsteilnehmer mal durchrechnen, wie viele Welpen pro Jahr "entstehen" müssen, damit nach Abzug aller Kosten für Futter, Tierärzte, Unterbringung... ein Einkommen über Hartz-IV-Niveau dabei rauskommt. Selbst wenn die Hundezucht nur ein "Nebenerwerb" ist.
Ich habe Mathematik immer gehasst. Deshalb rechne ich jetzt nicht durch, wie viele Welpen nötig sind. Ich behaupte ganz frech, dass ein Wurfpaar nicht reicht, um solche Einnahmen zu "generieren". Ich bin sogar so frech, zu behaupten, dass auch zwei oder drei Wurfpaare nicht oder bestenfalls notdürftig reichen.
Wie bringt so ein Züchter dann seine mindestens drei Wurfpaare unter? Im eigenen Wohnzimmer? Drei Hundepaare mit drei Würfen in einem Raum/Haus? Da würde binnen Minuten Blut fließen! Wir wissen doch, wie Hunde-Mütter reagieren, wenn fremde Hunde ihren Welpen zu nahe kommen. Wir wissen doch, wie es Welpen ergeht, wenn sie in einem Umfeld zur Welt kommen, in dem zu viele Hunde auf zu engem Raum leben.
Wie sehen die Lösungsmöglichkeiten aus? Aus meiner Sicht gibt es genau zwei. Erstens: Ankauf von Land. Die Anzahl der benötigten Hektar hängt von der Anzahl der Wurfpaare ab. Zweitens: Zwingerhaltung. Welche Lösung ist Deiner Meinung nach Standard?
Bezogen auf Vizslas, die hier ja eigentlich gar nicht Thema sein sollten, muss ich sagen, dass die Haltungsbedingungen bei einem "professionellen" Züchter eigentlich völlig artfremd sein müssen. So ein Vizsla braucht einfach eine SEHR enge Bindung an "seine Menschen". Der will abends nicht aufs Sofa! Der will aufs Sofa und dann sofort auf den Schoß von Herrchen oder Frauchen. Folgerichtig sagen viele Züchter inzwischen, dass sie ihre Vizslas nicht in Zwingerhaltung abgeben. Da würden die armen Kerlchen völlig verkümmern.
Und wie soll jetzt ein professioneller Vizsla-Züchter mehrere Würfe von Welpen "mit Familienanschluss" aufziehen????
Da nehme ich doch lieber einen Vizsla aus einer "wilden Hobbyzucht". Pfeiff auf Papiere von irgendeinem Zuchtverband. Ist aber nur meine Meinung.
Zitat:
Zitat von
Pinky4
Tierarzt ist nicht gleich Tierarzt. Und selbst der tollste Tierarzt kann, wenn er einen Welpen untersucht, nicht erraten, welche Veranlagungen das Würmchen evtl. bereits genetisch mit auf den Weg bekommen hat. Die liebevollen Haltungsbedingungen helfen einen Dreck, wenn der Hund mit HD/ED/... zu kämpfen hat.
Und auch das sieht der Tierarzt dem Welpen in der Regel nicht an.
Ist das bei einem vereinsgebundenen Züchter anders als bei einem "wilden Züchter"? Wenn ja: Warum gibt es dann so viele Hunde mit "offiziellen" Papieren, die aufgrund von HD/ED/erblicher Krebsdisposition (...) frühzeitig sterben?????
LG
Jochen
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Warst du denn überhaupt schon einmal bei einem VDH-Züchter? Liest sich nämlich für mich nicht so. Die allermeisten sind ganz normale Hundehalter. Und die Haltungsbedingungen werden (im Gegensatz zum Vermehrer) überprüft. Zur HD-Frage: Du darfst als Züchter im Verein die Auswertung gar nicht bei deinem "Feld-Wald-Wiesen"-TA machen lassen. Und natürlich kann auch ein Züchterhund krank werden. Aber genetische Dispositionen kann ich nur dann irgendwie nachvollziehen, wenn die Daten der Elterntiere und vorheriger Generationen vorliegen. Dafür brauche ich erstens eine Ahnentafel, auf der das festgehalten ist, und zweitens belastbare Ergebnisse von qualifizierten Fachleuten.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Off-Topic:
Zitat:
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Jajosel
Übrigens auch der von uns so geschätzte RR, dessen Rassengeschichte noch gar nicht alt ist, und dem zunächst der Standard des Dalmatiners übergestülpt wurde, nachdem aus den zusammengewürfelten Ahnen (den einheimischen und von den Europäern mitgebrachten Hunden) sich so etwas wie eine eigene Rasse herausgebildet hatte.
