Am Sonntag habe ich das Buch lesen können und muß sagen, dass ich davon überzeugt bin, dass Herr B. seine Hunde auf seine Weise über alles liebt. An manchen Stellen habe ich mich allerdings gefragt, warum er dies oder das so schreibt. Er hätte es doch gar nicht nötig. Ein gewisses understatement hat doch auch was...
Ich freue mich für ihn und seine Frau, dass sie gemeinsam mit den Hunden dieses Leben leben können und glücklich dabei sind. Ist der Mensch zufrieden so ist es sein Hund auch. Oder auch sein Rudel :-) .
Alleine der jagdliche Teil seiner Ausführungen stimmt auch mich nachdenklich. Er schreibt, seine Hunde seien wild und ursprünglich - sinngemäß, habe das Buch grad nicht bei mir. Sie dürften jagen und somit ihrem Instinkt folgen. Wir sollten aber nicht vergessen, dass auch die Rhodesier von den Menschen domestiziert worden sind und durch bestimmte Einkreuzungen eben die jetzige Rasse gezüchtet wurde. Der Rhodesian Ridgeback ist kein Wolf und auch kein Wildhund. Diese jagen, um zu überleben. Das Wild wird getötet und verspeist. Ich gehe davon aus, dass die Shangani Hunde nicht jagen um zu fressen. Also ist es ein Spiel. Nur leider kann das verletzte Wild nicht zu einem Jagdpächter oder Herrchen robben und hoffen, durch eine OP gerettet zu werden. Es wird, wenn es "nur" verletzt ist im Zweifel jämmerlich verenden.
Ich selber lasse u.a. aus Angst um meine Hunde diese nicht ohne Rücksicht auf Verluste wildern. Vielleicht ist meine Liebe zu den Hunden ja auch purer Egoismus. Aber ich meine schon, wie es unten auch anklang, dass man aus Respekt vor den Wildtieren diese nicht durch ein oder zwei Ridgebacks (oder Vorstehhunde, Schäferhunde, Pinscher oder was auch immer) jagen lassen sollte. Denn so natürlich ist das meines Erachtens doch nicht.
Nun stelle man sich einmal vor, es würden alle Jäger wie die wilde Wutz nach Lust und Laune losziehen und wild um sich schießen, danach erschöpft aber glücklich Heim kehren um sich dann dort die Wunden zu lecken oder zusammenflicken zu lassen. Weil das ja in der Natur der Jäger liegt. Keine wirklich schöne Vorstellung. (Ich meine das natürlich nicht so, ich kenne nur verantwortungsvolle Jäger. Das sollte nur ein Beispiel zur Erklärung sein, bitte liebe Jägerfraktion, nicht persönlich nehmen!)
Auch ich finde nichts schöner, als den Ridgeback im Spiel und freien Lauf zu beobachten, am liebsten in der Gruppe. Aber wir fahren halt an Stellen, wo das möglich ist und das Wildschwein ziemlich sicher nicht um´s Eck lugt oder der Hirsch mit seinem Püschel wedelt. Das ist zwar zeitaufwendiger, aber diese Hunde sind eben meine Liebe und somit bekommen sie alle Zeit, die ich habe.
Und als mein Cabango noch lebte und in Saft und Kraft stand, da hatte der Muckis vom Laufen, dass es eine wahre Freude war. Auch er hatte leider eimal aufgrund völliger Unachtsamkeit seines paddeligen Frauchens Jagderfolg. Als er in jungen Jahren mit einem beinahe heraushängendem Auge, weil ihm eine Dornenhecke im Weg stand und geknacktem Kaninchen zu mir zurückkehrte, blutverschmiert aber glücklich natürlich, wie Herr B. jetzt sagen würde, schwor ich mir jedenfalls beim Assistieren am OP Tisch, dass das so jedenfalls nicht noch mal vorkommt. Trotz wahnsinniger Freiläufe, herrlichen Tobens am Strand und in diversen Sandgruben oder wo auch immer, erlegte er kein weiteres Wild mehr und blieb zumindest weitgehend unverletzt.
Nun tobt er zusammen mit seinem Vater und Freunden woanders, gänzlich ohne Verletzungsgefahr.
Auch wenn ich kein Jäger bin, denke ich, dass wir Hundeführer unseren Hunden so viel Freiheit wie möglich geben sollten aber immer mit Rücksicht und Liebe auf jegliche Mitkreatur, ob Mensch oder Tier.
Gaby Stein mit Cabango, der mich von oben bewacht


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" Ich ritt grade mit meinem neuen Quarter-Hengst quer durch den Bergwald und traf auf einen Rückeweg. Diesem folgend kam ich auf eine Lichtung, die mir den Blick frei gab auf den gegenüberliegenden Hang.
Kann denn sowas wahr sein, wie kann man nur.....

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