Die ganze Hundezucht ist "noch gar nicht alt"! Beispiel: der Deutsche Schäferhund. Hierzulande fast ein nationales Symbol (gewesen). Den gibt es erst seit dem Ersten Weltkrieg! Der erste "Rintintin" war ein DSH, sah aber überhaupt nicht so aus, wie Schäferhunde heute nach "Rassestandard" aussehen "müssen"! War ja auch völlig egal. Damals wurden die Hunde nicht aufgrund ihrer äußeren Merkmale für die "Zucht" ausgewählt, sondern aufgrund ihrer speziellen Fähigkeiten/Vorlieben/Dispositionen.
In nur hundert Jahren ist es dem Menschen gelungen, Dutzende von "Rassen" zu erzeugen, die äußerlich bestimmten willkürlich festgelegten Merkmalen entsprechen (Ästhetik, Größe, Gewicht, Farbe, Farbverteilung...endlos fortsetzbar...) oder bestimmte willkürlich festgelegte Wesensmerkmale haben (Mannschärfe, "Raubzeugschärfe", Schutztrieb, Jagdtrieb, Kooperationsbereitschaft, Unterordnungsbereitschaft... auch beliebig fortsetzbar...)
Und jetzt wird hier behauptet, dass EXKLUSIV die Menschen, die willkürlich festgesetzt haben, wie ein Hund aussehen oder sein muss, "Standards" festlegen oder aufrecht erhalten dürfen???
Leute, nochmal: Mir ist es völlig egal, ob mein Hund eine braune oder eine schwarze Nase hat. Es interessiert mich einen Dreck, ob die Proportionen zwischen Körperlänge und Beinhöhe irgendeinem vorgegebenen Richtwert entsprechen....
Und, liebe(r) Jajosel: Mit dem ganzen Geschimpfe gerade meinte ich ausdrücklich NICHT DICH!
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Heins
Sorry, aber ich bin wohl zu blöd. Ich verstehe Deine Frage nicht. Kannst Du sie bitte nochmal so stellen, dass auch ich sie verstehe? Also bitte möglichst "einfach"... Danke
LG
Jochen
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Josch, DAS war Heins' Frage:
Zitat:
Zitat von
Heins
Off-Topic:
wer züchtet 'mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben', wer?
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Ich verstehe nicht Josch, was Du unter Wurfpaaren verstehst....Man braucht doch keine bestimmten "Paare".
Sicher gibt es Züchter bei denen auch ein Rüde lebt, der aber ja nicht mit einer bestimmten Hündin verheiratet ist.
Normalerweise fährt man mit seiner Hündin zum präferierten Rüden zum decken.
Da solltest Du Dich vielleicht etwas besser über gängige Zuchtpraxis informieren.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
dissens
Josch, DAS war Heins' Frage:
Lieber Dissens, ich hatte diese Frage längst beantwortet!
Hier nochmal die Gegenfrage: Wie züchtet ein "professioneller" Züchter, wenn er seine Zuchtpaare nicht in Zwingern halten will? Wie hält er sie denn sonst? Komm: Erleuchte mich!
Worum geht es Dir eigentlich?
Geht es um den Begriff "Zuchtpaare"? Im Bio-Unterricht an der Schule habe ich gelernt, dass für die Fortpflanzung immer ein Männlein und ein Weiblein erforderlich ist. Außer bei Quallen. Bei Fröschen solle es auch Ausnahmen geben. Bei Hunden habe ich aber noch NIE von irgendwelchen Ausnahmen gehört. Also: Wie züchten Züchter Deiner Meinung nach???
Ich muss eingestehen, dass ich gerade stinkend sauer bin, weil ich mich an meinen ersten Hund erinnere! Der arme Bursche (zu dem Zeitpunkt 13 Jahre alt!) ist zum Einschläfern zum Tierarzet gekommen, weil er binnen weniger Tage die Kontrolle über seine Hinterbeine verloren hat. Es handelte sich um einen Schäferhund mit roten Papieren, er stammte aus einer von irgendeinem Verein "kontrollierten" Zucht, die irgendeinem schwachsinnigen "Standard" gehorchte, der kürzere Hinterbeine als Vorderbeine verlangte. Stichwort: Abfallender Rücken. Dass die Folge davon so unschöne Erscheinungen wie HD und Nervenschädigungen an den Hinterläufen sein können - mein Gott, scheiß drauf! Hauptsache er entspricht dem Stsandard. Oder????
Denk mal zurück an die 1990er Jahre! Da tauchten in Westdeutschland plötzlich Schäferhunde auf, die NICHT diesem völlig schwachsinnigen Standard entsprachen!
Und stinkend sauer bin ich gerade, weil ich solche "Argumente" lesen muss, während mir gerade lebhaft in Erinnerung kommt, wie der alte Berti sich an meinen Arm angeschmiegt hat, als er zum letzten Mal eingeschlafen ist...!
Und jetzt nochmal: Er stammte NICHT von irgendeinem unkontrollierten Hinterhof-Erzeuger! Er hatte rote Papiere, die von irgendeinem Verein erteilte "Zuchtgenehmigung" - und war trotzdem aufgrund von irgendwelchen willkürlichen "Standards" kaputtgezüchtet! Es hat uns einen Haufen Geld gekostet, dass er trotz all seiner "Mängel" 13 Jahre alt geworden ist. Der erste Besitzer hat nur zwei Jahre durchgehalten. Dann ist der arme Bursche im Tierheim gelandet.
Und jetzt zum dritten Mal: vom "zugelassenen" Züchter, aus "kontrollierter" Zucht, mit allen tieraärztlichen Untersuchungen und Belegen, mit allen "zuchtrelevanten" Belegen (Ahnentafel und blablabla...)
Leute, singt mir hier bitte nicht das hohe Lied von der tierschützerischen Leistung, die angeblich ausschließlich vereinsangehörige Hundezüchter erbringen können, die irgendwelchen "Standards" folgen! Von den vier Hunden, die wir bisher hatten, stammte nur EINER aus so einer "kontrollierten" und angeblich allein vertrauenswürdigen Zucht. Und der war gesundheitlich die ärmste Wurst von allen vieren!
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Die von Dir gewünschte Erleuchtung ging aus meinem Post hervor, man braucht keinen Rüden vor Ort, seit Erfindung des PKW kann man diesen nutzen und mit seiner Hündin zu einem Deckrüden fahren.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Balou
Ich verstehe nicht Joschka, was Du unter Wurfpaaren verstehst....Man braucht doch keine bestimmten "Paare".
Sicher gibt es Züchter bei denen auch ein Rüde lebt, der aber ja nicht mit einer bestimmten Hündin verheiratet ist.
Normalerweise fährt man mit seiner Hündin zum präferierten Rüden zum decken.
Da solltest Du Dich vielleicht etwas besser über gängige Zuchtpraxis informieren.
Mit dem Begriff "Wurfpaar" meine dass man einen Rüden und eine Hündin (kombiniert: ein Paar) zusammenbringen muss, wenn man will, dass sie Welpen werfen. Ein "Züchter" sorgt in dem Fall dafür, dass eine ganz bestimmte Hündin mit einem ganz bestimmten Rüden zusammenkommt, weil er ja bestimmte Merkmale durchsetzen will. So hat Mendel das schon mit seinen Bohnen gemacht. Da Bohnen nicht in Zwinger gesperrt werden können, hat er halt Tütchen benutzt, um unerwünschte Befruchtungen zu vermeiden.
Führt aber von der Diskussion weg. Frage an alle Kritiker: Wie halten denn professionelle Züchter heutzutage üblicherweise ihre "Zucht-Paare"? In Wohnzimmer? Zwinger gibt es nicht mehr?
LG
Jochen
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Die Züchterin meiner Hunde hat diese ganz normal bei sich im Haus, die Welpen haben anfangs ein Zimmer mit Wurfbox und später laufen sie in Haus und Garten genau wie die Großen.
Zum decken ist sie schon quer durch Europa gefahren, und musste nicht auf einen hauseigenen Beschäler zurückgreifen. So einfach ist das.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Balou
Die von Dir gewünschte Erleuchtung ging aus meinem Post hervor, man braucht keinen Rüden vor Ort, seit Erfindung des PKW kann man diesen nutzen und mit seiner Hündin zu einem Deckrüden fahren.
Oh, vielen lieben Dank für diese Erleuchtung!
Jemand, der so verfährt, ist aber nach der Definition einiger Leute hier kein "Züchter" sondern ein "Vermehrer"! Die meisten "Züchter", die Junghunde anbieten, liefern Ahnentafeln dazu. Die meisten dieser Züchter haben mehrere Deckrüden und mehrere Hündinnen, die regelmäßige mit den Deckrüden zu Zuchtpaaren verbandelt werden. Auf die Weise tauchen dann in den den Welpen-Angebotsseiten die diversen Anzeigen auf, in denen man nachlesen kann, wie viele FCI-Weltmeistertitel der Vater gewonnen hat und wie oft die Mutter prämiert wurde.
Besuch mal eine beliebige Seite eines professionellen Hundezüchters und schau Dir dort an, wie viele Wurfpaare die jeweils haben.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Josch
Oh, vielen lieben Dank für diese Erleuchtung!
Jemand, der so verfährt, ist aber nach der Definition einiger Leute hier kein "Züchter" sondern ein "Vermehrer"! Die meisten "Züchter", die Junghunde anbieten, liefern Ahnentafeln dazu. Die meisten dieser Züchter haben mehrere Deckrüden und mehrere Hündinnen, die regelmäßige mit den Deckrüden zu Zuchtpaaren verbandelt werden. Auf die Weise tauchen dann in den den Welpen-Angebotsseiten die diversen Anzeigen auf, in denen man nachlesen kann, wie viele FCI-Weltmeistertitel der Vater gewonnen hat und wie oft die Mutter prämiert wurde.
Besuch mal eine beliebige Seite eines professionellen Hundezüchters und schau Dir dort an, wie viele Wurfpaare die jeweils haben.
Ähm nein, das ist nicht die Definition von Vermehrern, dann hast Du hier nicht richtig gelesen. Die meisten VdH Züchter handhaben es so, dass sie zu ausgewählten Rüden fahren. Es sind eher die Vermehrer, die eine Rüden von "umme Ecke" aus Gründen der Bequemlichkeit nutzen.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Balou
Die Züchterin meiner Hunde hat diese ganz normal bei sich im Haus, die Welpen haben anfangs ein Zimmer mit Wurfbox und später laufen sie in Haus und Garten genau wie die Großen.
Zum decken ist sie schon quer durch Europa gefahren, und musste nicht auf einen hauseigenen Beschäler zurückgreifen. So einfach ist das.
Und das ist auch die beste Art, Hunde zu vermehren! Finde ich jedenfalls! Deshalb habe ich mir/haben wir uns mittlerweile den zweiten Hund aus dieser Art der "Vermehrung/Zucht" ins Haus geholt. Nur: Kann ein professioneller "Züchter" mit Zugehörigkeit zum VDH auf diese Weise seinen Lebensunterhalt bestreiten?
Schau Dir doch mal die Züchter an, die auf den allseits bekannten Portalen Welpen mit Papieren von preisgekrönten Eltern anbieten (gleichgültig von welcher Rasse!) Das ist doch genau die Frage, über die wir hier die ganze Zeit diskutieren! Muss es unbedingt ein VDH-Züchter sein, der sowohl für die Rüden als auch für die Hündinnen seitenlange Herkunftsnachweise liefen kann und der pro Jahr hundert Welpen liefern kann??? Oder kann man als Otto-Normal-Hundefreund auch mal einen Welpen nehmen, der KEINE Papiere braucht, in denen irgendwelche Weltsieger als Eltern drinstehen?
LG
Jochen
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Also - das mit den "Wurfpaaren" wäre mir auch neu.
Es gibt wohl Züchter und sicher auch andere, wo der Rüde mit im "Zuchtrudel" ist, die Regel ist das sicher nicht.
Dazu schreibt @Balou sicher zutreffend, wie es im Normalfall läuft.
Je nach Rasse gibt es durch die entsprechenden Vereine Vorgaben, was Zahl der Hündinnen, deren Mindest- bzw. Höchstalter zur Belegung uvm. regeln
Vermutlich gilt ähnliches auch für den Einsatz der Deckrüden.
Ich weiß das nicht exakt, doch hier gibt es einige Kundige auf diesem Gebiet und nicht zuletzt kannst du das auch im Netz recherchieren. So, wie du das schreibst, läuft es sicher nicht in der gängigen VdH Vereinspraxis.
Doch - wie schon weiter oben angedeutet, es gibt immer mal Ausnahmen, Wege, die Regularien zu umgehen oder sehr großzügig auszulegen. Im Sinne der Züchter meine ich.
Das trifft nach meiner Erfahrung auch für VerbandsTÄe zu. Ich habe selbst mit meiner DSHündin erlebt, dass der
Hüftbefund, die mein Haus TA und auch andere kompetente TÄe als "mittlere HD" beurteilten, vom Verbands TA als fehlerfrei beurteilt wurde.
Hätte ich also den Weg begangen, der nötig ist, um selbst züchten zu können - an dieser Hüfte wäre das nicht gescheitert. Allerdings zeigte die Hündin trotz Schonung ab ca. 7 Jahren deutliche Ausfallerscheinungen der Hinterhand.
Überrascht hat mich das nicht.
Ich jedenfalls glaube nicht (mehr) daran, dass von VerbandsTÄen immer so befundet wird, dass dies dem viel gepriesenen Wohl der Rasse zuträglich ist.
Das soll natürlich jetzt nicht heissen, dass deshalb die Abkömmlinge völlig unkontrollierten Vermehrertums denen einer VdH Zucht vorzuziehen sei. Ganz sicher nicht. Ist ja auch klar, warum nicht.
Der Einzelfall wird im Laufe des Hundelebens erweisen, ob der Hund mit Papieren der gesündere ist verglichen mit dem "papierlosen". Das kann so oder so ausgehen.
Wovor meiner Erfahrung nach zu warnen ist, ist es, allzu leichtgläubig anzunehmen, dass schon alles gut werden wird, wenn man nur den Hundekauf beim VdH Züchter tätigt.
Der VdH ist nur in 2. Linie ein Garant für das Wohl der Tiere (wenn überhaupt, Stichwort Qualzuchten), er arbeitet aber hervorrragend für die (finanziellen) Interessen der angeschlossenen Züchter.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
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Balou
Ähm nein, das ist nicht die Definition von Vermehrern, dann hast Du hier nicht richtig gelesen. Die meisten VdH Züchter handhaben es so, dass sie zu ausgewählten Rüden fahren. Es sind eher die Vermehrer, die eine Rüden von "umme Ecke" aus Gründen der Bequemlichkeit nutzen.
Da hast Du jetzt nicht richtig gelesen. Die meisten Züchter müssen nicht "umme Ecke" fahren, um einen Rüden zu finden. Die haben mehrere Rüden davon im Haus. Mit ellenlangen Ahnentafeln, und jederzeit zur Besichtigung bereitstehend.
Den Unterschied zwischen "Züchter" und "Vermehrer" sollte man vielleicht nochmal diskutieren. Für mich ist ein "Züchter" ein "Vermehrer", der den Regeln eines willkürlich gesetzten "Rassestandards" Genüge zu tun versucht.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Meine Hunde stammen NICHT von einem Vermehrer, die Züchterin muss damit nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten!
Sie hatte damals die eigene Hündin mit der sie sehr erfolgreich im Hundesport gestartet ist. Mit dieser fuhr sie dann nach Schweden zu einem supertollen Rüden ( der erst später dann FCI Weltsieger wurde) und hat dann den Wurf spitzenmäßig mit viel Liebe aufgezogen. Ich hatte dann 9 Wochen später das Glück, den tollsten Rüden überhaupt zu bekommen.
Ich fürchte, Du willst hier einige Zusammenhänge nicht verstehen.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
Zitat:
Zitat von
Balou
Ich fürchte, Du willst hier einige Zusammenhänge nicht verstehen.
Den Eindruck habe ich auch mehr und mehr.
Bei allem Verständnis für deine kritische Haltung, du versteifst dich in der Diskusssion auf ein paar fixe Ideen, von denen dich offenbar keine Argumente abbringen können.
Schade.
Was du dir unter "den" Züchtern so vorstellst, trifft nicht zu. Balou hat es dir ja geschildert.
Und die allerwenigsten Züchter dürften ihren Lebensunterhalt mit der Zucht von "Hunderten von Welpen" bestreiten.
Das ist nicht zutreffend.
So etwas tun die Vermehrer.
Ich wünschte, du würdest das Geschehen differenzierter sehen.
Oder zumindest Bemühungen in diese Richtung erkennen lassen.
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AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?
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Jajosel
Also - das mit den "Wurfpaaren" wäre mir auch neu.
Es gibt wohl Züchter und sicher auch andere, wo der Rüde mit im "Zuchtrudel" ist, die Regel ist das sicher nicht.
Dazu schreibt @Balou sicher zutreffend, wie es im Normalfall läuft.
Willst Du jetzt wirklich in Abrede stellen, dass die "großen" (und zumeist auch "teuren") Züchter beim Welpenverkauf mit den Preisen werben, die ihre Hunde so gewonnen haben? Ich kann nichtmal mehr die Zahl der "Wurfanküngigungen" zählen, in denen Begriffe wie "Weltsieger" auftauchen. Und nochmal: Schau auf die Internetseiten der großen, angesehenen Züchter. Da kannst Du sehr genau nachlesen, wie viele Rüden und wie viele Hündinnen die zur Zucht einsetzen. Daran ist auch überhaupt nichts schlimmes! Sollen die doch so machen! Mir sind deren Kriterien nur völlig egal!
LG
Jochen